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Hospizbegleiter/innen erzählen von ihrem Ehrenamt
Hospizbegleiter/innen erzählen von ihrem Ehrenamt
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Was nimmst du aus der Hospizarbeit mit?
Interviewerin: Was nimmst du aus der Hospizarbeit mit?
Marlies Steinbrück: Ja, dass ich immer noch anderen Menschen helfen kann, wenn so etwas da ist,
wenn sie es nicht können.
Interviewerin: Glaubst du, dass dich die Hospizarbeit geprägt hat, dass du dich dadurch verändert
hast?
Marlies Steinbrück: Ich glaube schon, dass es daher kommt, wie ich mich verhalte, dass mich die
Ausbildung und die Arbeit geprägt haben. Manche Bekannte sagen zu mir, dass sie mit mir über
Tod und Sterben sprechen können. Dadurch, dass ich auch Jürgens Tod 4 verarbeiten muss, werde
ich oft gefragt, wie lange denn so die Trauerzeit dauert. Ich kann nur sagen, ich weiß es nicht, ich
selbst habe heute noch guten Kontakt zu ihm.
Was hat dich besonders beschäftigt?
Interviewerin: Marlies, was hat dich besonders beschäftigt?
Marlies Steinbrück: Jetzt – denke ich oft an mein eigenes Sterben. Ich habe mein Leben jetzt gelebt.
Ich lebe zwar gerne und gut, aber es wäre nicht schlimm, wenn es zu Ende wäre. Ich habe
keine Angst davor.
Ich bin ein Mensch, ich habe keinen, mit dem ich Krach habe, ich möchte Konflikte austragen und
Frieden haben. Konflikte austragen habe ich damals im Kurs mit Dr. Lieske gelernt, er hat das mit
uns ganz intensiv geübt.
Was möchtest du den „Jüngeren“ mitgeben?
Interviewerin: Was möchtest du den „Jüngeren“ in der Hospizarbeit mitgeben?
Marlies Steinbrück: Ich möchte einfach Mut machen, es zu tun, keine Angst davor zu haben.
Man bekommt auch viel dafür. Man gibt nicht nur, man bekommt auch eine Menge zurück, nichts
Materielles, aber einen Händedruck, Dankbarkeit.
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verstorbener Ehemann
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