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Hospizbegleiter/innen erzählen von ihrem Ehrenamt

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Was nimmst du aus der Hospizarbeit mit?

Interviewerin: Eberhard, was nimmst du aus der Hospizarbeit mit?

Eberhard Freundt: Die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit und dass man das Sterben und

den Tod nicht verdrängen sollte, denn sie sind fester Bestandteil unseres Lebens. Ob früher oder

später und trotz noch so vieler Tabletten der Ärzte, irgendwann steht Gevatter Tod am Fußende

deines Bettes und sagt: „Es ist Zeit, komm.“ Vieles in unserem Leben ist unsicher und wage, aber

wenn etwas in unserem Leben hundert Prozent sicher ist, dann unser Sterben und Tod.

Mir ist ein Satz wichtig geworden, den ich mal irgendwo gelesen habe:

Die Kräfte der Seele wachsen mit der Erkenntnis

und mit der Klarheit der Erkenntnis

die Intensität des Lebens.

Das heißt, je intensiver mir meine Endlichkeit bewusst wird, um so kostbarer werden die oft kurzen

glücklichen Momente des Lebens. Es geht darum, die Intensität des Lebens wert zu schätzen.

Für die Hospizarbeit heißt das, man muss sich bei jeder Begleitung ganz auf den Menschen als

Gegenüber einlassen. Eine längere Dauer der Begleitungen führt vielleicht zu intensiveren Gesprächen.

Nicht alle, aber die meisten Menschen, die ich begleiten durfte, habe ich gefragt, ob sie

Angst vor dem Sterben hätten. Alle haben mit NEIN geantwortet.

Interviewerin: Konntest du das alle fragen?

Eberhard Freundt: NEIN, das gelingt nur, wenn die Begleitung eine gewisse Dauer hat, sonst kannst

du die Frage nicht stellen.

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