Industrieanzeiger 16/17.2020
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Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur,<br />
das Hightech Zentrum Aargau und<br />
Leichtbau BW aus Baden-Württemberg.<br />
„Hinter der ELA stehen aktuell mehr als<br />
3300 Unternehmen und 500 Forschungs -<br />
einrichtungen“, erklärte Dr. Wolfgang Seeliger,<br />
Geschäftsführer von Leichtbau BW.<br />
„Wir als Gründungsmitglieder sehen uns<br />
lediglich als Impulsgeber für das Entstehen<br />
einer offenen Netzwerk-Plattform.“ Ziel ist<br />
es, Unternehmen auf europäischer Ebene<br />
untereinander und mit Forschungseinrichtungen<br />
zusammen zu bringen.<br />
Ein Nockenwellenmodul aus Kunststoff<br />
(faserverstärkten Duromeren) – entwickelt<br />
von Mahle mit dem Fraunhofer ICT: Solche<br />
Kooperationen sollen auch europaweit<br />
möglich werden. Bild: Fraunhofer ICT<br />
European Lightweight Association (ELA) gegründet<br />
Leichtbau wird<br />
europäisch<br />
Vernetzung | Der „Green Deal“ der EU zeigt Wirkung:<br />
Im Gefolge haben Leichtbau-Netzwerke der DACH-<br />
Region die „European Lightweight Association“ (ELA)<br />
gegründet, um sich europaweit zu vernetzen und<br />
Ressourcen zu schonen – unterstützt vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
(BMWi).<br />
❧ Olaf Stauß<br />
Werner Loscheider, Referatsleiter für Leichtbau<br />
beim BMWi, wies bei der ELA-Gründung<br />
darauf hin, dass es zum ersten Mal in<br />
Deutschland seit April eine Förderung<br />
speziell für den Leichtbau gibt, Volumen<br />
300 Mio. Euro über zehn Jahre. „Dieses<br />
Programm wäre nicht möglich geworden,<br />
wenn wir national nicht so gut zusammenarbeiten<br />
würden.“ Die vier Gründungspartner<br />
der European Lightweight Association<br />
wollen diese Art der Vernetzung jetzt auf<br />
Europa ausdehnen – Bayern Innovativ, die<br />
Ziel: Überregionale Kooperationen<br />
„Die ELA haben wir gegründet, damit alle<br />
Akteure entlang der Wertschöpfungskette<br />
branchenübergreifend zusammen arbeiten<br />
können“, meinte Tanja Flügel, Projekt -<br />
managerin bei Bayern Innovativ. Bedarfe<br />
sollen früher erkannt, Kompetenzen gebündelt<br />
und so Innovationen beschleunigt<br />
werden. Für den Leichtbau gab Flügel einen<br />
Jahresumsatz von geschätzt 300 Mrd. Euro<br />
bis 2030 an. Die ELA versteht sich als<br />
offene Plattform, der weitere Netze bei -<br />
treten können. Worum es den Netzwerkern<br />
primär geht, machte Florian Danmayr klar,<br />
Cluster- Manager bei Business Upper Austria:<br />
„Wichtig ist uns der Mehrwert für die<br />
Unternehmen.“<br />
Die Früchte können multinationale<br />
Kooperationsprojekte mit Zugang zu<br />
öffentlichen und länderübergreifenden Fördermitteln<br />
sein. Ein derartiges, „Interreg“-<br />
gefördertes Projekt, an dem alle vier Gründerregionen<br />
beteiligt sind, gibt es schon seit<br />
über einem Jahr. Geleitet wird es von<br />
Leendert den Haan vom Hightech Zentrum<br />
Aargau. Es erprobt neue Geschäfts modelle<br />
mit 3D-Druck. Das Projekt ist in doppelter<br />
Hinsicht vorbildhaft. „Es nimmt eigentlich<br />
die Konsequenzen aus der Covid-19-Krise<br />
schon vorweg“, erklärte den Haan. „Digitale<br />
Herstelldaten lassen sich grenzüberschreitend<br />
transferieren, so dass die Fertigung an<br />
global verteilten Zielorten dezentral vorgenommen<br />
werden kann.“<br />
Das BMWi will das Vernetzen im Rahmen<br />
der ELA unterstützen. Erster Schritt<br />
wird am 26. November ein europäisches<br />
Netzwerktreffen zur Bestandsaufnahme des<br />
Status quo und der Möglichkeiten sein,<br />
Weitere Schritte sollen dann folgen. •<br />
www.european-lightweight.com<br />
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