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Industrieanzeiger 16/17.2020

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technik & wissen<br />

dukte, die 1000 Mitarbeiter an vier Produktionsstandorten<br />

herstellen.<br />

Fördertechnik auf drei Ebenen<br />

Gemeinsam mit dem künftigen Anwender<br />

entwickelten die Projekt- und Konstruk -<br />

tionsleiter von Haro eine ganzheitliche Förderanlage<br />

bestehend aus Senkrechtförderer,<br />

angetriebenen Rollenbahnen und entsprechenden<br />

Sicherheitsvorkehrungen. „Das<br />

Besondere an diesem Projekt war, dass die<br />

Bearbeitung der Produkte bei Ari auf drei<br />

Ebenen verteilt ist. Diese mussten für einen<br />

effizienten und daher automatisierten Materialfluss<br />

miteinander verknüpft werden“, erklärt<br />

Haro-Projekt leiter Thorsten Koopmann.<br />

Zwar war bei Ari bis dato bereits ein<br />

Lastenaufzug im Einsatz, der war aber aufgrund<br />

des hohen Personalaufwands und<br />

fehlender Puffermöglichkeiten verhältnismäßig<br />

kostenintensiv. Für das steigende<br />

Transportaufkommen konnte er durch<br />

einen automatischen Senkrechtförderer<br />

ergänzt werden. Um die Produktion der<br />

20.000 Produkte in über 200.000 Ausführungen<br />

gewährleisten zu können, arbeitet<br />

Ari im Zwei-Schicht-Betrieb.<br />

960 Paletten pro Tag<br />

„Die örtlichen Begebenheiten, darunter<br />

etwa ein vorhandener Schacht, ließen eine<br />

schlanke Vertikalförderer-Lösung zu“, erklärt<br />

Thorsten Koopmann im Hinblick auf<br />

den neuen Senkrechtförderer, der seit Mitte<br />

2019 die Hauptlast des innerbetrieblichen<br />

Materialflusses von Ari trägt. In Kombination<br />

mit einer Palettenstraße bestehend aus<br />

angetriebenen Haro-Rollenbahnen können<br />

Euro- und Sonder paletten mit Überlänge<br />

ebenso automatisiert und zuverlässig zwischen<br />

den Etagen transportiert werden, wie<br />

Gitterboxen. Mit einer Taktleistung von<br />

960 Paletten am Tag sowie über 250.000<br />

Paletten im Jahr wird die Anlage den wachsenden<br />

Produktionsanforderungen des<br />

Armaturen-Herstellers gerecht. Zusätzlich<br />

bieten der neue Vertikalförderer und die<br />

doppelstöckigen Rollenbahnen großzügige<br />

Puffermöglichkeiten, die zuvor aufgrund<br />

der benötigten Staplerwege zum Lastenaufzug<br />

nicht gegeben waren.<br />

Bausituation erfordert besonderes Konzept<br />

Um den Brandschutz zwischen den Etagen<br />

gewährleisten zu können, wurden im Erdund<br />

im ersten Obergeschoss Brandschutz -<br />

Im Erdgeschoss erfolgen die Aufgabe und Abnahme der Paletten und Gitterboxen auf die Rollenbahnen,<br />

die gleichsam als Pufferflächen dienen, um kurzfristige Spitzen abzufangen.<br />

tore installiert und durch den Anlagenbauer<br />

steuerungstechnisch in das Konzept der<br />

Förderanlage integriert. Konturenkontrollen<br />

an den Rollenbahnen sorgen zusätzlich<br />

dafür, dass die zulässigen Abmessungen der<br />

Förder güter beim Einfahren in den neuen<br />

Lift nicht überschritten werden und Beschädigungen<br />

am Vertikalförderer oder an<br />

den Brandschutztoren und damit verbundene<br />

Unterbrechungen im Materialfluss<br />

ausgeschlossen werden können. „Eine weitere<br />

Besonderheit ist die Motorposition im<br />

Vertikalförderer: Normalerweise werden<br />

die Motoren oben außen angebracht. Angesichts<br />

des engen baulichen Raumes, der<br />

zur Verfügung stand, haben wir den Motor<br />

hier unten im Innenraum angebracht“, erklärt<br />

Thorsten Koopmann.<br />

Ebenso besonders wie die Anlage selbst<br />

war auch die Installation des Palettenliftes<br />

in Schloß Holte-Stukenbrock. Er wurde<br />

mithilfe eines Krans durch die geöffnete<br />

Dachhaut unmittelbar in den Schacht in<br />

der Produktionshalle eingesetzt, sodass eine<br />

aufwändige Montage von Einzelmodulen<br />

erfolgreich umgangen werden konnte.<br />

Dieses Beispiel zeigt: Auch für solch<br />

außergewöhnliche Anforderungen liefert<br />

Haro individuelle Logistik- und Materialflusslösungen.<br />

Von der Planung bis zur Installation<br />

bietet der Fördertechnikspezialist<br />

aus dem sauerländischen Rüthen einen umfangreichen<br />

Service aus einer Hand. •<br />

Rilana Teipel<br />

Assistentin der Geschäftsleitung,<br />

Haro Anlagen- und Fördertechnik, Rüthen<br />

Die Montage des Vertikalförderers erfolgte<br />

über eine kleine Öffnung im Dach und wurde<br />

binnen weniger Stunden durchgeführt.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>16</strong>/17.20 55

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