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LÄUFT. Das Magazin des Runner Shop Aachen

LÄUFT. ist das Magazin des Runner Shop Aachen. Und das sind die Themen der Herbst-Ausgabe: Gesund abnehmen: Mit Laufen klappt’s | In Corona-Zeiten besonders wichtig: So stärkt Sport das Immunsystem | Schnupfen, Grippe, Covid 19: Wieviel Sport ist jetzt noch erlaubt und was geht gar nicht? | Laufen und hören: Das sind die besten Lauf-Podcasts | Die 45 besten Laufschuhe für den Herbst | Adidas vs. Nike: Der Kampf um den schnellsten Schuh. Und wer sonst noch mitmischt | Rindfleisch: Gutes Fleisch für Top-Leistungen | Das und viele weitere Themen liest du jetzt in der neuen LÄUFT.

LÄUFT. ist das Magazin des Runner Shop Aachen. Und das sind die Themen der Herbst-Ausgabe: Gesund abnehmen: Mit Laufen klappt’s | In Corona-Zeiten besonders wichtig: So stärkt Sport das Immunsystem | Schnupfen, Grippe, Covid 19: Wieviel Sport ist jetzt noch erlaubt und was geht gar nicht? | Laufen und hören: Das sind die besten Lauf-Podcasts | Die 45 besten Laufschuhe für den Herbst | Adidas vs. Nike: Der Kampf um den schnellsten Schuh. Und wer sonst noch mitmischt | Rindfleisch: Gutes Fleisch für Top-Leistungen | Das und viele weitere Themen liest du jetzt in der neuen LÄUFT.

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GESAS<br />

KOLUMNE<br />

—<br />

ÜBERS FALLEN.<br />

UND ÜBERS WIEDER<br />

AUFSTEHEN<br />

—<br />

↦ Gesa Krause ist eine der populärsten<br />

deutsche Läuferinnen. Bei<br />

der Leichtathletik-WM in Doha<br />

begeisterte sie 2019 das Publikum<br />

mit Bronze über 3000 Meter Hindernis.<br />

In <strong>LÄUFT</strong>. gibt die 28-Jährige<br />

vom Verein Silvesterlauf Trier<br />

ganz persönliche Einblicke in ihren<br />

sportlichen Alltag. Diesmal<br />

schreibt sie über die große Enttäuschung,<br />

die sie bei den Deutschen<br />

Meisterschaften erlebt hat, als sie<br />

das Rennen aufgab. Und welche<br />

Erkenntnisse sie daraus zieht.<br />

Wenn ich zu Sarkasmus neigen würde,<br />

was ich ausdrücklich nicht tue, dann<br />

würde ich sagen: Gut, dass bei den<br />

Deutschen Meisterschaften in Braunschweig<br />

keine Zuschauer im Stadion<br />

Augenzeuge meines Debakels wurden.<br />

Nach Spott ist mir auch Tage später<br />

nicht zumute, denn das Rennen von<br />

Braunschweig war sehr schmerzhaft für<br />

meinen Körper und für meine Seele. Ich<br />

hatte hart trainiert – trotz der Olympia-Absage<br />

für 2020. Ich wollte meinen<br />

sechsten nationalen Titel in Folge gewinnen.<br />

Jeder – mich eingeschlossen –<br />

dachte: Na klar, Gesa macht das schon.<br />

Ich hatte ja auch sehr gut trainiert. Am<br />

Ende aber standen die drei Großbuchstaben<br />

DNF (für „Did Not Finish“, zu<br />

deutsch: aufgegeben) hinter meinem<br />

Namen.<br />

Erklärungen? Wenn das so einfach<br />

wäre. Irgendwie war mein Körper nicht<br />

bereit für einen Wettkampf, nicht<br />

erholt. Als ob ich die Gesamtbelastung<br />

der vergangenen beiden Jahre in meinen<br />

Beinen und auf meinen Schultern<br />

gespürt hätte. Dieses lähmende Gefühl<br />

kam überraschend. <strong>Das</strong> Risiko der kurzfristigen<br />

Anreise aus dem Höhentraining<br />

in Davos – meine Verantwortung.<br />

Der Temperaturschock von acht Grad<br />

in den Schweizer Bergen auf über 30<br />

Grad in Niedersachsen – keine Entschuldigung.<br />

Ich habe die Erkenntnis<br />

mitgenommen, dass ich keine Maschine<br />

bin. Habe einmal mehr erfahren, dass<br />

Höhen und Tiefen zum Sport gehören.<br />

Erfolg zu haben und zu fallen. Die alte<br />

Lehre: Aufstehen ist das Entscheidende<br />

– wie bei der WM 2017 in London, als<br />

ich nach einem Sturz das Rennen noch<br />

als Neunte gefinisht habe.<br />

Übrigens: Eine DM ohne Zuschauer,<br />

bedingt durch Corona, und die<br />

sprichwörtliche Geister-Atmosphäre<br />

im Stadion – das ist völlig surreal. Du<br />

stehst an der Startlinie, du blickst in<br />

die Kamera, lächelst und winkst denen<br />

zu, die am Bildschirm zusehen. Dabei<br />

leben wir von den Emotionen im<br />

Stadion, sie treiben uns Spitzensportler<br />

an. <strong>Das</strong> kann jeder nachvollziehen, der<br />

einmal an einem großen City-Marathon<br />

teilgenommen hat und sich eins gefühlt<br />

hat mit den vielen tausend Zuschauern<br />

am Straßenrand.<br />

Grundsätzlich bin ich wie die anderen<br />

Athletinnen und Athleten sehr dankbar<br />

dafür, dass wir in diesem verflixten<br />

Corona-Jahr überhaupt die Möglichkeit<br />

bekommen haben, zu einer Deutschen<br />

Meisterschaft anzutreten. Ich bin dabei<br />

gescheitert – aber ich weiß, dass wieder<br />

bessere Zeiten kommen. Für mich, aber<br />

nicht zuletzt auch mit Zuschauern im<br />

Stadion. Hoffentlich ganz bald!<br />

Gesa Krause<br />

Gesa Felicitas Krause wurde fünfmal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin <strong>des</strong> Jahres“ gewählt.<br />

Die 28-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war zweimal WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den<br />

sechsten und siebten Rang. Mit 9:03,30 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.<br />

gesa-krause.de<br />

81 ——— <strong>LÄUFT</strong>.

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