Dissertation - Amtliche Materialprüfungsanstalt
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3. Zur Methodik der mikroskopischen Baustoffanalyse 34<br />
Zur umfassenden mikroskopischen Analyse waren entsprechende Präparationsschritte<br />
erforderlich, die in den Abb. 10 und 11 schematisch dargestellt sind und in den folgenden<br />
Gliederungspunkten 3.2.1 bis 3.2.3 beschrieben werden.<br />
Die meist sehr kleinen Proben mußten schrittweise weiterbehandelt werden (durchgezogene<br />
Pfeile in Abb. 10). Nach einer Betrachtung der Oberflächen bzw. Bruchflächen im<br />
Stereomikroskop wurde das Probenstück im Rasterlektronenmikroskop (REM), einschließlich<br />
EDX-Analyse, untersucht. Anschließend konnte das gleiche Probenstück in niedrigviskosem<br />
Harz eingebettet und mit dem Sägemikrotom geschnitten werden. Damit standen sägerauhe<br />
Anschnitte für REM/EDX-Untersuchungen zur Verfügung, aus denen schließlich polierte,<br />
ungedeckte Dünnschliffe für Untersuchungen im Polarisationsmikroskop (PolMi) bzw. im<br />
REM angefertigt wurden.<br />
Bestand die Gefahr rascher Veränderungen im Probenmaterial aufgrund hoher Feuchtegehalte<br />
und/oder leicht löslicher Salze, wurde die Kryo-Technik eingesetzt. Die Kryo-<br />
Fixierung erforderte ein separates Probenstück (gestrichelter Pfeil in Abb. 10), das gesondert<br />
gelagert und transportiert werden muß.<br />
Oberfläche<br />
Bruchflächen<br />
Probennahme<br />
Eingangsinspektion im<br />
Stereomikroskop<br />
Kunstharzeinbettung Kryo-Fixierung<br />
Anschnitt Dünnschliff<br />
(ungedeckt)<br />
Oberfläche<br />
Bruchflächen<br />
REM-Präparat PolMi- und REM-Präparat REM-Präparat<br />
Abb. 10: Schematische Darstellung einer umfassenden Probenpräparation für kombinierte<br />
licht- und rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen (vgl. Abb. 11)<br />
3.2.1 REM-Präparation<br />
Die Präparation der Proben für Untersuchungen im REM erfolgte grundsätzlich unter einem<br />
Stereomikroskop mit Videokamera und Farbvideoprinter.<br />
Die Probenstücke wurden mit Leit-C oder Leit-C-Plast leitend auf einem dünnen Aluminiumblech<br />
befestigt.<br />
Durch Farbvideoprints der präparierten Proben konnten Details und Farbinformationen als<br />
Orientierungshilfen für die REM-Untersuchungen dokumentiert werden. Anhand charakteristischer<br />
Topographien war es möglich, interessierende Probenbereiche wiederzufinden und<br />
gezielt zu untersuchen.<br />
Zur Vermeidung elektrischer Aufladungen wurde als abschließender Präparationsschritt eine<br />
aus wenigen Atomlagen bestehende, leitfähige Schicht auf die Probenoberflächen<br />
aufgebracht. Hierfür kamen Ag- bzw. Pt-Beschichtungen mittels Kathodenzerstäubung<br />
(„Sputtering“) sowie Kohlenstoffbedampfung zum Einsatz.