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Dissertation - Amtliche Materialprüfungsanstalt

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3. Zur Methodik der mikroskopischen Baustoffanalyse 40<br />

Raster-Elektronenmikroskopie:<br />

• Die bekanntlich geringe Langzeitstabilität von Silber-Beschichtungen verkürzte sich<br />

zusätzlich aufgrund ungünstiger chemischer Zusammensetzung bestimmter Proben. Es<br />

bildeten sich Inseln voneinander isolierter Ag-Anreicherungen, die entweder aus Ag-Sulfid<br />

oder aus Ag-Chlorid bestanden. In beiden Fällen war eine erhebliche Verschlechterung<br />

der elektrischen Leitfähigkeit der Schicht die Folge, die zu Aufladungen der Proben führte.<br />

Außerdem störten diese Ag-Inseln als „Sternenhimmel“ die RE-Abbildung.<br />

Empfehlung: Es ist ein flexibler Umgang mit den Beschichtungstechniken erforderlich.<br />

Metallschichten aus einer Kathodenzerstäubung, die Vorteile bei der SE-<br />

Abbildung bieten und auch an sehr unebenen Flächen aufladungsfreie<br />

Abbildungen ermöglichen, sind auf manchen Untergründen veränderungsanfällig.<br />

Kohlenstoffbedampfungen sind vorzuziehen.<br />

Metallschichten sollten grundsätzlich nur in Ausnahmefällen, z.B. an hoch<br />

porösen Materialien, zur Anwendung kommen. Pt ist der Vorzug zu geben,<br />

da es nicht zu Veränderungen neigt und aufgrund der günstigen Peaklagen<br />

im Spektrum der S-Nachweis mittels EDX nicht behindert wird.<br />

Kryo-Methoden:<br />

• Beim Transfer der Probe vom Transportbehälter in die Kryo-Einrichtung des REM hat der<br />

kurzzeitige Kontakt der sehr kalten Probe mit der Luft zu Reifbildung an den zu untersuchenden<br />

Probenflächen geführt.<br />

Empfehlung: Durch eine orientierende Untersuchung der unbedampften Probe können<br />

die Reifkristalle aufgrund ihrer charakteristischen Morphologie erkannt und<br />

durch kurzzeitige Erhöhung der Tischtemperatur von der Probe unter<br />

„REM-Kontrolle“ entfernt werden, so daß sich Veränderungen an den<br />

interessierenden Probenbestandteilen weitgehend vermeiden lassen.<br />

Anschließend kann, soweit erforderlich, eine leitfähige Beschichtung aufgebracht<br />

werden.<br />

• Für die Kryo-REM-Untersuchungen wurde anfänglich Pt als leitfähige Beschichtung der<br />

Proben gewählt. Das hatte den Nachteil, daß die Abbildung morphologischer<br />

Veränderungen, die durch gezielte Sublimation von Wasser (Porenfeuchtigkeit oder<br />

Bestandteil von Salzlösungen) erzeugt wurden, durch die Relikte der Pt-Hüllen gestört<br />

war. Außerdem war der Nachweis von Nitrat mittels EDX durch die Absorption von<br />

Stickstoff in der Pt-Besputterung praktisch nicht möglich.<br />

Empfehlung: Diese Nachteile können durch eine C-Bedampfung vermieden werden.

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