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Dissertation - Amtliche Materialprüfungsanstalt

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3. Zur Methodik der mikroskopischen Baustoffanalyse 38<br />

Topographiekontrast (SE-Bild)<br />

Der Topographiekontrast beruht auf der Abhängigkeit der SE-Ausbeute von der Neigung der<br />

abzubildenden Fläche zum einfallenden Elektronenstrahl und eignet sich daher zur<br />

Abbildung von Objektoberflächen. Mit zunehmender Flächenneigung nimmt die SE-Ausbeute<br />

zu, wodurch die Flächen heller dargestellt werden. Diese flächenneigungsabhängige SE-<br />

Emission führt in der sogenannten Sekundärelektronenabbildung zu räumlich<br />

anschaulichen Bildern.<br />

Materialkontrast (RE-Bild)<br />

Optimaler Materialkontrast entsteht bei symmetrischer Rückstreuelektronenabbildung.<br />

Dabei ist die Helligkeit eines Materials proportional der mittleren Ordnungszahl. Diese kann<br />

bei Kenntnis der chemischen Zusammensetzung, z.B. für eine Mineralphase, als Quotient<br />

aus der Summe der Ordnungszahlen der enthaltenen Elemente (entsprechend der<br />

Stöchiometrie) und der Anzahl der Atome abgeschätzt werden:<br />

Mittlere Ordnungszahl = ΣOrdnungszahlen / ΣAtome<br />

Das bedeutet, die Helligkeit einer chemische Verbindung in der Rückstreuabbildung ist um<br />

so größer, je höher ihr Gehalt an schweren Elementen ist.<br />

Röntgenmikroanalyse (EDX)<br />

Man spricht von charakteristischer Röntgenstrahlung eines Elementes, da es sich um<br />

diskrete Energien handelt, die durch Rekombinationsvorgänge nach Ionisation innerer<br />

Elektronenschalen durch den e - -Beschuß des Primärstrahls erzeugt werden.<br />

E = h ⋅ ν E Energie der Röntgenquanten<br />

ν Frequenz der Röntgenstrahlung<br />

h Plancksches Wirkungsquantum<br />

Die Energien sind vom Atomaufbau (Elektronenschalen) vorgegeben, so daß durch Bestimmung<br />

der Energie der Röntgenquanten eine Elementanalyse möglich ist (energiedispersive<br />

Röntgenmikroanalyse, EDX).<br />

Durch Abbremsung der Primärelektronen im Coulombfeld der Kerne verlieren sie Energie<br />

und emittieren die kontinuierliche Röntgen-Bremsstrahlung. Sie verursacht den Untergrund<br />

in den EDX-Spektren.<br />

Im REM können Objekte mit einer förderlichen Vergrößerung von 10fach bis 150.000fach<br />

abgebildet werden. Der wesentliche Vorteil der rasterelektronenmikroskopischen Oberflächenabbildung<br />

gegenüber dem Lichtmikroskop liegt neben der höheren Auflösung in der<br />

etwa hundertfachen Schärfentiefe.<br />

Die REM-Untersuchungen wurden an einem Feldemissions-Rasterelektronenmikroskop<br />

HITACHI S 4004 durchgeführt. Das Gerät war mit einem SE-, einem RE- und einem EDX-<br />

Detektor (EDAX 9900) ausgerüstet.

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