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WDVS-Atlas - Caparol

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Planung und Ausführung von <strong>WDVS</strong> · <strong>WDVS</strong> für Passivhäuser<br />

6.6 Publikationen<br />

6.6.4 Ein-Liter-Häuser<br />

Bericht über den Neubau von 46 Mietwohnungen im Reihenhausstil<br />

LUWOGE hat Ein-Liter-Häuser gebaut<br />

Die LUWOGE – das Wohnungsunternehmen der BASF – hat<br />

kürzlich im Ludwigshafener Brunckviertel 46 Mietwohnungen<br />

im Reihenhausstil fertiggestellt, die sich durch einen<br />

minimierten Heizenergiebedarf auszeichnen. Deswegen<br />

kann hier auch auf eine Heizkostenabrechnung verzichtet<br />

werden. Statt dessen ist eine monatliche Warmmiete von<br />

950 ¤ für die jeweils 115 Quadratmeter großen, mit Tiefgaragen<br />

komplettierten Wohnungen festgesetzt.<br />

Hervorragender Wärmeschutz<br />

Bei dem Wohnungsunternehmen leitete Architekt und Dipl.-<br />

Ingenieur (FH) Ralf Werry die Planung und Projektentwicklung.<br />

Er verdeutlicht: „Um den minimalen Heizenergiebedarf<br />

zu realisieren, war es nötig, auf einen besonders wirkungsvollen<br />

Wärmeschutz zu achten. Die Außenwände aus 17,5<br />

Zentimeter dickem Kalksandstein wurden mit 30 Zentimeter<br />

dicken Neopor-Dämmplatten ausgestattet, die Kellerdekken<br />

25 Zentimeter dick gedämmt, und die nicht begehbaren<br />

Dächer erhielten eine 60 Zentimeter dicke Dämmschicht.“<br />

Bei der Planung des Modellprojekts hat das Passivhaus-<br />

Institut in Darmstadt beratend mitgewirkt. Eng zusammengearbeitet<br />

hat Werry außerdem mit Dipl.-Ing. Werner<br />

Aumann von <strong>Caparol</strong>, dem Hersteller des Fassaden-<br />

Wärmedämm-Verbundsystems. Die Baukosten hielten sich<br />

mit rund 1.400 ¤ pro Quadratmeter Wohnfläche im üblichen<br />

Rahmen. „Umgerechnet wird hier nur ein Liter Heizöl im<br />

Jahr pro Quadratmeter Wohnfläche gebraucht“, sagt Werry<br />

und ergänzt: „Allein diese außerordentliche Energieeffizienz<br />

hätte auch einen höheren Kostenansatz noch sehr wirtschaftlich<br />

gemacht. Das Passivhaus ist die Bauweise der<br />

Zukunft. Sie ist die Krone der Umweltentlastung. Denn<br />

je weniger das Land von fossilen Brennstoffen abhängig<br />

ist, desto größer ist auch seine Unabhängigkeit von<br />

Energiepreis-Steigerungen.“<br />

Für den optimierten Wärmeschutz sorgen zusätzlich dreifach<br />

verglaste Kunststoff-Fenster mit Edelgasfüllung. Ein<br />

spezielles Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung bringt<br />

Frischluft, so daß ein häufiges Öffnen der Fenster nicht<br />

erforderlich ist und dadurch auch keine Raumwärme in<br />

erheblichen Anteilen verlorengehen muß. Insgesamt lassen<br />

sich durch die kontrollierte Lüftung rund 85 Prozent der<br />

Wärme zurückführen. Die Lüftungsanlage saugt die verbrauchte<br />

Wohnungsluft aus Küche und Bad ab und führt sie<br />

über einen Wärmetauscher auf die Frischluft, die dann<br />

wohltemperiert in Wohn- und Schlafzimmer strömt. So wird<br />

gesunde Raumluft kontinuierlich frisch und gefiltert zugeführt.<br />

Schadstoffe werden beständig abgeführt. Dadurch<br />

kann auch auf eine konventionelle Heizung verzichtet werden.<br />

Bei extrem niedrigen Außentemperaturen unterstützt<br />

ein direkt an die Wohnanlage angrenzendes Blockheizkraftwerk<br />

die Erwärmung der frischen Luft. Das Kleinkraftwerk<br />

dient ansonsten der Warmwasserbereitung und der<br />

Stromversorgung.<br />

Kräftige Farben für die Fassaden<br />

Zur modernen und fortschrittlichen Ausgestaltung der<br />

Wohnanlage passen die kräftigen Fassadenfarbtöne, die<br />

punktuell zur Geltung kommen. Sie wurden von der LUWO-<br />

GE aus der 3D-System-Kollektion von <strong>Caparol</strong> ausgewählt<br />

und vom Farbdesignstudio des Herstellers visualisiert. Zu<br />

den durchgängig dunkelgrauen Dächern sind großflächig<br />

Blau, Braun, Braun-Ocker und Rot gestellt. Die Endbeschichtungen<br />

des Wärmedämmverbundsystems wurden<br />

dabei – abhängig vom gewählten Farbton – mit mineralischen<br />

Silikatputzen (erdige Farbtöne) oder organisch<br />

gebundenen Strukturputzen ausgeführt und zweimal mit<br />

einer speziellen Fassadenfarbe beschichtet, die algizide<br />

und fungizide Wirkstoffe enthält (ThermoSan). Ausgeführt<br />

wurden die Fassadenarbeiten vom Malerbetrieb Dech +<br />

Sohn (Siemensstraße 6, 67304 Eisenberg).<br />

Die Wohnanlage diente dabei zusätzlich auch als Pilotprojekt<br />

für eine neu entwickelte Pigmenttechnik. Dr. Juan A.<br />

González-Gómez von der BASF erläutert dazu: „Die Xfast-<br />

Pigmente haben, bezogen auf den Kilosatz, eine zwei- bis<br />

achtmal höhere Färbekraft. Sie sparen bei den Farben- und<br />

Lackherstellern im Vergleich zu flüssigen Pigmentpasten<br />

einen Produktionsschritt ein und besitzen eine höhere<br />

Lagerstabilität. Herkömmliche Pigmente können nicht einfach<br />

in den Weißbinder – die Grundsubstanz einer<br />

Anstrichfarbe – eingerührt werden. Wegen seiner feinen<br />

staubigen Konsistenz würde das Pigmentpulver zusammenklumpen<br />

wie Mehl in der Soße. Deshalb muß es in<br />

einem aufwendigen Verfahren ‚angerieben‘ werden. Mit<br />

Wasser und weiteren Additiven wird in einem Mahlverfahren<br />

eine Paste erzeugt, die dann erst zu einer Anstrichfarbe<br />

oder einem Lack weiterverarbeitet werden kann. Die mediterranen<br />

Xfast-Farben an den Ein-Liter-Stadthäusern bringen<br />

ein farbenfrohes Flair in das Brunckviertel.“<br />

Wilhelm Michel

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