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WDVS-Atlas - Caparol

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■ In allen Datenblättern und Normen für die Verarbeitung von <strong>WDVS</strong>-<br />

Beschichtungen wird darauf hingewiesen, daß während der Verarbeitungs-<br />

und Trocknungsphase die Untergrund- und Umgebungstemperatur<br />

mindestens +5 °C betragen muß.<br />

Häufig verlangt es aber der Terminplan, daß Objekte im Spätjahr<br />

noch fertiggestellt werden müssen, egal welche Witterungsverhältnisse<br />

gegeben sind.<br />

■ Wenn möglich, sollte unter diesen Bedingungen bevorzugt mit mineralischen,<br />

d. h. hydraulisch abbindenden Mörteln gearbeitet werden. Diese<br />

Materialien „verbrauchen“ einen Teil des Anmachwassers und entwikkeln<br />

beim Abbindeprozeß Wärme (exotherme Reaktion), wodurch ein<br />

gewisser Selbstschutz entsteht.<br />

■ Ist hingegen der Einsatz von organisch gebundenen Mörteln geplant,<br />

stehen hierfür spezielle Produkte in „Winterqualität“ zur Verfügung. Da<br />

aber auch mit derartigen Materialien die physikalischen Gesetzmäßigkeiten<br />

der Trocknung nicht außer Kraft gesetzt werden können, sind bei<br />

der Ausführung folgende Kriterien zu beachten:<br />

– Eine schnelle oberflächige Hautbildung wird durch spezielle<br />

Rezepturbestandteile erreicht. Diese bewirken, daß schon nach ca.<br />

4 Stunden die Oberfläche einer leichten Regen- und Frostbelastung<br />

standhält.<br />

– Die Durchtrocknung bzw. Aushärtung findet aber unverändert durch<br />

die Abgabe des enthaltenen Wassers, d. h. durch dessen Verdunstung<br />

statt. Je kühler und feuchter die Umgebung ist, um so länger dauert<br />

dieser Prozeß (vergleichbar wie bei einem Stück Wäsche auf der<br />

Leine).<br />

– Die Verdunstung des im Kern vorhandenen Wassers wird wegen<br />

der schnellen Hautbildung sogar etwas verzögert, da dieses durch<br />

die bereits verfilmte Oberfläche nur langsamer verdunsten kann<br />

(Puddingeffekt). Es ist also völlig normal, wenn der oberflächig bereits<br />

angetrocknete Putz im Kern noch weich ist oder sich bei morgendlicher<br />

Tauwasserbildung feucht anfühlt. Nötigenfalls sind die Flächen<br />

in dieser Zeit vor mechanischen Einflüssen zu schützen.<br />

– Eine Verarbeitung dieser Spezialprodukte unter +1 °C und bei mehr<br />

als 95 % Luftfeuchte ist nicht möglich, da die Reaktion bei derartigen<br />

Bedingungen nicht anspringt.<br />

– Auch bei Temperaturen über +15 °C oder auf – infolge direkter<br />

Sonneneinstrahlung – aufgeheizten Flächen ist eine Verarbeitung<br />

nicht mehr möglich. Die schnelle Filmbildung läßt hier eine ordnungsgemäße<br />

Strukturierung nicht mehr zu.<br />

■ Der Einsatz von Spachtelmassen und Putzen in Winterqualität<br />

sollte deshalb nicht mit der Erwartungshaltung verbunden sein,<br />

daß das Material binnen kürzester Zeit komplett abbindet oder gar<br />

eine Verarbeitung bei Winterbedingungen (Frost) machbar sei. Es<br />

kann nur erreicht werden, daß die Putz-Oberfläche bei ungünstigen<br />

Verarbeitungsbedingungen schneller witterungsunempfindlich („frühregenfest“)<br />

wird und somit eine Fertigstellung bei drohendem Regen<br />

oder Frost noch machbar ist.<br />

Planung und Ausführung von <strong>WDVS</strong> · Oberflächen<br />

Oberputze 5.3<br />

Putze in „Winterqualität“ 5.3.4

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