WDVS-Atlas - Caparol
WDVS-Atlas - Caparol
WDVS-Atlas - Caparol
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Planung und Ausführung von <strong>WDVS</strong> · Regelwerke<br />
8.3 Zulassungen<br />
8.3.1 Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung <strong>WDVS</strong><br />
8.3.2 Europäisch Technische Zulassungen <strong>WDVS</strong><br />
8.3.3 Europäisch Technische Zulassung Dübel<br />
Seit 1994 bedürfen <strong>WDVS</strong> einer Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (AbZ).<br />
Diese stellt den notwendigen Verwendbarkeitsnachweis dar. Sie beschreibt das<br />
zugelassene System in seinen einzelnen Bestandteilen, den vorgesehenen Anwendungsbereich,<br />
die zulässigen Untergründe, die erforderlichen Materialeigenschaften<br />
und die Kennzeichnungspflicht. Sie beinhaltet die notwendigen Vorgaben zu<br />
Standsicherheit, Wärmeschutz, klimabedingtem Feuchteschutz, Schallschutz und<br />
Brandschutz. Des weiteren sind die wesentlichen Kriterien für die fachgerechte<br />
Applikation beschrieben. Dies jeweils mit einem Querverweis auf die tangierenden<br />
Stoff- und Prüfnormen.<br />
Eine wesentliche Botschaft der Zulassungen ist, daß stets nur in sich geschlossene<br />
Systeme verarbeitet werden dürfen und ein Materialmix unterschiedlicher Produkte<br />
oder Systeme nicht zulässig ist. Alle Systemkomponenten müssen vom Systemhersteller<br />
geliefert werden. Ein Abweichen hiervon bedeutet, daß quasi ohne Zulassung<br />
gearbeitet wird und damit gegen geltendes Recht verstoßen wird.<br />
Momentan läuft eine Übergangsphase, in welcher die bislang ausschließlich für<br />
Deutschland gültigen AbZ in Europäisch Technische Zulassungen (ETZ) überführt<br />
werden, um so den freien Warenverkehr in der Europäischen Gemeinschaft sicherzustellen.<br />
Diese künftigen ETZ regeln sinngemäß wie bislang die AbZ den prinzipiellen<br />
Systemaufbau. Da das Sicherheitsniveau in den europäischen Ländern aber unterschiedlich<br />
bemessen wird, bedarf es aber weiterhin einer national gültigen Anwendungszulassung,<br />
welche z. B. die besonderen Belange der Standsicherheit und des<br />
Brandschutzes nach deutschem Baurecht regelt.<br />
Ergo: Der „Preis“ der europäischen Harmonisierung ist, daß jetzt zwei Zulassungen<br />
benötigt werden. Die ETZ beschreibt das System in seinen Einzelheiten, die Anwendungszulassung<br />
beschreibt, wie dieses in Deutschland verarbeitet werden muß. Bis<br />
zum Vorliegen der ETZ gelten weiterhin die bisherigen AbZ.<br />
Sofern eine statisch relevante Befestigung der Dämmplatten mittels Dübeln erfolgt,<br />
müssen auch die Dübel eine ETZ für die Befestigung von <strong>WDVS</strong> besitzen. Der<br />
Anwendungsbereich der Dübel ist dabei in verschiedene Nutzungskategorien eingeteilt:<br />
A = Beton<br />
B = Vollsteine<br />
C = Lochsteine<br />
D = Haufwerksporiger Leichtbeton<br />
E = Porenbeton<br />
Der Planer hat demnach darauf zu achten, daß in Abhängigkeit des gegebenen<br />
Verankerungsgrundes (Wandbaustoff) auch der dafür zugelassene Dübel ausgeschrieben<br />
wird bzw. vom Fachhandwerker eingesetzt wird. Die Dübel gelten als<br />
Systembestandteil und müssen vom Systemhersteller geliefert werden.