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WDVS-Atlas - Caparol

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Planung und Ausführung von <strong>WDVS</strong> · Oberflächen<br />

5.3 Oberputze<br />

5.3.2 Strukturarten<br />

Die Bezeichnung der Strukturen bzw. Strukturarten ist normmäßig nicht<br />

einheitlich festgelegt. Neben sprachgebräuchlichen Begriffen gibt es<br />

auch fabrikatsbezogene Bezeichnungen.<br />

■ Reibestruktur Hiermit wird eine plane Oberfläche mit rillenförmigen Vertiefungen<br />

bezeichnet. Das Rauhigkeitsprofil wird durch die Art des Strukturwerkzeuges<br />

(Holzbrett, Traufel, Kunststoff-Glättscheibe) sowie das strukturgebende<br />

Größtkorn bestimmt. Die Strukturierung kann waagrecht, senkrecht<br />

oder rund erfolgen.<br />

Folgende Bezeichnungen sind für diese Strukturart im Sprachgebrauch:<br />

Münchener Rauhputz, Rillenputz, Wurmputz, Madenputz, Rindenputz,<br />

Altdeutscher Putz, Reibeputz.<br />

■ Kratzputzstruktur Diese Putzvariante wird lediglich oberflächig abgescheibt. Durch die vorwiegend<br />

einheitlich großen Strukturkörner entsteht eine dem klassischen<br />

Kratzputz vergleichbare „Korn-an-Korn-Struktur“.<br />

Auch die Bezeichnung Scheibenputz oder Rustikputz sind im Sprachgebrauch.<br />

Bei der Reibestruktur und Kratzputzstruktur wird mit der angegebenen<br />

Körnung (z. B. „R 30“ = Reibestruktur 3 mm oder „K 20“ = Kratzputzstruktur<br />

2 mm) das optisch wahrnehmbare Strukturbild bezeichnet,<br />

nicht die erzielte Schichtdicke.<br />

■ Kratzputz Der klassische Kratzputz wird durch Kratzen mit einem Nagelbrett hergestellt.<br />

Hierbei wird im Erstarrungsprozeß des aufgetragenen Putzes<br />

die Oberfläche abgekratzt. Durch das herausspringende Korn entsteht<br />

die charakteristische Struktur.<br />

Ein Kratzputz ist nicht zu bemängeln, wenn sich einzelne Körner beim<br />

Abreiben mit der Hand lösen lassen.<br />

■ Glattputz Die plane Oberfläche wird durch Bearbeitung des aufgetragenen Putzes<br />

mit einer Filzscheibe, Schwammscheibe oder Glättkelle erzielt.<br />

Bei fein geriebenen, gefilzten oder geglätteten Putzen ist nicht auszuschließen,<br />

daß es beim Verreiben zu einer oberflächigen Bindemittelanreicherung<br />

(Sinterschicht) kommt, welche die Entstehung von feinen<br />

Schwindrissen fördert. Diese stellen keine Beeinträchtigung der<br />

Funktionsfähigkeit dar und sind kein berechtigter Grund für eine Beanstandung.<br />

Vom Einsatz glatt gefilzter Putze sollte deshalb auf <strong>WDVS</strong> möglichst verzichtet<br />

werden bzw. der Einsatz auf kleinere Flächen beschränkt werden.<br />

Im Sprachgebrauch sind auch Bezeichnungen wie Filzputz oder<br />

Feinputz.<br />

■ Modellierputz Bei dieser Putzart wird der aufgetragene Frischmörtel mit beliebigen<br />

Werkzeugen modelliert und ggf. mit einem nassen Flächenstreicher<br />

überwaschen.<br />

Wie bei Glattputzen kann es auch hier zu oberflächigen Bindemittelanreicherungen<br />

und einer Schwindrißbildung kommen. Bei Phantasiestrukturen<br />

sind zu krasse Wechsel in der Materialdicke zu vermeiden, um<br />

Schwindrissen an den Übergängen vorzubeugen.

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