WDVS-Atlas - Caparol
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Planung und Ausführung von <strong>WDVS</strong> · Oberflächen<br />
Anstrich 5.4<br />
Allgemeines 5.4.1<br />
■ Sämtliche <strong>WDVS</strong>-Oberputze weisen die notwendige Witterungsbeständigkeit<br />
auf. Sie erfüllen ihre Schutzfunktion dauerhaft und benötigen<br />
aus dieser Sicht keinen zusätzlichen Anstrich.<br />
■ Jede Fassadenbekleidung und somit auch jeder Fassadenputz ist<br />
aber durch Witterungseinflüsse hohen Beanspruchungen ausgesetzt,<br />
welche langfristig einen ganz natürlichen Substanzverlust bewirken.<br />
Hinzu kommen standortabhängig Staub- und Schmutzablagerungen auf<br />
der Oberfläche.<br />
■ Hieraus resultiert die Empfehlung, neue Putzflächen unmittelbar mit<br />
einem systemkonformen Schlußanstrich zu versehen. Durch dessen<br />
Schutzfunktion wird der Substanzverlust deutlich verzögert. Gleichzeitig<br />
wird die Porigkeit der Oberfläche reduziert und somit mögliche Staubund<br />
Schmutzablagerungen vermindert. Die Zeitspanne bis zur ersten<br />
Renovierung kann damit deutlich verlängert werden. Der unmittelbar aufgebrachte<br />
Anstrich ist somit eine langfristig rentable Investition.<br />
Anstrich des Putzes<br />
Egalisationsanstrich 5.4.2<br />
■ Alle eingefärbten, mineralisch gebundenen Putze können witterungsabhängig<br />
eventuell wolkig auftrocknen bzw. ausblühen. Ursache ist der<br />
Abbindeprozeß des Bindemittels. Das Kalkhydrat wandert mit dem Anmachwasser<br />
(Calciumhydroxid) an die Oberfläche. Das Wasser verdunstet<br />
und das Kalkhydrat carbonatisiert zu Calciumcarbonat. Dies wird als<br />
weiß-grauer Schleier wahrgenommen. Diese Erscheinung stellt keine<br />
funktionale Beeinträchtigung dar, wird aber aus optischen Gründen<br />
meist nicht akzeptiert. Dieser Prozeß ist nicht zu vermeiden. Bei nicht<br />
abgetönten, d. h. weißen Putzen spielen diese möglicherweise auftretenden<br />
Ausblühungen aber keine Rolle, da sie optisch nicht wahrgenommen<br />
werden können.<br />
■ Um bei eingefärbten mineralischen Putzen eine farblich gleichmäßige<br />
Oberfläche sicherzustellen, ist prinzipiell ein systemkonformer Egalisationsanstrich<br />
(auch als Ausgleichsfarbe bezeichnet) vorzusehen.<br />
Bewährt haben sich hierfür hochwertige, modifizierte Silikatfarben<br />
mit geringer Feuchteaufnahme (w-Wert < 0,1 kg/m² · h 0,5 ) und hoher<br />
Diffusionsfähigkeit (sd-Wert < 0,1 m). Vom Einsatz sogenannter „Billigprodukte“<br />
muß abgeraten werden.<br />
■ In den meisten Fällen, d. h. bei hellen Farbtönen, genügt ein einmaliger<br />
Anstrich. Bei intensiveren Farbtönen ist ein zweifacher Anstrich<br />
erforderlich, um eine einheitliche Abdeckung des Untergrundes zu erreichen.<br />
Dies muß fallweise entschieden werden, eine pauschale<br />
Festlegung ist nicht möglich.<br />
■ Sollen Teilflächen in einem vom Putzfarbton abweichenden Farbton<br />
gestaltet werden, ist stets ein zweifacher Anstrich vorzusehen.<br />
■ Mögliche Farbtöne:<br />
Ein silikatgebundener Egalisationsanstrich kann nur mit alkalibeständigen<br />
Pigmenten hergestellt werden. Deshalb sind nicht alle Farbtöne, insbesondere<br />
brillante oder leuchtende Farben machbar. Beim Wunsch nach<br />
Sonderfarbtönen außerhalb der Farbtonkarte ist demnach die Herstellbarkeit<br />
im Vorfeld abzuklären.<br />
Eingefärbter Putz mit Ausblühungen<br />
Abgesetzte Flächen 2x streichen<br />
Umfangreiche Farbtonauswahl