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Es wird wohl hungrig sein, meinte Stefan. Dass sie ihm gleich was<br />
zum Fressen richten werde, rief Katharina und s<strong>aus</strong>te in die Küche, <strong>aus</strong><br />
der sie bald mit der neu gekauften Fressschüssel, angefüllt mit Katzenfutter,<br />
zurückkehrte. Sie stellte die Katzenmahlzeit auf den Boden, nahm<br />
die kleine Lotti von Großvaters Schoß und setzte sie neben die Schüssel.<br />
Stefan hatte recht. Lotti war wirklich sehr hungrig. Es knackte und<br />
knisterte und knisterte und knackte. Für ein so kleines Kätzchen biss sie<br />
ganz schön kräftig auf das Trockenfutter ein und hörte gar nicht mehr<br />
auf damit.<br />
Nachdem sie alle drei – Otto-Opa, Stefan und Katharina – Lotti eine<br />
Zeit lang beim Beißen zugeschaut und dem Knacken zugehört hatten,<br />
erzählte Opa, dass er vorher wegen dem Huberbauern und den armen<br />
Tieren am Hof telefoniert und beschlossen habe, die Tiere zu befreien.<br />
„Wie?“, fragte Katharina neugierig.<br />
„Wie?“, wolte auch Stefan wissen.<br />
Der Großvater schenkte <strong>aus</strong> der Kanne drei Tassen Tee – Früchtetee<br />
mit Zitrone und Honig – ein und begann dann zu erzählen. „Ich<br />
kann nicht anders, ich muss einfach. Ich muss die Tiere am Huberhof<br />
befreien. Ich höre immer wieder die brüllenden Kühe, die schreienden<br />
Schweine.“ Er habe vorhin, während Katharina und Stefan einkaufen<br />
waren, mit dem Chef des Tierschutzvereins telefoniert. Mit ihm werde<br />
er sich morgen früh um sechs, solange es noch dunkel sei und der<br />
Huberbauer seinen R<strong>aus</strong>ch <strong>aus</strong>schlafe, auf dessen Hof treffen, um die<br />
Sache gemeinsam anzuschauen.<br />
„Ich komme mit!“, rief Stefan.<br />
„Ich auch!“, rief auch Katharina.<br />
Zwar versuchte der Opa seinen Enkelkindern klarzumachen, dass<br />
die Sache möglicherweise gefährlich werden könnte und sie deshalb lieber<br />
zu H<strong>aus</strong>e bleiben sollten. Aber die beiden ließen sich nicht abbringen.<br />
„Wir kommen mit! Und die Lotti nehmen wir auch mit!“<br />
„Warum die Lotti?“, fragte der Großvater.<br />
„Weil sie sich am Huberhof <strong>aus</strong>kennt und uns vielleicht helfen kann.<br />
Sie hat dort ja die ersten Tage ihres Lebens verbracht und kennt sich<br />
ganz bestimmt gut <strong>aus</strong>.“<br />
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