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Am nächsten Morgen standen die drei schon um fünf Uhr früh auf.<br />
Stefan und Katharina schlüpften in die Kleider von gestern, schnappten<br />
sich ein Stück Brot und wollten schon los. Der Großvater hielt sie<br />
zurück. Sie mussten sich waschen und die Zähne putzen. So viel Zeit<br />
müsse sein, meinte er.<br />
Mit gottlob nur schwer verständlichem Gemurmel gingen die beiden<br />
Kinder ins Bad, während der Großvater das Frühstück zubereitete.<br />
Das war dann schneller als schnell verschlungen. Katharina nahm Lotti,<br />
und alle vier gingen zu den Fahrrädern. Der Großvater bat sie, noch<br />
kurz zu warten. Er ging in die Werkstatt und kam mit Blechschere, Zange,<br />
Arbeitshandschuhen und einer großen Taschenlampe zurück. „Los<br />
geht’s!“, rief er. „Ich vor<strong>aus</strong>, hinter mir Katharina und am Ende Stefan!<br />
Und dreht die Lichter auf!“<br />
Als sie am Hof vom Huberbauer ankamen, war dort alles trist und<br />
duster. Das Brüllen der Kühe, das Schreien der Schweine waren aber<br />
wieder zu hören – lauter, schrecklicher noch als am Vortag. Wohl deshalb,<br />
weil rundum Nacht herrschte und keine anderen Laute zu vernehmen<br />
waren. Sie stellten die Fahrräder ab. Katharina nahm Lotti <strong>aus</strong><br />
dem Körbchen, setzte das Kätzchen nur kurz auf den Boden, weil sie<br />
den Schal, den sie um den Hals gewickelt hatte, abnehmen wollte; sie<br />
war beim Radfahren ins Schwitzen geraten. Aber kaum stand Lotti am<br />
Boden, rannte sie auch schon davon. „Lotti!“, rief Katharina. Und nochmals:<br />
„Lotti!“<br />
„Psst! Leise!“, raunte der Großvater. Er nahm die Taschenlampe und<br />
leuchtete dem Kätzchen hinterher. So sahen sie gerade noch, wie Lotti<br />
im Gebäude verschwand, <strong>aus</strong> dem das Klagen der Kühe und Schweine<br />
kam. Der Großvater leuchtete weiter Richtung Stall und ging voran.<br />
Hinter ihm Katharina und Stefan. Als sie im Stall waren, klangen<br />
die Schreie der Kühe und Schweine noch lauter, noch erbärmlicher als<br />
zuvor. Der Großvater leuchtete ganz nach hinten im Stall, von wo <strong>aus</strong><br />
Lotti laut miaute. Die drei – Katharina, Stefan und Otto-Opa – eilten im<br />
Schein der Taschenlampe auf das rufende Kätzchen zu. Lotti stand neben<br />
einem kleinen Kalb und leckte über den Kopf des jungen Tiers, das<br />
im Dreck lag und sich kaum mehr rührte.<br />
„Oh, mein Gott!“, murmelte Katharina.<br />
„Du liebe Güte!“, flüsterte Stefan.<br />
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