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können, wie der Huberbauer blass wurde. „Wo? Wo war sie denn, die<br />
Kiste?“, wollte er nach einer Schreckminute wissen. – „Hier! Genau<br />
hier!“ Lili zeigte unter den Nussbaum. „Hier! Und jetzt ist sie weg! Gestohlen!<br />
Irgendwer muss sie gestohlen haben, Huberbauer. Da muss die<br />
Polizei her!“<br />
Zutiefst geschockt tat der Bauer wieder einen anständigen Schluck<br />
<strong>aus</strong> der Flasche, während ihm die alte Frau klarmachte, dass das so<br />
nicht gehe, dass das eine Frechheit sei, dass man einen so ehrenwerten<br />
Mann wie den Huberbauern doch nicht bestehlen dürfe und dass da<br />
die Polizei einschreiten müsse. Als die Flasche des so Bedauernswerten<br />
leer war und trotz mehrerer Versuche nichts mehr hergab, meinte er:<br />
„Richtig! Wahre Worte, Frau! Sehr wahre Worte! Da gehört die Polizei<br />
her!“ Er machte kehrt und torkelte heimwärts zu, um die Polizei zu<br />
verständigen.<br />
Nachdem Stefan und Katharina die befreiten Tiere in alle Himmelsrichtungen<br />
gedrängt hatten, vor allem dorthin, wo die Wiesen grün und<br />
saftig waren, und in jene Richtung, wo bald mal ein Bauernh<strong>aus</strong> zu sehen<br />
war, gingen sie – wie mit Lili vereinbart – über die Felder zu Lilis<br />
H<strong>aus</strong>, um dem Huberbauer nicht zu begegnen.<br />
Lili marschierte auf der Straße zu ihrem H<strong>aus</strong>; und der Huberbauer<br />
war unterwegs zurück zu seinem Hof – mit einer ordentlichen Wut im<br />
Bauch und dem Ziel, den Diebstahl seiner Schnapskiste bei der Polizei<br />
anzuzeigen, die Diebe zur Strecke und den Schnaps in seinen Besitz zu<br />
bringen. Er wunderte sich, dass ihm auf dem Weg eine ziemlich abgemagerte,<br />
total verdreckte Kuh entgegenkam. Er dachte sich aber weiter<br />
nichts dabei, weil er mit seinen Gedanken zu sehr beim Schnaps und<br />
der Frage, ob Apfel oder Birne oder Mischbrand, war. Erst als ihm –<br />
schon fast auf der Höhe seines Hofs – einige Schweine über den Weg<br />
liefen, war ihm die Sache nicht mehr geheuer. Und als er die offene<br />
Stalltür sah und kein Muhen und Quieken zu vernehmen war, ertönte<br />
ein Schrei, den man kilometerweit hörte und der den Menschen in der<br />
näheren Umgebung durch Mark und Bein fuhr. Selbst Katharina und<br />
Stefan und Lili, die in der Zwischenzeit in Lilis Küche saßen, hoben<br />
den Kopf und nahmen – obwohl die H<strong>aus</strong>tür verschlossen war – diesen<br />
ungeheuerlichen Schrei wahr. „Der Huberbauer scheint auch zu H<strong>aus</strong>e<br />
angekommen zu sein“, meinte Lili trocken und goss Milch in zwei grö-<br />
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