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und abzuführen. „Bitte, Herr Inspekta, walten Sie Ihres Amts und verhaften<br />
Sie das Gesindel!“<br />
„Ruhig, Huberbauer, ganz ruhig“, sagte der Oberpolizist und erklärte,<br />
dass er schon selbst wüsste, was zu tun wäre, seine Ratschläge also<br />
nicht brauchen würde. Einer der Polizisten ging zum Huberbauer und<br />
drängte ihn zurück ins H<strong>aus</strong>.<br />
Der Chef-Polizist erklärte den beiden Erwachsenen, dass er nicht anders<br />
könne und sie leider verhaften müsse – wegen H<strong>aus</strong>friedensbruch,<br />
Einbruch und gefährlicher Drohung; außerdem seien sie auf frischer Tat<br />
ertappt worden. „Das können Sie kaum leugnen!“ Er gab die Anweisung,<br />
dem Mann vom Tierschutzverein und dem Großvater Handschellen anzulegen<br />
und alle vier – Otto-Opa, den Tierschutzvereinsmann Gruber,<br />
Stefan und Katharina – auf die Polizeidienststelle in der Stadt zu bringen.<br />
„Tut mir leid!“, entschuldigte er sich fast. Als Katharina zu weinen begann,<br />
fragte der Großvater den Polizisten, ob seine Enkeltochter ihr Kätzchen<br />
mitnehmen dürfe. „Na klar“, meinte dieser, „die kann sie natürlich<br />
mitnehmen!“ Dabei lächelte er Katharina sogar freundlich an.<br />
•<br />
Im Polizeirevier begann ein anderer Beamter mit der Befragung.<br />
„Ich bin sieben Jahre alt und gehe in die zweite Klasse“, antwortete<br />
Katharina. „Und der Huberbauer hat dieses Kätzchen einfach <strong>aus</strong>gesetzt.<br />
Es wäre verhungert, wenn ich es nicht gefunden hätte!“ Dabei hielt sie<br />
Lotti fest gegen ihre Brust gedrückt und streichelte ihr übers Fell.<br />
Und Katharinas Bruder, der Stefan, fügte hinzu: „Ich bin zehn Jahre<br />
alt und gehe in die vierte Klasse. Der Huberbauer hat nicht nur dieses<br />
Kätzchen <strong>aus</strong>gesetzt. Er hat drei andere Kätzchen in die Jauchegrube<br />
geworfen und ertränkt!“ Und der Otto-Opa und der Herr Gruber berichteten<br />
dem Polizisten von den Zuständen auf dem Hof des Huberbauern<br />
und von den armen Tieren dort, den Kühen und Schweinen,<br />
und dem armen kleinen Kälbchen, das bald sterben müsste, wenn man<br />
es nicht rasch <strong>aus</strong> dem Stall r<strong>aus</strong>holen würde.<br />
„Gut“, meinte der Polizist, „wir schauen uns das Ganze mal an. Sie<br />
beide …“ – dabei schaute er den Großvater und den Mann vom Tierschutzverein<br />
an – „Sie beide müssen solange hier bleiben. Und ihr zwei,<br />
ihr könnt nach H<strong>aus</strong>e zu euren Eltern!“<br />
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