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Zdirekt! 03-2020

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Z direkt! <strong>03</strong>/<strong>2020</strong><br />

DIGITAL UNTERWEGS 39<br />

Um die Kurve zu unserer Beifahrer-Rolle noch einmal<br />

zu bekommen: Wir haben im kommenden Jahr<br />

eine Bundestagswahl. Der Begriff „Richtungswahl“<br />

ist, zugegeben, in letzter Zeit ziemlich inflationär<br />

verwendet worden. Dennoch: Wird das<br />

für unsere Branche eine „Richtungswahl“?<br />

Absolut, ja. Die Zahl unserer politischen Freunde oder<br />

derer, die bereit sind für uns öffentlich in die Bresche zu<br />

springen, ist überschaubar. Das liegt nicht daran, dass<br />

wir schlechte Arbeit leisten. Das liegt häufig auch einfach<br />

daran, dass der Mut fehlt, sich für die Sache gegen<br />

die öffentliche Meinung zu positionieren. Wir müssen<br />

aber Politik und Öffentlichkeit genau dazu bewegen,<br />

die Fakten zur Kenntnis zu nehmen.<br />

Nun soll man ja nie mit einer negativen Botschaft<br />

aus einem Interview aussteigen. Haben Sie zum<br />

Abschluss auch noch einen Mutmacher für die<br />

Branche?<br />

Ich glaube, dass wir alle Chancen haben, die Branche<br />

und unsere Unternehmen dauerhaft zukunftsfähig aufzustellen.<br />

Dazu müssen wir uns aber bewegen. Oder,<br />

um es mit Herbert Grönemeyer zu sagen: „Stillstand ist<br />

der Tod, geh voran, bleibt alles anders…“ – Dem kann<br />

ich nichts hinzufügen. MS<br />

Wie kann das gelingen?<br />

Ich kann Ihnen sagen, wie es garantiert nicht gelingen<br />

wird: Wenn sich die Mitgliedsunternehmen zurücklehnen<br />

und sagen: „Lass den Verband mal machen!“ Natürlich<br />

muss der Verband die Positionen und Aktivitäten<br />

koordinieren. Wir müssen als Verband auch explizit Verantwortung<br />

hierfür übernehmen. Aber wir brauchen<br />

auch eine gemeinsame Kraftanstrengung der Branche.<br />

Da muss jedes Unternehmen mit anpacken. Und wir<br />

brauchen auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

als Multiplikatoren. Politik lebt vom Mitmachen und<br />

vom Einflussnehmen. Genau das müssen wir als Branche<br />

in den kommenden Monaten mit großem Aufwand<br />

betreiben, denn es drohen nach der Wahl politische<br />

Konstellationen, die erklärtermaßen zum Ziel haben uns<br />

das Leben verdammt schwer zu machen.<br />

Christian Baumann sieht Zeitarbeit nach eigener Aussage als<br />

seine Lebensaufgabe an. Der 37-Jährige ist seit April 2017<br />

Bundesvorsitzender des Interessenverbands Deutscher Zeitarbeitsunternehmen.<br />

Dem iGZ-Bundesvorstand gehört er<br />

bereits seit 2016 an, seit 2014 ist der gebürtige Krefelder<br />

iGZ-Landesbeauftragter für Hamburg. Baumann ist Diplom-<br />

Pädagoge und studierter Wirtschaftswissenschaftler. In der<br />

Personaldienstleistungsbranche ist er seit mehr als 13 Jahren<br />

tätig, seit 2013 leitet Baumann die Geschäfte der pluss Personalmanagement<br />

GmbH.

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