Zdirekt! 03-2020
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Z direkt! <strong>03</strong>/<strong>2020</strong><br />
TITELTHEMA 7<br />
Das Jahr <strong>2020</strong> ist ein ganz besonderes – eines, das viele von uns am liebsten zum<br />
Teufel schicken würden, und eines, das in die Geschichtsbücher eingeht. Die Corona-<br />
Pandemie, der wirtschaftliche Shutdown, der Überlebenskampf vieler Menschen<br />
und auch Unternehmen – all das prägt uns nachhaltig und schärft unser aller Blick<br />
auf das Wesentliche.<br />
„Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen<br />
Unterschied zu machen.“ Was mit einem Ein-Personen-<br />
Streik der Klima-Aktivistin Greta Thunberg vor dem<br />
schwedischen Reichstag anfing, ist zur größten Jugendbewegung<br />
unserer Zeit gewachsen – auch wenn<br />
sich Fridays for Future in Coronazeiten neu und digital<br />
erfinden musste. Mit einem hat die junge Schwedin<br />
aber recht: Auch kleine Schritte führen irgendwann<br />
zum Ziel, man muss sie nur machen. Natürlich haben<br />
Sie als Zeitarbeitsunternehmer in dieser schwierigen<br />
Zeit Wichtigeres zu tun, Sie müssen Ihren Betrieb und<br />
somit Ihre Mitarbeiter über Wasser halten und das<br />
Überleben sichern. Für so etwas wie Corporate Social<br />
Responsibility ist da häufig gerade keine Zeit. Das<br />
ist verständlich und es erwartet auch niemand, dass<br />
Sie eine ganze CSR-Nachhaltigkeitsstrategie aus der<br />
Schublade ziehen. Aber wie wäre es mit einem ersten<br />
kleinen Schritt? Vielleicht haben Sie den auch schon<br />
längst getan – ohne es zu merken?<br />
Corporate Social Responsibility ist die Verantwortung<br />
eines Unternehmens gegenüber Wirtschaft, Gesellschaft<br />
und Umwelt. Gerade im sozialen Bereich gibt<br />
es in der Zeitarbeitsbranche viele Möglichkeiten, wie<br />
Unternehmer zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen<br />
können, die über die gesetzlichen Forderungen<br />
hinausgeht. Deutsche Unternehmen orientieren<br />
sich idealerweise an den schon seit dem Mittelalter<br />
bekannten Leitsätzen des Ehrbaren Kaufmanns, die<br />
unternehmerische Verantwortung dieses Jahrtausends<br />
verlangt aber mehr: Sie muss nachhaltig und für die<br />
Öffentlichkeit nachvollziehbar sein. Im Fokus steht dabei<br />
die Frage, was Unternehmen tun können, um die<br />
Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit für alle Beteiligten<br />
so zu gestalten, dass zukünftige Generationen weiter<br />
bestehen können. „Wir haben die Erde nicht von<br />
unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern<br />
geliehen“ lautet eine indianische Weisheit. Aktuell<br />
lebt die Weltbevölkerung allerdings so als hätte sie 1,6<br />
Erden zur Verfügung. Wir Menschen nutzen die Natur<br />
also 1,6-mal schneller, als Ökosysteme sich erholen können,<br />
wie Studien belegen. Auch wenn Deutschland –<br />
Prognosen zufolge – überraschend in diesem Jahr das<br />
Klimaziel erreicht, bleibt noch viel zu tun. Derzeit bleiben<br />
noch viele Flugzeuge am Boden, weniger Autos<br />
fahren, Fabriken ruhen und der CO2-Ausstoß sinkt.<br />
50 Millionen Tonnen CO2 werden voraussichtlich in<br />
diesem Jahr in Deutschland weniger ausgestoßen als<br />
im vergangenen Jahr. Am 22. August <strong>2020</strong> war der<br />
„Earth Overshoot Day“ (Erdüberlastungstag), das heißt<br />
unser jährliches Ressourcen-Budget war aufgebraucht.<br />
Coronabedingt verschob sich dieses Datum um rund 20<br />
Tage nach hinten. Ein Schritt in die richtige Richtung.<br />
Welchen kleinen Schritt – sozial, wirtschaftlich oder<br />
ökologisch – können Sie und Ihr Unternehmen gehen?<br />
Und natürlich ist es gut, wenn die Spitze mit gutem<br />
Beispiel vorangeht, aber nachhaltiges Handeln ist nicht<br />
vom Dienstgrad abhängig. Das fängt im Kleinen mit dem<br />
Gebrauch von wiederverwendbaren Kaffeebechern und<br />
Stoffbeuteln anstelle von Plastiktüten an und darf gerne<br />
in eine ausgeklügelte Unternehmens-CSR-Strategie<br />
münden, die vom papierlosen Büro bis zu nachhaltigen<br />
globalen Lieferketten und einem klimaneutralen Fußabdruck<br />
reicht. Als Mitgliedsunternehmen des Interessenverbands<br />
Deutscher Zeitarbeitsunternehmen haben Sie<br />
sich im Ethik-Kodex zu einem nachhaltigen Wirtschaften<br />
verpflichtet. Der Verband steht Ihnen zur Seite und hilft<br />
Ihnen dabei, Ihr CSR-Engagement zu strukturieren und<br />
öffentlich darzustellen. Ich würde meinen Kindern und<br />
den kommenden Generationen gerne eine saubere und<br />
gesunde Erde zurückgeben. Viele Kunden erwarten übrigens<br />
bei der Auswahl ihrer Dienstleister eine solche<br />
Einstellung. Sie auch? SaS