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architektur Fachmagazin Ausgabe 6 2020

architektur Fachmagazin Ausgabe 620 Material & Oberfläche

architektur Fachmagazin Ausgabe 620
Material & Oberfläche

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FACHMAGAZIN<br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

06<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Sept./Okt. <strong>2020</strong><br />

Material &<br />

Oberfläche<br />

© José Hevia


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3<br />

Editorial<br />

Der erste Eindruck einer Architektur...<br />

...entsteht über Materialien und Oberflächen. Wie im Bericht „Im Auge des Betrachters“<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong> nachzulesen ist, hängen die verwendeten Materialien direkt<br />

mit den kulturellen, geografischen und klimatischen Bedingungen vor Ort zusammen.<br />

Das galt zumindest für die vorglobalisierte Zeit, wo überwiegend nur die vor<br />

Ort verfügbaren Materialien einsetzbar waren und so ganze Landstriche prägten.<br />

Die Globalisierung ließ diese Trennlinien aber zunehmend<br />

verschwimmen - heute ist nahezu jedes Material<br />

überall und jederzeit verfügbar. Als Nebeneffekt<br />

der vielfältigen Wahlmöglichkeiten hat die regionale<br />

Prägung der Architektur über die Materialität gelitten<br />

– was zumindest die geografischen Polbewohner<br />

mit Iglu-Tradition nicht zwangsweise als Nachteil<br />

werten werden.<br />

Durch die Notwendigkeit und auch den Wunsch nach<br />

ökologisch sinnvollen Materialen gewinnen aber die<br />

vor Ort vorkommenden Ressourcen wieder an neuer<br />

Aktualität. Im Bausektor trachtet man nach einem<br />

möglichst geringen ökologischen Fußabdruck und<br />

der Begriff „regional“ hat sich zum wertvollen und<br />

vermarktbaren Prädikat gemausert. Auf den folgenden<br />

Seiten setzen wir uns intensiv mit dem Leitthema<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> auseinander und zeigen anhand<br />

ausgewählter Projekte die Vielzahl an Möglichkeiten<br />

und auch Trends auf, wie etwa die Wiederentdeckung<br />

einer traditionellen Wiener Fassadengestaltung.<br />

In der Rubrik „Licht“ ist u. a. zu lesen, wie ein Büro<br />

durch die Lichtgestaltung für die Mitarbeiter zur<br />

Bühne werden kann und wie die Gestaltung des öffentlichen<br />

Raums mit und durch Licht möglich ist.<br />

In unserem Büro-Schwerpunkt beschäftigen wir uns<br />

mit dem aktuellen Trend zu Coworking Spaces und in<br />

der EDV-Kolumne mit einer Übersicht über BIM-Datenbanken<br />

und 3D-Produktbibliotheken für Planer.<br />

Neben einer Vielzahl an weiteren Projektberichten,<br />

und einer Auswahl an aktuellen Produktinformationen,<br />

ergänzt eine handverlesene Auswahl an aktuellen<br />

Umsetzungen aus dem Retailbereich den Inhalt<br />

diese <strong>Ausgabe</strong> von <strong>architektur</strong>.<br />

Walter Laser<br />

DOMICO<br />

AKUSTICO-UNTERSICHT<br />

Individualität gepaart mit Funktionalität.<br />

Akustico-Untersicht<br />

Durch ein innovatives Perforierungssystem ist es möglich jedes gewünschte Bild<br />

oder Muster in die Akustico-Untersicht zu projizieren.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Magazin 06<br />

Material & Oberfläche 16<br />

Der gläserne Bruder 36<br />

Lasvit Headquarters / Nový Bor /<br />

ov architekti s.r.o.<br />

Kompromisslos ehrlich 44<br />

Stadtarchive / Felanitx, Mallorca /<br />

Aulets Arquitectes<br />

Zurück in die Steinzeit 50<br />

Delas Frères Weinkellerei /<br />

Tain-l‘Hermitage /<br />

Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />

Am Gipfel der Innovation 56<br />

Shikhara / Pothencode, Trivandrum /<br />

Wallmakers<br />

Eine Putzfassade 62<br />

in Wellen gelegt<br />

Zweifamilienhaus / Perchtoldsdorf / Jan<br />

Proksa<br />

Grünraumgestaltung 68<br />

RETAIL<strong>architektur</strong> 72<br />

Arbeitswelten 80<br />

Licht 88<br />

Produkt News 92<br />

edv 118<br />

BIM-Datenbanken:<br />

3D-Produktbibliotheken für Planer<br />

36<br />

44<br />

50<br />

56 62<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at)<br />

REDAKTION mag. arch. Peter Reischer, Alexandra Ullmann, Linda Pezzei, Edina Obermoser, Dolores Stuttner, DI Marian Behaneck<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 89,- / Ausland: € 109,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 59,- / Ausland: € 86,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 14,- / Ausland € 18,-<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

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Holz und Aluminium stilvoll und funktional kombiniert: Die BEGA<br />

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Das gute Licht.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

6<br />

Magazin<br />

ARCHITECT@WORK <strong>2020</strong> in Wien<br />

Begleitet von sämtlichen Präventivmaßnahmen<br />

wird die ARCHITECT@WORK <strong>2020</strong> in Wien ein<br />

gesellschaftliches Highlight bilden. Einen wichtigen<br />

Beitrag dazu leisten die exklusiven Formate<br />

wie die Sonderschau zum Thema „FASSADE<br />

& ARCHITEKTUR“, kuratiert von raumprobe,<br />

die interessante neue Einblicke in die Welt der<br />

Gebäudehülle gewähren wird.<br />

Ebenso das hochkarätig besetzte Seminar- und Vortragsprogramm,<br />

das dieses Jahr natürlich den Sicherheitsbestimmungen<br />

entsprechen muss. Zudem<br />

können alle, die keine Eintrittskarte mehr bekommen<br />

haben, per Livestream dabei sein.<br />

Am ersten Messetag melden sich Hannes Bäuerle<br />

von raumprobe, Maria Planegger von A01 architects<br />

und Armin Pedevilla von pedevilla architekten mit<br />

Vorträgen über das Thema „FASSADE & ARCHITEK-<br />

TUR zu Wort. Am 15. Oktober sprechen dann Michael<br />

Anhammer von Franz&Sue Architekten, P. Michael<br />

Schultes und Carolin Lotz von experimonde die Welt<br />

des Experiments, Christoph Müller und Anel Bucan<br />

von bewegende Architekturmanufaktur und Patrick<br />

Lüth von Snøhetta.<br />

Als ein Ort der Begegnung, wo viele Face-to-Face-Gespräche<br />

stattfinden und der Austausch die Hauptrolle<br />

spielt, hat man für die ARCHITECT@WORK<br />

alle Vorkehrungen getroffen, dass wichtige Meetings<br />

stattfinden können. Ein Wiedersehen mit Geschäftspartnern,<br />

Kollegen und ein Kennenlernen von neuen<br />

Kontakten wird möglich sein, in dem der gebotene<br />

Abstand gehalten und der Besuch der Messe intelligent<br />

gesteuert und geregelt wird.<br />

Alle Informationen zur ARCHITECT@WORK, die<br />

europaweit in 16 verschiedenen Ländern und an<br />

31 Standorten stattfindet, können jederzeit unter<br />

www.architectatwork.com abgefragt werden.<br />

ARCHITECT@WORK<br />

<strong>2020</strong> in Wien<br />

14. und 15. Oktober <strong>2020</strong><br />

ÖFHF Themenabend „VHF am Puls“ – Jetzt auch als Livestream!<br />

Am 29. Oktober <strong>2020</strong> findet im Hotel Courtyard<br />

im Marriott Linz der nächste ÖFHF-Themenabend<br />

erstmals auch als kombinierte physisch-virtuelle<br />

Veranstaltung statt.<br />

Wieder warten fachspezifische Kurzvorträge zur vorgehängten,<br />

hinterlüfteten Fassade und praktische<br />

Tipps zur aktuellen Entwicklung am Markt auf Sie.<br />

Diesmal konnte der Österreichische Fachverband für<br />

hinterlüftete Fassaden einen ganz besonderen Keynote-Speaker<br />

engagieren: Robert Seeger, „Webinator“<br />

aus der Schwarzenegger Geburtsstadt Graz, ist seit<br />

1994 im Web unterwegs. Der studierte Kunsthistoriker<br />

gilt als anerkannter Experte für spätgotische<br />

Madonnen und postmodernes Marketing. Seit fast 20<br />

Jahren berät, provoziert und missioniert er Unternehmen,<br />

Ministerien und NPOs in allen Fragen rund um<br />

innovatives Marketing. Unter dem Motto „Durchlüften<br />

und Durchstarten! wird er über den Mut zu Veränderungen<br />

und digitale Erfolgsfaktoren referieren.<br />

Nutzen Sie die Chance auf einen anregenden Austausch<br />

und spannende Themen, lassen Sie sich zu<br />

neuen Perspektiven verführen.<br />

Ihre Anmeldungen für die physische oder livestream-Teilnahme<br />

richten Sie bitte bis 30. 9. <strong>2020</strong> an<br />

info@oefhf.at. Agenda und nähere Infos finden sie hier.<br />

© Roland Renner<br />

Wann: 29. Oktober <strong>2020</strong> / 18.00 Uhr<br />

Wo: Marriott Linz, Europaplatz 2, 4020 Linz<br />

Österreichischer Fachverband für hinterlüftete Fassaden (ÖFHF)<br />

T +43(0)1 8903896<br />

info@oefhf.at<br />

www.oefhf.at


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7<br />

Magazin<br />

Seien Sie<br />

dabei!<br />

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Der Brillux Design Award: die Auszeichnung, die gesehen wird.<br />

Stellen Sie Ihr Objekt der unabhängigen Fachjury in einer der sechs Kategorien vor.<br />

Sie prämiert die besten Innenraum- und Fassadengestaltungen und ihre Ausführungsqualität.<br />

Der Wettbewerb ist mit einem Preisgeld von insgesamt 25.000 € dotiert. Die<br />

Gewinner und Nominierten erfahren große Aufmerksamkeit in den Fachmedien und der<br />

Branche. Ein Paket zur eigenen Vermarktung der Ehrung rundet die Auszeichnung ab.<br />

Nehmen Sie teil!<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

8<br />

Magazin<br />

Bauteilaktivierung<br />

im sozialen Wohnbau<br />

MGG 22 ist ein Wohnhausprojekt in der Mühlgrundgasse mit insgesamt 160<br />

Wohnungen. Auf drei Grundstücken haben drei Architekturbüros und zwei<br />

Bauherren ein gemeinsames, grundstückübergreifendes städtebauliches<br />

Konzept realisiert. Sieben Wohnhäuser und drei Plätze sind durch eine<br />

Sequenz aus Gassen, Wegen und kleineren Plätzen miteinander verbunden<br />

– umgeben von einer modellierten Gebäudesilhouette.<br />

Fotos: Zement+Beton<br />

Erstmals im sozialen Wohnbau kommt bei diesem<br />

Projekt die thermische Bauteilaktivierung zum Einsatz.<br />

Die ausschließliche Versorgung mit erneuerbarer<br />

Energie aus Windüberschussstrom und Erdwärme<br />

sorgt für ein ökologisches sowie ökonomisches<br />

Kühlen und Heizen.<br />

Die großflächige thermische Aktivierung erfolgt in<br />

den Betondecken. Mit demselben System kann sowohl<br />

geheizt als auch gekühlt werden. Die Temperierung<br />

erfolgt mittels Wärmepumpen, die mit Erd-Tiefensonden<br />

gekoppelt sind. Der Strom für den Betrieb<br />

der Wärmepumpen stammt aus Windkraftanlagen<br />

und wird – dank des Energiespeichers Beton – bevorzugt<br />

dann bezogen, wenn viel Windstrom verfügbar<br />

ist. Beton ermöglicht als „Bauteilbatterie“ die Zwischenspeicherung<br />

von Windenergie. Das Gebäude<br />

wird zum Teil der Energienetze und trägt zu deren<br />

Entlastung bei.<br />

VÖZ Vereinigung der Österr. Zementindustrie<br />

T +43 (0)1 714 66 85-23<br />

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9<br />

Magazin<br />

Glastrennwand<br />

Lindner Life<br />

Pure 620<br />

Akustikelement<br />

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ARCHITECT@WORK Wien<br />

14. - 15. Oktober | Stand 114


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

10<br />

Magazin<br />

Umfangreich<br />

verbunden<br />

Der Chadstone Link ist eine neue Verbindungspassage für Fußgänger im gleichnamigen<br />

australischen Shoppingcenter. Make Architects gestalten diese als<br />

attraktiven Außenraum mit Mehrwert für die Besucher und Angestellten.<br />

Fotos: Peter Bennetts<br />

Für ein Shoppingerlebnis pilgern jährlich<br />

Millionen von Menschen in einen Vorort der<br />

australischen Stadt Melbourne. Das dort angesiedelte<br />

Chadstone Shopping-Center ist<br />

auch der Arbeitsort für hunderte Mitarbeiter<br />

und das größte Shoppingcenter seiner<br />

Art in Australien und sogar der südlichen<br />

Hemisphäre. Durch sein gigantisches Ausmaß<br />

und seine enorme Anziehungskraft ist<br />

eine ständige Weiterentwicklung notwendig.<br />

Der neu hinzugebaute Chadstone Link<br />

sollte das Einkaufszentrum mit dem Hotel<br />

verbinden. Um Raum für diese benötigte<br />

Fußgänger-Wegverbindung zu schaffen,<br />

wurde ein Teil der dort befindlichen mehrgeschossigen<br />

Parkplatzfläche umgenutzt.<br />

So verknüpft der Chadstone Link die unterschiedlichen<br />

Ebenen des Einkaufszentrums,<br />

der beiden Parkplatzgeschosse und<br />

das tiefer gelegene Hotel miteinander. Auf<br />

den verschiedenen Zugangsebenen zum<br />

Link wird öffentlicher Raum geschaffen, der<br />

keinen kommerziellen Zweck hat und flexibel<br />

genutzt werden kann, beispielsweise für<br />

Veranstaltungen.<br />

Die Konstruktion aus gebogenem Brettschichtholz<br />

erinnert, durch das Schrägstellen<br />

der Lärchenholzrahmen um 45 Grad, an<br />

ein Kreuzrippengwölbe. Überspannt wird<br />

die etwa 110 m lange Konstruktion mit einer<br />

Höhe von bis zu 15 m von einer lichtdurchlässigen<br />

weißen Membran. So entstand ein<br />

vor allem vor der Sonne und auch vor Regen<br />

geschützter Raum, bei dem auf eine Klimaanlage<br />

verzichtet werden konnte. Stattdessen<br />

setzte man auf Querlüftung und Begrünung.<br />

Die Treppen und Förderbänder sind<br />

entlang der gesamten Verbindungspassage<br />

wohlüberlegt positioniert, um dazwischen<br />

immer wieder Aufenthaltsräume schaffen<br />

zu können. Auch wenn diese im Verhältnis<br />

zur Gesamtgröße des Einkaufszentrums<br />

nur klein sind, so verbessern sie doch die<br />

Qualität des Aufenthaltes und beziehen<br />

neue Nutzungen mit ein.


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11<br />

Magazin<br />

0,003 Meter. Drei Millimeter. Das ist, bildlich<br />

gesprochen, fast so dünn wie eine Euromünze.<br />

Es ist das Aufmaß des neuen Berker R.8, und<br />

damit eines der fl achsten Schalterprogramme,<br />

die heute auf dem Markt sind. Und es ist damit<br />

gleichzeitig so viel mehr.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

12<br />

Magazin<br />

Oben angekommen<br />

Ganz oben am Grat des Schnalstaler Gletschers in Südtirol thront das Hotel<br />

Grawand, das mit über 3.000 Meter Seehöhe zu den höchst gelegenen Hotels<br />

Europas zählt. Am eigentlichen Gipfel, in etwa 50 Metern Entfernung, bietet die neu<br />

errichtete Aussichtsplattform Ötzi Peak 3251m mehr als nur einen beeindruckenden<br />

Ausblick über den fesselnden Landstrich voller schneebedeckter Bergspitzen.<br />

Fotos: Alex Filz<br />

Um die Besucher nach der atemberaubenden Fahrt<br />

zur Bergstation in Empfang zu nehmen, und auch die<br />

faszinierende Geschichte dieses Ortes zu erzählen,<br />

haben die Architekten von noa* ein außergewöhnliches<br />

Projekt entwickelt: Unter Einbeziehung des bestehenden<br />

Gipfelkreuzes wurde eine Aussichtsplattform<br />

errichtet, die dem Aufenthalt am Berg als leichte<br />

Struktur aus Corten-Stahl eine neue Qualität verleiht.<br />

Nur dort wo es eine statische Notwendigkeit gibt, berührt<br />

das Bauwerk den Boden. Der Rest ist eine losgelöste,<br />

fast schwebende Konstruktion, die die Berge<br />

spüren und die Freiheit atmen lässt.<br />

Der natürlichen Topografie folgend besteht die organisch<br />

geformte Plattform aus einem Plateau mit einem<br />

Gitterrost auf schlanken Querbalken, das von vertikalen<br />

Lamellen aus Corten-Stahl umsäumt wird. Die<br />

brüstungshohen, vertikalen Elemente zeichnen in ihrer<br />

Abfolge die sanften Rundungen nach. In die ondulierende<br />

Form ist ein streng geometrischer Trichter eingeschnitten,<br />

der den Blick auf den Fundort des Ötzi,<br />

nur wenige Meter von der österreichischen Grenze<br />

entfernt, lenkt. Auch dieser ist aus Corten-Stahl und<br />

überlässt, wie die Lamellen der Brüstung, sein Erscheinungsbild<br />

der Witterung. Den Abschluss bildet eine<br />

auskragende Glasbrüstung, über die man gefühlsmäßig<br />

ins Nichts geht.


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13<br />

Magazin<br />

Seit 70 Jahren arbeitet Zumtobel kontinuierlich am Licht von<br />

morgen und wird dabei unentwegt von einem einzigartigen Gestaltungsanspruch<br />

geleitet. Zumtobel strebt stets danach, die Lebensqualität<br />

des Menschen durch Licht zu verbessern und stellt für jede Tätigkeit zu<br />

jeder Tages- und Nachtzeit das richtige Licht zur Verfügung.<br />

Zumtobel. Das Licht.<br />

#70 YEARSZUM TOBEL<br />

MOUNTAIN.CABIN, LATERNS - VORARLBERG (AT) | FOTO: JENS ELLENSOHN | ZUMTOBEL.COM


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

14<br />

Magazin<br />

Perspektive<br />

in Gelb<br />

In einer der größten informellen Siedlungen Kairos gab der ägyptische Architekt<br />

Ahmed Hossam Saafan den dort ansässigen Menschen einen dringend benötigten<br />

Ankerpunkt im diffusen Stadtgefüge. Mit dem Dawar El Ezba Cultural Center<br />

schaffte er einen Ort für sozialen Austausch und gemeinschaftliche Aktivitäten.<br />

Fotos: Ahmed Hossam Saafan<br />

Das Bild des Stadtviertels Ezbet Khairallah, das im<br />

Zentrum der ägyptischen Hauptstadt liegt, ist geprägt<br />

von Gebäuden im Rohbau, staubigen und vermüllten<br />

Straßen. Das Wachstum der Stadt ging hier<br />

ungeplant und unkontrolliert vor sich, sodass es keine<br />

funktionierende Infrastruktur gibt. Und doch nennen<br />

abertausende Menschen diese Straßen und Häuser<br />

ihr Zuhause. Inmitten dieser zerrütteten Struktur befindet<br />

sich das Dawar El Ezba Cultural Center, das<br />

sie ein kleines Stück weit verbessern möchte, indem<br />

es die kulturelle Entwicklung des Stadtgebietes anstößt.<br />

Diese soll einerseits durch Dawar Arts entstehen,<br />

wofür kunstbasierte Prozesse für Dialog, Heilung<br />

und sozialen Wandel herangezogen werden. Durch<br />

die Unterstützung von Künstlern, Pädagogen, Ärzten<br />

und Gesundheitspersonal sollen die Traumata von<br />

Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aufgearbeitet<br />

werden. Ebenso wird die Gemeinschaft zwischen<br />

Menschen mit unterschiedlichen sozialen, religiösen<br />

und ethischen Hintergründen gefördert.


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15<br />

Magazin<br />

Angeboten werden Workshops, Schulungsprogramme,<br />

Theatertherapie und<br />

Gemeinschaftskunst. Geboten werden soll<br />

auch Raum für kulturelle Veranstaltungen,<br />

wie Live-Musik, literarische Lesungen und<br />

Theateraufführungen. Den zweiten Schwerpunkt<br />

stellt Dawar Kitchen dar, der durch<br />

Kulinarik Menschen einander näher bringt<br />

und Perspektiven schafft. Mit Catering und<br />

anderen Arten der Lebensmittelproduktion<br />

wird Migranten, Flüchtlingen und ägyptischen<br />

Frauen eine Beschäftigung und Berufsausbildung<br />

geboten.<br />

Es galt also ein sehr vielseitiges Programm<br />

an Nutzungen im neuen Kulturzentrum unterzubringen<br />

und räumlich zu übersetzen.<br />

Die ersten beiden Geschosse gehörten einer<br />

schon vorhandenen baulichen Struktur<br />

an, die um zwei weitere Geschosse erweitert<br />

wurde. In jeder der vier Ebenen wurden<br />

unterschiedlich große Räume für die Gemeinschaft<br />

untergebracht. Das Herzstück<br />

des Gebäudes bildet der in der obersten<br />

Ebene gelegene Theater- und Workshopraum,<br />

in dem man auch einen Einblick in<br />

die Living-Green-Wall bekommt. Diese erstreckt<br />

sich in einem offenen Schacht über<br />

alle Geschosse des Baues.<br />

Konstruiert wurde das Gebäude hauptsächlich<br />

aus Holz, das mit gelb gefärbtem Wellenblech<br />

verkleidet wurde. Zurückgegriffen<br />

wurde dabei bewusst auf lokal verfügbare<br />

Materialien, für deren Verarbeitung mit den<br />

umliegenden Metall- und Holzwerkstätten<br />

zusammengearbeitet wurde.<br />

Die Architektur des Kulturzentrums und das<br />

gewählte Material soll Menschen ansprechen<br />

und ihnen zeigen, dass das Gebäude<br />

für sie da ist. Die einfache Strukturierung<br />

und Farbgebung schafften es, dass sich die<br />

Leute mit dem Gebäude identifizieren können.<br />

Auch der schon gebauten Architektur<br />

des Viertels sollte der Spiegel vorgehalten<br />

und gezeigt werden, was möglich ist. Dabei<br />

besitzt das Gebäude eine Vorbildfunktion<br />

in Bezug auf sein Materialbewusstsein, seinen<br />

Umgang mit Ressourcen und vor allem<br />

auch durch seine soziale Nachhaltigkeit.<br />

Natürlich ersetzt ein solcher Bau nicht eine<br />

funktionierende städtische Infrastruktur,<br />

bietet aber dennoch den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern eine Anlaufstelle für einen<br />

kurzzeitigen Umfeldwechsel und die Möglichkeit,<br />

sich am Gemeinschaftsleben zu<br />

beteiligen. Denn das Dawar El Ezba Cultural<br />

Center stellt wertvollen Raum für kulturelle<br />

Aktivitäten in einem der bevölkerungsreichsten<br />

und dichtesten Stadtviertel von Kairo zu<br />

Verfügung. Die Farbe Gelb wurde dabei für<br />

die Fassade wohl nicht umsonst gewählt.<br />

Sie markiert mit ihrer Strahlkraft den Ort als<br />

neuen Anziehungspunkt und steht dabei<br />

auch für Lebendigkeit und Optimismus.<br />

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Das vertikale Trennwandsystem öffnet sich<br />

komplett in den Deckenbereich. Es ist platzsparend,<br />

benötigt keine Führungs- oder<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

16<br />

Material & Oberfläche<br />

Material und<br />

Oberfläche<br />

Die Oberfläche einer Architektur – damit ist die äußerste Schicht der verbauten<br />

Materialien gemeint – ergibt meistens das Bild, das Image, welches im Auge des<br />

Betrachters hängen bleibt. Wir (der Normalverbraucher) beurteilen Architektur<br />

hauptsächlich nach dem Äußeren, nach der optischen Anmutung. Die Wenigsten<br />

haben das Wissen und die Erfahrung, von einem Bild auf innere Qualitäten schließen<br />

zu können, geschweige denn von der Form, dem Aussehen einer Architektur auf die<br />

Technik, auf die Nachhaltigkeit oder soziale Auswirkungen des Bauwerkes Rückschlüsse<br />

ziehen zu können.<br />

Text: Peter Reischer<br />

Einerseits gibt es nun die Wissenschaftler, die aufgrund<br />

der Endlichkeit der fossilen Rohstoffe und unserer<br />

Energieträger die Erarbeitung/Erfindung neuer<br />

Materialien fordern und vorantreiben. Andererseits<br />

haben wir Baustoffe, die seit Jahrtausenden bewährt<br />

sind, nachhaltig, (teilweise) nachwachsend und ökologisch<br />

sinnvoll: Holz, Ziegel, Naturstein, Bambus u.<br />

a.. Viele Architekten lassen sich von der Technikfraktion<br />

der Baustoffhersteller und Industrie durch<br />

ständig neue, sich in den Farben und Eigenschaften<br />

anpassende, haptisch reagierende etc. Baumaterialien<br />

aus dem Hightech-Bereich faszinieren. Bionik,<br />

Biokompatibilität und Bioaktivität, „smart materials“<br />

und Nanotechnologie sind nur einige der Gebiete, auf<br />

denen sich die Entwicklung neuer Materialien und<br />

‚smart surfaces‘ abspielt.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Systeme in Metall<br />

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fural.com<br />

Aber erleben wir damit nicht einen ähnlichen Vorgang<br />

wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als das<br />

Ornament aus der Architektur vertrieben wurde<br />

und damit alles auf eine Entsinnlichung von gebautem<br />

Raum und Stadt hinsteuerte? Architektur<br />

wird dadurch derart technisiert und „verkopft“, dass<br />

handwerkliche Fähigkeiten und dementsprechende<br />

Herausforderungen nicht mehr gegeben sind. Der<br />

Schweizer Architekt und Baukünstler Peter Zumthor<br />

hat vor ca. vier Jahren in Venedig die Renaissance<br />

des Handwerkes prognostiziert – schauen wir einmal,<br />

ob er recht behalten wird. Zurzeit bauen jedenfalls<br />

der Computer und das entsprechende, parametrische<br />

Renderingprogramm!<br />

Die Nichtkenntnis (beziehungsweise Nicht-zur-Kenntnisnahme)<br />

handwerklicher Entstehungsprozesse, das<br />

Nichtbeachten der Fügung von Materialien, die Leugnung<br />

der Konstruktion nach statischen Prinzipien, die<br />

Negierung der Formfindung zur Übereinstimmung mit<br />

dem Kontext und der Natur – das alles führt zu einer<br />

Beliebigkeit des Erscheinungsbildes, egal ob in Paris,<br />

Rom, Schanghai oder New York. Und wenn sich eine<br />

Architektur in die Transparenz flüchtet, sich nicht mehr<br />

durch Oberflächen, Materialität und Masse als Körper<br />

definieren lässt, schwebend erscheint oder alle Grenzen<br />

der Schwerkraft zu überwinden trachtet, dann kann<br />

mancher das mit Zeitgeist und Modernität erklären, in<br />

Wirklichkeit ist es aber ein zwar mutiger aber trauriger<br />

Versuch, des „Kaisers neue Kleider“ vorzuführen. u<br />

WIR SIND<br />

STRECKMETALLDECKEN<br />

fural.com<br />

© rhb architects


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

18<br />

Material & Oberfläche<br />

Fotos: rhb architects<br />

Der architektonische Körper<br />

und seine Oberflächen<br />

Material und Technik sind nicht immer ausschlaggebend,<br />

um Architektur zu erzeugen. Das Gymnasion<br />

in Wissembourg, Frankreich, entworfen von rhb architects,<br />

ist Architektur, Skulptur und ästhetisch anspruchsvoll<br />

gestalteter Raum. Es will auch nicht mehr<br />

sein, als es ist – eben gute Architektur.<br />

Es gibt nun manche Architekturen, die hauptsächlich<br />

in und durch ihre Werke „erscheinen“ wollen, sie<br />

legen ihr Hauptaugenmerk auf den Eindruck, den sie<br />

auf den Betrachter haben. Aber es gibt auch Beispiele,<br />

die versuchen gebauten Raum zu zeigen, einfache<br />

Zusammenstellungen von Volumina zu materialisieren<br />

und das mit relativ bescheidenen Mitteln. Ein<br />

derartiger Fall ist die neue multifunktionale Sporthalle<br />

– The Gymnasion genannt – in Wissembourg,<br />

Frankreich entworfen von den rhb architects. Der<br />

Entwurf und die Ausführung sind in mehrerer Hinsicht<br />

interessant.<br />

Es ist eine gute und überlegte städtebauliche Lösung.<br />

Auf einem dreieckigen Grundstück gelegen,<br />

bildet die Architektur einen wichtigen Eintrittspunkt<br />

in die Stadt, von Süden kommend. Der Kontext der<br />

Architektur war aufgrund seiner vielfältigen, baulichen<br />

Umgebung herausfordernd. Auf demselben<br />

Grundstück befinden sich noch weitere vier Bauten,<br />

die entlang der Nationalstraße gereiht sind, darunter<br />

eine ehemalige Klosterschule, die bereits in ein<br />

Kulturzentrum transformiert wurde und die Wentzel-Schule.<br />

Alle Bauten stammen aus verschiedenen<br />

Entwicklungsphasen der Stadt Wissembourg. Die<br />

Schule und der Konvent sind schon, den zeitgemäßen<br />

architektonischen Ansprüchen und Reglements<br />

entsprechend, überarbeitet worden. Die Sporthalle<br />

war somit der letzte Teil eines Puzzles, das sich in<br />

den historischen und typologischen Kontext mit seiner<br />

gestalterischen Botschaft einfügen musste. Und<br />

dementsprechend haben die Architekten einfache,<br />

klare Körper geschaffen, die sich mit ihren Proportionen<br />

in den Umraum im Herzen der Stadt eingliedern.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

19<br />

Material & Oberfläche<br />

Der Komplex des Gymnasions, welches sowohl von<br />

den Schülern der Wentzel-Schule, Sportvereinen wie<br />

auch von der Öffentlichkeit genutzt wird, gruppiert<br />

sich als Raumfolge um einen Hof. So werden vielerlei<br />

Funktionen und Programmvariationen ermöglicht.<br />

Der bestehen gebliebenen, multifunktionalen Sporthalle<br />

ist eine – für die Öffentlichkeit zugängliche –<br />

Foyerhalle vorgelagert. Sie dient als Eingang, enthält<br />

eine Bar und eine kleine Küche und lässt sich zur<br />

Sporthalle hin öffnen. Auch die nötigen Nebenräume,<br />

wie Büro, Nasszellen, Umkleide und Lagerräume befinden<br />

sich im Erdgeschoss.<br />

Im Obergeschoss ist leicht auskragend über dem Eingang<br />

ein Bereich für Bewegung, Ausdruckstanz und<br />

Performance situiert. Von der Halle ist er durch eine<br />

Terrasse und den Innenhof (mit Begrünung) getrennt<br />

und durch eine eigene Stiege vom Vorplatz aus erreichbar.<br />

Diese Funktion erweitert, genauso wie die<br />

im Erdgeschoss an die Sporthalle angehängte Bühne,<br />

die Vielseitigkeit und Nutzbarkeit der Architektur.<br />

An der Nordseite der Halle befindet sich auch eine<br />

Verbindung zum Schulhof der Wentzel-Schule während<br />

die Südspitze des Grundstückes mit ihren Stufen,<br />

Sitzbänken und Grünflächen einen öffentlichen<br />

Raum der Stadt darstellt.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

20<br />

Material & Oberfläche<br />

Das wichtigste Merkmal der Architektur in Bezug<br />

auf Material und Oberfläche ist jedoch, dass sie nicht<br />

mehr ist, als sie eben ist. Ein klarer, eher bescheidener<br />

Körper, eine eindeutige Eingangssituation und eine<br />

zurückhaltende Wahl von Oberflächen. Die statische<br />

Stahlbetonkonstruktion ist im Außenbereich überall<br />

hinter einer Schicht aus Wärmedämmung aus Hartschaumstoff<br />

und Putz verborgen. Als Farben, die ja<br />

auch ein wichtiges Mittel der Oberflächengestaltung<br />

sind, dominieren weiß und schwarz auf den Wandflächen,<br />

innen wie auch außen. Die multifunktionale Halle<br />

bekam durch die Verwendung von Eichenparkett<br />

am Boden und einer Wandverkleidung aus demselben<br />

Holz einen warmen, angenehmen Touch. Die Belichtung<br />

im Obergeschoss erfolgt über doppelt verglaste<br />

Aluminiumfenster hauptsächlich durch die Terrasse<br />

über dem Foyer und den Innenhof. So bildet sich von<br />

außen der Körper als eher geschlossenes Volumen<br />

ab, er braucht kein Firlefanz, keine konstruktiven Extras<br />

und nur die Ein- und Ausgangssituationen sind<br />

als Negativformen aus dem Gesamtkörper herausgeschnitten,<br />

fast wie bei einer Skulptur. Hier kann man<br />

erkennen, dass nicht Material im Vordergrund stand,<br />

sondern eher unsichtbar bleibt, jedoch der Körper<br />

und die Oberfläche geschickt benutzt wurden, um die<br />

Form, die Proportionen zu betonen und damit Architektur<br />

zu generieren.<br />

u<br />

Fotos: rhb architects


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21<br />

xxxxxxx


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

22<br />

Material & Oberfläche<br />

Die Einfachheit der Materialien<br />

Dass Wiederverwendung von Schrott, lokalen Materialien<br />

und traditionelle Technik zu herausragenden<br />

Ergebnissen führen können, beweist das Architekturbüro<br />

Wallmakers in Indien beim Bau eines Einfamilienhauses<br />

für einen privaten Auftraggeber.<br />

Die eingangs erwähnten Baustoffe, Holz oder Naturstein<br />

sind heute im Westen eher dem Luxussegment<br />

des Bauens vorbehalten. Vor einigen Jahrzehnten<br />

waren sie in südlichen Ländern noch billiger als Beton<br />

und ähnliche Werkstoffe. Aufgrund von Ressourcenverknappung<br />

und Ausbeutung unserer Umwelt<br />

erleben sie momentan ein Revival. Vor allem in den<br />

asiatischen Ländern greifen Auftraggeber und Bauherren<br />

immer öfter auf lokale Materialien wie Holz,<br />

Ziegel oder Bambus und auch auf ungewöhnliche<br />

Baustoffe zurück. Sehr deutlich wird das in dem<br />

Wohnprojekt, das das Architekturbüro Wallmakers<br />

für einen Kunden in der Stadt Trivandrum realisierte.<br />

Das Briefing des Kunden verlangte eine ökofreundliche,<br />

friedliche Architektur als Gegenpol zur Betriebsamkeit<br />

der Stadt.<br />

Die Residenz stellt ein Oxymoron dar, heiter und<br />

freundlich, aber gleichzeitig minimalistisch, abenteuerlich<br />

und wild im Design. Das Grundstück ist<br />

eher tief gelegen und bietet daher Gelegenheit für<br />

die Wassergewinnung – das korrelierte auch mit<br />

der ersten Herausforderung, die im Entwurf zu bewältigen<br />

war. Der Gedanke war, das Gebäude so zu<br />

situieren, dass es kein Hindernis für durchfließendes<br />

Wasser nach Regengüssen darstellt. Denn diese Regenperioden<br />

sind im Bundesstaat Kerala sehr häufig.<br />

So wurde am tiefsten Punkt des Grundstückes (ca.<br />

in der Mitte des Hauses) ein Wasserauffangbecken<br />

errichtet. Es liegt teilweise gedeckt unter dem Haus<br />

und sein offener Teil bietet einen zusätzlichen Reiz<br />

für die Bewohner.<br />

Die Verwendung von Bambus für die Fassade brachte<br />

anfangs einige Bedenken mit sich: Es bestand die<br />

Befürchtung, dass das Material die enorme und gesamte<br />

Größe des Bauwerkes nicht unterstützen und<br />

tragen könne. Das wurde mithilfe dieses Projektes als<br />

falsch bewiesen, denn die Bambusfassade ist durch<br />

eine Verstärkung aus Stahlstäben in ihrer Position fixiert.<br />

Ihre parametrische Form windet sich über zwei<br />

Geschosse an der Längsseite des Hauses entlang<br />

und ungefähr in der Mitte der Residenz nimmt sie<br />

eine von innen nach außen führende Erschließungsstiege<br />

aus Eisenbetonstufen auf und bildet deren<br />

statisches Gerüst. Ein Teil der Fassade bildet eine<br />

halb offene Struktur, in der man meditieren und den<br />

Luftzug genießen kann.<br />

u


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xxxxxxx<br />

Fotos: Anand Jaju


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

24<br />

Material & Oberfläche<br />

Fotos: Anand Jaju<br />

*Jali (von Sanskrit jāla<br />

‚Netz‘, ‚Gitter‘) ist in der<br />

indischen Architektur ein<br />

den Raum begrenzendes<br />

oder teilendes senkrechtes<br />

Bauelement mit einer<br />

durchbrochenen, gitterartigen<br />

Struktur.<br />

Für die Abtrennungen in den privaten Bereichen,<br />

wie Schlafzimmer und Nasszellen, haben die Architekten<br />

ein sogenanntes Jali-Mauerwerk* verwendet.<br />

Produziert wurde es aus CSEB Ziegel (Compressed<br />

Stabilized Earth Blocks) und durch eine Drehung im<br />

Mauerverband ist eine durchlüftete, lichtdurchlässige,<br />

aber nicht transparente Wand entstanden. Neben<br />

den wunderbaren Lichteffekten ist so auch eine dauernde<br />

Durchlüftung der Räume gewährleistet.<br />

Auf einem Schrottplatz suchten die Architekten sämtliche<br />

kaputten Waschmaschinen zusammen, bauten<br />

die Trägerplatten der Motoren aus und schweißten<br />

damit neue, dekorative Wandelemente für die Wohnräume<br />

zusammen. Wieder licht- und luftdurchlässig.<br />

Das ist eine clevere Art des Upcyclings und gleichzeitig<br />

bot es einigen Menschen Beschäftigung und die<br />

Möglichkeit, handwerkliches Geschick zu beweisen.<br />

Durch diesen Versuch, den routinemäßigen Ablauf<br />

eines Produktes (kaufen, konsumieren und wegwerfen)<br />

zu unterbrechen, wurde in spektakulärer Weise<br />

ein Designeffekt für die Residenz geschaffen - so sind<br />

kleine Kunstwerke aus Schrott entstanden.<br />

Auch die meisten Einrichtungsgegenstände und Möbel<br />

des Hauses sind aus Abfall produziert. Entwurzelte<br />

Bäume wurden zu Sitzsofas, Wurzelstöcke zu<br />

Tischbeinen, alte Gitterteile zu Regalen. Die Küche<br />

verzichtet auf Fliesen, stattdessen sind alle Flächen<br />

aus Eisenbeton und mit Zementmilch versiegelt. Die<br />

Türen der Kästen bestehen aus Abfallbrettern diverser<br />

Sägewerke aus der Umgebung. So haben die<br />

Architekten in Indien ein Musterbeispiel – auch in<br />

pädagogischer Hinsicht – geschaffen, wie Materialien<br />

innovativ verwendet werden können, wie Nachhaltigkeit<br />

in der Praxis funktionieren kann und wie<br />

minimalistischer Aufwand einen ‚sichtbaren‘ und lebenswerten<br />

Erfolg bringen kann.<br />


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

25<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

26<br />

Material & Oberfläche<br />

Im Auge<br />

des Betrachters<br />

Material und Oberfläche in der Architektur<br />

Material und Oberfläche in der Architektur sind untrennbar mit dem historischen,<br />

kulturellen und geografischen Umfeld verbunden, in dem sie zum Einsatz kommen.<br />

Dennoch hat sich durch die Globalisierung und Technisierung unserer Welt der<br />

Kontext stark verändert. Spannend ist daher vor allem, wie Architekten heute beim<br />

Bauen im Bestand auf solche gewachsene Strukturen reagieren.<br />

Text: Linda Pezzei<br />

Aus historischer Sicht hängen die architektonischen<br />

Bauformen ebenso wie die verwendeten Materialien<br />

direkt mit den kulturellen, geografischen und klimatischen<br />

Bedingungen vor Ort zusammen. So garantierten<br />

leichte Zeltkonstruktionen den Nomadenvölkern<br />

Schutz, aber auch Flexibilität. Pfahlbauten machten<br />

überschwemmungsgefährdete Sumpfgebiete bewohnbar,<br />

Fachwerkhäuser wiederum spiegeln den<br />

Reichtum an Holz der waldreichen Gegenden Mittelund<br />

Nordeuropas wider. Die extrem dicken Wände<br />

aus massivem Naturstein hingegen boten den Bewohnern<br />

Apuliens in ihren Trulli zum einen Schutz<br />

vor der sengenden Sommerhitze, zum anderen einen<br />

Wärmespeicher in den kalten Wintermonaten.<br />

Vom Iglu bis zur Almhütte lässt sich auf diese Weise<br />

für jede Region der Erde die spezifische Bauweise<br />

finden, mit deren Hilfe sich der Mensch im Laufe der<br />

Geschichte die wilde Natur zum behaglichen Zuhause<br />

zähmte. Äußere Einflüsse wie Hitze, Kälte, Regen,<br />

Schnee, Wind und Wetter, aber auch Schutz vor Tieren<br />

und Feinden bestimmten die Form und Gestalt der<br />

jeweiligen Bauwerke. Manche Bauten waren improvisierte<br />

Gebilde auf Zeit, andere wiederum überdauerten<br />

Jahrhunderte. Die vor Ort vorhandenen Baumaterialien<br />

verliehen den Behausungen zusätzlich ihren<br />

regionalen Charakter und haben manche Landstriche<br />

bis heute auf diese Weise unverkennbar geprägt.<br />

Doch mit der zunehmenden Globalisierung und fortschreitenden<br />

Technik verschwimmen diese regionaltypischen<br />

Bauformen und Materialien zusehends zu<br />

einem nicht identifizierbaren Konglomerat. Während<br />

Architekten sich früher konstruktiven Anforderungen<br />

und vorhandenen Baumitteln beugen mussten,<br />

scheint heute nahezu alles möglich - letztendlich<br />

entscheiden da vorrangig die Kosten - geht nicht,<br />

gibt es nicht. Nahezu alles ist jederzeit und an jedem<br />

Ort verfügbar - was bleibt ist die Qual der Wahl. Nach<br />

welchen Kriterien also entscheiden sich Architekten<br />

dieser Zeit, was für ein Material, welche Oberfläche<br />

für das geplante Projekt im Kontext der Umgebung<br />

das Passende ist? Geht es um das Hochhalten von<br />

Traditionen oder das Implementieren von Neuem?<br />

Und ist der traditionelle Lösungsansatz auch immer<br />

der Beste? Eine kurze Bestandsaufnahme im Hinblick<br />

auf das Bauen im Bestand.


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27<br />

Material & Oberfläche<br />

Holz<br />

Von Amerika über Europa bis Japan - Holz dient<br />

dem Mensch rund um den Erdball seit jeher als relativ<br />

leicht zu gewinnender und flexibel einsatzbarer<br />

Baustoff. In letzter Zeit erlebt dieser nachwachsende<br />

Rohstoff dank des Klimawandels und des damit<br />

einhergehenden verstärkten Fokus auf nachhaltige<br />

Bauweisen einen neuen Aufschwung. So sehen das<br />

auch die Planer des Wiener Architekturbüros JOSEP.<br />

Deren Leitmotiv lautet “Low-Tech”, also der bewusste<br />

Verzicht auf teure, komplizierte Technik. Im Gegenzug<br />

setzen sie im Entwurfsprozess auf die Nutzung<br />

einfacher Wirkungsprinzipien im Hinblick auf<br />

Funktion, Bedienung, Herstellung oder Wartung. So<br />

entstand auch die Idee für ein Projekt in Holzbauweise<br />

mit dem Namen 58 SEKUNDEN. So lange dauert<br />

es laut eigener Aussage nämlich, bis in der österreichischen<br />

Fabrik „Wald“ der Baustoff Holz für das<br />

Einfamilienhaus in Wien gewachsen ist. „Nicht für die<br />

Likes – fürs Herzerl ist dieses Haus“, sagen die Bauherren.<br />

Architektur, wie sie sein soll.<br />

u<br />

Fotos: Bernhard Fiedler


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

28<br />

Material & Oberfläche<br />

Ziegel<br />

Beinahe ebenso alt und nicht weniger ikonographisch<br />

ist der Ziegel in der Welt des Bauens. Der<br />

sogenannte Backstein wird unter Hitzezufuhr aus<br />

keramischem Material künstlich hergestellt und im<br />

Verband verlegt, als Mauer oder auf dem Dach. Allen<br />

voran Nordeuropa ist bekannt für seine historische<br />

Ziegel<strong>architektur</strong> in den unterschiedlichen Formaten<br />

und markant leuchtenden Rottönen. Dies diente auch<br />

den Planern des in Frankfurt ansässigen Architekturbüros<br />

NKBAK als Inspirationsquelle für ihr Projekt<br />

STYLEPARK NEUBAU AM PETERSKIRCHHOF. In<br />

den vorhandenen Innenhof mit denkmalgeschützter<br />

angrenzender Ziegelbebauung sollte ein Wohn- und<br />

Geschäftshaus ergänzt werden. Im Konzeptgedanken<br />

der Architekten stand nicht die Abgrenzung,<br />

sondern das Weiterbauen und die Akzentuierung<br />

der verschiedenen vorhandenen Zeitschichten im<br />

Vordergrund: Die vorhandene Mauer aus Sand- und<br />

Ziegelsteinen wurde als Resultat mit Ziegelsteinen<br />

weitergebaut. „Ziegel ist ein sehr komplexes Material“,<br />

sagt Andreas Krawczyk von NKBAK. „Es bietet so<br />

viele Möglichkeiten – nicht nur in Bezug auf die Abmessungen,<br />

sondern auch bei Entscheidungen über<br />

die Verbindungen, die verschiedenen Schichten und<br />

das Format. Nur wenn wir verstehen, wie das Material<br />

funktioniert, können wir Ziegel in ein modernes<br />

Gebäude verwandeln.“<br />

Fotos: Patricia Parinejad


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

29<br />

Material & Oberfläche<br />

So wie NKBAK das Historische des Ziegels würdigen,<br />

so manifestiert sich das vielseitige Baumaterial in<br />

dem Housing im mexikanischen Amatepec als modernes<br />

und elegantes Fassadenelement. Das Architektenteam<br />

rund um Manuel Cervantes wählte einen<br />

weißen Keramikziegel, um das Spiel zwischen Licht<br />

und Schatten und den Kontrast der verschiedenen<br />

Volumina herauszuarbeiten. Die fein strukturierte<br />

Keramikoberfläche bildet in diesem Zusammenhang<br />

einen harmonischen Kontrast zu den angrenzenden<br />

glatten Oberflächen wie Holz und Glas. Ziegel ist also<br />

nicht gleich Ziegel, ob roh und archaisch oder fein<br />

und nuanciert, ob als tragendes Element oder vorgehängte<br />

Verblendung, die Bandbreite dieses weltumspannenden<br />

Baumaterials scheint so vielfältig wie<br />

der Einsatz an sich.<br />

u<br />

© Rafael Gamo<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

30<br />

Material & Oberfläche<br />

Beton<br />

Auch wenn uns Beton im Gegensatz zu Holz und<br />

Ziegel heute als Baustoff der Moderne erscheinen<br />

mag, seine Geschichte reicht gut Zehntausend Jahre<br />

zurück, selbst beim Bau der Pyramiden kam bereits<br />

gebrannter Kalk zum Einsatz. Dennoch wird Beton in<br />

neuerer Zeit gerne gerade beim Bauen im historischen<br />

Bestand eingesetzt. Um die KASEMATTEN der Neuen<br />

Bastei in Wiener Neustadt der Öffentlichkeit zugänglich<br />

zu machen, konzipierten die Planer des slowenischen<br />

Büros BEVK PEROVIC ARHITEKTI ihre baulichen<br />

Maßnahmen daher als Intervention. Das Neue<br />

und Alte sollten sichtbar voneinander unterscheidbar<br />

und dennoch vereint erscheinen. So verschmelzen<br />

die historischen Backsteinstrukturen im Auge des<br />

Betrachters fast wie von selbst mit den ergänzenden,<br />

in Beton gegossenen Elementen. Bei diesem Projekt<br />

zeigt sich, wie moderne Baustoffe und -techniken gerade<br />

in Kombination mit vorhandenen historischen<br />

Strukturen erst ihren eigenen Charakter entwickeln<br />

können. Ganz im Gegensatz zum vorherrschenden<br />

Stigma des Kalten, Harten und Abweisenden wirken<br />

die Betonoberflächen in diesem Zusammenhang<br />

samtweich, warm und als schützender Raum. u<br />

Fotos: David Schreyer


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31<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

32<br />

Material & Oberfläche<br />

Fotos: Javier Callejas<br />

Glas / Polycarbonat<br />

Während Glas - ähnlich wie Beton - heute als eher hartes<br />

und ultramodernes Baumittel gilt (Stichwort Wolkenkratzer<br />

und Glashäuser), so ergeben sich durch<br />

dessen innovativen Einsatz immer wieder auch poetisch<br />

anmutende Bauten. Zu diesem Eindruck tragen<br />

auch moderne transparente Baustoffe maßgeblich<br />

bei. Im Gegensatz zur Glaskunst reicht die Geschichte<br />

der transparenten Kunststoffe keine 100 Jahre in die<br />

Vergangenheit und obwohl es sich bei den Polycarbonaten<br />

nicht um Glas handelt, haben diese der Bauwelt<br />

doch in Kombination mit selbigem große Fortschritte<br />

beschert – man denke nur an das Verbundsicherheitsglas.<br />

Die Architekten von LEMOAL LEMOAL<br />

ARCHITECTURE PAYSAGE haben die Vorteile dieses<br />

modernen Baustoffes für ihr Projekt GARDEN TEN-<br />

NIS im französischen Carbourg entdeckt: “Wir haben<br />

uns hauptsächlich für Polycarbonat entschieden, weil<br />

wir den Holzrahmen hervorheben und eine Leuchtbox<br />

erstellen wollten. Das Projekt ist von traditionellen<br />

Fachwerkhäusern inspiriert. Die Verwendung des<br />

Polycarbonats bietet die Möglichkeit, die Struktur von<br />

der Außenhaut zu lösen.” Auf diese Weise wirkt das<br />

Bauwerk anmutig und leicht, fast schwebend. Das Innere<br />

der Umkleideräume ist lichtdurchflutet und dennoch<br />

vor Einblicken geschützt. Untertags wirkt das<br />

Clubhaus auf der Tennisanlage als stiller Betrachter,<br />

am Abend jedoch zeigt es sich von seiner selbstbewussten<br />

Seite, die Konstruktion strahlend in Szene<br />

gesetzt. Transparente Baustoffe leben – das liegt in<br />

ihrer Natur – vom Kontext und der Inszenierung, die<br />

mal laut, mal leise die Einzigartigkeit des Materials in<br />

Szene setzt.<br />

u


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33<br />

Material & Oberfläche<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

34<br />

Material & Oberfläche<br />

Fotos: BoysPlayNice<br />

Farbe<br />

Kein Material im eigentlichen Sinne, aber dennoch<br />

von immer wieder überraschender gestalterischer<br />

Stärke ist das Stilmittel der Farbgebung. Seit die<br />

Menschen Farbpigmente für sich entdeckten, kam<br />

das daraus gewonnene kostbare Material, allen voran<br />

in den wichtigsten Bauwerken wie Sakralbauten<br />

oder öffentlichen Gebäuden, zum Einsatz. Später<br />

verschwanden die kunstvollen Verzierungen oft unter<br />

einer dicken Schicht weißer Farbe. Doch auch hier<br />

lässt sich in den vergangenen Jahren eine Trendwende<br />

erkennen: Es darf ruhig wieder bunter zugehen,<br />

je knalliger desto besser. Ein schönes Beispiel für<br />

den gelungenen Einsatz von Farbe als stilbildendes<br />

Mittel der Architektur ist die ERWEITERUNG DER<br />

GRUNDSCHULE im tschechischen Vřesovice aus der<br />

Feder von PUBLIC ATELIER und FUUZE. Deren Entwurf<br />

haucht dem bestehenden Barockkomplex neues<br />

Leben ein und betont die Verbindung von neuen<br />

und ursprünglichen Elementen, wobei diese durch<br />

Formen, Materialien und Farben klar voneinander<br />

unterschieden werden. „Markante Farben haben uns<br />

geholfen, die neuen Verbindungs- und Ergänzungsbauten<br />

klar abzugrenzen und eine gewisse Ordnung<br />

zu suggerieren. Diese relativ radikale Lösung hielten<br />

wir in diesem Kontext für angemessen“, erklären die<br />

Architekten ihren Entwurfsgedanken.<br />

Ob konsequente Weiterführung historischer und regionaler<br />

Bauweisen, bewusster kontrastierender Stilbruch<br />

oder innovatives Weiterdenken und individuelle<br />

Interpretation bestehender Strukturen – Material und<br />

Oberfläche spiegeln in gelungener Form immer die<br />

Seele des Ortes und der Nutzer wider. Dabei lässt sich<br />

natürlich über das jeweilige Gelingen trefflich streiten,<br />

denn das liegt, wie so oft, im Auge des Betrachters. •


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Material & Oberfläche<br />

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mit Beton.<br />

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Effekt: Investitionskosten werden minimiert, Wartung und Flexibilität<br />

werden optimiert, die Engineeringkosten gesenkt und alle Kriterien<br />

für Gebäudeautomation nach Energieeffizienzklasse A erfüllt. Das<br />

modulare Beckhoff Steuerungssystem erlaubt eine Anbindung aller<br />

Datenpunkte und Subsysteme über Beckhoff Busklemmen sowie eine<br />

flexible Bedienung, vom Smart-Phone bis zum Touchpanel.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

36<br />

Material & Oberfläche<br />

Der gläserne Bruder<br />

Lasvit Headquarters / Nový Bor / ov architekti s.r.o.<br />

Text: Peter Reischer Fotos: Tomáš Souček


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37<br />

ov architekti s.r.o.<br />

Eine sehenswerte Architektur,<br />

inspiriert von<br />

der lokalen Tradition<br />

der schindelverkleideten<br />

Bauten und gleichzeitig<br />

Ausdruck einer innovativen<br />

Technologie haben<br />

die ov architekti aus Prag<br />

für den Glasproduzenten<br />

Lasvit in Nový Bor<br />

in Tschechien realisiert.<br />

Hier trifft sich Moderne<br />

mit Kreativität und einer<br />

klugen Neuinterpretation<br />

der lokalen Baukultur.<br />

Nový Bor (ehem. Hayda) in Tschechien und die gesamte<br />

Region am sogenannten Lausitzer Gebirge<br />

war seit Jahrhunderten ein Zentrum der Glasfabrikation.<br />

In der Stadt waren in vielen Häusern am Palackého<br />

Platz seit dem späten 18. Jahrhundert Glasmacher<br />

beheimatet. Hier war auch der Wirkungsort<br />

von Friedrich Egermann, der durch seine Erfindungen<br />

wie Achatglas, Perlmutt- und Biskuit-Emaille,<br />

Lithyalinglas oder die gelbe und vor allem die rote<br />

Lasur bereits 1832 Weltgeltung erlangte.<br />

Die Firma Lasvit, 2007 gegründet, hat sich seither<br />

mit ihren Designprodukten und Auftragsarbeiten für<br />

die bedeutendsten Hotels und Institutionen auf der<br />

ganzen Welt einen Namen in der Architekturszene gemacht.<br />

Sie hat ihren Firmensitz in einem Häuserblock<br />

am Palackého Platz. Der Betrieb ist ein wichtiger Teil<br />

in der langen Geschichte der nordböhmischen Glasproduktion<br />

und das drückt sich auch im Firmenname<br />

„Lasvit“ aus. Dieser ist eine Komposition aus den beiden<br />

tschechischen Wörtern für „Liebe“ und „Licht“<br />

und deshalb ist auch das Aussehen und die Erscheinung<br />

des neuen Firmensitzes keine Überraschung. u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

38<br />

Material & Oberfläche<br />

Der Firmencampus der Glasdesignfirma umfasst<br />

heute sechs Bauten, die sich – durch schmale Verbindungsgänge<br />

miteinander verknüpft – um einen<br />

grünen Innenhof gruppieren. Durch internationale<br />

Erfolge ergab sich ein größerer Platzbedarf und man<br />

wollte mit der notwendigen Erweiterung die Geschichte<br />

der bereits existierenden Gebäude weiterschreiben.<br />

Lasvit lud daher einige Architekturbüros<br />

ein, Vorschläge und Entwürfe für die Neugestaltung<br />

des Campus zu machen. Das Briefing war, ein starkes<br />

Identitätszeichen und eine Verbindung mit dem<br />

Kontext zu schaffen. Gewinner waren die von Štěpán<br />

Valouch und Jiří Opočenský gegründeten tschechischen<br />

ov architekti aus Prag.


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39<br />

ov architekti s.r.o.<br />

Der Ausstellungs- und<br />

Meetingraum mit der<br />

kuppelförmigen Kassettendecke<br />

aus Stahlbeton<br />

zeigt einmal mehr den<br />

Reiz kreativer Materialverwendungen.<br />

Die Architekten ersetzten im bestehenden Ensemble<br />

zwei der Körper durch Neubauten. Beide sind in<br />

ihren Kubaturen und ihrer Formensprache ähnlich.<br />

Der Imageträchtigere materialisiert sich gläsern zwischen<br />

den beiden auffallendsten – aus der Zeit des<br />

volkstümlichen Neobarock und Neoklassizismus<br />

stammenden, denkmalgeschützten Bauten an der<br />

Nordseite des Platzens. Der durchscheinende, in der<br />

Nacht wie ein Kristall leuchtende Körper, gleicht sich<br />

in seinen Proportionen an das Ensemble der nebenstehenden<br />

Bauten, die schon immer für Glasworkshops<br />

verwendet wurden, an.<br />

Ein zweiter Neubau befindet sich an der nördlichen<br />

Seite des Grundstückes und ist komplett mit<br />

schwarzen Faserzementschindeln – sowohl Fassade<br />

wie auch Dach – bedeckt. Er beherbergt die mehrgeschossige<br />

Produktionshalle und tritt eher in den<br />

Hintergrund. In diesem Bauteil befindet sich auch<br />

ein Luftraum, in dem die eigens (auf Auftrag) gefertigten<br />

Glaslüster und -installationen für diverse<br />

Designhotels auf der ganzen Welt getestet werden<br />

können. Diese haben manchmal bis zu fünf Tonnen<br />

Gewicht. Die Fassadengestaltungen beider Baukörper<br />

nehmen Bezug auf die für die Region Česká Lípa<br />

typischen Schindelverkleidungen.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

40<br />

Material & Oberfläche


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41<br />

ov architekti s.r.o.<br />

Holz, Stahl und Beton vermengen<br />

sich mit Alt und<br />

Neu zu einer gelungenen<br />

Gesamtkomposition.<br />

Das gläserne Haus – mit seiner prominenten Positionierung<br />

zwischen den beiden restaurierten Bauten –<br />

wird als eine Art Kommunikationszentrum für die ca.<br />

100 Personen umfassende Mitarbeiterschar benutzt.<br />

Hinter der vorgesetzten Fassade aus Glasschindeln<br />

bildet eine zweite Glasfassade den konventionellen<br />

Abschluss der Räume: Im Erdgeschoss befindet sich<br />

eine Cafeteria mit einer zum Innenhof gerichteten,<br />

vorgelagerten Terrasse, im oberen Stockwerk findet<br />

man einen großen Besprechungsraum unter einer<br />

gewölbten Betonrippendecke.<br />

Die Architektur wird durch ein Stahlbetonskelett gebildet,<br />

außerhalb der abschließenden Glaswand liegt<br />

noch ein Raster aus Metallstützen und Trägern, auf<br />

denen die bildgebenden Glasschindeln aufgebracht<br />

sind. Insgesamt sind es 1.400 Stück, je 60 x 60 cm<br />

groß, 8 mm dick und 7,5 kg schwer. Sie stehen auf<br />

der Spitze und gleichen sich so dem üblichen Erscheinungsbild<br />

der traditionellen Architektur mit deren<br />

Schindelverkleidungen an. Ihre Größe ist genau<br />

überlegt, denn kleinere hätten durch ihre Überlappungen<br />

eine zu geringe Lichtausbeute bewirkt und<br />

größere wären zu schwer geworden. Steht man vor<br />

dem gläsernen Haus in einiger Entfernung und betrachtet<br />

das Dach, so scheinen die hier benutzten<br />

Glasschindel gleich groß wie an den Wänden zu sein.<br />

Das bewirkt die perspektivische Verzerrung und die<br />

Dachneigung, denn in Wirklichkeit sind die Dachschindel<br />

120 x 120 cm groß, 10 mm dick und 12 kg<br />

schwer. Das größere Format reduziert auch gleichzeitig<br />

die notwendige Fugenanzahl. Das ganze System<br />

der Glasschindel wurde von Lasvit entwickelt<br />

und dermaßen gestaltet, dass es auch für zukünftige,<br />

weitere Projekte in der Architektur verwendet und<br />

adaptiert werden kann.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

42<br />

Material & Oberfläche<br />

Glatte, weiße Türrahmen<br />

und weiß verputzte Mauerteile<br />

stehen in einem<br />

reizvollen Kontrast zu<br />

alten Holstrukturen.<br />

Die seitlichen, den Glasbau flankierenden Bauten<br />

wurden von den Architekten – im Einklang mit dem<br />

Denkmalschutz – von diversem, nicht notwendigen<br />

Zierrat befreit und liebevoll restauriert. In ihren Innenräumen<br />

sind zeitgemäße Büroräume untergebracht.<br />

Auch hier sieht man, dass die Verwendung von ganz<br />

„normalen“ Materialien wie Holz, mit etwas Kreativität<br />

zu einem Hingucker werden kann. Die typischen,<br />

gehackten Pfosten sind – gepaart mit nüchternen<br />

weißen Türblenden und ebensolchen Wänden und<br />

puristischen Metallstiegen mit Holzauflagen – sehenswert.<br />

Im Eingangsbereich sind die alten Zementfliesen<br />

erhalten und geben einen reizvollen Kontrast<br />

mit der alten Eingangstüre und den neuen Betonstufen<br />

einer Stiege in das Obergeschoss. Sehr deutlich<br />

wird die Sprache der Materialien beim Durchschreiten<br />

der schmalen Verbindungsgänge zum Glaskörper.<br />

Hier verbindet eine lamellenförmige Wand- und<br />

Deckenverkleidung aus Holz das Alte mit dem Neuen.<br />

Die Schattenfugen in der Wand und Decke erinnern<br />

wiederum an die Tradition der volkstümlichen<br />

Architektur der Region, allerdings wird auch der Zeitund<br />

Technologiesprung augenscheinlich.<br />

Der Masterplan des Campus beherbergt Alt und Neu,<br />

Tradition und Innovation und durch die Hinzufügung<br />

der beiden neuen Körper – einer durchsichtig, beinahe<br />

ephemer und der andere schwer, schwarz und<br />

geheimnisvoll – berücksichtigt er die Existenz der<br />

klassizistischen Bauten, der Volks<strong>architektur</strong> und<br />

den Wunsch der Auftraggeber nach einem starken<br />

Symbol. In naher Zukunft will man zwei weitere Baukörper<br />

hinzufügen, um den städtebaulichen Block in<br />

der Stadt zu schließen. Eines der Bauwerke soll ein<br />

öffentliches Kaffeehaus enthalten, die Nutzung des<br />

zweiten ist noch ungewiss.<br />

•<br />

Während der Bauarbeiten fand man in den Grundfesten<br />

einen alten, bisher unentdeckten Brunnen.<br />

Von diesem „historischen“ Fund inspiriert beschloss<br />

man, ihn als interessantes architektonisches Element<br />

sichtbar zu lassen und so kann man heute durch eine<br />

Glasplatte bis in die Tiefe bis zur – möglicherweise –<br />

einstigen Originalgründung des Hauses blicken.


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43<br />

ov architekti s.r.o.<br />

Lasvit Headquarters<br />

Nový Bor, Tschechische Republik<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Lasvit s.r.o.<br />

Ing. Arch. Štěpán Valouch, Ing. Arch Jiřì Opanský<br />

Ing. Arch David Balaika, Ing. Arch Anna Schneiderová<br />

Marcel Vojanec<br />

Grundstücksfläche: 779 m 2<br />

Bebaute Fläche: 510 m 2<br />

Nutzfläche: 269 m 2<br />

Planungsbeginn: 2014<br />

Bauzeit: 2017 - 2019


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44<br />

Material & Oberfläche<br />

Kompromisslos<br />

ehrlich<br />

Stadtarchive / Felanitx, Mallorca / Aulets Arquitectes<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: José Hevia<br />

Das Stadtarchiv in<br />

Felanitx auf Mallorca<br />

bezaubert durch die<br />

Absolutheit seiner Materialität<br />

und Oberflächen.<br />

Aulets Arquitectes ist es<br />

gelungen, die historische<br />

Geschichte des Ortes und<br />

der Bautradition in eine<br />

glasklare Architektursprache<br />

zu übersetzen.<br />

Dabei lebt das Projekt<br />

von der Präzision in der<br />

Ausführung und den kleinen,<br />

reizvollen Details, die<br />

sich erst beim genaueren<br />

Betrachten erschließen.<br />

„Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann,<br />

wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern<br />

wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“<br />

Vielleicht haben die Designer von Aulets Arquitectes<br />

bei der Gestaltung der Stadtarchive in Felanitx an die<br />

Worte von Antoine de Saint-Exupéry gedacht. Aus<br />

materieller Sicht jedenfalls kann man kaum ehrlicher<br />

bauen. Alles an diesem Bauwerk ist roh, unbehandelt<br />

und unverhüllt. Und dennoch wirken die Räumlichkeiten<br />

im Gesamten weder unfertig noch kalt oder<br />

ungemütlich. Eher zart und skulptural. Völlig entblättert,<br />

selbstbewusst und stark.<br />

So präsent sich das Gebäude in seiner Materialität<br />

von innen zeigt, so zurückhaltend fügt sich das neue<br />

Volumen in das bestehende Ensemble des historischen<br />

Zentrums von Felanitx. Die ländliche Gemeinde<br />

befindet sich in der Region Pla & Llevant im Südosten<br />

von Mallorca und liegt etwa 50 Kilometer von<br />

der Hauptstadt Palma entfernt. Das bauliche Erbe der<br />

Altstadt zeigt sich in seinen vielen überlappenden<br />

Grundstücken, Terrassen, Patios und Mauern. Als Teil<br />

der materiellen Geschichte des Gebäudes und der<br />

Stadt wurde diese Systematik auf dem Grundstück<br />

erhalten. Dies spiegelt sich auch in dem Konglomerat<br />

an Konstruktionssystemen und Materialien wider,<br />

das die gesamte Baugeschichte Mallorcas auf diesen<br />

einen Fleck zu konzentrieren scheint.<br />

Die bestehende Architektursprache ist dabei eher<br />

anonym und bescheiden. Die Stadtarchive fügen<br />

sich in ihrer Konvergenz folglich als “ein Haus wie<br />

jedes andere” in die Bestandsbauten ein. Nur die Eingangstüre<br />

und ein Fenster öffnen sich zur Straße hin<br />

und wäre da nicht das Oberlichtband zwischen Wand<br />

und Dach, so ließe nichts an der Fassade auf die Nutzung<br />

der dahinter liegenden Räumlichkeiten als ein<br />

Archiv schließen. Eine Besonderheit weist die Front<br />

im Gegensatz zu ihren Nachbargebäuden allerdings<br />

doch auf. Natürlich liegt der Unterschied hier - wie<br />

auch im Innenraum - in der feinen Nuancierung der<br />

Oberflächen: Der raue, helle Putz kontrastiert auf<br />

überraschende Weise mit dem rohen Ziegelmaterial<br />

der Leibungen von Fenster, Oberlicht und Tür, sodass<br />

diese im Sonnenlicht orangerot von innen heraus zu<br />

leuchten scheinen.<br />

u


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45<br />

Aulets Arquitectes


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

46<br />

Material & Oberfläche<br />

Das Innere des Gebäudes besteht aus zwei großen,<br />

offenen Räumen. Einem im Erdgeschoss und einem<br />

im Obergeschoss. Die Wände und Stützpfeiler im<br />

Parterre sind in rohem, unverputztem Ziegel ausgeführt,<br />

der allerdings akkurat auf Linie gemauert<br />

wurde. Dadurch ergibt sich ein besonders haptischer<br />

Raumeindruck. Durch das Farbspiel der unterschiedlichen<br />

Rotnuancen der Ziegel entsteht zudem ein<br />

vollflächiges Wandbild, das jegliche weitere räumliche<br />

Gestaltung überflüssig macht. Das überspannende<br />

Beton-Gewölbe scheint über dem Mauerwerk<br />

zu schweben und sich in seiner hellgrauen, zurückhaltenden<br />

Farbschattierung beinahe aufzulösen. Die<br />

im Beton sichtbare Maserung der Schalungsbretter<br />

aus Holz verleiht dem eigentlich harten Material<br />

eine organische Nuance. Besonderes Detail sind die<br />

schlichten, kugelförmigen Glasleuchten in schwarzen<br />

Keramikfassungen, die an schwarzen Kabeln scheinbar<br />

wahllos positioniert direkt aus der Betondecke<br />

baumeln. Lichtschalter und Steckdosen wurden einfach<br />

auf die nackten Wände aufgesetzt.<br />

Tür- und Fensterrahmen sowie einige Einbaumöbel<br />

sind in einem hellen, astigen Holz ausgeführt, das einen<br />

wunderbar warmen Kontrast zu den sonst eher<br />

harten Oberflächen bildet. Eine schlichte Ortbetontreppe<br />

führt in das Obergeschoss. Auch hier liegt<br />

das Besondere in der Exaktheit der Ausführung: Das<br />

Schalungsmuster befindet sich akkurat auf Linie.<br />

Linkerhand die rote Ziegelwand mit ihren stehenden<br />

Fugen, rechterhand eine mit Kalkputz versehene,<br />

helle Wand und ein Handlauf aus rohem, dunklem Eisen.<br />

Dieses Element findet sich im Obergeschoss als<br />

Brüstungsgeländer zum Treppenloch als besonderes<br />

Detail wieder.<br />

Die jeweils gegenüberliegenden Außenwände im<br />

Obergeschoss sind in hellem Kalkputz und rotem<br />

Mauerwerk ausgeführt, was einen schönen Kontrast<br />

bildet und dem Raum Richtung und Struktur verleiht.<br />

Durch die zum Hof und zur Straßenseite hin orientierten<br />

Oberlichtbänder dringt Tageslicht ins Innere.<br />

Gleichzeitig wirkt die darüber spannende Holz-


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47<br />

Aulets Arquitectes<br />

Die „Nacktheit“ des Gebäudeinneren<br />

verleiht den<br />

Räumen trotz ihrer Kargheit<br />

Anmut und Eleganz. Die<br />

harten Oberflächen wirken<br />

so fast verletzlich.<br />

decke auf diese Weise ebenso wie im Erdgeschoss<br />

schwebend und leicht. Die Konstruktion ist wie das<br />

Material sichtbar und dadurch für den Betrachter ablesbar.<br />

Zur Beleuchtung wurden simple Glühbirnen<br />

in weißen Keramikfassungen an sichtbaren weißen<br />

Kabeln unter den Holzträgern angebracht. Und auch<br />

in diesem Fall wirkt das nicht improvisiert, sondern<br />

geradezu inszeniert und kaum anders denkbar. Das<br />

schwache Licht setzt die alten Dokumente in Szene,<br />

ohne diese zu beschädigen.<br />

Der Gewölberaum ist ohnehin etwas schattiger und<br />

dient somit dem Schutz der alten Bücher. Hier befindet<br />

sich auch ein Besprechungsraum, dessen Wände<br />

mit Dokumenten geschmückt sind, welche die Geschichte<br />

von Felanitx erzählen. Das Stadtarchiv besteht<br />

somit zum einen aus einer Reihe bereits existierender<br />

konstruktiver Systeme, zum anderen aus einer<br />

Ansammlung an Dokumenten, die in ihrer Symbiose<br />

die materielle, konstruktive und gelebte Geschichte<br />

des Ortes widerspiegeln, an dem sie sich befinden. u


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48<br />

Material & Oberfläche<br />

Der Fokus von Aulets liegt auf den<br />

folgenden Gesichtspunkten:<br />

Anpassung an den Ort: Reduktion der Wärmeeinstrahlung<br />

durch Vegetation und baulichen<br />

Sonnenschutz.<br />

Adaption an die Aktivitäten der Nutzer: Ausrichtung<br />

von Vegetation und Bebauung auf dem<br />

Grundstück in Bezug auf deren Nutzung zu den<br />

verschiedenen Tages- und Jahreszeiten.<br />

Atmosphäre: Ergebnis der Materialität des Bauwerks.<br />

Das Baumaterial definiert die Eigenschaften<br />

der Räume sowie die Konstruktionsregeln.


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49<br />

Aulets Arquitectes<br />

Besonders unscheinbar und dadurch umso reizvoller<br />

ist auch der rückseitig situierte Innenhof, der<br />

von grobem Bestandsmauerwerk eingefasst ist. Der<br />

Boden ist flächig betoniert, nur ein spitzes Dreieck<br />

wurde ausgespart, in dessen Erde ein kleiner Baum<br />

seine zarten Wurzeln schlagen und sich hoffentlich<br />

in einigen Jahren zum prachtvollen Schattenspender<br />

entwickeln darf.<br />

Das herausragende Element der Stadtarchive liegt<br />

eindeutig in dessen absoluter Materialität, die sich in<br />

Form von Beton, Keramik, Holz, Eisen und Kalk manifestiert.<br />

Diese fünf Materialgewerke wurden von fünf<br />

verschiedenen Handwerkern realisiert, die durch ihre<br />

detaillierte Arbeit ihr Können und damit die Sinnlichkeit<br />

der einzelnen Materialien im Gebäude zum<br />

Ausdruck bringen. Vielleicht liegt genau darin diese<br />

packende Ehrlichkeit des Bauwerks. Der kompromisslos<br />

puristische Entwurf der Architekten lebt<br />

letztendlich von der Exaktheit der Ausführung durch<br />

die einzelnen Handwerker. Auf diese Weise wird das<br />

Material lebendig, so als würde es die Seele des Ortes,<br />

der Geschichte und der Menschen in sich tragen.<br />

Und tatsächlich: Man möchte diesem Bauwerk nicht<br />

das kleinste Bisschen hinzufügen, nicht das geringste<br />

Stückchen nehmen, es scheint vollkommen. •<br />

Municipal Archive Felanitx<br />

Mallorca, Spanien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Ajuntament de Felanitx<br />

Aulets Arquitectes<br />

Francisco Cifuentes, Sebastian Martorell, Tomeu Riutort<br />

Alfons Romero<br />

Bebaute Fläche: 230 m 2<br />

Planungsbeginn: 12/2013<br />

Bauzeit:<br />

9 Monate<br />

Fertigstellung: 01/2018<br />

Baukosten: 250.000 €


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50<br />

Material & Oberfläche<br />

Zurück in<br />

die Steinzeit<br />

Delas Frères Weinkellerei / Tain-l‘Hermitage / Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Dan Glasser, Serge Grazia<br />

Die Architekten des Pariser Büros Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />

sanierten und erweiterten die Delas Frères Weinkellerei und beweisen<br />

eindrucksvoll, dass Innovation im Bauwesen nicht zwingend neu und unbekannt<br />

sein muss. Anstatt Hightech setzten sie mit Stein auf ein altbekanntes<br />

Material, das dem Ensemble neuen Glanz verleiht und optimale<br />

klimatische Bedingungen für die Weinproduktion und -lagerung bietet.


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51<br />

Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />

Der Traditionsbetrieb Delas Frères befindet sich in<br />

einer beliebten und bekannten französischen Weingegend<br />

südlich von Lyon. Dort fügt er sich mitten in<br />

die urbane Struktur von Tain-l’Hermitage und damit<br />

in einen eher unkonventionellen Kontext für eine<br />

Weinkellerei ein. Erst durch die umgebende, terrassierte<br />

Landschaft, die die Gemeinde an der Rhône<br />

rahmt, erschließt sich die Lage. Carl Fredrik Svenstedt<br />

Architecte vereinten für das Unternehmen Exposition,<br />

Lager, Produktion und Gästebewirtung in<br />

einem baulichen Ensemble aus Alt und Neu.<br />

Das Projekt entwickelt sich rund um ein großes Herrenhaus<br />

am westlichen Rand des Grundstücks, das<br />

zu einem idyllischen Garten hin orientiert ist. Im Zuge<br />

der Sanierung und Erweiterung brachten die Architekten<br />

die alten Mauern auf Vordermann und verwandelten<br />

das Bestandsgebäude in ein Gästehaus<br />

mit Restaurant, Degustationsräumen, einem Weinkeller<br />

und Gästezimmern mit Blick ins Grüne.<br />

Das Haupthaus wurde um zwei weitere, neue Bauten<br />

ergänzt. Sie sind an der Nord- bzw. der Südseite der<br />

Parzelle positioniert und fassen nun den Innenhof<br />

ein, der inmitten des Gebäudetrios als kleine, private<br />

Ruheoase fungiert. Im kleineren der beiden Trakte ist<br />

ein Weinshop untergebracht. Neben seiner pavillonartigen<br />

Gestaltung fällt er vor allem durch seine, dem<br />

Garten zugewandte, Längsfassade auf. Diese legt<br />

sich in Form einer kreisrunden Ausnehmung behutsam<br />

um einen bestehenden Baum. Raumhohe Glasflächen<br />

lassen Innen und Außen fließend ineinander<br />

übergehen und setzen die dahinterliegende Verkaufsfläche<br />

in Szene. Im zweiten Neubau im Süden<br />

ist der neue Weinkeller untergebracht. Besucher können<br />

hier mehr über den Produktionsprozess erfahren<br />

und schließlich den Ausblick auf die Weinberge von<br />

der Dachterrasse aus genießen.<br />

u


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52<br />

Material & Oberfläche<br />

Die Steinfassade wird bei<br />

Nacht mit Beleuchtung<br />

in Szene gesetzt. Sie<br />

wirkt dank der einzelnen<br />

Paneele nicht schwer und<br />

massiv, sondern fließend<br />

wie ein leichter Vorhang.<br />

Mithilfe von Stein fassten die Planer die einzelnen<br />

Trakte des Weinbetriebs zu einer stimmigen Einheit<br />

zusammen. Er kommt nicht nur als oberflächliche Veredelung<br />

zum Einsatz, sondern bestimmt außerdem<br />

Konstruktion, Optik und Außenbereiche der Delas Frères<br />

Gebäude. Im Shop-Pavillon prägen massive Sandsteinblöcke<br />

sowohl die Ansichten als auch die Räume.<br />

Sie lenken mit unterschiedlichen Ausrichtungen die<br />

Blicke in den Garten hinaus und aus ihm hinein und<br />

werden von raumhohen Verglasungen unterbrochen.<br />

Der Hofansicht des neuen Weinkellers setzten die<br />

Architekten eine repräsentative Hülle aus 50 cm dickem,<br />

hellem Sandstein vor. Diese wird mit rund 80 m<br />

Länge zum Aushängeschild und Highlight des Projekts.<br />

Die Fassade ist robotergefertigt und besteht<br />

aus über 300 Steinblöcken, die über Stahlseile verankert<br />

wurden. Sie legen sich, trotz der Massivität des<br />

Materials, wie ein weicher Vorhang vor den Bau. Dieser<br />

optische Effekt entsteht durch schmale, vertikale<br />

Streifen, die sich aneinanderfügen und von oben bis<br />

unten durchziehen. Sie sind unterschiedlich geneigt<br />

und gekrümmt. Leicht versetzt zueinander positioniert<br />

werfen die lamellenartigen Elemente spannende<br />

Schatten auf die Ansichten und zeichnen so einen<br />

graduellen Verlauf auf die Fassaden, die den Stein<br />

fließend und alles andere als schwer wirken lassen.


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53<br />

Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />

Zum Garten hin öffnet sich die Fassade in Form von<br />

verglasten Streifen. Auch der Eingangsbereich wird<br />

von Ausnehmungen im Stein markiert. Durch die<br />

Krümmung der Paneele sitzen Fenster und Türen<br />

zum Teil tief in den Ansichten und scheinen in den<br />

breiten Leibungen fast zu verschwinden. Der Zwischenraum,<br />

den die Hülle mit der Lager- und Produktionshalle<br />

des Traditionsbetriebs aufspannt, dient als<br />

Erschließungszone. Lange Rampen leiten die Besucher<br />

durch das Gebäude und gewähren Einblick in<br />

die einzelnen Schritte der Weinherstellung. Nach<br />

oben hin ist der Bereich verglast. Durch das langgezogene<br />

Oberlicht fällt Tageslicht bis nach unten und<br />

sorgt für ein angenehmes, helles Ambiente in den Innenräumen.<br />

Die geschwungene Steinwand bricht die<br />

direkten Sonnenstrahlen und wirft sie indirekt weiter<br />

bis in die großflächigen Hallen des Weinbetriebs.<br />

Der poröse Stein verleiht dem Gebäudetrio einen<br />

rundum edlen Touch und schafft die idealen klimatischen<br />

Bedingungen für die Weinkellerei. Durch seine<br />

Masse wirkt der Naturwerkstoff wie ein thermaler<br />

Puffer. Er schützt im Winter vor extremer Kälte und<br />

hält das Innere in den heißen Sommermonaten angenehm<br />

kühl. In Kombination mit Holzoberflächen, Glas<br />

und Metall sorgt der Stein in sämtlichen Bereichen<br />

für einen funktional schicken Charakter, der die Werte<br />

des Traditionsbetriebs authentisch verkörpert. u


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54<br />

Material & Oberfläche<br />

Über den Spalt zwischen<br />

Fassade und Baukörper<br />

gelangt viel Tageslicht<br />

in die Innenräume. Die<br />

Produktionshallen zeigen<br />

sich den Besuchern dadurch<br />

hell und freundlich.<br />

Während Beton als sehr beliebter Baustoff bei vielen<br />

Projekten nahezu unumgänglich geworden ist,<br />

wird Stein oftmals vernachlässigt. In fein gemahlener<br />

Form kommt er in der Bauindustrie meist nur in der<br />

Betonherstellung zum Einsatz, obwohl er in vielerlei<br />

Hinsicht die ökologisch sinnvollere Wahl darstellt. Als<br />

Werkstoff ist er in den meisten Fällen nicht nur günstiger<br />

und nachhaltiger, sondern zudem feuerbeständig,<br />

billig und vielseitig einsetzbar. Stein kann stark<br />

und massiv und zugleich leicht und elegant wirken.<br />

Während er oft nur als Oberflächenverkleidung Verwendung<br />

findet, bietet er speziell als konstruktives<br />

Element eine überzeugende Alternative. Ein weiterer<br />

Vorteil besteht darin, dass das Naturmaterial im<br />

Vergleich zu Beton oder Stahl nicht nachbehandelt<br />

werden muss, um witterungs- bzw. feuerbeständig zu<br />

sein. Auch zusätzliche Schichten wie Dämmung, Putz<br />

oder Fassadenplatten können beim Bau mit Stein<br />

eingespart werden. Ein weiteres Plus des Werkstoffs<br />

sind seine edle Optik und die gute Performance hinsichtlich<br />

des CO 2 -Fußabdrucks.<br />

Mit dem Projekt machen die Planer rund um Carl<br />

Fredrik Svenstedt einmal mehr vor, wie Innovation<br />

am Bau einfach gehen kann. Sie beschäftigen sich<br />

seit Jahren mit Stein und damit, die Stärken und<br />

Qualitäten des altbekannten Materials in eine zeitgemäße<br />

Architektursprache zu übersetzen. Statt Hightech<br />

heben sie die Vielseitigkeit und Raffinesse des<br />

simplen Naturwerkstoffs hervor und weisen damit<br />

unter dem Motto „Zurück in die Steinzeit“ den Weg<br />

für zukünftige Bauvorhaben.<br />


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55<br />

Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />

Delas Frères Weinkellerei<br />

Tain-l’Hermitage, Frankreich<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Landschaft:<br />

Statik:<br />

Steinwand:<br />

Thermische Planung:<br />

Nutzfläche: 5.000 m 2<br />

Planungsbeginn: 5/2015<br />

Bauzeit:<br />

2 Jahre<br />

Fertigstellung: 12/2019<br />

Baukosten: 10.17 Mio €<br />

Champagne Deutz Delas Frères<br />

Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />

Boris Lefevre, Pauline Seguin, Thomas Dauphant,<br />

Marion Autuori, Benoit- Joseph Grange<br />

Christophe Ponceau, Melanie Drevet<br />

Becamel Mallard<br />

Atelier Graindorge and Stono<br />

MAYA<br />

Ich liebe es zu träumen. Ich liebe es unter Wasser<br />

zu schwimmen, die Freiheit zu schweben<br />

und durch eine andere Welt zu fliegen. Ich<br />

rieche gerne die blühenden Linden an frühen<br />

Sommerabenden. Diese Dinge sind wichtig. Es<br />

sind nicht die Träume, oder das Schwimmen<br />

oder die Gerüche, die wichtig sind, sondern<br />

das Verlangen nach ihnen. Architektur ist eine<br />

Manifestation, keine Repräsentation, eine Verkörperung,<br />

die ihre eigene Präsenz hat, ein Parameter,<br />

der Wünsche mit Schwierigkeiten hervorruft.<br />

Eine Herausforderung. Ich liebe es zu<br />

träumen, und daran arbeite ich sehr hart.<br />

Carl Fredrik Svenstedt


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

56<br />

Material & Oberfläche<br />

Am Gipfel<br />

der Innovation<br />

Shikhara / Pothencode, Trivandrum / Wallmakers<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Jino Sam, Sidharthan, Chirantan Khastgir, Akash Sharma, Sagar Kudtarkar<br />

Seit seiner Gründung beschäftigt sich das indische<br />

Entwurfsbüro rund um Vinu Daniel mit nachhaltiger,<br />

kosteneffizienter Architektur. In Wegwerfprodukten<br />

wie Müll und Schlamm sahen die Wallmakers schon<br />

immer eine Möglichkeit, ausgedienten Materialien<br />

ein zweites Leben zu schenken. Über die Jahre hinweg<br />

entwickelte sich aus dieser Überzeugung und<br />

vielen Experimenten ein innovatives Verfahren: die<br />

sogenannte „Shuttered Debris Wall“-Technik. Mit<br />

dieser werden aus Zement und Erde unter Zugabe<br />

von Abfall oder Bauschutt Wände hergestellt. Die als<br />

Zuschlagstoffe verwendeten Partikel können einen<br />

Durchmesser von 10-70 mm haben und werden in<br />

stabile, tragende Elemente verwandelt.<br />

Traditionelle Konstruktionsweisen wie Lehmziegelbauten<br />

sind aufgrund der Verschmutzung des<br />

Bodens oder einem hohen Anteil an Schutt oder<br />

Gestein in Indien oft nicht möglich. Die Technik der<br />

Wallmakers ermöglicht es, genau dieses Aushubmaterial<br />

durch Verschalen doch noch zu nutzen – so<br />

auch im Falle des Einfamilienhauses, wo der verunreinigte<br />

Aushub eine neue Verwendung fand. „Shikhara“<br />

befindet sich in der Stadt Pothencode im Distrikt<br />

Trivandum in Südindien. Auf einer Anhöhe gelegen<br />

macht es seinem Namen, der übersetzt soviel wie<br />

„Berggipfel“ bedeutet, alle Ehre. Der Bauherr, selbst<br />

ein Weltenbummler mit einer Faszination für den Himalaya,<br />

verwirklicht sich mit dem Neubau den Traum<br />

vom eigenen, kleinen Berg-Domizil. Die Architekten<br />

setzten diesen Wunsch gewissenhaft auf ganzer Linie<br />

um: sowohl in Form von kantigen, spitz nach oben<br />

zulaufenden Dachflächen als auch mit der Panoramaaussicht<br />

auf die umliegende Landschaft. u<br />

Mit „Shikhara“ – dem<br />

Berggipfel – realisierten<br />

die Wallmakers in<br />

Südindien ein innovatives<br />

Wohnhaus. Das Projekt<br />

zeichnet sich aus durch<br />

eine nachhaltige Konstruktionsweise,<br />

die das<br />

Abfallproblem in der Baubranche<br />

adressiert, klare<br />

Geometrien und eine Mischung<br />

aus verschiedenen<br />

Materialien. Im Inneren<br />

gibt es unkonventionelle<br />

Grundrisse, liebevolle<br />

Details und ein recyceltes<br />

Interieur.


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57<br />

Wallmakers


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

58<br />

Material & Oberfläche


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59<br />

Wallmakers<br />

Licht und Luft prägen den<br />

Wohnraum und sorgen für<br />

ein angenehmes Ambiente.<br />

Die außergewöhnliche<br />

Treppe, die ins Dachgeschoss<br />

führt, wird zum<br />

besonderen Hingucker.<br />

Der scharfkantige Baukörper ist nicht nur nachhaltig<br />

und innovativ, sondern steckt auch sonst voller Überraschungen.<br />

„Shikhara“ setzt sich aus großflächigen<br />

Wandscheiben zusammen, die in unterschiedlichen<br />

Winkeln aufeinandertreffen und das Haus von rundum<br />

zu einem ungewöhnlichen Hingucker machen.<br />

Die überwiegend geschlossene Westansicht schützt<br />

vor der sengenden Sonne, behindert allerdings auch<br />

die Querlüftung. Um dennoch ausreichend Luft und<br />

Licht in die Innenräume zu bringen, führten die Planer<br />

das erste Stockwerk an der westlichen Front in<br />

gelochtem Aluminiumblech aus. Die feine Perforierung,<br />

die man von außen nur bei genauer Betrachtung<br />

erkennt, lockert die hermetische Fassade auf.<br />

Während sich das Blech an einer Seite glatt auf die<br />

Ansicht legt, nimmt es zur anderen hin eine wellenförmige<br />

Gestalt an und entwickelt sich zu einem dreidimensionalen<br />

Körper, der die Unterkonstruktion der<br />

Treppe ins Dachgeschoss bildet.<br />

Betonierte Abschnitte komplettieren das tragende<br />

System des Wohnhauses. Die Grenzen zwischen<br />

Innen und Außen scheinen bei „Shikhara“ fließend<br />

ineinander überzugehen. Großflächige Verglasungen<br />

sorgen für eine angenehme Wohnatmosphäre<br />

und holen die Natur bis in die Räume. Im oberen Niveau<br />

regnet es durch eine geplante Öffnung im Dach<br />

sogar direkt in das Haus hinein. Das Regenwasser<br />

tropft hier in eine dreieckige Ausnehmung im Boden,<br />

aus der ein kleines Pflänzchen wächst.<br />

Auf rund 180 m 2 gibt es in dem Wohnhaus, stets begleitet<br />

vom Blick in die üppige, indische Vegetation<br />

und trotzdem vor der Hitze abgeschirmt, reichlich<br />

Platz zum Entspannen, Arbeiten, Kochen, Schlafen<br />

und Wohnen. Im unteren Level befindet sich neben<br />

dem Regenwassertank und einem Autoabstellplatz<br />

ein Schlafraum mit anschließender Nasszelle. Das<br />

Zwischengeschoss, das durch die doppelte Raumhöhe<br />

noch geräumiger wirkt, umfasst den großen<br />

Ess-Wohnbereich mit offener Küche sowie ein weiteres<br />

Zimmer. Den Abschluss bildet der kleine Schlafbereich<br />

unter dem Dach. Dieser formt den Gipfel des<br />

Baus und öffnet sich zu einer Terrasse hin. u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

60<br />

Material & Oberfläche<br />

Das Aussehen von „Shrikhara“ ist rundum geprägt<br />

von der Optik der braunen „Shuttered Debris Walls“.<br />

Diese verbessern nicht nur die Energiebilanz des<br />

Hauses, sondern fügen es zudem harmonisch in die<br />

Natur ein. Durch das Beimischen des Aushubs erhalten<br />

die Wände die gleiche charakteristische Färbung,<br />

die auch die umgebende Landschaft aufweist. Der<br />

Baustoff kommt ganz ohne Oberflächenveredelung<br />

aus und versprüht einen modernen und doch natürlichen<br />

Charme. In den Innenräumen werden die „Shuttered<br />

Debris Walls“ von Böden und Wänden, die mit<br />

Oxid in Grau und Weiß vorbehandelt wurden, ergänzt.<br />

Sichtbeton und Metalldetails komplettieren die Materialpalette<br />

des Projekts. Einen heimeligen Charakter<br />

erhält das Wohnhaus durch recycelte Holz elemente.<br />

Diese ziehen sich in Form von Türen, Einbauten und<br />

Möbelstücken durch sämtliche Räume und verleihen<br />

dem sonst eher kühlen Bau mit seinen Ecken und<br />

Kanten Gemütlichkeit und Nahbarkeit.<br />

Mit der „Shuttered Debris Wall“-Technik demonstrieren<br />

die Wallmakers, wie man Abfallprodukten neues<br />

Leben einhauchen kann und ihnen damit auf nachhaltige<br />

und sinnvolle Weise einen neuen Nutzen gibt.<br />

Das patentierte Verfahren bietet eine Chance für den<br />

gesamten Bausektor, der oft alles andere als innovativ<br />

ist. Viel zu oft geraten Umweltthemen zugunsten<br />

von Profit und Gewinnoptimierung in den Hintergrund.<br />

Dabei muss Innovation nicht immer kompliziert<br />

sein – manchmal liegt sie näher als man denkt.<br />


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61<br />

Wallmakers<br />

Shikhara<br />

Pothencode, Trivadrum, Indien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Privat - Harikumar Karunakaran<br />

Wallmakers<br />

Vinu Daniel, J M Srivarshini,<br />

Gayatri Maithani, Sagar Kudtarkar & Team<br />

Statik:<br />

Adcons Infrastructure Pvt<br />

Nutzfläche: 177 m 2<br />

Planungsbeginn: 2018<br />

Bauzeit: 1.5 Jahre<br />

Fertigstellung: 2019<br />

Baukosten: Rs. 6.500.000 (ca. € 73.000)<br />

Alle unsere früheren Siedlungen<br />

waren immer aus<br />

natürlichen Materialien.<br />

Doch die traurige Tatsache<br />

ist, dass heute weniger<br />

als 30% der Weltbevölkerung<br />

in Gebäuden aus Lehm leben, obwohl es<br />

sich dabei um ein nachhaltigeres und langlebigeres<br />

Material handelt; dies ist einzig und allein dem Beginn<br />

der Industrialisierung und einer weit verbreiteten<br />

Nachfrage nach „Zement“-Häusern zuzuschreiben.<br />

Wir von Wallmakers haben uns zur Aufgabe gemacht,<br />

Schlamm und Abfall als Hauptbestandteile zu verwenden,<br />

um Strukturen zu schaffen, die sowohl nützlich<br />

als auch verlockend sind.<br />

Vinu Daniel, Wallmakers


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

62<br />

Material & Oberfläche


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63<br />

Jan Proksa<br />

Eine Putzfassade<br />

in Wellen gelegt<br />

Zweifamilienhaus / Perchtoldsdorf / Jan Proksa<br />

Text: Alexandra Ullmann Fotos: Jakub Skokan, BoysPlayNice<br />

Im niederösterreichischen<br />

Perchtoldsdorf ließ sich<br />

Architekt Jan Proksa auf<br />

Herausforderungen ein.<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Ursula Knappl entwarf er<br />

ein Wohnhaus mit außergewöhnlicher<br />

Kalkputzfassade,<br />

die die Vergangenheit<br />

aufleben lässt.<br />

Zwei Generationen einer Familie sind in ihrem neuen<br />

Wohnhaus angekommen und fühlen sich zuhause. Es<br />

befindet sich inmitten einer Einfamilienhaussiedlung,<br />

umgeben von einigen weiß verputzten würfelförmigen<br />

Häusern. Es ist zwar selbst ein solches und doch<br />

sticht es heraus. Das vor allem aufgrund der ungewöhnlichen<br />

Fassadengestaltung, aber auch durch das<br />

Spiel mit dem Baukörper. Unterschiedliche Winkel<br />

im Grundriss und ein geschossweises Versetzen der<br />

Baumasse erzeugen prägende Vor- und Rücksprünge.<br />

An der östlichen Grundstücksgrenze schließt das<br />

Gebäude an das nachbarliche Haus an und bildet so<br />

gewissermaßen sein Pendant. Das dreigeschossige<br />

Wohnhaus nimmt zwei Wohneinheiten in sich auf,<br />

die unabhängig voneinander funktionieren. Zu den<br />

Eingängen der Wohnungen gelangt man über einen<br />

gemeinsamen Zugangsbereich. Die kleinere der beiden<br />

Wohnungen befindet sich im Erdgeschoss, die<br />

andere erstreckt sich vom ersten in das zweite Obergeschoss.<br />

Dadurch besitzt Letztere eine eigene zusätzliche<br />

Erschließung im Wohnungsinneren.<br />

Die Sanitär- und Servicebereiche werden in beiden<br />

Wohnungen kompakt zusammengehalten, wodurch<br />

die überwiegende Fläche für einen weiträumigen<br />

Wohnbereich freigegeben wird. Die Farbe Weiß und<br />

das Braun des Holzparketts dominieren im Innenraum<br />

und verleihen ihm schlichte Eleganz. Über die<br />

jeweils gesamte Nord- und Südseite des Hauses erstrecken<br />

sich in allen drei Geschossen großzügige<br />

Öffnungen, die den Blick auf die umliegenden Wohnhäuser<br />

und die Weinberge freigeben. Punktuell öffnet<br />

sich der Bau auch an der Westseite, wodurch er noch<br />

transparenter und lichtdurchfluteter wird. Mit einem<br />

Blick durch die großflächigen Öffnungen kann man<br />

von Innen auch einen Eindruck über die Gestalt der<br />

Fassade bekommen, denn deren Profil ist von dort<br />

aus ausgezeichnet erkennbar. Die gesamte Wandfläche<br />

der Fassade ist in horizontal verlaufende Wellen<br />

gelegt. Die vom Architekten gewünschte Tiefe und<br />

Plastizität kommt dadurch zum Ausdruck und konnte<br />

durch das Verwenden eines Kalkputzes auch Gestalt<br />

annehmen.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

64<br />

Material & Oberfläche<br />

Putz ist ein sehr alter und auch vergleichsweise günstiger<br />

Baustoff. Er ist in seinem Wesen sehr bescheiden<br />

und doch sehr qualitätvoll. Die Art und Weise, wie<br />

er an einen Untergrund aufgebracht wird, lässt eine<br />

grenzenlose Vielfalt zu. Doch sind viele Putztechniken<br />

auch vergessene handwerkliche Techniken. An Fassaden<br />

sieht man heute leider immer wieder nur wenig<br />

Varianten von Putzoberflächen, diese aber immer<br />

wiederkehrend. Das vergessene Handwerk, das hinter<br />

einer Putzfassade steckt, und den Variantenreichtum<br />

ihrer Ausführungsmöglichkeiten wollte Architekt Jan<br />

Proksa hier in Erinnerung rufen. Es galt auf die Fassaden<br />

der großbürgerlichen Mietshäuser in Wien zu verweisen,<br />

mit ihren vom Historismus geprägten Fassadenschmuck<br />

und ihren horizontalen Gesimsbändern.<br />

Die traditionelle Technik des gezogenen Gesimses<br />

wurde hier neu interpretiert und zeugt von der Kreativität<br />

des Architekten, sowie von dessen Wertschätzung<br />

für alte handwerkliche Techniken.<br />

Um Putzfassaden herstellen zu können, ist man auf<br />

handwerkliches Können und Erfahrung angewiesen.<br />

Es musste also jemand gefunden werden, der eine<br />

derart spezielle Fassade herstellen wollte und konnte.<br />

Zuvor mussten auch die Bauherren vom dadurch<br />

entstehenden Mehraufwand überzeugt werden. So<br />

entstand ein Projekt im Projekt. Die Suche nach ausführenden<br />

Firmen gestaltete sich als eine sehr große<br />

Herausforderung, ebenso wie der zeitliche Ablauf.<br />

So zog sich die Suche über einen ganzen Sommer<br />

hindurch, sodass es im Herbst aufgrund der niedrigen<br />

Temperaturen nicht möglich war den Wellenputz<br />

auf einmal auszuführen. Mit einigen Monaten<br />

Verzögerung konnten die Bauherren schließlich in<br />

ihrem neuen Zuhause einziehen.<br />

„Beim Arbeiten mit Putz gibt es einen<br />

großen Unterschied zwischen damals<br />

und heute. Das fand ich spannend und<br />

ich dachte mir, wenn ich ein Haus in der<br />

Nähe von Wien entwerfe, dann möchte<br />

ich an die Wiener Tradition anknüpfen.“<br />

Architekt Jan Proksa


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65<br />

Jan Proksa<br />

Leichtigkeit durch Material<br />

und Oberflächen<br />

vermittelt der Innenraum.<br />

Die großzügigen Fensteröffnungen<br />

erhellen ihn<br />

mit reichlich Tageslicht.<br />

Aufgebracht wurde der Kalkputz in zwei Schichten.<br />

Auf der unteren 20 mm dicken Schicht befindet sich<br />

eine weitere mit einer Stärke von 5 bis 30 mm, die in<br />

horizontal verlaufende Wellen gestaltet ist. Um diese<br />

herstellen zu können, bediente man sich der Technik<br />

des gezogenen Gesimses. Eine Stahlschablone wurde<br />

dabei durch die zähflüssige Masse des Kalkputzes<br />

gezogen, die ihn in die gewünschte Form brachte.<br />

Mithilfe einer Führungsschiene aus Aluminium<br />

konnten so immer zwei Wellen gleichzeitig gefertigt<br />

werden. Gearbeitet wurde direkt vor Ort, ohne vorgefertigte<br />

Elemente, direkt an der Fassade. Wie man<br />

die Aluschienen danach entfernen kann, musste herausgefunden<br />

werden. Nach mehrmaligem Verwenden<br />

der Schablone löste man diese sanft aus dem<br />

schon angetrockneten Putz heraus und besserte die<br />

dort entstandenen Unebenheiten nach. So entstand<br />

ein Wellenpaar nach dem anderen. Der Wellenputz<br />

konnte nach den ursprünglichen Vorstellungen des<br />

Architekten umgesetzt werden, ohne in seiner Gestalt<br />

verändert werden zu müssen.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

66<br />

Material & Oberfläche<br />

Das obere Geschoss der<br />

Maisonettewohnung<br />

wirkt weitläufig und<br />

offen. Neben- und Sanitärräume<br />

sind in einen<br />

eleganten Wandverbau<br />

integriert.<br />

Für die anspruchsvolle Realisierung der Fassade<br />

konnten nur sehr schwer Handwerker gefunden werden,<br />

die das nötige Können besitzen und noch dazu<br />

erschwinglich waren. So musste der mit dem Architekten<br />

befreundete tschechische Künstler Zbynek<br />

Mergental überzeugt werden, den Wellenputz anzufertigen.<br />

Leider ist es heutzutage äußerst schwierig<br />

spezielle Gestaltungen und Oberflächen von Putzfassaden<br />

umzusetzen. Es ist für die herstellenden<br />

und ausführenden Firmen schlicht zu aufwändig und<br />

teuer, solche alten handwerklichen Techniken anzuwenden.<br />

Stattdessen gibt es Möglichkeiten, diese<br />

zu imitieren, etwa durch das zuschneiden und überziehen<br />

von Polystyrol. Das hätte dann optisch zwar<br />

einen ähnlichen Effekt erzeugt und wäre sicherlich<br />

auch weniger herausfordernd gewesen, aber gleichzeitig<br />

hätte die Fassade auch weniger atmen können<br />

und wäre nicht so langlebig gewesen. Putz und seine<br />

verschiedenen Techniken muss man wieder kennenlernen,<br />

mit ihnen arbeiten können, ihre Qualitäten<br />

schätzen und überhaupt die Anstrengung aufbringen<br />

wollen, sie einzusetzen.<br />

Hat sich der Aufwand für diese Kalkputzfassade also<br />

gelohnt? Aus der Sicht des Architekten Proksa auf jeden<br />

Fall. Es entstand etwas Besonderes, bei dem man<br />

das Handwerk dahinter spürt. Putz bietet eine Vielzahl<br />

an Variationen und Möglichkeiten an. Durch den für<br />

das Wohnhaus in Perchtoldsdorf ausgeführten Wellenputz<br />

kommt sogar noch eine weitere hinzu. •


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67<br />

Ansicht Süd 1:200<br />

Jan Proksa<br />

Ansicht Süd 1:200<br />

Ansicht Ost 1:200<br />

DG<br />

Querschnitt<br />

Querschnitt 1:200<br />

Dachgeschoss 1:200<br />

Dachgeschoss 1:200<br />

OG<br />

1.Obergeschoss 1:200<br />

Längsschnitt<br />

Querschnitt 1:200 Längsschnitt 1:200<br />

1.Obergeschoss 1:200<br />

EG<br />

Erdgeschoss 1:200<br />

Erdgeschoss 1:200<br />

Zweifamilienhaus<br />

Perchtoldsdorf<br />

Bauherr:<br />

Architekt:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Vera und Philipp Kravanja, Anna und Hans Fahrngruber<br />

Jan Proksa, im Entwurf mit Ursula Knappl<br />

Marija Markovic, Ivana Janosevic<br />

Neli Rachkova-Anastassova<br />

Grundstücksfläche: 529 m²<br />

Bebaute Fläche: 132 m²<br />

Nutzfläche:<br />

249 m² + 91,5 m² Keller<br />

Planungsbeginn: 2016<br />

Bauzeit: 2017-<strong>2020</strong><br />

Fertigstellung: <strong>2020</strong>


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

68<br />

Grünraumgestaltung<br />

Mehr als bloße Architektur<br />

Die Gartenarchitekten Bernhard Kramer und Joachim Hirzi gestalten exklusive<br />

Außenräume. Das Motto der von ihnen gestalteten Gärten, Terrassen und Balkone:<br />

Mehr ist mehr. Ihre Entwürfe sind üppig und groß, aber vor allem auch sehr durchdacht<br />

und immer individuell.<br />

Fotos: katsey<br />

Einen imposanten Eindruck des Stils von<br />

Kramer und Kramer vermittelt der Concept<br />

Store in Zöfing bei Tulln. Dort befindet sich<br />

auch ihre bereits 1949 gegründete Baumschule,<br />

die heute noch besteht und nach wie<br />

vor Bäumen sowie Pflanzen beste Bedingungen<br />

bietet. Heute wird die Baumschule durch<br />

die uniqueTrees ergänzt, mit deren besonderen<br />

Aussehen jedem Außenraum zusätzlich<br />

Individualität und Persönlichkeit verliehen<br />

werden kann. Mit ihren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern feilen Bernhard Kramer und<br />

Joachim Hirzi in Zöfing ebenso an kreativen<br />

Entwürfen und ausführenden Planungen.<br />

Das Ziel ist dabei immer, die Architektur<br />

durch ihre Garten<strong>architektur</strong> bestmöglich zu<br />

unterstützen und beides zu einem vollkommenen<br />

Gesamtausdruck zu bringen.<br />

Im Interview erklären die beiden Gartenarchitekten<br />

die Vorgangsweise bei ihren Projekten<br />

und worauf besonderer Wert bei der<br />

Gestaltung von Außenräumen gelegt werden<br />

sollte:


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69<br />

Grünraumgestaltung<br />

Wohnhaus H von F2<br />

Architekten – 9.500 m²<br />

Gartenfläche mit großzügige<br />

Pflanzflächen mit Solitärgehölze,<br />

Wasserbecken<br />

und Dachbegrünung.<br />

Welche Beziehung besteht zwischen<br />

Architektur und Garten<strong>architektur</strong>?<br />

Joachim Hirzi (JH): Wir kümmern uns um<br />

die Übergänge zwischen Haus und Garten.<br />

Durch die Aufnahme bestimmter architektonischer<br />

Linien nach Außen kann ein Gesamteindruck<br />

entstehen, der nicht an der<br />

Fassade endet.<br />

Bernhard Kramer (BK): Die Garten<strong>architektur</strong><br />

arbeitet mit der Architektur zusammen.<br />

Oft werden wir gefragt, ob wir uns auch um<br />

die Gestaltung des Innenraumes kümmern<br />

können, da müssen wir aber klar ablehnen.<br />

Unsere Kompetenz liegt im Außenraum. Die<br />

Architektur bestimmt und besteht, wir unterstützen<br />

sie und beschäftigen uns damit,<br />

was Außen dazukommt. Auch das Organisatorische<br />

können wir den Architekten für<br />

den Außenraum abnehmen.<br />

Warum ist der Außenraum so bedeutend?<br />

(JH) Das Gebaute und der Garten sind<br />

gleichwertig zu betrachten. Das Bewusstsein<br />

der Leute dafür steigt, was oft durch<br />

ein Aha-Erlebnis in einem schönen Garten<br />

hervorgerufen wird. Für jeden Menschen<br />

besitzt ein 50 oder 60 Jahre alter Baum<br />

einen Wert. Er besitzt eine Geschichte, die<br />

nicht künstlich hergestellt werden kann. Die<br />

Zeit verleiht ihm Emotionen, die alle beeindruckend<br />

finden.<br />

(BK) Der Außenraum ist das Gegenstück<br />

zum Innenraum. Über seine Bedeutung und<br />

notwendige Qualität wissen die Leute schon<br />

Bescheid. Nicht aber darüber, welche Möglichkeiten<br />

sie haben, den Außenraum zu gestalten.<br />

Diese auszuloten ist dann unser Anliegen,<br />

da gibt es oft Überraschungen, was<br />

alles möglich ist. Schön ist zu sehen, wie die<br />

Leute am Ende ihren schönen neuen Garten<br />

immer sehr wertschätzen. Wir wollen dafür<br />

sorgen, dass sie sich dort immer wohlfühlen<br />

können und übernehmen deshalb oft auch<br />

selbst die Pflege.<br />

Wie unterscheiden sich Ihre Vorstellungen<br />

des Außenraumes von denen des Architekten<br />

oder der Architektin?<br />

(BK) Oft wünschen sich die Architekten,<br />

dass ihr Haus auf einer einfachen grünen<br />

Wiese steht. Wir möchten den Außenraum<br />

aber gestalten und dafür sorgen, dass nicht<br />

nur die Architektur großartig ist, sondern<br />

auch der Außenbereich.<br />

(JH) Zwischen Gestalten und einfach nur<br />

grün machen gibt es einen sehr großen Unterschied.<br />

Bei vielen Projekten sieht man<br />

einfach nur Wiesenflächen und vereinzelte<br />

Bäume. Das finden wir etwas wenig, denn die<br />

Leute leben ja nicht nur im Haus, sondern<br />

auch im Garten. Auf einer Wiese zu leben ist<br />

auf Dauer nicht recht spannend. u<br />

Der Concept Store in Zöfing, samt Planungsbüro<br />

und angeschlossener Baumschule,<br />

macht die Grünraumplanung für den<br />

Kunden erlebbar und zeigt die vielfältigen<br />

gestalterischen Möglichkeiten.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

70<br />

Grünraumgestaltung<br />

Wohnhaus Ri von X<br />

Architekten – 1.700 m²<br />

Gartenfläche mit Solitärund<br />

Kleinbepflanzung<br />

inkl. Naturpool mit Steinverkleidung.<br />

Zu welchem Zeitpunkt sollten Gartenarchitekten<br />

in den Planungsprozess eingebunden<br />

werden?<br />

(BK) Ab der Einreichplanung oder mindestens<br />

ein Jahr baubegleitend wäre ideal. Wir<br />

sind kein reines Planungsbüro, sondern<br />

auch ein ausführendes Generalunternehmen<br />

für den Außenraum. Ein relativ früher<br />

Zeitpunkt wäre also für unsere Einbindung<br />

ein guter, denn umso unterstützender für<br />

die Architektur können wir arbeiten. Ein<br />

Bewusstsein für die Möglichkeiten, die man<br />

draußen hat, ist wichtig. So könnte man oft<br />

auch viel Geld einsparen, wenn man andere<br />

Lösungen gefunden hätte.<br />

(JH) Gewisse Parameter hätten wir oft anders<br />

festgelegt, wären wir früher dabei gewesen.<br />

Im Nachhinein kann man zwar auch<br />

noch vieles machen, aber eben nicht alles.<br />

Welche Außenbereiche gestalten Sie?<br />

(BK) Derzeit sind wir vor allem im modernen<br />

privaten Wohnbau tätig. Es gibt aber auch<br />

einige andere Bereiche, die wir gestalten und<br />

man nicht zuallererst an uns denken würde.<br />

Das betrifft Außenräume von Hotels und<br />

Firmenanlagen, genauso wie die Höfe und<br />

Dachterrassen von Geschosswohnbauten.<br />

(JH) Das Potenzial dieser Bereiche gilt es<br />

zu erkennen, für die mit einfachen Maßnahmen<br />

eine große Wirkung und Mehrwert für<br />

alle erzeugt werden kann. Das Wichtigste<br />

ist, dass am Ende alles gut aussieht und zusammenpasst.<br />

Wie vermitteln Sie Ihre Vorstellungen<br />

von Außenräumen?<br />

(JH) Unser Planungsinhalt ist so, wie der<br />

fertige Plan eines Architekten für ein Haus,<br />

er ist maßstäblich und höhendurchdacht.<br />

Unsere Planungskompetenz reicht dabei<br />

bis hin zu Beleuchtungsplänen. Für die Vermittlung<br />

unserer Entwürfe reden wir nicht<br />

über Pflanzenarten, es geht eher um den<br />

Gesamteindruck, den der fertige Garten<br />

dann ausstrahlen soll.<br />

(BK) Wir arbeiten gerne mit Hybridplänen<br />

aus Handzeichnungen und Computerdarstellungen.<br />

Nur reine Architekturpläne sind<br />

für das Sichtbarmachen einer Idee für die<br />

Gartengestaltung schwierig. Ein bedeutendes<br />

Element ist unsere Baumschule,<br />

die einen wichtigen visuellen Eindruck des<br />

zukünftigen Gartens vermittelt, indem man<br />

ihn sozusagen direkt anschauen kann. Dort<br />

sieht man die Pflanzen und deren Dimensionen,<br />

sodass Emotionen für die Gestaltung<br />

entstehen können.<br />

Was sind Ihre Inspirationsquellen<br />

für die Entwürfe?<br />

(BK) Die Inspiration kommt oft aus verwandten<br />

Branchen, wie Städtebau, Mode<br />

und Interior Design. Daraus entwickeln wir<br />

dann eigene Ideen und erproben diese dann<br />

auch, oft im eigenen Garten. Aus diesen Erfahrungen<br />

lernen wir viel und kommunizieren<br />

sie auch, wenn es um die Gestaltung<br />

eines neuen Gartens geht.<br />

(JH) In anderen Ländern und Kulturen sammeln<br />

wir viele Eindrücke, die dann interpretiert<br />

werden. Neue Ideen daraus zu entwickeln,<br />

gehört für uns immer dazu und macht<br />

auch viel Spaß. Es geht darum, für ein Projekt<br />

das Wesentliche in großer Qualität herauszuarbeiten,<br />

sodass Üppigkeit entsteht,<br />

aber kein Kitsch. Es soll ja trotzdem immer<br />

noch ein Garten sein. Das macht dann auch<br />

das Gesamtbild des Projektes aus, das die<br />

Leute zufrieden macht, auch über mehrere<br />

Jahre oder Jahrzehnte hinweg. •<br />

Dachterrasse H von ADD Architekten – 270 m²<br />

Terrassenfläche mit Pflanzflächen, Rasen und<br />

extensiver Dachbegrünung in Wien.


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Grünraumgestaltung<br />

NATÜRLICH DÄMMEN<br />

MIT HANF<br />

Grünere Pflegeheime<br />

Die optimale Begrünungsstrategie für Alten- und Pflegeheime<br />

ergründet derzeit ein interdisziplinäres Forschungsprojekt unter<br />

der Leitung von Prof. Azra Korjenic vom Institut für Werkstofftechnologie,<br />

Bauphysik und Bauökologie der TU Wien.<br />

Analysiert wird dabei, welche Begrünungsmöglichkeiten<br />

speziell für Alten- und Pflegeheime geeignet sind, wobei die<br />

Pflege- und Betreuungszentren in Stockerau, St. Pölten, Wolkersdorf<br />

und Tulln von maßgeschneiderten Begrünungen profitieren<br />

sollen.<br />

In Workshops und ausführlichen Gesprächen mit allen beteiligten<br />

Personen werden Wünsche und Bedürfnisse erhoben.<br />

So ist etwa der Wunsch nach Nutzpflanzen in Tischhöhe entstanden,<br />

sodass man auch mit einem Rollstuhl ganz nahe an<br />

die Pflanzen herankommen und auch bei der Arbeit mit den<br />

Pflanzen mitmachen kann.<br />

Bettlägerige Menschen leiden oft darunter, dass sie einen großen<br />

Teil ihrer Zeit bloß die Zimmerdecke im Blickfeld haben<br />

– daher werden nun auch Möglichkeiten geprüft, die Decke<br />

zu begrünen. Auch der Wunsch nach Pflanzen mit essbaren<br />

Früchten wurde geäußert, und nicht zuletzt muss man beim<br />

Begrünen darauf achten, dass weder Pflanzen noch Füll- oder<br />

Schüttmaterial giftig sind, um Patienten mit Demenzerkrankungen<br />

nicht zu gefährden.<br />

Die ersten Begrünungsmaßnahmen im Pflege- und Betreuungszentrum<br />

Tulln sind bereits abgeschlossen. Die Auswertung<br />

der Daten geht weiter. Alle technischen Innovationen<br />

werden einem umfassenden Monitoring unterzogen, sowohl<br />

nach technischen als auch sozialen Kriterien.<br />

Hervorragende<br />

Dämmeigenschaften<br />

Diffusionsoffen<br />

Ausgezeichneter<br />

Schallschutz<br />

Nachwachsend<br />

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Öko-Förderung<br />

Die ökologische Alternative<br />

bei der Fassadendämmung<br />

Höchste Widerstandskraft<br />

und Hagelsicherheit<br />

durch Carbonarmierung<br />

CAPATECT Hanffaser-Dämmplatte<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

72<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Croissants<br />

in der Stadt<br />

In São Paolo verwandelte das brasilianische Architekturbüro Dezembro Arquitetos<br />

eine ehemalige Garage in das schicke Ladenlokal Mintchi. Ein Auto<br />

wird hier nicht mehr geparkt, stattdessen werden appetitliche Croissants<br />

unter die Leute gebracht.<br />

Fotos: Carolina Lacaz


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

73<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Das Stadtviertel, in dem sich das neue Ladenlokal<br />

befindet, ist geprägt von unterschiedlichen<br />

baulichen Maßstäben. Hochhäuser<br />

ragen empor und reihen sich in<br />

direkter Nachbarschaft an eingeschossige<br />

Kleinststrukturen. In einer solchen befindet<br />

sich auch der Croissant-Shop. In den<br />

Erdgeschosszonen der näheren Umgebung<br />

reiht sich ein Garagentor an das nächste.<br />

Dazwischen gibt es immer wieder auch Eingangstüren<br />

oder kleine Vorhöfe, die durch<br />

einen Zaun vom Straßenraum abgegrenzt<br />

sind. Zu erkennen gibt es außerdem, dass<br />

einige der Garagen in Erdgeschosslage eine<br />

Belebung durch Umnutzung erfahren haben,<br />

so auch die des neuen Take-Away-Ladens.<br />

Die ehemalige Fassade wurde in eine reinweiße<br />

umgestaltet und die verspielten<br />

goldfarbenen Lettern transportieren die<br />

Bezeichnung der neuen Nutzung an die<br />

Fassade: Mintchi. In dem ehemaligen Garagenraum<br />

befindet sich jetzt das etwa 15 m²<br />

große Ladenlokal, die Verschlossenheit der<br />

Fassade ist komplett verschwunden und<br />

das Aluminium-Garagentor ist durch eine<br />

einladende Glasfront ersetzt. Diese ist komplett<br />

zu öffnen, sodass der Bereich vor dem<br />

Lokal zu einem erweiterten Verkaufsraum<br />

werden kann. Ansonsten ist der 3 x 5 m<br />

große Raum ziemlich simpel aufgeteilt:<br />

Über die eine Längsseite erstreckt sich der<br />

Verkaufstresen, auf der anderen Seite befindet<br />

sich eine Sitzbank, die ebenso über<br />

die ganze Längsseite gezogen ist. Da sich<br />

in der Rückwand der einen Seite die Zugangstür<br />

zum Nebenraum befindet, wurde<br />

der Tresen auf dieser Seite positioniert.<br />

Das Besondere der Innenraumgestaltung<br />

liegt nicht nur an der schlichten Zweiteilung,<br />

sondern vor allem auch an dem dafür<br />

verwendeten Material. Die gesamte Möblierung<br />

wurde aus gelochten Mauerziegeln<br />

zusammengesetzt. Diese bilden den Fußboden-<br />

und Wandbelag, genauso wie den<br />

Sitzbereich, den Tresen und die Treppenstufen,<br />

die in den höher gelegenen hintersten<br />

Bereich des Ladens führen. Durch die<br />

Füllung der Löcher mit Zement bekommen<br />

die Ziegel den Charakter eines grafischen<br />

Musters, der dem gesamten Raum Einheitlichkeit<br />

und Eleganz verleiht. Auch an der<br />

Decke nahmen die Architekten diese Optik<br />

auf und ornamentieren sie mit Zylindern<br />

aus Pappe. Durch diese wird der Raum<br />

punktuell auch sanft ausgeleuchtet und das<br />

gesamte Gestaltungskonzept abgerundet.<br />

Mintchi trägt wie jedes andere dieser<br />

Kleinst-Geschäfte dazu bei, dass der Straßenraum<br />

ein Stück weit lebendiger und<br />

attraktiver wird. Einzig wenn gerade keine<br />

Croissants verkauft werden und das Geschäft<br />

abends geschlossen wird, nimmt das<br />

kleine Häuschen durch das Herunterziehen<br />

des weißen Alu-Rollladens wieder sein ursprünglich<br />

verschlossenes Wesen an, bevor<br />

es am nächsten Morgen erneut erwacht.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

74<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Aus Rohmaterial<br />

Die Leidenschaft für traditionelle Lehmziegel<strong>architektur</strong> des vietnamesischen<br />

Architektenduos Tropical Space ist ungebrochen. Für Organicare<br />

gestalten sie einen Showroom, der mit den verwendeten Materialien Lehm<br />

und Stahl einen optimalen Hintergrund bietet, um deren Bio-Feinkostwaren<br />

zu präsentieren.<br />

Fotos: Quang Dam<br />

Im Vordergrund der Warenpräsentation steht vor allem<br />

die vietnamesische Fischsauce Nuoc Mam, für die das<br />

Unternehmen geschätzt wird. Jedoch tritt nicht nur<br />

diese alleine hervor, sondern auch die atmosphärische<br />

Gestaltung des Showrooms an sich. Mit Lehmziegeln<br />

und Stahlseilen entwickelten die Architekten ein System,<br />

durch das man die Ziegel zwischen den Seilen einspannen<br />

kann. Über den ganzen zweigeschossigen Raum<br />

erstreckt sich eine Struktur aus Seilen, zwischen denen<br />

dann die Ziegel auf unterschiedlichen Höhen befestigt<br />

und aufeinander gestapelt sind. Es handelt sich um ein<br />

sehr flexibles System, sodass die Positionierung der Ziegel<br />

an die Produkte angepasst werden kann, für dessen<br />

Aufbewahrung sie vorrangig dient. Auch verschiedene<br />

Muster können durch das Spiel mit den Ziegeln gebildet<br />

werden, wodurch die Struktur einen ornamentalen Charakter<br />

erhält. Im Innenraum sind so keine Wandflächen<br />

sichtbar, die Struktur wirkt raumumspannend und verleiht<br />

ihm einen einheitlichen Ausdruck.


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75<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Vom Boden aufwärts sind einige Ziegel aufeinander gestapelt.<br />

Nach oben hin werden sie dann immer lockerer<br />

positioniert und die Abstände werden immer größer.<br />

Vom Innenraum hinaus zieht sich die Struktur auch entlang<br />

der Straßenfassade empor, wo man dieselbe Dynamik<br />

erkennt. Bis zum oberen Abschluss der Fassade<br />

werden die vertikalen Abstände zwischen den einzelnen<br />

Ziegel sogar so groß, dass dort nur noch die Stahlseile<br />

vorhanden sind. Dadurch reagieren die Architekten<br />

geschickt auf die anderen Nutzungen in den obersten<br />

beiden Geschossen des Hauses. Diese erhalten so auch<br />

weiterhin genügend Licht und können ihren Freiraum<br />

genießen.<br />

Die Erscheinung des Showrooms wird an der Fassade<br />

nicht nur nach außen gezogen, umgekehrt wird der<br />

Außenraum auch nach Innen geholt und ist dort durch<br />

Pflanzentöpfe vertreten, die zwischen den ausgestellten<br />

Produkten immer wieder Platz finden. Von der Naturverbundenheit<br />

der Architekten zeugt auch das Verwenden<br />

von rohen und in ihrem ursprünglichen Zustand belassenen<br />

Materialien. Die Stahlseile wurden nicht verhüllt oder<br />

eingefärbt, sie sind noch als solche erkennbar, ebenso<br />

wie die rohen Lehmziegel. Das Zusammentreffen von<br />

beidem entfachte die Kreativität der Architekten und<br />

ließ sie ein verspieltes System entwickeln, das ein inspirierendes<br />

Raumerlebnis erschafft.<br />

”<br />

DIE GEMEINSCHAFTSMARKE<br />

ALU-FENSTER IST TOP IM<br />

OBJEKT- UND WOHNBAU.”<br />

Gerda Maria Gerner<br />

gerner°gerner plus <strong>architektur</strong><br />

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Für Architekten & Bauherren . alufenster.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

76<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Futuristisches<br />

Raumlabor<br />

Auf den ersten Blick ist nicht ganz klar, was den Besucher des neuen<br />

Concept Stores für den spanischen Verlag Cuadernos Rubio in Valencia<br />

erwartet – Shop, Workshopraum oder doch eine Ausstellung. Das Studio<br />

Masquespacio entschied sich dafür, all das zu verknüpfen und gestaltete ein<br />

begehbares, kariertes Notizbuch mit neonfarbenen Highlights.<br />

Fotos: Luis Beltran<br />

Die Neugier, was sich im Inneren des Stores abspielt,<br />

wird schon durch die komplett verglaste Straßenfront<br />

geweckt. Zwei Elemente laden von dort aus zur Interaktion<br />

ein, der Innenraum soll dann auf ähnliche Weise<br />

entdeckt werden. Im Concept Store von Rubio spielen<br />

Präsentation und Interaktion zusammen. Zur Schau<br />

gestellt werden alle notwendigen Ausstattungen,<br />

rund um das Thema Schreiben und kreativ sein, von<br />

Lernunterlagen bis hin zum Notizbuch und Federpennal.<br />

Das aber nicht nur für Kinder, sondern auch für<br />

Erwachsene, die beide gleichermaßen mit dem Entdeckungsparcour<br />

im Concept Store angesprochen<br />

werden sollen. Jeder Sortimentsbereich hat einen<br />

eigenen Raumbereich zugeordnet, durch den ver-<br />

schiedene Stationen entstehen. Die Besucherinnen<br />

und Besucher müssen dabei aktiv werden, um Rubio<br />

spielerisch kennenlernen zu können. Im Store wird<br />

also genau das propagiert, wofür die Marke selbst<br />

steht: didaktisches Erleben und Erlernen. Weiße<br />

Leuchtschilder kennzeichnen die unterschiedlichen<br />

Stationen, die sich an den Wänden befinden und auch<br />

als begehbare Objekte inmitten des Raumes stehen.<br />

So wird der Grundriss des Raumes, der von einem<br />

großen Bereich in einen sehr schmalen zusammenläuft,<br />

um dann wieder breiter zu werden, geschickt<br />

ausgenutzt und zu einem Erlebnisraum. Im hintersten<br />

Bereich des Stores befindet sich zusätzlich noch ein<br />

Workshopraum, wo Schreibkurse stattfinden.


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77<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Weiße Fließen mit schwarzen Fugen erzeugen ein<br />

kariertes Muster an allen Wänden und Böden des Ladens.<br />

Dazwischen finden sich an ausgewählten Stellen<br />

immer wieder bunte Highlights – türkis, azurblau,<br />

sonnengelb und blattgrün. Diese treten vor allem<br />

durch gefärbte Glasflächen in Erscheinung und integrieren<br />

sich dadurch dennoch in das Raumgefüge.<br />

Durch die unterschiedlichen Präsentationsformen<br />

und die Gliederung in verschiedene Stationen hat der<br />

Showroom mehr etwas von einer Ausstellung als von<br />

einem Verkaufsraum. Deshalb ist die Bezeichnung<br />

Concept Store wohl am treffendsten, denn der gesamte<br />

Raum wirkt wie ein kariertes Notitzbuch, das<br />

voll an Ideen, Erlebnissen und Konzepten ist.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

78<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

+<br />

Moderne Interpretation<br />

einer Speakeasy Bar<br />

Die Cocktailbar Bardem avancierte für Freunde der gepflegten Barkultur schnell zu<br />

einer neuen Anlaufstelle im Herzen von Helsinki. Das eigenständige Interieurkonzept<br />

stammt vom Designstudios Fyra und greift in einer modernen Interpretation das<br />

Prinzip einer Speakeasy Bar auf, spielt mit der Verbindung von Alt und Neu und betont<br />

in dem bewusst dezent beleuchteten und atmosphärisch geheimnisvollen Raum eine<br />

große zentrale Bar.<br />

Die Herausforderung der Designer bestand<br />

darin, für eine ehemalige Verkaufsfläche ein<br />

Barkonzept zu entwickeln. Sie entschieden<br />

sich, eine Bar zum Zentrum des Raums und<br />

zum Herzstück des gesamten Interior-Design-Konzeptes<br />

zu machen. Insbesondere<br />

die Rundungen der Bar, die durch Holzpaneele<br />

mit einem hellen, honigfarbenen Finish<br />

bekleidet sind, fallen hierbei ins Auge.<br />

Perfekt arrangierte Spirituosen ergänzen<br />

zusammen mit stilvollen, gemäldeähnlichen<br />

Wanddekorationen die großzügige<br />

Theke. Zur geheimnisvollen Anziehungskraft<br />

der neuen Bar tragen die gedämpfte,<br />

stimmungsvolle Beleuchtung als auch<br />

die dunklen Interieur-Farben bei. Ein vorhangähnlicher<br />

marineblauer Hintergrund<br />

in Samtoptik versprüht einen Hauch von<br />

klassischem Theatercharme, während tiefe<br />

Polstermöbel die Gäste zum Einsinken und<br />

Entspannen einladen.<br />

Ein besonderes Highlight an der Wand schuf<br />

Fyra mit Hilfe von keramischen Fliesen, die<br />

per Langzeitbrand im klassischen Tunnelofen<br />

gefertigt werden. Das Studio setzte<br />

diesen edlen Belag in unterschiedlichen<br />

Farben ein und spielte insbesondere mit den<br />

exquisiten hochglänzenden Glasuren.<br />

Die hier verwendete keramische Fliesenserie<br />

Craft von Agrob Buchtal ist eine Kollektion,<br />

die im Zusammenspiel mit Brenntemperatur<br />

und offener Flammführung besonders<br />

markante und intensive Colorationen erzeugt.<br />

Hochglänzende Glasuren ermöglichen<br />

darüber hinaus eine imposante optische<br />

Tiefe sowie ein lebendiges Farbspiel.<br />

AGROB BUCHTAL GmbH<br />

Erwin Bauer<br />

T +43 664 115 3558<br />

DI Silvia Lederer<br />

T +43 664 307 6686<br />

www.agrob-buchtal.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

79<br />

| BA12-20G |<br />

RETAIL <strong>architektur</strong><br />

Einfach konfigurierbar:<br />

TwinCAT 3 Lighting<br />

Solution für DALI 2<br />

© Andrea Lhotakova<br />

70 Jahre Bodenbeläge<br />

„Made in Weinheim“<br />

Das eigene Angebot und Engagement immer wieder hinterfragen,<br />

sich hierbei trotzdem treu bleiben und die Bedürfnisse<br />

der Kunden und Märkte immer an erste Stelle setzen – diese<br />

Grundwerte von nora systems gelten heute noch genauso wie<br />

bei der Gründung. Und mit noraplan uni, einem komplett einfarbigen<br />

Belag, ist auch der erste nora Boden mit seinem klaren<br />

Design noch immer fester Bestandteil des Sortiments.<br />

Besonders in der aktuellen Situation kommen dabei zwei der<br />

wesentlichen Merkmale der nora Bodenbeläge - Funktionalität<br />

und Qualität - besonders zum Tragen: Sie leisteten kürzlich<br />

wieder einen Beitrag zur Schaffung eines hygienischen Umfelds<br />

im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und sind<br />

in hunderten von Krankenhäusern auf der ganzen Welt im Einsatz.<br />

Sie kamen auch in der Huoshenshan-Klinik in Wuhan zum<br />

Einsatz, dem Krankenhaus, das Anfang <strong>2020</strong> in Rekordzeit für<br />

die Behandlung von COVID-19-Patienten errichtet wurde.<br />

Doch nicht nur die Entscheider im Gesundheitswesen, auch<br />

Planer und Bauherrn in anderen Bereichen, wie dem Bildungswesen,<br />

dem öffentlichen Bau oder der Industrie setzen auf die<br />

Verlässlichkeit der Kautschukböden. Und das nunmehr seit 70<br />

Jahren. Beim Blick in die Zukunft geht es um mehr als das Produkt<br />

allein. nora hat sich dem Streben nach einer nachhaltigen<br />

Zukunft verschrieben.<br />

nora flooring systems GesmbH<br />

+43 (0)7242 74 001-0<br />

www.nora.com<br />

www.beckhoff.at/lighting-solution<br />

Mit TwinCAT 3 Lighting Solution stellt Beckhoff eine Lichtlösung<br />

vor, die vom Engineering bis zur Wartung auf die Vereinfachung<br />

aller Arbeitsschritte setzt. Alle typischen Lichtregelungen sind integriert,<br />

die Anzahl der DALI-Linien ist unbegrenzt. TwinCAT 3 Lighting<br />

Solution ist auch für Betreiber leicht über Excel konfigurierbar und<br />

zugleich voll HTML- und webfähig, dezentral skalierbar sowie direkt<br />

über Panel bedienbar. Schnelle Funktionsänderungen, Adressierungen<br />

und Erweiterungen sind direkt im Betrieb möglich, ebenso wie<br />

von DALI-Linien unabhängige Gruppierungen.<br />

Direkt vom Panel aus bedienbar: TwinCAT 3<br />

Lighting Solution vereinfacht die Umsetzung<br />

individueller Lichtlösungen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

80<br />

Arbeitswelten<br />

Büro Fabrik<br />

Coworking Spaces<br />

im Aufschwung<br />

Flexibilität und Offenheit halten in die Arbeitswelt und damit auch in die Architektur<br />

der Arbeitswelt Einzug. Die Entwicklung der Coworking Spaces ist auf diesen Trend<br />

zurückzuführen. Doch nicht nur Selbständige nehmen die vielseitigen Einrichtungen<br />

in Anspruch. Auch Kleinfirmen und deren Mitarbeiter finden hier eine produktive<br />

Umgebung vor.<br />

Text: Dolores Stuttner<br />

Weltweit stehen Unternehmern und selbständigen<br />

Personen mittlerweile über 8.000<br />

solcher Arbeitsbereiche zur Verfügung. Ihren<br />

Fokus legen die Einrichtungen – neben<br />

der Flexibilität – auf die Kommunikation<br />

und in weiterer Folge die Vernetzung. Immerhin<br />

war die gegenseitige Befruchtung<br />

von Ideen von Beginn an Kernelement der<br />

Coworking Spaces. Doch das moderne Konzept<br />

revolutioniert nicht nur die Berufswelt,<br />

sondern schafft auch neue Wege für die<br />

Umnutzung in der Architektur und bereichert<br />

das Stadtbild.<br />

Die Stärken offener Raumstruktur<br />

Das flexible Arbeitskonzept ist salonfähig<br />

geworden – immer mehr Unternehmen machen<br />

von ihm Gebrauch. Den räumlichen<br />

und konzeptuellen Unterschied zum klassischen<br />

Büro sehen Firmen hier durchaus<br />

als Chance, da die Einrichtungen durch ihre<br />

offenen Raumstrukturen Austausch und<br />

Vernetzung fördern. Heterogene Nutzergruppen<br />

haben somit die Möglichkeit, sich<br />

gegenseitig zu inspirieren.<br />

Doch wodurch genau zeichnen sich moderne<br />

Coworking Spaces aus und worin liegt<br />

ihre Stärke? Tatsächlich ist das Konzept<br />

noch sehr jung. Die Vorstufe zu diesem entstand<br />

erst im Jahr 1995 in Berlin. Zu dieser<br />

Zeit wurde der erste sogenannte „Hackerspace“<br />

ins Leben gerufen. Er diente schon<br />

damals dem Zweck des gemeinschaftsorientierten,<br />

flexiblen Arbeitens. Eine vergleichbare<br />

Einrichtung wurde 1999 in New<br />

York von „42 West 24“ eröffnet. Der Kommunikationsaspekt<br />

stand hier allerdings<br />

noch im Hintergrund.<br />

Der nächste Coworking Space erblickte<br />

2002 in Wien mit der Schraubenfabrik das<br />

Licht der Welt. Bekanntheit erlangte er zunächst<br />

als „entrepreneurs center“. Das gemeinschaftsorientierte<br />

Arbeiten stand hier<br />

aber von Beginn an im Fokus der Anbieter<br />

und stieß bei den Teilnehmern auf Anklang.<br />

Nicht umsonst sehen sich die Betreiber der<br />

Einrichtung selbst als „Mother des Coworking“<br />

an.<br />

Ab dem Jahr 2005 stieg die Zahl der Coworking<br />

Spaces weltweit schließlich stark an.<br />

Auch heute noch werden immer mehr der<br />

Einrichtungen eröffnet und weiterentwickelt.<br />

Viele von ihnen bieten mittlerweile eine Kombination<br />

an fixen und flexiblen Lösungen an.<br />

Kennzeichnend für jene Arbeitsbereiche ist,<br />

dass sie jedem Teilnehmer offen stehen und<br />

frei zugänglich sind. Einige Institutionen, wie<br />

das Coco-Quadrat im 4. Wiener Gemeindebezirk,<br />

stellen ihren Besuchern sogar stundenweise<br />

Tische zur Verfügung.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

81<br />

Arbeitswelten<br />

Büro Fabrik<br />

Büro Fabrik<br />

Interessant ist, dass sich die Mehrzahl der<br />

modernen Arbeitsplätze nicht in neuen Gebäuden<br />

ansiedelt. Vielmehr dienen ihnen<br />

ältere, historische Bauten sowie frühere<br />

Standorte nunmehr verlassener Einrichtungen<br />

als Zuhause. Einzelarbeitsplätze sind<br />

offen angelegt und ermöglichen damit einen<br />

Austausch. Und ebendiese Kombination<br />

aus Flexibilität und räumlichem Komfort<br />

ist eine der größten Stärken des Coworking.<br />

Intelligente Umnutzung<br />

Anzutreffen sind viele der gemeinschaftsorientierten,<br />

flexiblen Arbeitsplätze also in<br />

ehemaligen Fabriken, Geschäften und sogar<br />

Kinos. Betreiber schätzen besonders<br />

die offene Gestaltung jener Räumlichkeiten.<br />

Die hohen Zimmerdecken alter Industriebauten<br />

sorgen in Kombination mit großen<br />

Fenstern für eine einladende Atmosphäre.<br />

Betreiber von Coworking Spaces sehen in<br />

stillgelegten Firmengebäuden Potenzial und<br />

fördern deren Umnutzung. Damit beeinflusst<br />

das noch junge Konzept bereits das<br />

Ortsbild vieler Städte. Da die Einrichtungen<br />

aufstrebende Berufstätige anziehen, tragen<br />

sie sogar zum Aufwerten von Stadtteilen bei.<br />

Ein Positivbeispiel dafür ist die Büro Fabrik<br />

im 10. Wiener Gemeindebezirk. Realisiert<br />

wurde sie in einer verlassenen Glasfabrik im<br />

ehemaligen Arbeiterbezirk. Das Bestreben<br />

der Betreiber war es, den ursprünglichen<br />

Charme der Werkstatt trotz der Sanierung<br />

zu erhalten. Heute stehen Coworkern auf<br />

einer weitläufigen Fläche mit industriellem<br />

Charme 60 flexible Arbeitsplätze, die sich an<br />

die Größe des betreffenden Unternehmens<br />

anpassen lassen, zur Verfügung. Ein frei<br />

zugänglicher Küchen- und Gartenbereich<br />

dient dem gemeinschaftlichen Austausch.<br />

Mit einem flexiblen Konzept für Kleinbetriebe,<br />

Start-ups und Personenfirmen überzeugt<br />

gleichermaßen der YURP Coworking Space<br />

im 14. Wiener Gemeindebezirk. Er befindet<br />

sich im ehemaligen Kino „Baumgartner<br />

Grand Bio-Theater“ und punktet dadurch<br />

mit einer einzigartigen Innenraumgestaltung.<br />

Holzelemente sorgen in Kombination<br />

mit hohen Fenster- und Türbögen für ein<br />

historisches Flair in heimeliger Atmosphäre.<br />

Die Arbeitsinseln sind im ehemaligen<br />

Kinosaal untergebracht und bieten Raum<br />

für die persönliche Entfaltung. Im alten Vorführraum<br />

befindet sich das Besprechungszimmer,<br />

was auch das Arbeiten in größeren<br />

Gruppen ermöglicht. Entspannung finden<br />

Teilnehmer in der Gemeinschaftsküche sowie<br />

in einem kleinen Vorgarten.<br />

Wiederum andere Konzepte setzen auf eine<br />

bewusst minimalistische Inneneinrichtung.<br />

Teilnehmer sollen dadurch dazu animiert<br />

werden, sich ihre Büros selbst und nach persönlichem<br />

Geschmack einzurichten. Dieser<br />

Richtlinie folgt unter anderem das House of<br />

Bandits im 15. Wiener Gemeindebezirk. Jener<br />

Coworking Space erstreckt sich gleich<br />

über vier Etagen. Die Betreiber setzen weniger<br />

auf kommerzielle Aspekte, sondern auf<br />

Offenheit. Kurz gesagt, steht Besuchern in<br />

der Einrichtung viel offener Raum zur persönlichen<br />

Entfaltung zur Verfügung.<br />

Doch auch in neuen Projekten finden die<br />

Arbeitsbereiche langsam, aber doch Einzug.<br />

So wurden in der Seestadt Aspern<br />

Räume für Coworking Spaces bereits fix mit<br />

eingeplant. Außerdem etablieren sich im<br />

noch jungen Nordbahnviertel bereits erste<br />

flexible Arbeitskonzepte.<br />

u<br />

BANK BRICO mit Acrylbelattung<br />

Auch mit Holzbelattung lieferbar.<br />

Nachhaltig, ansprechend,<br />

langlebig<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

82<br />

Arbeitswelten<br />

House of Bandits<br />

© Jolly Schwarz<br />

Die Zukunft der Arbeit –<br />

die Expansion der Architektur?<br />

Kennzeichnend ist für viele der Einrichtungen die<br />

Kombination aus Kaffeehaus-Atmosphäre und Arbeit.<br />

Coworking Spaces schaffen dadurch eine einzigartige<br />

Herangehensweise an die Arbeitskultur<br />

und sehen sich vielerorts als experimenteller Raum<br />

für neue Konzepte. Diese gewinnbringende Nutzungsmischung<br />

macht sie vor allem für ein junges<br />

Publikum attraktiv. Tatsächlich ist der durchschnittliche<br />

Coworker zwischen 25 und 39 Jahre alt. Rund<br />

50 Prozent sind als Solo-Selbständige tätig, wobei<br />

sich ein Fünftel in einem fixen Angestelltenverhältnis<br />

befindet. In letztgenannte Gruppe fallen vor allem<br />

Personen, die für kleine Unternehmen mit weniger<br />

als fünf Mitarbeitern arbeiten. An die 80 Prozent<br />

der Nutzer haben einen Universitätsabschluss. Damit<br />

richtet sich das Coworking in seiner derzeitigen<br />

Form vor allem an Personen mit einer höheren Berufsausbildung.<br />

In diesem Bereich gäbe es durchaus<br />

noch Ausbaubedarf, um auch das Interesse anderer<br />

Nutzergruppen zu wecken.<br />

Geht es um die Nutzung der Coworking Spaces, ist<br />

weltweit ein deutlich positiver Trend zu verzeichnen.<br />

Alleine in den letzten 15 Jahren legte die Coworking-Industrie<br />

rund eine Milliarde Euro an Kapital zu.<br />

Das stetige Wachstum der Sparte ermöglicht nun<br />

größere Investitionen in die Architektur und Innenraumgestaltung.<br />

Bei der Realisierung flexibler Arbeitsbereiche<br />

haben Planer künftig mehr Spielraum.<br />

Das Resultat sind aufwendigere Projekte, die neue<br />

Standards in der Innen<strong>architektur</strong> etablieren. So<br />

wandelte Architekt Henri Cleinge das verlassene Gebäude<br />

der Montreal Royal Bank in einen Arbeitsbereich<br />

für das Tech-Start-Up Crew Collective um. Das<br />

moderne Innenraumdesign tritt hierbei mit der Struktur<br />

aus dem Jahr 1926 in einen respektvollen Dialog.<br />

Sehen lassen kann sich das Ergebnis allemal – mit<br />

ihrem sensiblen und vielseitigen Design animiert die<br />

Einrichtung ihre Besucher zum Verweilen.<br />

Doch mit dem erhöhten Spielraum, wächst gleichzeitig<br />

die Verantwortung der Architekten. Sollen Coworking<br />

Spaces ein vielseitiges Publikum aus allen Sparten<br />

anlocken, müssen sie leistbar bleiben. Eine alleine<br />

auf Luxus orientiere Planung ist hier fehl am Platz. •<br />

YURP<br />

© Brigitte Baldrian<br />

YURP<br />

© Brigitte Baldrian


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83<br />

Arbeitswelten<br />

Nachhaltige Ganzglaswand<br />

Das Trennwandsystem Lindner Life Nature verbindet den filigranen Charakter einer<br />

Ganzglaswand mit minimalistisch gehaltenen, natürlichen Boden- und Deckenprofilen<br />

aus Holz – in den Varianten Eiche und Bambus. Durch die Symbiose aus Glas und<br />

Holz eröffnet Lindner Life Nature völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten: Das klare<br />

Design des Trennwandsystems vereint die Vorteile einer Ganzglaswand mit einem<br />

Holzprofil als Anschluss an Decke und Boden. So entsteht ein offenes und transparentes<br />

Raumgefühl, ergänzt durch warme Naturmaterialien.<br />

Dank des zurückhaltenden Designs ist das Trennwandsystem<br />

problemlos mit allen Materialien und<br />

Texturen kombinierbar. Dadurch eignet es sich zur<br />

Raumabtrennung sowohl in klassisch gehaltenen<br />

Innenräumen als auch als Trennwand für moderne<br />

Raumkonzepte. Neben der ästhetischen Komponente<br />

überzeugt das System zudem hinsichtlich Funktion<br />

und Nachhaltigkeit: Es ist nahezu vollständig<br />

recycelbar, während seine Montagefreundlichkeit<br />

sowie die Möglichkeit zum kompletten Rückbau maximale<br />

Flexibilität in der Raumgestaltung zulassen.<br />

Neben zertifizierten Standardsystemen realisiert die<br />

Lindner Group jederzeit projektbezogene, innovative<br />

Lösungen nach kundenspezifischen Anforderungen<br />

und gestalterischen Vorgaben.<br />

LINDNER GMBH<br />

T +43 2252 86160-0<br />

austria@Lindner-Group.com<br />

www.Lindner-Group.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

84<br />

Arbeitswelten<br />

Erfolgsklassiker neu gedacht<br />

2013 ging EVERYis1 in Serie. Rund eine halbe Million verkaufter Stühle später führt<br />

Interstuhl die Erfolgsgeschichte mit dem NEW EVERYis1 weiter. Ob als Drehstuhl<br />

oder Counter – wie schon sein Vorgänger vereint auch der NEW EVERYis1 hohen<br />

Komfort bei gleichzeitig hohem Designanspruch.<br />

Neben den Ausstattungsoptionen Netz und Chillback<br />

ist er ab sofort auch mit einem Polsterrücken<br />

verfügbar. Die Varianten mit Netz und Chillback wurden<br />

zudem durch einen Kantenschutz erweitert. Zur<br />

besseren Unterstützung des unteren Rückens wurde<br />

auch die Netzlordose haptisch, funktional und optisch<br />

aufgewertet und auch die Armlehne überarbeitet: Das<br />

funktionale Pad mit 4D-Effekt hat eine smarte Formgebung,<br />

die eine vielseitige Nutzung ohne Verstellung<br />

ermöglicht. Zudem vermittelt das neue, optionale<br />

Komfortpolster für die Sitzfläche optisch und spürbar<br />

bessere Sitzqualität. NEW EVERYis1 verfügt serienmäßig<br />

über eine automatische Gewichtsregulierung, ist<br />

also mit Autolift- oder Synchronmechanik erhältlich.<br />

dabei raumbildend gedacht – und lässt sich beliebig<br />

erweitern. Ein System, das Architekten und Planern<br />

viel Gestaltungsfreiheit lässt und optimal in jeden Arbeitsalltag<br />

passt, in dem Menschen produktiv arbeiten<br />

und sich wohlfühlen wollen.<br />

Interstuhl Büromöbel GmbH & Co. KG<br />

T +43 (0)1 61 64 113<br />

oesterreich@interstuhl.com<br />

www.interstuhl.at<br />

HUB - unendlich viele Möglichkeiten<br />

Mit HUB gibt Interstuhl eine zeitgemäße Antwort auf<br />

die heutigen Anforderungen in der weltweiten Bürowelt,<br />

die mit durchdachtem Design und intelligentem<br />

Engineering überzeugt: Sessel, Sofas, Bänke, Besprechungs-Pods,<br />

Trennwände, Medienwände, Stellwände,<br />

Tische, Telefonzellen, mobile Wände in verschiedenen<br />

Höhen – sogar eine Schaukel sorgt für neuen Schwung<br />

im Office. Das Design der Module ist durchdacht bis in<br />

das kleinste Detail: Trennwände mit gebogenem Aluminiumprofil,<br />

ein leichtes, robustes Schalen-Sitzsystem,<br />

Ambient-Light in den Wänden, Elektrifizierung<br />

an den richtigen Stellen und Akustikmaterial für effektiven<br />

Schallschutz. Das modulare Wandsystem ist


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

<strong>architektur</strong>szene<br />

Ihr Projekt. Unser Boden.<br />

Sitzfläche, Ablage, Tisch<br />

und Stauraum zugleich<br />

Rollcontainer sind an sich bereits Multitalente. Mit dem<br />

neuen Bully setzt Büromöbelspezialist hali nun noch einmal<br />

neue Maßstäbe in der vielfältigen Gestalt- und Einsetzbarkeit.<br />

Erhältlich ist der Bully in unterschiedlichsten Farben und<br />

Farbkombinationen wobei sowohl die Korpusfarbe als auch<br />

die Farbe von Front und Rückseite individuell wählbar sind. In<br />

seinem Inneren lassen sich die persönlichen „Schätze“ sicher<br />

verstauen (der Bully kann auch mit einem Vorhängeschloss<br />

ausgestattet werden) und Accessoires, wie ein Sitzkissen<br />

oder die praktische Einhängeschiene ergänzen die Nutzungsmöglichkeiten<br />

des Multitalents.<br />

Auf stylischen Rollen, von denen zwei feststellbar sind und für<br />

die Radkappen in unterschiedlichen Farben erhältlich sind, lässt<br />

sich nicht nur der Büroalltag mobil bewältigen, auch im privaten<br />

Wohnbereich bieten sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, wie<br />

etwa als Ordnungs- und Spielmöbel im Kinderzimmer.<br />

Produziert wird der Rollcontainer, der sich auch individuell<br />

branden lässt, regional im oberösterreichischen Eferding. Der<br />

Bully ist ab € 109,- exkl. Mwst. erhältlich.<br />

hali GmbH<br />

T +43 (0)7272 3731-0<br />

office@hali.at<br />

www.hali.at<br />

www.project-floors.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

86<br />

Arbeitswelten<br />

Flexible, ergonomische Büromöbel<br />

Die Individuelle Einrichtung von Büros, passend zu einer flexiblen, dynamischen und<br />

digitalisierten Arbeitswelt, gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Möblierung von<br />

Firmengebäuden. Der Objekteinrichter Selmer bietet mit einer besonders breiten<br />

Palette an Objektmöbeln die idealen Voraussetzungen für die Entwicklung außergewöhnlicher<br />

Bürokonzepte einer modernen, flexiblen Arbeitswelt: Neben klassischen<br />

Büromöbel und Möbel für Desk-Sharing Workspaces umfasst das Produktangebot<br />

Konferenz-Möbel für multifunktionale Konferenz- und Kreativräume sowie Präsentationsboards,<br />

mobile Trennwände und Accessoires.<br />

Schreibtische sind weiterhin das Herzstück eines jeden<br />

Büros, wobei sich Schreibtischplatten heutzutage<br />

in verschiedenen Formen, Materialien und Farben<br />

konfigurieren lassen. Durch ein großes Zubehör-Programm<br />

können die Arbeitstische von Selmer zudem<br />

maximal funktional gestaltet werden, etwa mit Sichtblenden,<br />

Kabelauslässen, PC-Haltern oder einer elektronischen<br />

Höhenverstellung.<br />

Drehstühle sorgen für Wohlbefinden, Konzentrationsfähigkeit<br />

und fördern die Rückengesundheit.<br />

Die Produktpalette bei Selmer reicht vom soliden<br />

Drehstuhl für das Großraumbüro bis hin zum Chefsessel<br />

in gediegenem Design. Ob mit höhenverstellbarer<br />

Funktion, Lumbalstütze oder verstellbaren<br />

Armlehnen – in jedem Fall sind Ästhetik und perfekte<br />

Ergonomie am Arbeitsplatz und in Konferenz- und<br />

Kreativräumen garantiert.<br />

Der Rollcontainer als Klassiker der Büromöbel, präsentiert<br />

sich heute vielfältig im Design. Unterschiedliche<br />

Oberflächen sorgen für ein stilvolles Erscheinungsbild<br />

und dank der Rollen kann das Möbelstück<br />

auch beim Wechsel des Arbeitsplatzes einfach mitgesiedelt<br />

werden. Für die ideale Raumnutzung sorgen<br />

Trennwände, Raumteiler und mobile Präsentationsboards<br />

mit hohem Designanspruch.<br />

Selmer GmbH<br />

T +43 (0)6216 20210<br />

info@selmer.at<br />

www.selmer.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

87<br />

Arbeitswelten<br />

Wohnlichkeit auf<br />

den Punkt gebracht<br />

Einen vollgepolsterten und gleichzeitig kompakten Club-Sessel bietet Sedus mit<br />

dem vielseitigen „on spot cosy“ an. Der sympathische Club-Sessel überzeugt<br />

durch sein wohnliches Design, seine Ergonomie und Langlebigkeit, wobei ihn seine<br />

zahlreichen Ausstattungsmöglichkeiten zum Verwandlungskünstler machen.<br />

Zudem bringt der ergonomisch ausgereifte Clubsessel<br />

noch mehr Wohnlichkeit ins Spiel: Der vollgepolsterte<br />

und gleichzeitig kompakte Sessel wurde speziell<br />

für den Einsatz in Besprechungs- und Seminarräumen,<br />

in Bistros, Empfangsbereichen und Home Offices<br />

entwickelt. Er lässt sich vielfältig gestalten und<br />

bestens mit bestehenden Einrichtungen und Stilen<br />

kombinieren.<br />

Als Gestellvarianten stehen vier Ausführungen zur<br />

Wahl: ein höhenverstellbarer Fünffuß auf Rollen, ein<br />

Kreuz-Vierfuß aus Stahl, ein Vierfuß aus Holz und ein<br />

Kufenmodell, die alle formal optimal zur großen Produktfamilie<br />

Sedus on spot passen. Das bequeme, aber<br />

straff ausgelegte Polster gibt es in mehreren Stoffqualitäten,<br />

auf Wunsch auch in Farbkombinationen<br />

aus Rückenlehne, Außenschale und Sitzpolster.<br />

Sedus Stoll GmbH<br />

Showroom Wien<br />

Gumpendorfer Straße 15/9<br />

1060 Wien<br />

T +43 (0)1 982 94 17 12<br />

sedus.at@sedus.com<br />

www.sedus.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

88<br />

Licht<br />

Fast ein<br />

Homeoffice!<br />

Perfektes Arbeiten durch gemütliche Einrichtung und Beleuchtung. Mitarbeiter,<br />

die sich in ihrem Büro wohlfühlen, leisten auch bessere Arbeit. In seinem Büro ist<br />

man Gast und Gastgeber gleichzeitig. Das Büro wird zur Bühne, der Arbeitsplatz<br />

zum Kaffeehaus.<br />

Bilder: Derenko Innen<strong>architektur</strong><br />

Raum für Face-to-face-Kommunikation<br />

Das Büro der Wiener Firma Meisterlabs ist ein Ort der<br />

Begegnung: Hier treffen Menschen und ihre Ideen<br />

aufeinander. Der Trend geht hin zu großen, offenen<br />

Flächen, die Raum für gemeinsames Arbeiten bieten<br />

– und für informelle Gespräche. Denn produktive Zusammenarbeit<br />

und innovative Technologien entstehen<br />

nicht nur in Meetings, sondern eben oft auch bei<br />

einer Kaffeepause. Zudem schafft eine solche Kommunikationskultur<br />

Raum für Wissenstransfer, ein verbessertes<br />

Team-Gefühl und Leistungsstärke.<br />

Farbige Akustikleuchten mit hoher Farbwiedergabe<br />

dienen bei diesem Projekt als Eyecatcher im Empfangsbereich.<br />

Konzentriertes Licht für die Tische.<br />

Bodeneinbaustrahler und indirektes Akustik Licht im<br />

Schulungsraum als Stimmungsmacher. Billard im Besprechungsraum.<br />

Stiegenaufgang mit Lichtelementen<br />

in Szene gesetzt.<br />

Das Einrichtungskonzept stammt von Derenko Innen<strong>architektur</strong>,<br />

für die Lichtgestaltung zeichnet<br />

Alexander Magyar verantwortlich.


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89<br />

Licht<br />

Plug<br />

Enjoy<br />

&<br />

HUB<br />

Kann ein System eigentlich ganz viele<br />

sein? Sollte »individuell verstellbar«<br />

nicht fürs ganze Büro gelten? Geht<br />

»customized« auch in Serie? Und brauchen<br />

Gedanken einen Sicherheitsabstand?<br />

Finden wir es gemeinsam<br />

heraus: interstuhl.com/hub


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

90<br />

Licht<br />

Stadt mit<br />

Licht stimmen<br />

Die Gestaltung des öffentlichen Raumes erfordert vielschichtige Überlegungen.<br />

Am Abend und bei Nacht sind dabei Lichtplanerinnen und Planer sehr gefragt,<br />

um dort Atmosphäre zu schaffen und ihn nutzbar zu machen. Eine Möglichkeit<br />

dort Akzente zu setzen, sind Lichtkunst-Installationen. Diese besitzen, auch wenn<br />

sie nur temporär sind, einen unglaublichen Mehrwert für die öffentlichen Räume<br />

einer Stadt. Durch die Verbindung von Lichtkunst und Wissenschaft kann auch<br />

ein Raum experiment entstehen, wie die Installation Thermally Speaking zeigt, die<br />

2019 in Toronto im Rahmen der CITYLights Toronto-Initiative entstanden ist.<br />

Bilder: Doublespace Photography<br />

In der Nacht ist Licht im öffentlichen Raum<br />

der Anziehungspunkt für die Menschen einer<br />

Stadt. Nur dort, wo es ausreichend Licht<br />

und gute Lichtstimmungen gibt, halten sie<br />

sich in der Dämmerung und auch in der<br />

Nacht auf. Diese Qualitäten herzustellen, ist<br />

eine Aufgabenstellungen für Lichtplanerinnen<br />

und Lichtplaner, die mit technischem<br />

Know-how, ihrer Erfahrung und Feingefühl<br />

für ausgewogene Lichtstimmungen sorgen.<br />

Mit Licht kann man nicht nur für ausreichende<br />

Ausleuchtung im öffentlichen Raum<br />

und damit das Gefühl der Sicherheit sorgen:<br />

Ganze Lichträume, Installationen, Erlebnisse<br />

oder Emotionen lassen sich damit kreieren,<br />

die zu einem Publikumsmagnet werden können.<br />

Viele Städte rund um den Globus haben<br />

dieses Potenzial schon erkannt und veranstalten<br />

Lichtfestivals, um den öffentlichen<br />

Raum und die Lichtkunst zu feiern. Kombiniert<br />

werden Lichtinstallationen dabei mit<br />

Architektur oder städtischen Räumen, die<br />

mit kreativen Lichteffekten bespielt werden<br />

und so für ein paar Nächte im Jahr in einem<br />

– im wahrsten Sinne des Wortes – anderem<br />

Licht wahrgenommen werden können.<br />

Ein derartiges Lichtfestival fand 2019 in Toronto<br />

statt. Unter dem Namen Nuit Blanche<br />

wurden für die CITYLights Toronto-Initiative<br />

zusammen mit Studierenden der dortigen<br />

Universitäten verschiedene Lichtinstallationen<br />

entworfen, die man quer durch<br />

die Stadt verteilte. Unter diesen zahlreichen<br />

Lichtinstallationen befand sich auch das<br />

Projekt „Thermally Speaking“. Als passender<br />

Ort dafür wurde das Fort York Visitor Center<br />

ausgesucht – eine historische Stätte, an der<br />

sich die Nation 1812 von der britischen Herrschaft<br />

lösen konnte. Zudem besitzt das im<br />

Jahr 2012 fertiggestellte Gebäude eine Fassade<br />

aus Channel Glass, einem transluzenten<br />

Glaswandsystem, das sich besonders für<br />

Lichtinstallationen eignet. Eine zusätzliche<br />

Qualität des Gebäudes ist, dass es sich an<br />

das leicht abfallende Grundstück anlehnt<br />

und so eine vom Park aus öffentlich begehbare<br />

Dachfläche entsteht. Es sollte daraus<br />

also nicht nur ein Lichtkunstobjekt werden,<br />

sondern dieses sollte zusätzlich auch als begehbare<br />

Skulptur funktionieren.


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91<br />

Licht<br />

Das Konzept für diese Lichtskulptur umfasst<br />

aber nicht nur einen künstlerischen,<br />

sondern auch einen wissenschaftlichen<br />

Ansatz: Entsprechend der Namensgebung<br />

„Thermally speaking“ nutzte die Installation<br />

die Techniken der Thermografie, die<br />

die Oberflächentemperatur von Objekten<br />

misst, und übersetzte die menschliche Körperwärme<br />

in Beleuchtung. Diese Ergebnisse<br />

wurden hautnah erlebbar an die Fassade<br />

des Visitor Centers übertragen, wodurch<br />

sich diese ständig veränderte.<br />

Die Besucherinnen und Besucher sollten<br />

nicht nur als Beobachterinnen und Beobachter<br />

den Geschehnissen folgen, sondern auch<br />

aktiv an dem Erlebnis teilnehmen, indem sie<br />

sich über die Rampe des Gebäudes bewegen.<br />

Durch dieses Experiment wurden die<br />

Wärmefelder und die Wärmestrahlung sichtbar<br />

gemacht, von der wir alle umgeben sind.<br />

Es konnte auch ein Einblick in die Zukunft<br />

der Körpertemperaturmessung und der kreativen<br />

Datenvisualisierung gegeben werden.<br />

Entworfen wurde die Installation von den<br />

Lichtdesignern LeuWebb Projects und in<br />

Zusammenarbeit mit Mulvey & Banani Lighting<br />

produziert. Mit Licht wurde hier ein eindrucksvoller<br />

Akzent im öffentlichen Raum<br />

geschaffen, jedoch nur für eine beschränkte<br />

Zeit. Der Ausdruck von Licht unterstützte<br />

nicht nur die Aufenthaltsqualität im öffentlichen<br />

Raum, sondern schaffte auch Raum für<br />

soziale Begegnungen und Lichtstimmungen,<br />

die den Besucherinnen und Besuchern<br />

sicher lange in Erinnerung bleiben.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

92<br />

Produkt News<br />

„Follow your instinct“…<br />

Auf dieses Motto setzt Lichtexperte Molto Luce mit der trendigen Marke LOUM,<br />

die erstklassiges und dekoratives Lichtdesign verspricht. LOUM bringt Freude,<br />

Abwechslung und vielseitige Einsatzmöglichkeiten – im hippen Hotel und Restaurant,<br />

in den angesagten Clubs der Stadt genauso wie als stilvolles Element im<br />

Wohnbereich.<br />

Ein Beispiel dafür ist die edle Tischleuchte GONE: Sie<br />

erinnert an einen typischen, stehenden Bilderrahmen,<br />

der Motive von geliebten Augenblicken für immer<br />

festzuhalten versucht. Das minimalistische Design<br />

aus der Feder des belgischen Designers Serge Cornelissen<br />

ist dabei auf das Wesentliche reduziert: eine<br />

zarte, grafisch aussehende Kontur in den typischen,<br />

vertrauten Proportionen des klassischen A4-Papierformats,<br />

subtil nach hinten geneigt, gehalten von nur<br />

einem einzelnen zarten „Bein“ auf der Rückseite.<br />

Im eingeschalteten Zustand spielt die Stilikone einer<br />

Tischleuchte, die in zwei Formaten und den beiden<br />

Farben Schwarz und Terra verfügbar ist, mit einem<br />

faszinierenden philosophischen Paradoxon: Der beleuchtete,<br />

eigene Hintergrund stellt die Leere des<br />

Bilderrahmens und die Abwesenheit des Bildes in<br />

den Vordergrund. GONE ist einfach, rein, essenziell<br />

– eine symbolische Skulptur, die der Nichtexistenz<br />

gewidmet ist.<br />

Molto Luce GmbH<br />

T +43 (0)7242 698-0<br />

office@moltoluce.com<br />

www.moltoluce.com<br />

www.loum-light.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

70 Jahre Zumtobel<br />

Mit einem Rückblick auf die Firmengeschichte und<br />

einem klaren Fokus auf der Lichttechnologie der Zukunft,<br />

feiert Zumtobel heuer das 70. Jubiläumsjahr<br />

des Unternehmens. Die Entwicklung der heutigen<br />

Zumtobel Group geht auf die im Jahr 1950 gegründete<br />

„Elektrogeräte und Kunstharzpresswerk W. Zumtobel<br />

KG“ mit Sitz in Dornbirn / Vorarlberg zurück. Kompaktere<br />

und energiesparende Vorschaltgeräte, die<br />

einen flimmerfreien Start für die damals neue Leuchtstofflampen-Technologie<br />

ermöglichten, bildeten den<br />

Beginn einer jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte<br />

und die Basis für zahlreiche technische Innovationen.<br />

Heute beschäftigt das Unternehmen im Hauptwerk in<br />

Dornbirn rund 2.100 Mitarbeiter und zählt international<br />

zu den führenden Leuchtenerzeugern.<br />

Seit einigen Jahren werden dabei mit dem Technologiebaustein<br />

tunableWhite, das adaptive Weißlicht<br />

mit dynamischer Farbtemperaturanpassung und<br />

Produkten wie die LED-Downlightserie PANOS oder<br />

dem LED-Lichtbandsystem TECTON Standards in<br />

der Beleuchtung gesetzt.<br />

Zumtobel Lighting GmbH<br />

T +43 (0)5572 390-0<br />

info@zumtobel.info<br />

www.zumtobel.com<br />

93<br />

Produkt News<br />

Innovative und hochflexible Aluminiumprofilsysteme<br />

Wenn mit funktionierendes unendlichen Möglichkeiten. Licht das Let zte ist , auf das du in<br />

einer solchen Situation verzichten willst ...<br />

Sie haben schon etwas ganz spezielles im Kopf? Wir freuen uns<br />

mehr über ihr Vorhaben zu erfahren und stehen Ihnen gerne<br />

beratend zur Seite. Sprechen Sie uns an!<br />

Dome<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 3,1 Stand E71<br />

SURVIVOR - Gebaut, um auch unter widrigsten Umständen Licht und Sicherheit<br />

zu gewährleisten. Von der Einzelleuchte FORM FOLGT bis ARCHITEKTUR hin zum Medien- - LICHT und FOLGT Versorgungsleitungsträger<br />

für komplexe Gebäudelösungen. SICHERHEIT KANN MAN<br />

FORM<br />

PLANEN!<br />

RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />

Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

94<br />

Produkt News<br />

Optischer Blickfang, sauberer Strom<br />

Photovoltaik-Module sind mittlerweile weder aus Ortsbildern noch aus moderner<br />

Architektur wegzudenken. Die Montage der Module ist praktisch überall möglich<br />

– auf dem Dach, am Balkon, auf dem Carport, an der Hauswand oder als fixer<br />

Bestandteil der Fassade, wobei die Montageart von den individuellen Vorlieben<br />

der Bewohner sowie von Bauweise und Ästhetik des jeweiligen Hauses abhängt.<br />

Moderne PV-Anlagen fügen sich dabei perfekt in die<br />

Architektur eines Hauses ein, egal, ob es sich um einen<br />

Neubau oder ein bestehendes Gebäude handelt.<br />

Wie gut das funktioniert, zeigt der Alpengasthof Grüner<br />

in Sölden in Tirol. Das Haus in traditionellem alpinem<br />

Stil wurde um einen modernen Anbau erweitert,<br />

der optisch mühelos mit dem Rest des Hauses mithalten<br />

kann. Der Privatbalkon im obersten Geschoss<br />

sollte sowohl ästhetisch ansprechend als auch nützlich<br />

sein. So entstand die Idee, auf den 30 Metern<br />

eine PV-Anlage zu installieren.<br />

funktionslose Attrappen zum Einsatz. Der Balkon<br />

wurde so binnen zweieinhalb Monaten zum funktionellen<br />

Blickfang und erzeugt nun pro Jahr 4.300 Kilowattstunden<br />

elektrische Energie.<br />

Siblik Elektrik GmbH & Co. KG<br />

T +43 (0)1 68 006-0<br />

info@siblik.com<br />

www.siblik.com<br />

Dabei gab es einige Herausforderungen zu bewältigen.<br />

So waren Sonderanfertigungen und eine Sonderkonstruktion<br />

für die Montage notwendig. Als<br />

knifflig erwiesen sich auch die Berücksichtigung von<br />

Statik und Glasspannungen, schlussendlich aber Herausforderungen,<br />

die mit einer guten Planung leicht<br />

lösbar waren. Durchgeführt wurde das Projekt vom<br />

Elektrounternehmen Falkner & Riml gemeinsam mit<br />

Metallbau Andreas Gstrein und dem Wiener Traditionsunternehmen<br />

Siblik Elektrik. Verbaut wurden Module<br />

von Kioto Solar, hergestellt in dessen Produktionsstätte<br />

für Sonderanfertigungen in der Steiermark.<br />

Aufgrund zweier Regenfallrohre, die vor den Modulen<br />

verlaufen, kamen zusätzlich zwei maßgefertigte,


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95<br />

Produkt News<br />

Für raue Umgebungsbedingungen<br />

Die RIDI Group mit ihren Marken RIDI, Spectral<br />

und li:fy hat mit Mai 2019 den kompletten<br />

Geschäftsbereich Innenbeleuchtung von<br />

Selux Interior Europa und damit auch die<br />

Leuchtenserie SURVIVOR übernommen.<br />

Das SURVIVOR Lichtsystem erreicht die<br />

Schutzart IP65 und Schlagfestigkeit IK10<br />

und ist für alle Bereiche geeignet, in denen<br />

generell raue Umgebungsbedingungen herr-<br />

schen und auch im Extremfall eine funktionierende<br />

Beleuchtung sichergestellt werden<br />

muss. Dazu gehören im Besonderen öffentliche<br />

Bereiche wie Bahnhöfe, Einrichtungen<br />

von Nah- und Fernverkehrsbereichen,<br />

Parkhäuser, Sportstadien, Brücken, Unterführungen,<br />

Justizvollzugsanstalten und alle<br />

Bereiche, in denen mit Beschädigungen gerechnet<br />

werden muss.<br />

Die Leuchte kann als Einzelleuchte oder als<br />

Systemleuchte montiert werden, erhältlich<br />

ist sie dabei für Wand-, Decken-, Eck-, und<br />

abgependelte Montage.<br />

RIDI Leuchten GmbH<br />

T +43 (0)1 7344 210-0<br />

office@ridi.at<br />

www.ridi-group.com<br />

Auch im Kleinen ganz gross!<br />

SECURIN und SECUSINK im Heimeinsatz<br />

Eine saubere und schlanke Lösung für die Garage daheim.<br />

SECUSINK<br />

SECURIN


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

96<br />

Produkt News<br />

Wohnzimmeratmosphäre im Fitness Studio<br />

Wie ein Fitnessstudio zielgruppengerecht gestaltbar ist, zeigt mit dem Injoy in<br />

Rottweil der Betreiber Georg Breitenreuter, der sich als „Problemlöser, nicht als<br />

Gerätevermieter“ sieht und ausgebildetes Fachpersonal wie Physiotherapeuten,<br />

Sportlehrer und Bewegungsfachkräfte beschäftigt.<br />

Seine Hauptklientel ist über 50 Jahre alt<br />

und das Konzept schwerpunktmäßig auf<br />

die Bedürfnisse dieser Altersgruppe ausgerichtet.<br />

Auch die räumliche Gestaltung<br />

spielt bei diesem Projekt eine entscheidende<br />

Rolle. Nicht zuletzt auch, da sie ein geeignetes<br />

Mittel ist, um sich von der reichlich<br />

vorhandenen Konkurrenz abzuheben.<br />

Und so wurde eine Trainingsumgebung<br />

gestaltet, die mit kleinen Hängelampen,<br />

Beistelltischen und gekonnt platzierten<br />

Polstermöbeln eine angenehme Wohnzimmeratmosphäre<br />

schafft. Auch der Designbodenbelag<br />

von PROJECT FLOORS ist Teil<br />

dieses Konzepts. Eine Herausforderung bei<br />

der Umsetzung war die Tatsache, dass die<br />

500 m 2 Bodenbelag in nur einer Woche verlegt<br />

werden mussten und dafür zuerst drei<br />

verschiedene alte Untergründe (Schwingboden,<br />

Parkett und alter PVC-Belag) zu entfernen<br />

waren. Gearbeitet haben die Bodenleger<br />

dabei nur Nachts, um die restlichen<br />

Gewerke nicht zu behindern.<br />

Das Dekor PW 1265 aus der floors@work<br />

Kollektion unterstützt nun die gewünschte<br />

wohnliche Atmosphäre im Studio und harmoniert<br />

gut mit dem Rest der Einrichtung.<br />

Eine Besonderheit, die in ihrem Anspruch<br />

vielleicht nur dem Profi auffällt: Das Muster,<br />

das sich mit den kontraststarken Planken<br />

ergibt, wurde trotz Dehnungsfuge durchgelegt.<br />

So entstand eine gleichmäßige Fläche<br />

ohne optischen Bruch.<br />

PROJECT FLOORS GmbH<br />

T +49 (0)2233 9687-0<br />

info@project-floors.com<br />

www.project-floors.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

97<br />

Produkt News<br />

Kompetente Entwässerungstechnik auf 350 Seiten!<br />

Zum 25-jährigen Firmenjubiläum hat Aschl,<br />

Innovationsführer für moderne Entwässerungstechnologie<br />

in Edelstahl, ein umfassendes<br />

Referenzbuch für Architekten und<br />

Planer zusammengestellt. Das hochwertige<br />

Referenz-Kompendium präsentiert über 200<br />

Referenzen aus den Bereichen Schwimmbad,<br />

Hotel, Lebensmittelindustrie, Parken, Feuerwehr<br />

und Flughafen.<br />

Unter den Referenzen befinden sich renommierte<br />

Hersteller und Adressen, wie<br />

Eckes-Granini Deutschland und das Hotel<br />

Sacher in Wien. Doch auch architektonisch<br />

beeindruckende Bauprojekte, wie die futuristische<br />

KärntenTherme in Villach und das<br />

Fächerbad Karlsruhe, sind vertreten. Die<br />

Entwässerungstechnik von Aschl überzeugt<br />

mit elegantem Design, Langlebigkeit und<br />

höchstem Hygiene-Anspruch. Zudem sorgt<br />

die patentierte Drainagefunktion für einen<br />

nachhaltigen Schutz des Bodenaufbaus.<br />

Das Referenz-Kompendium ist für Architekten<br />

und Planer gratis bestellbar unter:<br />

www.aschl-edelstahl.com/aschl-referenzbuch/<br />

Aschl GmbH<br />

T +43 (0)7247 8778-0<br />

office@aschl-edelstahl.com<br />

www.aschl-edelstahl.com<br />

windorf 21, A-4113 st. martin, Tel: 0043 7232 38130<br />

office@mandl-bauer.at, www.mandl-bauer.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

98<br />

Produkt News<br />

© FKS Industrieböden & Handel GmbH<br />

Ästhetik mit Funktionalität verbunden<br />

Planer, Architekten, aber auch Bauherren und Immobilienentwickler sind stets<br />

auf der Suche nach dem perfekten Boden, der ihre Immobilie optimal zu Geltung<br />

bringt. Weber DesignFloor von Saint-Gobain Weber Terranova ist ein einzigartiges<br />

Tool, das dafür über eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten verfügt.<br />

Zum einen bietet der Bodenbelag, der auf zementgebundenen<br />

Beschichtungen basiert, eine fugenlose,<br />

ebene und äußerst widerstandsfähige Fläche. Zum<br />

anderen entsteht damit eine homogene und ästhetische<br />

Bodenvariante, die mit edlem Purismus und<br />

zeitloser Eleganz punktet.<br />

Perfekte Beispiele dafür sind die Akademie des Jüdischen<br />

Museums in Berlin, wo insgesamt 800 m 2<br />

DesignFloor eingearbeitet wurden und Architekt Daniel<br />

Libeskind die Qualitäten des innovativen Bodenbelags<br />

zu schätzen wusste. Oder im Bar-Restaurant<br />

Fliegerhorst am Flughafenareal des Gewerbeparks<br />

Breisgau bei Eschbach, Deutschland. Das Architekturbüro<br />

Ruch & Partner entschied sich für den Einsatz<br />

der zementgebundenen, polymermodifizierten<br />

und werkseitig in Wunschfarbe eingefärbten Bodenausgleichsmasse<br />

von Terranova, die als oberflächenfertiger<br />

Belag – hier mit einer Schichtstärke von acht<br />

Millimeter – auf insgesamt 580 m 2 eingesetzt wurde.<br />

Saint-Gobain Weber Terranova Österreich<br />

T +43 (0)1 66 150<br />

marketing@weber-terranova.at<br />

www.weber-terranova.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Privatbad-Initiative<br />

Das moderne Bad ist längst zur vielseitigen Wohlfühl-Oase<br />

geworden. Speziell beim Privatbad sind sowohl die Ansprüche<br />

der Nutzer als auch die Gestaltungsmöglichkeiten überaus<br />

vielfältig. Dementsprechend präsentiert sich Geberit im<br />

Herbst unter dem Motto „vor und hinter der Wand, alles aus<br />

einer Hand“ als Komplettanbieter im Sanitärbereich.<br />

„Geberit hält alles, was für ein modernes Bad benötigt wird,<br />

aus einer Hand bereit. Mit der Verbindung der Produktwelten<br />

vor und hinter der Wand schaffen wir einen wesentlichen<br />

Mehrwert für den Badplaner, den Installateur und auch für den<br />

Endkunden“, erklärt Guido Salentinig, Geschäftsführer der Geberit<br />

Vertriebsgesellschaft.<br />

Als Komplettanbieter im Sanitärbereich verfügt das Unternehmen<br />

über eine beeindruckende Sortimentsbreite und -tiefe,<br />

die alles vom Versorgungs- und Abflussrohr über das Installations-<br />

und Spülsystem bis hin zu WCs, Dusch-WCs, Waschtischen,<br />

Duschsystemen und kompletten Bad-Serien umfasst.<br />

Die Vorteile, die sich daraus ergeben, hat Geberit nun in einem<br />

attraktiven Partnerkonzept gebündelt.<br />

Geberit Vertriebs GmbH & Co KG<br />

T +43 (0)2742 401 0<br />

sales.at@geberit.com<br />

www.geberit.at<br />

NICE TO HAVE IS A MUST<br />

Unsere Verglasungen tragen das C2C TM - Siegel:<br />

ipasol – Stopray – iplus - Clearlite – Clearvision<br />

Stratophone – Stratobel – Clearsight – Pyrobel<br />

Lacobel – Matelac – Matelux - Mirox – Imagin<br />

Wir bieten Ihnen ökologisch wertvolle Produkte, die<br />

in Kreisläufe gehen, statt am Ende entsorgt zu<br />

werden. Sie erhalten so einen hohen Mehrwert bei<br />

der Umweltzertifizierung von Gebäuden.<br />

Als einziger Glashersteller weltweit bietet die<br />

AGC Gruppe bereits seit 10 Jahren ein breites<br />

Portfolio an Cradle to Cradle TM<br />

zertifizierten<br />

Glasprodukten. Unser klares Bekenntnis zu<br />

Verantwortung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.<br />

AGC INTERPANE – Bildungspartner des C2C LAB, Berlin<br />

INTERPANE GLAS INDUSTRIE AG<br />

Telefon: +49 5273 8090<br />

info@interpane.com<br />

www.interpane.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

100<br />

Produkt News<br />

Faszinierendes Flammenspiel<br />

Feuer spendet Wärme für Körper und Seele - damit das Wohnzimmer nicht nur zum<br />

wärmenden, sondern auch zum optischen Highlight wird, bietet sich ein Kamin als<br />

Eyecatcher an. Als fortwährendes Symbol für Luxus bereichert er jeden Raum.<br />

Mit seinem Sortiment an wandelbaren Kaminofenmodellen<br />

erfüllt der österreichische Hersteller Mandl &<br />

Bauer sämtliche Bedürfnisse nach Formvollendung<br />

und effizienter Wärmeerzeugung. Die Öfen überzeugen<br />

dabei vor allem durch ihren facettenreichen<br />

Materialmix aus hochwertigem Naturstein, Stahl,<br />

Keramik oder Beton, der sich durch seine Hitzebeständigkeit<br />

von bis zu 1.200 Grad Celsius sowohl im<br />

Feuerraum als auch im Außenbereich einsetzen lässt.<br />

Alle Feuerstellen können zudem exakt auf die individuellen<br />

Vorstellungen der Bewohner zugeschnitten<br />

werden. Der Gestaltung sind dabei nahezu keine<br />

Grenzen gesetzt! Komfortbewusste profitieren zum<br />

Beispiel von Gaskaminen, die sich ganz bequem per<br />

Fernbedienung oder WLAN steuern lassen. Auf den<br />

Funkenflug eines Holzofens muss dabei jedoch nicht<br />

verzichtet werden, denn dank modernster Technik<br />

lässt sich dieser auch mit dem Gas erzeugen, das aus<br />

den Poren der Keramikscheite austritt.<br />

Wo das lodernde Element Hand in Hand mit einzigartigem<br />

Design geht, haben auch Sicherheit und<br />

Qualität oberste Priorität. Mit Modellen, die an allen<br />

vier Seiten aus Glas bestehen, setzt das Unternehmen<br />

neue Maßstäbe in der Ofengestaltung. Durch<br />

den Verzicht auf Griffe und Rahmen entsteht ein wirkungsvoller<br />

Funkenschutz, der die Sicht auf das faszinierende<br />

Flammenspiel nicht beeinträchtigt. Dank<br />

der großen Vielfalt an verfügbaren Materialien fügen<br />

sich die Modelle des Spezialisten harmonisch in jede<br />

Wohnumgebung ein.<br />

Mandl & Bauer GmbH<br />

T +43 7232 38-130<br />

office@mandl-bauer.at<br />

www.mandl-bauer.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

101<br />

Produkt News<br />

FÜR JEDE<br />

ANWENDUNG EINE<br />

SUPER WAHL.<br />

www.lafarge.at<br />

JETZT Lafarge APP<br />

RICHTIG BETONIEREN<br />

auf Ihr Handy laden!<br />

Intelligente<br />

Raumtemperaturregelung<br />

Die neue Einzelraumregelung Smatrix Pulse von Uponor ist<br />

nicht nur kompatibel mit verschiedenen Smart-Home-Anwendungen,<br />

sondern punktet vor allem mit ihrer innovativen Autoabgleich-Technologie.<br />

Diese sorgt nicht nur für schnelle Redaktionszeiten<br />

und konstante Behaglichkeit, sondern spart im<br />

Vergleich zu nicht abgeglichenen Systemen ohne raumweise<br />

Regelung bis zu 20 Prozent Energie ein. Bei Bedarf kann Smatrix<br />

Pulse auch den Kühlfall effektiv regeln („Cooling ready“).<br />

Die intelligente Raumtemperaturregelung ist für Neubauten wie<br />

auch für die Renovierung gleichermaßen geeignet und kann<br />

sowohl in drahtlosen wie auch drahtgebundenen Installationen<br />

eingesetzt werden. Die Bedienung ist einfach und intuitiv. Per<br />

Smartphone ist jederzeit und von jedem Ort aus per WLAN oder<br />

Internet ein komfortabler Zugriff und eine komplette Kontrolle<br />

über das System möglich. Das System kann aber auch bequem<br />

per Sprachsteuerung über Amazon Alexa oder Google Home<br />

bedient werden. Optional kann auch dem Installateur des Vertrauens<br />

Fernzugriff zur bequemen Wartung gewährt werden.<br />

Uponor Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)2236 23003-0<br />

info.at@uponor.com<br />

www.uponor.at<br />

Entscheidend für jeden Bau ist ein solides Fundament.<br />

Unsere Zemente sind regional und ökologisch. Und natürlich<br />

haben wir für jede Anwendung den richtigen Zement.<br />

Lafarge – Fundament<br />

der Zukunft.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

102<br />

Produkt News<br />

Fotos: TROX<br />

Lernerfolg durch Lüftung<br />

Nach aktuellem Wissensstand besteht keinerlei Zweifel, dass sich dank einer<br />

besseren Raumluftqualität Leistungsvermögen und Wohlbefinden und damit die<br />

schulischen Leistungen maßgeblich steigern lassen. So haben Messungen ergeben,<br />

dass bei Verdopplung der Außenluftrate die Geschwindigkeit, mit der Rechenaufgaben<br />

gelöst wurden, durchschnittlich um bis zu 14 Prozent gestiegen ist.<br />

Dieses Argument überzeugte auch den Schulerhalter<br />

des Paul-Spiegel-Berufskollegs in Deutschland,<br />

die Ausbildungsstätte mit modernen Lüftungsanlagen<br />

auszustatten. Bei dem Bauvorhaben handelt es<br />

sich um eine Sanierung des bestehenden Gebäudes<br />

in mehreren Bauabschnitten, wobei die Wahl auf dezentrale<br />

Lüftungsgeräte der Serie SCHOOLAIR-V<br />

(vertikales Brüstungslüftungsgerät) von TROX fiel,<br />

die aufgrund ihres geringen Platzbedarfs einfach in<br />

das bestehende Gebäude integriert werden konnten.<br />

Dazu wurde ein schmales Fensterelement gegen<br />

ein opakes Element zur Luftführung ausgetauscht,<br />

die vorhandene Brüstung auf die Gerätehöhe angepasst<br />

und abschließend eine Verkleidung passend<br />

zum Raumkonzept gewählt. Die Geräte sind jeweils<br />

hälftig auf die Brüstung und eine Unterkonstruktion<br />

gestellt, an Strom und die wasserseitige Versorgung<br />

angeschlossen sowie Master und Slave-Geräte<br />

(verbaut sind jeweils zwei Geräte pro Raum) mit<br />

einem Patchkabel für die interne Kommunikation<br />

verbunden. Zusätzlich ist an die Mastergeräte das<br />

Raumbediengerät angeschlossen. Mit einem Nennluftvolumenstrom<br />

bis zu 450 m³/h stellen die Geräte,<br />

die über Luft/Wasser-Wärmeübertrager auch heizen<br />

und kühlen können, ausreichend frische Luft für maximalen<br />

Lernerfolg zur Verfügung. Ausgestattet mit<br />

einem Außenluftfilter der Filterklasse ePM1 65% und<br />

einem Rotations-Wärmerückgewinner sorgen die Geräte<br />

energiesparend dafür, dass frische Luft frei von<br />

Schadstoffen in die Klassenräume gelangt.<br />

TROX Austria GmbH<br />

T +43 (0)1 25043-0<br />

trox@trox.at<br />

www.trox.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

103<br />

Produkt News<br />

Schnelle Reaktion!<br />

Mit Produkten und<br />

Beratung von<br />

MUREXIN.<br />

Ideale Akustik und Optik<br />

Thomas Bleimuth<br />

Malermeisterbetrieb<br />

Bleimuth aus Weiz<br />

Die Energie Steiermark hat mit dem neuen E-Campus, entstanden auf dem Areal des<br />

Technik-Zentrums Graz-Süd, wo sich seit 1956 die Lehrwerkstätte befindet, ein modernes<br />

Ausbildungszentrum gebaut. Um die akustischen und optischen Anforderungen<br />

zu erfüllen, wurde das Projekt mit Metalldecken und Deckensegeln von Fural ausgestattet.<br />

Werkstätte, Büros und Konferenzzimmer erhielten Deckensegel und auf den<br />

Gängen wurden die Deckenkassetten Typ „Swing“ verbaut – beide sorgen für eine perfekte<br />

Optik und optimale Akustik.<br />

Jede Deckenkassette lässt sich mit einem Inbusschlüssel öffnen und über Rollen abklappen<br />

und verschieben. Durch diese komfortable Revisionsöffnung sind Wartungsarbeiten<br />

jederzeit bei laufendem Betrieb möglich. Die Deckenkassetten und Deckensegel<br />

mit einer Perforation von 1,5 mm und einem Lochanteil von 11 % minimieren den Geräuschpegel<br />

und helfen den Schall zu reduzieren. Für eine angenehme Temperierung<br />

wurden die Deckensegel zudem mit Kühlregistern versehen. Diese verteilen die Kälte<br />

ohne Staubaufwirbelung oder Zugluft über das Strahlungsprinzip im Raum.<br />

Fural Systeme in Metall GmbH<br />

T +43 (0)7612 74 851-0<br />

fural@fural.at<br />

www.fural.com<br />

Ich reagier' genauso schnell<br />

wie Murexin Express Coat.<br />

Weil ich nämlich immer am letzten<br />

Stand bin. Mit der besten Beratung<br />

von MUREXIN. Da ist alles<br />

ruck-zuck fertig. Und hält!<br />

Mein Produkttipp: Ganz schön<br />

gründlich: Express Coat EC 60<br />

MUREXIN. Das hält.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

104<br />

Produkt News<br />

Fotos: Toni Rappersberger<br />

Gefälledämmung in Gold<br />

Mit dem Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg erhielt eine weitere aktuelle Referenz<br />

von Dämmstoff-Spezialist Steinbacher die klimaaktiv-Auszeichnung in Gold.<br />

Der Neubau wurde als erstes Hallenbad in Österreich einer umfassenden Nachhaltigkeitsanalyse<br />

unterzogen und erreicht mit 909 von 1.000 möglichen Punkten den<br />

klimaaktiv Gold-Standard.<br />

Auch die jeweils ca. 1.500 m 2 steinopor® EPS plus<br />

Grund- und Gefälle-Dämmplatten von Steinbacher<br />

leisten am genutzten Warmdach einen wesentlichen<br />

Beitrag zum sensationellen HWB-Wert von 2,7 kWh/m².<br />

Neben den Dämmeigenschaften der grauen Hochleistungsdämmplatten<br />

steinopor® EPS plus, die aufgrund<br />

der enthaltenen Infrarotreflektoren um 25 %<br />

besser als das herkömmliche weiße EPS und viel besser<br />

als die meisten herkömmlichen Dämmstoffe ist,<br />

war auch die Expertise der Experten von Steinbacher<br />

bei der Planung des Gefällesystems ein wesentlicher<br />

Auswahlfaktor bei der Auftragsvergabe: Denn die<br />

verschiedenen Rundungen, Höhen- und Schräglagen<br />

der Dachunterkonstruktion stellten eine besondere<br />

Herausforderung an die Gefällekonzeption dar.<br />

Die einzelnen Flächen wurden dabei bereits in der<br />

Planungsphase erfasst und dämmtechnisch auf die<br />

jeweiligen Bedingungen hin optimiert. Schließlich<br />

wurden die – entsprechend der Einzelflächen beschrifteten<br />

– Grund- und Gefälledämmplatten termingerecht<br />

an die Baustelle ausgeliefert.<br />

Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />

T +43 (0)5352 700-0<br />

office@steinbacher.at<br />

www.steinbacher.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

105<br />

Produkt News<br />

Hochselektiv, neutral, niedrige Reflexion<br />

Mit einer Selektivität von 2,0 übertreffen die neuen Sonnenschutzglasprodukte<br />

Stopray Vision-70 und die vorspannbare Variante Stopray Vision-70T alle herkömmlichen<br />

Doppelsilber-Produkte. Die Verglasungen sind besonders farbneutral (Ra,D =<br />

97), lassen ein Maximum an Tageslicht in den Raum (TL = 70 Prozent) und senken<br />

mit einem g-Wert von nur 35 Prozent die Klimalast hinter Glasfassaden.<br />

Die Lichtreflexion nach innen beträgt 15 Prozent, nach<br />

außen reflektiert es 14 Prozent des Lichts. Der niedrige<br />

Ug-Wert von 1,0 W(m 2 K) schützt an kalten Tagen<br />

vor dem Auskühlen der Räume, senkt den Heizwärmebedarf<br />

und schont somit die Umwelt. Die genannten<br />

Werte gelten im Zweifach-Aufbau, das Produkt ist aber<br />

auch als 3fach-Isolierglas verfügbar. Alle bestehenden<br />

Basisglasprodukte aus der ipasol- und Stopray-Familie<br />

sind mit dem Nachhaltigkeitszertifikat „Cradle to<br />

Cradle“ in Silber ausgezeichnet.<br />

Die AGC Gruppe ist der einzige Glashersteller, der für<br />

sein großes Portfolio an Glasprodukten nach „Cradle<br />

to Cradle“ zertifiziert wurde und bietet damit das weltweit<br />

umfassendste Portfolio an Glasprodukten, die auf<br />

den Stufen Bronze, Silber und Gold ausgezeichnet<br />

sind. Die Gesamtbewertung für Stopray, ipasol und iplus<br />

Basisglasprodukte erreichte das Silber-Zertifikat. In<br />

den Unterkategorien „Erneuerbare Energie“ und „Wasserverbrauch“<br />

wurden die Produkte mit Silber und in<br />

puncto „Materialgesundheit“, „Kreislauffähigkeit“ und<br />

„Soziale Verantwortung“ sogar mit Gold bewertet.<br />

INTERPANE GLAS<br />

INDUSTRIE AG<br />

T +49 (0)5273 809-0<br />

info@interpane.com<br />

www.interpane.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

106<br />

Produkt News<br />

Brillux Design Award 2021<br />

Herausragende Gestaltungen an der Fassade und im Innenraum verdienen große<br />

Aufmerksamkeit. Der internationale Brillux Design Award schafft sie – für die Objekte<br />

und für ihre Gestalter aus Architektur und Handwerk sowie ihre Bauherren. Noch<br />

bis zum Ende des Jahres <strong>2020</strong> sind Einreicher aus Österreich aufgerufen, sich mit<br />

ihren besten Arbeiten für die hochkarätigen Auszeichnungen zu bewerben.<br />

Hervorgegangen ist der Brillux Design Award aus<br />

dem Wettbewerb um den Deutschen und Österreichischen<br />

Fassadenpreis. Innerhalb von 25 Jahren<br />

hatte sich dieser zu der Plattform für wegweisende<br />

Architekturgestaltung entwickelt. Seit 2019 führt der<br />

Brillux Design Award diesen hohen Anspruch fort<br />

und hat ihn sogar noch erweitert: Im neuen Wettbewerb<br />

werden zusätzlich zu den Auszeichnungen in<br />

vier Fassadenkategorien und der Sonderprämierung<br />

für energieeffiziente Fassadensysteme (WDVS) weitere<br />

Preise in zwei Innenraumkategorien vergeben.<br />

Schon beim Brillux Design Award 2019 hatte es ein<br />

Objekt aus Innsbruck unter die drei Besten seiner<br />

Wettbewerbssparte geschafft.<br />

Pro Kategorie werden drei Nominierte, unter ihnen<br />

der Sieger, gekürt. Der Brillux Design Award ist mit<br />

insgesamt 25.000 Euro Preisgeld dotiert. Das ist nur<br />

ein Teil der Wertschätzung: Zusätzlich bekommen<br />

die Preisträger alle Mittel an die Hand, mit denen sie<br />

ihre Auszeichnung imagefördernd an Kunden und<br />

Interessenten vermitteln sowie vermarkten können.<br />

„Wer hier für seinen gelungenen Beitrag zur Baukultur<br />

ausgezeichnet wird, kann mit der Prämierung<br />

leichter die nächsten anspruchsvollen und lukrativen<br />

Aufträge akquirieren“, unterstreicht der Brillux Verkaufsleiter<br />

für Österreich, Otto Stanek.<br />

Eingereicht werden können noch bis zum 31.12.<strong>2020</strong><br />

alle Objekte, die vom 01.01.2019 bis 31.12.<strong>2020</strong> mit<br />

Brillux Produkten realisiert worden sind. Alle Informationen<br />

zum Brillux Design Award 2021 und die Online-Teilnahmeunterlagen<br />

stehen auf www.brillux.at/<br />

design-award bereit.<br />

Brillux Farben GmbH<br />

T +43 732 370740-0<br />

info@brillux.at<br />

www.brillux.at<br />

Nominierter des Brillux Design Awards 2019 in der Kategorie „Wohnbauten“:<br />

Stilfassade, Innsbruck<br />

Eigentümer: Immobilien Dr. Rhomberg & Partner, Tirol<br />

Ausführender Betrieb: Heidi Eisner Stuckrestauratorin, Hall in Tirol


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

107<br />

Produkt News<br />

Ein rautenförmiges Muster in Weiß und Verkehrsrot zeigt Autofahrern, Fußgängern und<br />

Radfahrern an, dass an dieser Kreuzung Vorsicht geboten ist.<br />

Rot und Weiß für minimiertes Unfallrisiko<br />

Um die Unfallgefahr an einer ungeregelten<br />

Kreuzung in Höchst zu reduzieren<br />

und die Sicherheit von Autofahrern und<br />

Fußgängern zu erhöhen, wurde von der<br />

Gemeinde eine neue Fahrbahnmarkierung<br />

in Auftrag gegeben. Realisiert wurde<br />

die Markierung mit Preco Cryl Rollplastik<br />

2K auf Polymethylmethacrylatharz vom<br />

Flüssigkunststoff-Experten Triflex: Das<br />

2-komponentige Markierungsprodukt auf<br />

PMMA-Basis wird als verkehrsbegleitende,<br />

strukturgebende Beschichtung auf<br />

Straßen und Radwegen eingesetzt. Es ist<br />

mechanisch belastbar und schnell reaktiv.<br />

Die rutschhemmende Flächen- und Radwegbeschichtung<br />

kann in verschiedenen<br />

Farbtönen ausgeführt werden und macht<br />

Verkehrsbereiche langfristig sicher. Für die<br />

Kreuzung in Höchst fiel die Wahl auf eine<br />

Kombination aus Weiß und Verkehrsrot.<br />

Triflex GesmbH<br />

T+43 (0)7667 21505<br />

info@triflex.at<br />

www.triflex.at<br />

webertherm<br />

timberflex<br />

Der Klebespachtel speziell<br />

für Holzuntergründe


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

108<br />

Produkt News<br />

Fotos: Rieder Group, Ditz Fejer<br />

Fassaden für visionäres<br />

Öko-Territorium<br />

Auf einem Gebiet von fast zwei Millionen Quadratmetern entsteht südlich der<br />

französischen Hauptstadt Paris im Paris-Saclay Cluster ein wissenschaftliches<br />

und technologisches Zentrum, das viele Facetten von Innovation und technologischem<br />

Fortschritt mit einem ressourcensparenden Leben vereint.<br />

Von der ökologischen Bauweise über ein zukunftsweisendes<br />

Energiesystem bis hin zum ausgeklügelten<br />

Mobilitätsprogramm – hier sollen für alle<br />

Bereiche des Alltags optimale Voraussetzungen hinsichtlich<br />

Nachhaltigkeit geschaffen werden. Neben<br />

Forschungseinrichtungen, Bildungsgebäuden und<br />

Wohnbauten entstehen auch Standorte für unterschiedlichste<br />

Unternehmen. Das Territorium soll als<br />

Öko-Vorzeigeprojekt für die ganze Welt fungieren.<br />

An zwei wichtigen Infrastruktur-Gebäuden des Paris-Saclay<br />

Clusters kamen Fassadenplatten und<br />

Formteile des österreichischen Glasfaserbetonspezialisten<br />

Rieder zum Einsatz. Die concrete skin Fassade<br />

mit der Produktneuheit formparts.fab an den beiden<br />

Energiezentralen in Moulon und Polytechnique sticht<br />

nicht nur architektonisch heraus, sondern überzeugte<br />

Planer und Bauherren vor allem mit Langlebigkeit<br />

und ökologischen Kennzahlen.<br />

Die flachen concrete skin Paneele bieten eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Farben, Oberflächen und Texturen<br />

und überzeugen weltweit durch ihren authentischen<br />

Materialcharakter in Verbindung mit ökologisch vorausschauenden<br />

Fakten: Schadstofffreie Produkte<br />

(frei von kristallinem Siliciumdioxid), die Minimierung<br />

der Primärenergie bei der Produktion und eine zero<br />

waste Philosophie, bei der alle Reststoffe, die bei der<br />

Produktion anfallen, für andere Bereiche wiederverwendet<br />

werden. Der größte Antreiber für die stetige<br />

Weiterentwicklung ist für Rieder der Anspruch, mehr<br />

als nur nachhaltige Produkte aus Beton zu schaffen,<br />

um wie der Cluster Paris-Saclay einen aktiven Beitrag<br />

zur Energiewende zu leisten.<br />

Rieder Sales GmbH<br />

T +43 (0)6542 690-844<br />

office@rieder.cc<br />

www.rieder.cc


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Baumit Life Challenge 2021<br />

Eine internationale Architekten-Jury hat von 385 eingereichten<br />

Objekten aus 26 Baumit Ländern 36 Finalisten gewählt.<br />

Österreich ist mit fünf Nominierungen „Nominierungs-Kaiser“<br />

für die Wahl der besten europäischen Fassade des Jahres.<br />

Die Finalisten werden nun von einer internationalen Architektenjury<br />

noch einer weiteren Prüfung unterzogen, um<br />

die Siegerobjekte in sechs Kategorien auszuwählen, die dann<br />

im April 2021 in Valencia gekürt werden.<br />

Neben den drei Kategorien Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus<br />

und Nicht-Wohnbau sowie den beiden Kategorien Thermische<br />

Sanierung und Historische Renovierung gibt es einen<br />

Spezialpreis für Objekte mit besonderer Fassadenstruktur.<br />

Auf die Gewinner der sechs Kategorien wartet ein Preisgeld<br />

von jeweils 3.300 Euro. Der Hauptsieger darf sich über 6.600<br />

Euro freuen.<br />

Die Baumit Life Challenge wurde 2014 erstmals europaweit<br />

ausgeschrieben, um die unzähligen, kreativen Möglichkeiten,<br />

die sich bei der Gestaltung von Fassadenoberflächen und<br />

-strukturen bieten, zu präsentieren.<br />

Weitere Informationen zu den nominierten Projekten unter:<br />

www.baumit.at/lifechallenge<strong>2020</strong>/nominee<br />

VIELSEITIGE<br />

DACH-<br />

ABDICHTUNG.<br />

MAXIMALE<br />

PLANUNGS-<br />

SICHERHEIT.<br />

Baumit GmbH<br />

T +43 (0)501 888-0<br />

www.baumit.com<br />

Unsere Dachabdichtungssysteme<br />

basieren auf Flüssigkunststoff.<br />

Sie eignen sich für einfache, detailreiche oder komplizierte<br />

Dachkonstruktionen, sind flexibel einsetzbar, dichten<br />

die Bausubstanz dauerhaft ab und bieten vielfältige<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. Und sie erfüllen dabei alle<br />

Anforderungen der Flachdachrichtlinie. Vor allem aber<br />

lösen wir Projekte immer gemeinsam.<br />

www.triflex.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

110<br />

Produkt News<br />

Fotos: Hirm & Skrabl ZT Gemeinschaft Quelle Projektbeschreibung: Arch. DI Jürgen Skrabl - ZT Gemeinschaft Hirm & Skrabl<br />

Facettenreicher Neuanfang<br />

Das Areal der Wohn- und Geschäftshausanlage „Rothauer Hochhaus“ in Klagenfurt<br />

besteht aus dem 15-geschossigen Hochhaus sowie dem angebauten, jeweils 6-geschossigen<br />

Mittel- und Südtrakt.<br />

Die thermische Sanierung der Bauten wurde von<br />

2018–2019 in zwei Bauphasen bei laufendem Betrieb<br />

der Wohnungen sowie der Geschäftsräumlichkeiten<br />

in der Sockelzone durchgeführt. Für die Planung und<br />

Bauaufsicht zeichnete die ZT-Gemeinschaft Hirm &<br />

Skrabl verantwortlich, die Ausführung der Metallfassaden<br />

für beide Bauabschnitte erfolgte durch die Zoppoth<br />

Haustechnik GmbH.<br />

Ursprünglich war die Fassade des Hochhauses mit<br />

kleinformatigen, weißen Faserzementplatten belegt.<br />

Nach Abstimmung mit der Stadtplanung konnte letztendlich<br />

eine hinterlüftete Metallpaneelfassade mit 18 cm<br />

starken Mineralwolledämmplatten im System „DOMI-<br />

CO-Planum“ ausgeführt werden. Zur Umsetzung wurden<br />

sogenannte „Mastkletterbühnen“ eingesetzt, die<br />

eine flexible und sichere Bearbeitung der Fassaden<br />

ermöglichten. Die Fassadenflächen wurden dabei mit<br />

der DOMICO Planumfassade und der Alu-Welle (Fensterbänder)<br />

kombiniert; die Loggien wurden mit einem<br />

WDVS ausgestattet. Insgesamt wurden so ca. 8.850 m²<br />

Metallfassaden, 2.500 m² Fensterflächen und 565 m²<br />

Portalanlagen erneuert.<br />

DOMICO Dach-, Wandund<br />

Fassadensysteme KG<br />

T +43 (0)7682 2671-0<br />

office@domico.at<br />

www.domico.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Ziegel punktet bei<br />

Temperaturspitzen<br />

Jährlich steigen auch in Österreich aufgrund des Klimawandels<br />

die Temperaturen und die Sommertauglichkeit<br />

der Gebäude wird hinterfragt. Um dem heißen Klima in<br />

den Sommermonaten zu trotzen, eignen sich Ziegelwände<br />

besonders. Denn sie speichern nicht nur die Wärme und<br />

geben sie stark zeitverzögert wieder ab, sondern regulieren<br />

auch den Feuchtigkeitsaustausch innen und außen.<br />

Gegenüber Leichtbauweisen bringen die massiven Ziegelwände<br />

mit der hohen Speicherfähigkeit nachweislich Vorteile<br />

in der Raumtemperatur: Bis zu 3 Grad sind bei einer<br />

Außentemperatur von 30 Grad möglich.<br />

Als bestes Beispiel als für ausgewogenen Temperatur<br />

dient das international mehrfach ausgezeichnete Bürohaus<br />

„22 26“ in Lustenau. In dem von Baumschlager Eberle<br />

konzipierten Gebäude wird ohne konventionelles Heizsystem,<br />

ohne mechanische Lüftung, ohne Kühlung und ohne<br />

variablen Sonnenschutz konstant eine Innentemperatur<br />

von 22 bis 26 Grad erreicht. Dieses Ergebnis macht die<br />

smarte Kombination von zwei 38er-Ziegel möglich, die<br />

auch wirtschaftlich an erster Stelle lag.<br />

Der Baustoff Ziegel bietet zudem einen weiteren Vorteil:<br />

Wände aus Ton sind diffusionsoffen – das heißt, sie regulieren<br />

die Feuchtigkeit im Raum, was wiederum gesundheitsfördernd<br />

ist.<br />

111<br />

Wienerberger AG<br />

T +43 (0)1 60192-0<br />

office@wienerberger.com<br />

www.wienerberger.at<br />

Produkt News<br />

Andreas Jäger<br />

Klimaexperte<br />

Klimaschutz<br />

made in Austria.<br />

Schützt viele<br />

Generationen.<br />

Dass sich ein traditionelles<br />

Familienunternehmen für die Zukunft<br />

interessiert, liegt in der Natur der<br />

Sache: Wie es den Kindern unserer<br />

Kinder einmal gehen wird, liegt uns<br />

eben am Herzen. Deshalb sorgen wir<br />

mit unseren innovativen Dämmstoffen<br />

schon heute für ein gutes Klima – und<br />

auch morgen.<br />

austrotherm.com<br />

Gutes Klima. Gutes Leben.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

112<br />

Produkt News<br />

Fotos: Matthias Weissengruber<br />

Von der Natur inspiriert<br />

Der Zubau der Hofsteig-Halle in Wolfurt ist ein gelungenes Beispiel für einen zeitgenössisch-funktionellen<br />

Holzbau. Die Holzschindel-Fassade verweist einerseits an<br />

die regionale Holzbau-Tradition Vorarlbergs und bietet andererseits exemplarisch<br />

Ausblick auf die Zukunft des nachhaltigen Bauens.<br />

Mit der Planung des Projektes wurde das Wolfurter Architektur-Büro<br />

Zweier beauftragt und besonderes Augenmerk<br />

auf das nachhaltige Energiekonzept gelegt<br />

(953 Punkte beim kommunalen Gebäudeausweis, Passivhaus-Gebäudestandard<br />

und eine große PV-Anlage<br />

am Flachdach). Dazu zählt auch der Einsatz von Holz<br />

als nachwachsende Ressource.<br />

Der oberirdische Baukörper auf einer Gesamtnutzfläche<br />

von 1.450 m² wurde mit Ausnahme des Stiegenhauses<br />

komplett aus Holz-Fertigteilen vorgefertigt und<br />

mit einer hinterlüfteten, lasierten Holzschindel-Fassade<br />

versehen. Die Fichtenholz-Schindel wurden zweimalig<br />

in ein spezielles, eine Verwitterung vorwegnehmendes<br />

Holzöl getaucht. Das nicht-schichtbildende<br />

wässrige Holzöl auf Basis modifizierter Naturöle ist an<br />

der Fassade nicht nur im gestalterischen Einsatz, sondern<br />

verhindert durch seine wasserabweisende Eigenschaft<br />

die Feuchtehinterwanderung. Darüber hinaus<br />

bietet es einen guten UV-Schutz für eine langanhaltende<br />

gleichbleibende Ausstrahlung. Das verwendete<br />

Holzöl, das unter dem Markennamen DANSKE AQUA<br />

Holzöl (Hersteller: Synthesa Perg) firmiert, unterstreicht<br />

die Schlichtheit der Fassade und erzeugt den<br />

Eindruck einer zeitlosen Ursprünglichkeit. Den warmen<br />

Braun-Ton mit einem schlichten Grau-Einschlag<br />

erzielte man durch das Hinzufügen von Farbpigmenten<br />

(Farbton Outback 03).<br />

Synthesa Chemie Gesellschaft m. b. H.<br />

T +43 (0)7262 560-0<br />

office@synthesa.at<br />

www.synthesa.at/danske


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

113<br />

Produkt News<br />

Nachschlagewerk für Architekten<br />

Balkone und Laubengänge erweitern die effektiv nutzbare Wohnfläche und<br />

vermitteln so neben ihrer Funktion als Flucht- und Rettungsweg heute auch<br />

ein Stück Lebensqualität. Schlecht geplant und ausgeführt, stellen die auskragenden<br />

Bauteile jedoch nicht nur einen Mangel dar, sondern können auch<br />

energetische Schwachstellen fördern.<br />

Seit Jahren entwickelt Schöck bauphysikalisch sichere und funktionale Lösungen<br />

in der Wärme- und Schalldämmung. Mit dem in Zusammenarbeit mit<br />

Architekten entstandenen Planungshandbuch „Balkone und Laubengänge“<br />

liegt nun ein Kompendium vor, das einen Überblick über die vielfältigen Ausprägungen<br />

der Bauteile bietet. Vom Entwurf über die Detailplanung bis hin<br />

zur Bauausführung finden Architekten Orientierung, welche konstruktiven<br />

Angaben zur wärmebrückenminimierten Ausführung von Balkonen und Laubengängen<br />

notwendig sind. Die drei Kapitel – Anforderungen kennen, Details<br />

planen, Details umsetzen – sind angelehnt an die Leistungsphasen und verbinden<br />

Architektur, Bauphysik und Konstruktion.<br />

Das kostenfreie Nachschlagewerk kann per E-Mail mit Angabe der Kontaktdaten<br />

unter office@schoeck.at oder per Formular unter https://www.schoeck.<br />

at/de-at/planungsunterlagen angefordert werden.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)1 786 5760<br />

office@schoeck.at<br />

www.schoeck.at<br />

ISOVER<br />

Trittschallschutz<br />

Für mehr Ruhe in den<br />

eigenen vier Wänden<br />

Bis zu 10 dB leiser<br />

als EPS-Produkte<br />

Belastbar bis zu 1000 kg/m2<br />

Sicher, da nichtbrennbar<br />

www.isover.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

114<br />

Produkt News<br />

Urban und doch Naturnah<br />

Am Stadtrand von Innsbruck nutzten die Architekten der scharmer – wurnig – architekten<br />

ZT gmbh bei ihrem Entwurf einer Wohnhausanlage geschickt die exponierte<br />

Hanglage des Baugrundstücks. Aufgeteilt auf drei Mehrfamilienhäuser entstanden<br />

32 Einheiten mit durchdachten Grundrissen und Loggien, die sich zurückhaltend in<br />

die Landschaft einfügen.<br />

Der Bauträger wünschte sich für die Wohneinheiten<br />

Terrassen oder Loggien. Doch es galt, die klimatischen<br />

Bedingungen zu berücksichtigen: Innsbruck-Kranebitten<br />

liegt am Fuß der Nordkette, auf Höhen um 600–<br />

750 Meter über dem Meeresspiegel. Die Stadt hat ein<br />

gemäßigtes Klima mit teils alpinem Charakter. Starke<br />

Winde mit bis zu 120 km/h können in allen Jahreszeiten<br />

auftreten. Daher entschied man sich für Loggien<br />

mit integrierter Balkonverglasung. Die besonderen<br />

Ansprüche an den Wetterschutz bei höchstmöglicher<br />

Transparenz und Flexibilität erfüllte das Ganzglas-Schiebe-Dreh-System<br />

SL 25 XXL von Solarlux.<br />

Insgesamt 29 Loggien nach Süden und Osten wurden<br />

mit senkrecht rahmenlosen, raumhohen Elementen<br />

ausgestattet. Vorgelagerte Stabgeländer dienen als<br />

Absturzsicherung. Im geschlossenen Zustand schützt<br />

die Verglasung die Loggien vor Wind und Regen.<br />

Gleichzeitig bleibt der luftige und sonnige Charakter<br />

eines offenen Balkons erhalten. Geöffnet parken die<br />

Elemente als unauffällige, durchsichtige Glaspakete<br />

an der Seite. Trotz hoher Schlagregendichtigkeit ist<br />

durch einen Lüftungsspalt der Elemente von 3 mm<br />

in geschlossenem Zustand zugleich eine permanente<br />

Belüftung gegeben. Die einfach zu bedienenden<br />

Schiebe-Dreh-Elemente lassen sich flexibel öffnen<br />

oder schließen. Kugelgelagerte 2-fach Horizontallaufwerke<br />

mit 65 kg Traglast sorgen für ein extrem leichtes,<br />

leises Gleiten. Von der Loggia aus sind die wartungsfreien<br />

Elemente mühelos zu reinigen und bilden<br />

im Winter wie im Sommer eine thermische Pufferzone.<br />

SOLARLUX<br />

AUSTRIA GmbH<br />

T +43 (0)512 209 023<br />

info@solarlux.at<br />

www.solarlux.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Nachhaltiger Dämmstoff<br />

aus Recyclingglas<br />

ISOVER InsulSafe heißt der neue, nachhaltige Einblasdämmstoff<br />

aus Recyclingglas von Saint-Gobain<br />

ISOVER, der viele Vorteile in einem Produkt vereint.<br />

Mit bis zu 50 Prozent geringerem Materialbedarf als<br />

bei Holzfaser-, Steinwolle- oder Zellulose-Einblasdämmung<br />

bietet ISOVER damit eine besonders leistungsstarke<br />

Dämmlösung für Dach, Wand und Decke,<br />

die frei von Bindemittelzusätzen, Bioziden und<br />

chemischen Brandschutzmitteln ist. Der ökologische<br />

Dämmstoff bietet höchsten Schutz gegen Kälte und<br />

Hitze und ist zudem nicht brennbar.<br />

ISOVER InsulSafe punktet auch bei der Verarbeitung:<br />

Der Dämmstoff wird schnell und sauber über<br />

Schläuche in Hohlräume zwischen Deckenbalken,<br />

Dachsparren und in Holzrahmenwände eingebracht.<br />

Der fugenlose und setzungssichere Einbau reduziert<br />

Wärmebrücken und beugt so Feuchteschäden<br />

und Energieverlust vor. InsulSafe kann zudem<br />

einfach wieder abgesaugt und zu 100 Prozent als<br />

Einblasdämm stoff wiederverwendet werden.<br />

115<br />

Saint-Gobain ISOVER Austria GmbH<br />

T +43 (0)2266 6060<br />

isover-at.marketing@saint-gobain.com<br />

www.isover.at<br />

Produkt News<br />

•<br />

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•<br />


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

116<br />

Produkt News<br />

Natursteinteppiche<br />

Mit September 2019 hat die ARDEX Baustoff GmbH die STRIZZO Natursteinteppiche<br />

in ihr Produktsortiment integriert, die eine perfekte Ergänzung der<br />

ARDEX-Produktpalette darstellen.<br />

„Die Natursteinteppiche haben sich im letzten Jahr<br />

sehr gut entwickelt. Es ist uns gelungen, den Kundenkreis<br />

zu erweitern und die Produkte in unser<br />

Portfolio zu integrieren. Das Natursteinsortiment ergänzt<br />

die ARDEX Systemlösungen hervorragend und<br />

rundet das Angebot für unsere Kunden perfekt ab“,<br />

so Geschäftsführer der ARDEX Baustoff GmbH, Dr.<br />

Gunther SAMES.<br />

Um das zu unterstreichen, wird aus „STRIZZO“ ab<br />

1. September <strong>2020</strong> „ARDEX stoneCARPET“. „Damit<br />

schließen wir den Integrationsprozess ab. Die neue<br />

Namensgebung ermöglicht es uns, die Produktpalette<br />

auch in unseren Exportmärkten gut positionieren<br />

zu können. Das war uns von Anfang an ein Anliegen<br />

und gibt uns weiter die Möglichkeit komplette<br />

Systemlösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen<br />

anbieten zu können. Die Performance<br />

der Produkte und Verfahren selbst bleiben dadurch<br />

selbstverständlich unverändert,“ so der ARDEX Geschäftsführer.<br />

ARDEX stoneCARPET bietet Naturstein in Perfektion.<br />

Das Einmalige daran ist nicht nur seine Festigkeit<br />

und Widerstandsfähigkeit, auch und speziell im Außenbereich,<br />

sondern die unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

die von Architekten sehr gerne aufgegriffen<br />

werden. Nicht zuletzt durch die patentierte<br />

Einfärbetechnik heben sich die Produkte der ARDEX<br />

stoneCARPET-Produktreihe vom Markt ab. Rundkiesel<br />

aus traditionellem Flussquarz oder moderner Premium-Marmor<br />

bilden die Basis dieses einzigartigen<br />

Naturproduktes. Damit hat ARDEX eine perfekte Ergänzung<br />

zu dem einzigartigen, kreativen panDOMO-<br />

System zur grenzenlosen Oberflächengestaltung auf<br />

Wand, Boden und Decke.<br />

ARDEX Baustoff GmbH<br />

T +43 (0)2754 7021-0<br />

stone-carpet@ardex.at<br />

www.stone-carpet.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Ein weiteres Tool im<br />

Stadtmöbel-Baukasten<br />

Bei Abfallbehältern aus der BECK Produktlinie, von<br />

denen viele wie ein Baukastensystem aufgebaut<br />

sind, stehen Form und Funktionalität gleichermaßen<br />

im Vordergrund. Durch Kombination der bewährten<br />

U-Profil-Stütze mit einer anderen Behälterausführung<br />

kann schon ein neuer Abfallbehälter entstehen<br />

- ohne dabei aus dem Produkt-Raster zu fallen.<br />

So entstand auch der neue BECK A3 aus der Serie<br />

PROFIrund mit reduziertem Einwurf an der Vorderseite.<br />

Besonders in Grünanlagen kommt es häufig<br />

vor, dass Vögel oder andere Tiere den Müll aus den<br />

Behältern zerren und diesen dann breit verteilen. Daher<br />

werden zunehmend Behältermodelle angefragt,<br />

die über einen möglichst kleinen Einwurf verfügen.<br />

Diesem Wunsch entspricht der neue A3 und setzt<br />

sich mit dieser außergewöhnlich durchdachten und<br />

bewährten Abfallbehälter-Lösung von anderen Konkurrenz-Produkten<br />

ab.<br />

Stausberg Stadtmöbel GmbH<br />

T +43 (0)7258 5711<br />

info@stausberg.at<br />

www.stausberg.at<br />

117<br />

Produkt News<br />

Auf Zuverlässigkeit bauen.<br />

Mit dem Schöck Isokorb®.<br />

Ob frei auskragender oder gestützter Balkon, ob Attika oder Brüstung. Der Schöck Isokorb®<br />

bietet optimale Wärmedämmleistung ohne Einschränkung der Statik und der Gestaltungsfreiheit.<br />

Verlassen Sie sich auf die bewährte Spitzenqualität von Schöck.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H | Thaliastraße 85/2/4 | 1160 Wien | Tel.: 01 7865760 | www.schoeck.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

118<br />

edv<br />

BIM-Datenbanken:<br />

3D-Produktbibliotheken für Planer<br />

Die additive Fertigung, auch „3D-Druck“ genannt, gehört zu den digitalen<br />

Schlüsseltechnologien. Im Architektur- und Baubereich werden inzwischen<br />

Möbel, Bauteile oder komplette Gebäude gedruckt. Was sind die<br />

Vorteile, wo liegen die Grenzen?<br />

Text: Marian Behaneck<br />

Online-Datenbanken für Bauprodukte,<br />

LV-Texte oder CAD-Details machen die Planung<br />

komfortabler. Zunehmend wird auch<br />

die BIM-Planung durch BIM-Objekte unterstützt.<br />

Wer bietet was?<br />

Was man sich früher in dickleibigen Bauproduktordnern<br />

mühsam zusammensuchen<br />

musste, steht heute online zum Download<br />

bereit. Man muss nur wissen wo! Praktisch<br />

alle namhaften Baustoff- oder Bauprodukthersteller<br />

stellen ihre Produktinformationen,<br />

Ausschreibungstexte, CAD-Details oder<br />

BIM-Objekte inzwischen digital auf den eigenen<br />

Webseiten bereit. Wer sich im Zeitalter<br />

der modellorientierten Planung hersteller-<br />

und produktübergreifend informieren<br />

und auch BIM-Objekte und Produktdaten<br />

herunterladen will, findet in einer wachsenden<br />

Zahl an BIM-Datenbanken die passenden<br />

Adressen. Was man wo am besten findet,<br />

hängt davon ab, was man genau sucht<br />

und wofür man es braucht.<br />

Digitale Produktordner versprechen eine schnellere Bauproduktrecherche,<br />

auch von BIM-Objekten. © BIM&CO<br />

BIM-Bauproduktdaten vom Hersteller<br />

Welches Produktspektrum und welche neuen<br />

Produkte bietet der Hersteller? Welche<br />

Produkt-, Ausführungs- oder Leistungsvarianten<br />

gibt es? Was muss man bei der<br />

Planung, Montage und Wartung beachten?<br />

Auf diese und weitere Fragen erhält man<br />

auf der Webpräsenz von Herstellern meist<br />

eine zuverlässige Auskunft aus erster Hand.<br />

Für Planer oder Handwerker zugeschnittene<br />

Service-Seiten bieten neben allgemeinen<br />

Produktinformationen auch LV-Texte,<br />

technische Datenblätter, Planungs-, Montage-<br />

oder Verarbeitungshinweise, Zertifikate,<br />

CAD-Details und immer häufiger<br />

auch BIM-Objekte. Allerdings sind Umfänge,<br />

Bedienungskonzepte, Präsentationen und<br />

Qualitäten der Inhalte sehr unterschiedlich.<br />

Teilweise fehlen Vorschaubilder für eine<br />

schnelle, visuelle Suche und die Strukturierung<br />

der Daten handhabt jeder Hersteller<br />

anders. Auch die Anzahl und Art der downloadbaren<br />

Datenstrukturen und Datenformate<br />

sind sehr unterschiedlich. Bei vielen<br />

Herstellern fehlt auch eine Vergleichsmöglichkeit<br />

zwischen mehreren Produkten innerhalb<br />

einer Produktfamilie. Dafür bieten<br />

andere Hersteller mehr oder weniger nützlichen<br />

Zusatzservice, beispielsweise in Form<br />

von CAD-Planungstools für Detailschnitte<br />

oder Konfigurationstools für das Zusammenstellen<br />

individueller Produktvarianten.<br />

Um diesen Service nutzen zu können, muss<br />

man sich allerdings manchmal einmalig registrieren<br />

und danach jedes Mal einloggen,<br />

was die persönliche Passwort-Merkliste<br />

noch länger macht. Lästig ist auch, dass<br />

man die für Planer bestimmte Produktrubrik<br />

erst umständlich suchen muss, weil jede<br />

Hersteller-Webseite ihre eigene Menü-Logik<br />

und Ordnungsstruktur hat. Deshalb kommt<br />

man per Suchmaschine und den passenden<br />

Suchbegriffen, z.B.: [Herstellername],<br />

[Produktbezeichnung], BIM-Objekt häufig<br />

schneller zum Ziel.<br />

Herstellerübergreifende<br />

Produktdatenbanken<br />

Ausschreibungs- und Bauprodukt-Datenbanken<br />

wie AIS online, ausschreiben.de,<br />

Heinze-Ausschreibungstexte, Sirados-Baudaten<br />

ermöglichen eine herstellerübergreifende<br />

Produktsuche und -auswahl (<strong>architektur</strong><br />

05/2019: Besser ausschreiben).<br />

Darüber hinaus gibt es auch spezialisierte<br />

Datenbanken, wie den auf nachhaltige<br />

Bauprodukte fokussierte DGNB Navigator,<br />

Ököbaudat oder Wecobis. Über eine identische<br />

Suchmaske und Ordnungsstruktur<br />

findet man in einer mehr oder weniger<br />

umfangreichen Datenbank mit Produkten<br />

unterschiedlicher Hersteller das Passende<br />

schnell und zuverlässig. Damit man sich<br />

zurechtfindet, sind die Inhalte nach Gewerken,<br />

Herstellern, Begriffen oder Standards<br />

sortiert. Auch eine Volltextsuche, Suchvorschläge<br />

für artverwandte Begriffe oder eine<br />

Ähnlichkeitssuche, die Tippfehler toleriert,<br />

vereinfachen die Suche. Ergebnisfilter sor-


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

119<br />

edv<br />

Direkt vom Hersteller erhält man Bauproduktdaten aus<br />

erster Hand. © Schörghuber<br />

In BIM-Objekten stecken erhebliche Rationalisierungs-, aber auch Marketingpotenziale,<br />

weshalb sie immer mehr Bauprodukthersteller anbieten. © BIM&CO<br />

gen dafür, dass man sich auch bei vielen<br />

Suchtreffern zurechtfindet.<br />

Inhaltlich bieten Bauproduktdatenbanken<br />

ähnliches wie die Produktrubriken der<br />

Hersteller – von technischen Datenblättern,<br />

über LV-Texte bis hin zu CAD-Symbolen<br />

und BIM-Bauteilen. Neue Wege geht<br />

die Produktdatenbank Plan.One, die unter<br />

anderem einen Vergleich ausgewählter<br />

Bauprodukte ermöglicht. Damit kann<br />

der Planer Bauprodukte über einen Webbrowser<br />

oder über ein Plugin direkt in der<br />

BIM-Planungssoftware (derzeit Revit und<br />

ArchiCAD) anschauen und technische oder<br />

gestalterische Eigenschaften vergleichen,<br />

beispielsweise Abmessungen, Gewichte,<br />

Materialien oder Farben. Detaillierte herstellerspezifische<br />

Produkteigenschaften<br />

lassen sich nicht vergleichen, dafür aber<br />

über die Volltextsuche recherchieren.<br />

BIM-Objektdatenbanken<br />

BIM-Objekte sind virtuelle 3D-Modelle von<br />

realen Bauprodukten und sollen für Planer<br />

die Konstruktion, Berechnung und Ausschreibung,<br />

für Handwerker die Bestellung,<br />

Lieferung und Montage von Produkten und<br />

für Facility Manager die Instandhaltung,<br />

Wartung und Pflege vereinfachen (<strong>architektur</strong><br />

02/2016: BIM-Objekte).<br />

Immer mehr Bauprodukthersteller stellen<br />

smarte, parametrisierbare, konfigurierbare<br />

und mit Produktattributen versehene<br />

BIM-Objekte, entweder im BIM-Standardformat<br />

IFC oder in proprietären CAD-Datenformaten<br />

zum Download bereit. Während<br />

die meisten Datenbanken ein breites,<br />

gewerkübergreifendes Produktangebot für<br />

alle Gewerke offerieren, haben sich andere<br />

auf bestimmte Inhalte spezialisiert, wie etwa<br />

Architekturobjekte, Möbel und Accessoires<br />

oder TGA-Bauteile. Mit den BIM-Objekten<br />

verknüpft sind auch wichtige Objektinformationen<br />

wie Abmessungen, Materialien,<br />

Ausführungen, Kosten, technische Spezifikationen,<br />

Richtlinien, Zertifizierungen,<br />

Brandschutz-, Schallschutz- und bauphysikalische<br />

Daten oder Wartungshinweise, sodass<br />

man sie für die Planung, Ausschreibung,<br />

Montage und Wartung/Instandhaltung nutzen<br />

kann. Teilweise kann man sie auch separat<br />

herunterladen und mit eigenen, selbst<br />

erstellten BIM-Bauteilen verknüpfen, sodass<br />

man sich eine eigene BIM-Bauteildatenbank<br />

mit individueller Detailtiefe aufbauen<br />

kann. Die Produktsuche funktioniert ähnlich<br />

wie bei den Bauprodukt- oder Ausschreibungsdatenbanken<br />

per Stichworteingabe<br />

oder über nach Bauteilen, Materialien oder<br />

Herstellern sortierten Inhaltsangaben. Über<br />

kostenlose API-Schnittstellen oder Plugins<br />

können Planer auch direkt in ihrer jeweiligen<br />

CAD- oder BIM-Software auf die Inhalte<br />

zugreifen, ohne BIM-Objekte umständlich<br />

manuell herunterladen, im Projektordner<br />

ablegen und anschließend in die CAD-Datei<br />

laden zu müssen. Das macht die Einbindung<br />

digitaler Bauprodukte unterschiedlicher<br />

Hersteller in das jeweilige BIM-Projekt einfacher<br />

und komfortabler. Entsprechende<br />

Möglichkeiten bieten beispielsweise BIMcatalogs.net,<br />

BIMobject oder Plan.One. Auch<br />

Hersteller haben von BIM-Objektdatenbanken<br />

Vorteile: Bauprodukte können mehrsprachig<br />

unter Berücksichtigung nationaler<br />

Besonderheiten (rechtliche, technische<br />

Vorgaben, Richtlinien, Standards etc.) über<br />

eine Datenbank international präsentiert<br />

werden. Über die detaillierten 3D-Objekte<br />

lassen sich Bauprodukte dreidimensional,<br />

interaktiv und auch innerhalb virtueller oder<br />

erweiterter Realitäten per VR- oder AR-Brille<br />

präsentieren.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

120<br />

edv<br />

Plugins machen die Einbindung digitaler Bauprodukte unterschiedlicher<br />

Hersteller in das jeweilige BIM-Projekt einfacher und komfortabler.<br />

© Plan.One<br />

Wie unterscheiden sich<br />

BIM-Datenbanken?<br />

Den für Nutzer wichtigsten Unterschied<br />

macht die in der Datenbank abrufbare Anzahl<br />

an Gewerken oder Herstellen, Produkten<br />

oder Artikeln aus. Wie groß das Angebot<br />

ist, kann man am besten anhand von Suchtreffern<br />

zu bestimmten Begriffen abschätzen,<br />

beispielsweise zu den Themen Sanitär,<br />

Heizung, Klima, Lüftung, Brandschutz oder<br />

Gebäudeautomation. Sind die Suchtreffer<br />

gering, lohnt sich unter Umständen eher eine<br />

Recherche direkt bei den Herstellern. Ist die<br />

Ausbeute groß, sollten Filterfunktionen die<br />

Sichtung der Suchtreffer vereinfachen, etwa<br />

nach Relevanz, Gewerk, Hersteller, Aktualität<br />

(Datum), Abmessungen, Material, Varianten,<br />

Vertriebsländern etc. Auch die Suche selbst<br />

sollte sowohl nach unterschiedlichen Kategorien<br />

(Gewerke, Hersteller, Begriffe) als<br />

auch eine Volltextsuche möglich sein, wobei<br />

Suchvorschläge und eine Ähnlichkeitssuche<br />

die Suche erleichtern.<br />

Zu den Besonderheiten von BIM-Datenbanken<br />

gehört die Objektvorschau. BIM-Objekte<br />

lassen sich wahlweise zwei- oder dreidimensional,<br />

als Isometrie oder Perspektive,<br />

Drahtmodell, Schnitt, als schattiertes Objekt<br />

oder als Animation betrachten. Mit<br />

der Maus lässt sich das Objekt interaktiv<br />

drehen, bewegen oder zoomen. Teilweise<br />

lassen sich die Objekte auch per VR- oder<br />

AR-Brille im virtuellen Raum erleben. Die<br />

BIM-Objektdaten beschreiben in der Regel<br />

ein reales Produkt, teilweise lassen sich<br />

aber auch produktneutrale Objektdaten<br />

ohne Herstellerangabe herunterladen. Auch<br />

Sowohl geometrische als auch alphanumerische BIM-Objektdaten können<br />

in verschiedenen Formaten heruntergeladen werden.<br />

© Stabiplan<br />

die alphanumerischen BIM-Objektdaten<br />

lassen sich teilweise separat vom BIM-Modell<br />

herunterladen. Die geometrische und<br />

alphanumerische Informationstiefe kann<br />

man in der Regel passend zur jeweiligen<br />

Planungsphase über wählbare Level of Detail<br />

(LOD) oder Level of Information (LOI)<br />

einstellen. Teilweise können Nutzer auch eigene<br />

BIM-Objekte hochladen und anderen<br />

Nutzern verfügbar machen. Einige BIM-Datenbanken<br />

halten neben dem BIM-Modell<br />

auch produktspezifische oder produktneutrale<br />

LV-Texte als Kurztext oder Langtext,<br />

ferner Preise, Fotos, PDF-Datenblätter,<br />

Normen, Zertifikate und sonstige Dokumente<br />

bereit. Zu den weiteren Funktionen<br />

zählen Produktvergleiche. Dabei kann eine<br />

Auswahl von Produkten in vom Anwender<br />

wählbaren Kategorien verglichen werden.<br />

Die Anzeige ähnlicher Produkte vereinfacht<br />

die Suche. CAD-Plugins ermöglichen<br />

den direkten BIM-Objektdownload in das<br />

Gebäudemodell des CAD-Programms. Zu<br />

den Download-Formaten zählen neben verschiedenen<br />

Textformaten auch PDF, DXF,<br />

DWG, XLS und IFC. Meist lassen sich auch<br />

native CAD-Datenformate der Programme<br />

herunterladen, beispielsweise Revit, Tekla<br />

oder MicroStation. ISO 16757-konforme<br />

BIM-Objektdaten ermöglichen einen umfassenden<br />

Austausch von TGA-Produkten,<br />

das COBie-Datenformat eine Anbindung an<br />

Digitales Rechnungswesen von A bis Z:<br />

Vom Angebot bis zur Zahlung digital verarbeiten!<br />

Die Lösung für OpenBIM und AVA | www.abk.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

121<br />

edv<br />

Facility Management-Systeme. Entscheidend<br />

für die Aktualität und Gültigkeit der<br />

Daten ist eine regelmäßige Aktualisierung,<br />

die meist kontinuierlich durch den Hersteller<br />

erfolgt. BIM-Datenbanken sind für Anwender<br />

meist kostenfrei.<br />

Fazit: Zu viele Details,<br />

zu wenig Struktur<br />

Die Suche nach dem passenden Bauprodukt<br />

ist dank Internet zwar einfacher geworden,<br />

aber auch die digitale Produktsuche kostet<br />

viel Zeit und bringt nicht immer die gewünschten<br />

Ergebnisse. Das liegt zum einen<br />

am Überangebot an Bauprodukten, zum anderen<br />

an fehlenden einheitlichen Strukturen<br />

und Standards: Jeder Hersteller verwendet<br />

eigene Produktbezeichnungen, -beschreibungen<br />

und -gliederungen in unterschiedlichen<br />

Detailtiefen, was Recherchen – und<br />

erst recht Produktvergleiche erschwert.<br />

Hersteller und Verbände wie building-<br />

SMART e.V., der Fachverband Bauprodukte<br />

digital und viele andere Interessensverbände<br />

arbeiten deshalb intensiv an der (Weiter-)Entwicklung<br />

von Richtlinien. Am praktischen<br />

Einsatz von BIM-Objekten hapert<br />

es allerdings noch aus unterschiedlichen<br />

Gründen: So sind die Detaillierungsgrade<br />

und Informationstiefen von herstellerspezifischen<br />

BIM-Objekten meist aus Marketinggründen<br />

viel zu groß und die Detaillierungstiefen<br />

(LOD, LOI) teilweise nicht wählbar.<br />

Einige BIM-Anwender erstellen sich deshalb<br />

einfache Platzhalter, die individuell mit den<br />

gewünschten Bauteilinformationen angereichert<br />

werden. Einige Bauprodukthersteller<br />

und BIM-Objektdatenbankanbieter haben<br />

dieses Problem erkannt und arbeiten an<br />

entsprechenden Lösungen. Bis es soweit<br />

ist, werden Planer allerdings weiterhin ihre<br />

wertvolle Zeit mit dem Stöbern in digitalen<br />

Produktordnern vergeuden müssen.<br />

Sind die Objektdaten im BIM-Modell eingebunden, kann man auf alle relevanten Produkt-,<br />

Service- und Wartungsinformationen zugreifen. © Lamilux<br />

BIM-Datenbanken und Anbieter*<br />

BIM.archiproducts (https://bim.archiproducts.com), BIM&CO (www.bimandco.com),<br />

BIMcatalogs.net (www.bimcatalogs.net), bimobject (www.bimobject.com),<br />

buildup. (https://de.buildup.group), Heinze BIM (www.heinze.de/bim),<br />

MagiCAD Cloud (www.magicloud.com), MEP content (www.mepcontent.eu),<br />

NBS National BIM Library (www.nationalbimlibrary.com), Plan.One (www.plan.one),<br />

Polantis (www.polantis.com), SYNCRONIA (www.syncronia.com)<br />

Literatur und Links *<br />

Ernst & Sohn (Hrsg.): Bauprodukte digital 2018, 2019, <strong>2020</strong>, Ernst & Sohn Verlag, Berlin<br />

Westphal, T: Die Zukunft ist Open - BIM-Objekte für den Bauprozess, aus: Build-Ing<br />

3/2019, Huss-Medien, Berlin<br />

Winkler, J.: „Jede Tür ist anders“, aus: Build-Ing. 3/2019, Huss-Medien, Berlin<br />

www.bv-bausysteme.de - Bundesverband Bausysteme<br />

www.productsforbim.com - Fachverband BIM-Objektdaten<br />

* Ohne Anspruch auf Vollständigkeit


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122<br />

edv<br />

Neuer Elementkatalog<br />

Der Elementkatalog ABK-BIM-AVA ist der erste intelligente<br />

Standardelementkatalog für BIM und nach<br />

der ÖNORM B 1801-1 Baugliederung aufgebaut. Rund<br />

2.000 Elemente und über 36.000 Positionen wurden<br />

darin verarbeitet.<br />

Ein wesentlicher Schritt beim Aufbau eines Elementkataloges<br />

ist die Zuordnung der richtigen Leistungspositionen<br />

aus den entsprechenden Leistungsbeschreibungen<br />

zu den Elementen. Diese Elemente<br />

sind zum Großteil mit Bedingungen auf Positionsebene<br />

versehen (z.B. Bedingung der Dicke, Höhe, Betongüte).<br />

Solche Elemente stellen somit „Intelligente<br />

Elemente“ dar, welche mit Kennwerten ein definiertes<br />

Leistungsbild ergeben.<br />

Durch die Verbindung von modellorientierten Eigenschaften,<br />

welche über IFC-File eingelesen und<br />

verarbeitet werden können, bietet der Elementkatalog<br />

ABK-BIM-AVA nun folgende Möglichkeit: Die<br />

Verknüpfung von Modellinformationen und ABK-Elementen<br />

mittels Abfragen und Bedingungen - welche<br />

im Standardkatalog eingearbeitet wurden - ermöglicht<br />

eine automatisierte Positionsauswahl auf Basis<br />

der Abfragekomponenten (Kennwerte) sowie eine<br />

modellbasierte Mengenermittlung.<br />

Eine Auswertung nach der Leistungsgliederung der<br />

ÖNORM B 1801-1 ist möglich, da diese Gliederungsstruktur<br />

zusätzlich hinterlegt ist und in den hinterlegten<br />

Positionen jeweils die Kostenarten zugeordnet<br />

sind. Das ermöglicht eine automatische Umschlüsselung<br />

von der Baugliederung auf die Leistungsgliederung<br />

und umgeht den sogenannten „Systembruch“.<br />

Der Gesamtkatalog ist für die Bereiche Hochbau (KB<br />

1, 2,4, 6, 7) und Haustechnik (KB 3) in unterschiedlichen<br />

<strong>Ausgabe</strong>n erhältlich.<br />

ib-data GmbH<br />

T +43 (0)1 492 5570-0<br />

abkinfo@abk.at<br />

www.abk.at<br />

Teamarbeit neu gedacht<br />

Archicad 24, die BIM-Software von GRAPHISOFT, zeigt<br />

die Zukunft in der Zusammenarbeit von Architekten<br />

und Fachplanern und rückt den ganzheitlichen und<br />

fachübergreifenden Planungsprozess in den Fokus.<br />

Viele Architekten oder Planer setzen bereits auf<br />

eine eigene BIMcloud-Lösung mit einer zentralen<br />

Projektdatei, auf die alle Nutzer parallel und standortunabhängig<br />

zugreifen. Mit Archicad 24 wird das<br />

Teamwork nun nochmals verbessert: GRAPHISOFT<br />

stellt z. B. mit BIMcloud as a Service eine vorkonfigurierte<br />

Cloudlösung im Netz bereit, die der Kunde<br />

direkt und ohne eigenen BIM-Server nutzt. Er spart<br />

so z.B. die Kosten für IT, Administration und Wartung<br />

sowie wichtige Projekt-Backups. Zudem verbessert<br />

die neue Version den Workflow zwischen Architekten<br />

und Tragwerksplaner: Archicad 24 unterstützt beide<br />

Partner mit einem alltagstauglichen Prozess, bei<br />

dem das aufwendige Nachmodellieren des Architekturmodells<br />

für die Tragwerksberechnung zukünftig<br />

entfällt. Ergänzend zu den zwei vorgenannten Punkten<br />

gibt es noch eine Fülle von Entwicklungen und<br />

Neuerungen, die in Archicad 24 eingeflossen sind.<br />

Einen Gesamtüberblick gibt es im Internet unter:<br />

www.graphisoft.de/archicad.<br />

GRAPHISOFT<br />

Deutschland GmbH<br />

Vertrieb Österreich<br />

mail@graphisoft.at<br />

www.archicad.at


BENEDICT MARGINTER / MARGINTER ARCHITEKTEN MÖDLING<br />

PLÄNE DIREKT AUS DEM<br />

3D-SCHNITT –<br />

EIN RIESENVORTEIL.<br />

WIR-<br />

STEIGEN-<br />

UM.AT<br />

Büros wie Marginter Architekten wechseln zu Archicad.<br />

Benedict Marginter, Architekt und Gründer: „Durchgängiges<br />

3D-Arbeiten auch mit komplexen Formen – Archicad ist in hohem<br />

Maße darauf ausgerichtet.“ Florian Amri, Büroleitung Bautechnik:<br />

„Direkt aus dem 3D-Schnitt kann man Grafiken und Pläne erzeugen,<br />

das ist für uns ein Riesenvorteil.“<br />

Sehen Sie den Film dazu<br />

unter wir-steigen-um.at


RAY<br />

Chefsessel.<br />

Für alle.<br />

www.selmer.at<br />

Exklusiver Partner der Brunner Group für Österreich

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