Ihr Projektpartner im Brandschutz - FSE
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<strong>FSE</strong> Für <strong>Ihr</strong>E SIchErhEIT<br />
Vor fast 100 Jahren (am 14. April 1912) kollidierte die Titanic mit einem<br />
Eisberg und versank in ca. 2,5 Stunden nach dem Zusammenstoß in<br />
den Fluten des Nordatlantiks. Die grosse Katastrophe hätte natürlich<br />
verhindert werden können. Trotz ausreichender Zeit starben rund 1500<br />
der ca. 2200 sich an Bord befindenden Personen.<br />
Das wesentliche Problem war die geringe Anzahl an Rettungsbooten.<br />
2200 Personen standen 1178 Plätze in Rettungsbooten zur Verfügung.<br />
Kaum vorstellbar ist für uns alle die Tatsache, dass lediglich 705 Plätze<br />
in den Booten genutzt wurden. Es ist zu vermuten, dass man bis zu<br />
dem Zeitpunkt des Zusammenstoßes von der Unsinkbarkeit der Titanic<br />
überzeugt war. Die Möglichkeit einer Katastrophe wurde vorher nicht<br />
in Betracht gezogen.<br />
Noch heute verbindet jeder den Namen „Titanic“ mit Katastrophe und<br />
Untergang. Die Titanic galt mit ihrer Sicherheitsausstattung als Wunder<br />
der Technik. Sie wurde von Presse und Reederei als „unsinkbar“<br />
bezeichnet. Man kann davon ausgehen, dass sich die Menschen an<br />
Bord besonders sicher fühlten. In diesem Gefühl der Sicherheit fanden<br />
sie sich plötzlich in einer Krisensituation und kurze Zeit später mitten<br />
in der Katastrophe. Beschäftigt man sich näher mit dem Unglück<br />
dieses Schiffes, stellt man fest: Es hätte nicht zu einer Katastrophe in<br />
diesem extremen Ausmaß kommen müssen. Untersucht man andere<br />
Katastrophen, kommt man oft zum gleichen Ergebnis. Häufig gibt es<br />
Anzeichen einer Gefahr, die missachtet oder gar nicht wahrgenommen<br />
werden. Kommt es dann zu einem Schadensereignis, sind die Betroffenen<br />
unvorbereitet und reagieren falsch, und aus einer Krise entwickelt<br />
sich eine Katastrophe. Dieses Verhalten kann man <strong>im</strong>mer wieder beobachten.<br />
Selten mit derart dramatischem Ergebnis wie bei dem Titanic-<br />
Unglück, aber meist mit einschneidenden Folgen für die Betroffenen.<br />
Es stellt sich die Frage: Woraus resultiert ein Verhalten, das die Menschen<br />
daran hindert, sich auf Gefahren einzustellen? Um diese Frage<br />
noch zu verstärken, genügt ein Blick auf die Sicherheitssituation in den<br />
Unternehmen: Da gibt es die enorme Abhängigkeit von störungsfreien<br />
Prozessen, die gestiegene Verwundbarkeit, die hohe Wertekonzentration<br />
und letztendlich den Erfolgsmotor Innovation mit dem damit<br />
verbundenen hohen Schutzbedarf. Anstrengungen, die Sicherheit zu<br />
verbessern, müssten <strong>im</strong> Grunde allgegenwärtig sein. Aber die Entwicklung<br />
der Unternehmenssicherheit, zumindest in den kleinen und<br />
mittelständischen Unternehmen, entspricht nicht dieser Notwendigkeit.<br />
Professionelles <strong>Brandschutz</strong>- und Sicherheitsmanagement ist in<br />
den wenigsten Unternehmen vorhanden. Warum wird so wenig für<br />
die Sicherheit getan? Wenn man aufmerksam durch die verschiedensten<br />
Betriebe geht, trifft man <strong>im</strong>mer wieder auf Schwachstellen <strong>im</strong><br />
<strong>Brandschutz</strong>- und Sicherheitsbereich. Man sieht zum Beispiel <strong>Brandschutz</strong>türen,<br />
die schon lange nicht mehr richtig schließen oder sogar<br />
mit einem Keil fixiert sind, Brandwände die <strong>im</strong> Ernstfall einem Brand<br />
nicht halten können, Fluchtwege, die verstellt sind und Brandlasten in/<br />
unter Fluchtwegen. Es gibt keine umfassende Notfallplanung, keinen<br />
gut trainierten Krisenstab und keine regelmäßigen Evakuierungsübungen.<br />
Diese beispielhaften Schwachstellen könnte man auch als Symptome<br />
eines Syndroms bezeichnen, vor allem, wenn mehrere von ihnen<br />
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gleichzeitig auftreten. Hintergrund ist dabei das „Floriani-Prinzip“- „Bei<br />
mir kann das nicht passieren“. Auch die Ursache des Sickens der Titanic<br />
bestand letztendlich <strong>im</strong> Verdrängen der Möglichkeit des Eintretens eines<br />
Schadensereignisses mit der Tendenz zur Krise.<br />
Wird durch die Unternehmer die Möglichkeit des Schadenseintrittes<br />
nicht erkannt wird es auch keine Anstrengungen zum Aufbau eines<br />
funktionierenden <strong>Brandschutz</strong>- und Sicherheits- sowie Notfallsystems<br />
geben. Wenn es um die Sicherheit von Unternehmen geht, sind das<br />
uneingeschränkte „Positiv-Denken“ und der unerschütterliche Glaube<br />
an die eigenen Fähigkeiten das Problem zur Berücksichtigung eines<br />
„Schadensereignisses“ und dessen Folgen. Im eigenen Streben werden<br />
krisenhafter Ereignisse verdrängt oder verleugnet.<br />
Unser Bewusstsein wird von Ereignissen geprägt, die uns unmittelbar<br />
betreffen. Ohne direktes Erleben sind wir somit nicht sensibilisiert<br />
für mögliche Schadensereignisse. Menschen, die in einer dauerhaften<br />
Krisensituation (z.B. Krieg) leben entwickeln die notwendige Aufmerksamkeit.<br />
Bei uns treten Schadensereignisse grundsätzlich punktuell<br />
auf und wir sind vom eigenen Erleben dieser Ereignisse (meistens)<br />
verschont. Die Berichte in den Medien haben wir aufgrund der Fülle<br />
negativer Nachrichten schnell wieder vergessen.<br />
Es ist jedoch notwendig, auch ohne das Erleben dramatischer Ereignisse,<br />
ein ausgewogenes Risikobewusstsein zu entwickeln, das uns hilft,<br />
derartige Ereignisse zu verhindern oder abzuschwächen. Zumal tendenziell<br />
die Wahrscheinlichkeit, dass uns Schadensereignisse treffen,<br />
<strong>im</strong>mer grösser wird. Die Tatsache, dass es z.B. die letzten Jahre nicht<br />
gebrannt hat heißt nicht, dass dies auch die nächsten Jahre so sein<br />
wird. Für uns alle ist es wichtig, Risikobewusstsein zu entwickeln, denn<br />
wir tragen Verantwortung für uns, unsere Familie und alle weiteren<br />
Personen rund um uns. Besonders sind diejenigen gefordert, die eine<br />
außergewöhnlich hohe Verantwortung tragen, beispielsweise die Unternehmer.<br />
Sie sind in der gleichen Position, wie der Kapitän der Titanic,<br />
verantwortlich für die Erreichung des Zieles und für die Menschen an<br />
Bord. Um die Defizite in der Unternehmenssicherheit auszugleichen,<br />
ist es notwendig, den Komponenten Psychologie und Kommunikation<br />
mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Denn sie sind die notwendigen<br />
Werkzeuge, um Risikobewusstsein zu schaffen,<br />
Es gibt zahlreiche gute technische Sicherheitslösungen. Die werden<br />
aber nur dort Anwendung finden, wo man ihre Notwendigkeit erkennt,<br />
weil das entsprechende Bewusstsein vorhanden ist. Es ist also auch<br />
eine Aufgabe <strong>im</strong> <strong>Brandschutz</strong>wesen, sich dem «Titanic-Syndrom» zu<br />
stellen und Aufklärungsarbeit zu leisten.<br />
Insgesamt ist das «Titanic-Syndrom» eine Herausforderung für alle, die<br />
sich mit der Sicherheitsthematik auseinandersetzen, denn „Sicherheit“<br />
kommt durch Menschen zustande oder überhaupt nicht.<br />
Gerne sind wir <strong>Ihr</strong> Partner zu <strong>Ihr</strong>er Sicherheit<br />
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Quelle: Sicherheitsforum 5/2009