OM_07_08_2019_ePaper
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Oberneuland<br />
LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />
Ländlich<br />
leben<br />
in Bremen<br />
Leckere Grill-Rezepte:<br />
Fleisch & Gemüse<br />
Beilagen & Dipps<br />
uvm.<br />
24/7 GEÖFFNET<br />
Die Regioautomaten der Hofläden<br />
WUNDERVOLLE BLÜTENPRACHT<br />
Lieblingsplätze mit Rosen<br />
NEUE ENERGIE TANKEN<br />
Tu, was Dir guttut!<br />
REGIONALES<br />
MAGAZIN<br />
Juli/August · Nr. <strong>07</strong>/<strong>08</strong>|<strong>2019</strong> · 22. Jahrgang · € 2,50<br />
Sommerliches<br />
Barbecue<br />
Rezepte - Tipps - Grillkurs - Apps
EDITORIAL<br />
Von Sommerglück<br />
und Geselligkeit pur<br />
Die Sommerferien stehen vor der Tür und<br />
mit ihnen spielt sich das Oberneulander<br />
Leben vermehrt im Freien ab. Terrasse und<br />
Garten werden zum grünen Wohnzimmer und<br />
das Grillen in der Outdoor-Küche zum entspannten<br />
Hobby. Unser Garten ist heute<br />
nicht mehr nur zum Unkraut zupfen und<br />
Rasen mähen da, sondern bietet den<br />
sommerlichen Raum zum gemeinsamen<br />
Chillen und Relaxen mit family & friends.<br />
Denn ein sommerliches Barbecue ist<br />
Geselligkeit pur.<br />
Immobilienverkauf?<br />
Dafür hab ich<br />
jemanden!<br />
Von Anne Günter<br />
Redakteurin OBERNEULAND MAGAZIN<br />
Lesen Sie in dieser Ausgabe, was Sie im<br />
Vorfeld bei Einkauf und Zubereitung<br />
beachten müssen, welche aktuellen Trends<br />
es beim Outdoor-Kochen gibt und wie Ihr<br />
Smartphone Ihnen zusammen mit modernen<br />
Apps bei einem gelungenen Grill-Event<br />
helfen kann.<br />
Apropos: ein gelungenes Grillseminar erlebte auch unsere Redakteurin Antje Scheinert<br />
zusammen mit der Oberneulander Beiratssprecherin Tamina Kreyenhop beim Kochblock<br />
in der Apfelallee. Kochprofi Leon Bülow hat mit ihnen seine leckersten Grillrezepte<br />
zubereitet und wertvolle Zubereitungstricks verraten.<br />
Außerdem verrät uns Spitzenkoch Wolfgang Pade sein Rezept für das leckere Iberico-<br />
Schweinchen vom Holzkohlegrill (siehe Titelfoto).<br />
Wer zur Abwechslung auch einmal außerhalb des eigenen Gartens grillen möchte, findet<br />
lohnende Ausflugsziele fürs Barbecue an der frischen Luft inklusive hilfreicher Tipps, die<br />
es hierbei zu beachten gibt.<br />
Andreas Ziegeler erkannte schon früh, dass Grillen ein Lifestyle-Thema werden würde<br />
und spezialisierte sich in seinem Fachgeschäft in Osterholz-Scharmbeck auf hochwertige<br />
Grillgeräte. Im Experteninterview erklärt er, was sich beim Grillen über die Jahre geändert<br />
hat und worauf man beim Kauf eines guten Grills achten muss.<br />
Gemeinsames Grillen im Freien lässt das eigene Glücksbarometer definitiv steigen.<br />
Doch nach der ersten Jahreshälfte braucht es oft noch etwas mehr, um die eigenen<br />
Akkus mal wieder richtig aufzuladen. Besinnen Sie sich deshalb doch mal wieder auf<br />
das, was Ihnen guttut. Anregungen hierfür - von Lachen über Lesen bis Lieblingsmenschen<br />
– und noch viele weitere spannende Themen finden Sie in diesem Heft.<br />
In diesem Sinne wünsche Ihnen einen zauberhaften Sommer mit ganz viel von dem,<br />
was Ihnen guttut.<br />
Sei ein Teil des „Lebensgefühls Oberneuland!“<br />
Wir freuen uns auf Ihre<br />
Lesermeinung.<br />
Senden Sie uns gerne eine<br />
E-Mail an:<br />
magazin<br />
@oberneuland.info<br />
Verkauf<br />
Vermietung<br />
Bewertung<br />
Kompetent. Effektiv. Gut.<br />
Haus & Grund Bremen GmbH<br />
Am Dobben 1<br />
28203 Bremen<br />
0421 - 3 68 04-0<br />
www.hug-bremen.de<br />
OBERNEULAND 3
INHALT<br />
30<br />
Exklusiver Grillkurs für das OBERNEULAND MAGAZIN<br />
Koch-Profi Leon Bülow grillt mit Tamina Kreyenhop,<br />
Sylvie Klingler und Antje Scheinert<br />
Sommerliches<br />
Barbecue<br />
Rezepte - Tipps - Grillkurs - Apps<br />
Wein - Bier + Grillen mal anders<br />
18 Grillen 2.0<br />
Vom Einkauf bis zum perfekten Steak<br />
26 Grillen im Grünen<br />
Barbecue in freier Natur<br />
30 Grilkurs<br />
Grillen lernen mit Experte Leon Bülow<br />
40 Iberico-Schweinchen vom Holzkohlegrill<br />
mit Gewürzmischung „Sweet-Hot-BBQ“<br />
42 Grillen ist zum Lifestyle-Thema geworden<br />
Interview mit dem Grillexperten Andreas Ziegeler<br />
47 Was grillen & empfehlen Hofläden?<br />
Regionale Zutaten und Spezialitäten<br />
50 Wein<br />
Wann ist welcher Wein angesagt?<br />
52 Bier<br />
Welches Craftbier passt zu welchem Grillgericht?<br />
54 Secret Facts über Bier<br />
56 Zündende Ideen für perfekten Grillgenuss<br />
LANDLEBEN<br />
56 Direkt vom Hof – 24/7 geöffnet<br />
Regionale Produkte direkt aus dem Automaten<br />
62 Lieblingsplätze mit Rosen<br />
Pflegetipps für eine lang anhaltende Blütenpracht<br />
Direkt vom Hof und 24/7 geöffnet<br />
56 Regionale Produkte aus dem Automaten<br />
LIFESTYLE<br />
72 Tu, was dir guttut!<br />
Die Dinge, die einem so richtig guttun<br />
86 Fit durchs Jahr mit Marius<br />
Monat Juli/August: Die perfekte Sommer-Sportwoche<br />
88 Holz<br />
Wohnen mit dem klassischen Naturmaterial ist en vogue<br />
KULTUR<br />
1<strong>07</strong> Märchen & Harfenklang<br />
Ein Abend mit dem Freundeskreis Ichon-Park e.V.<br />
126 Bokelmann – der unbekannte Maler<br />
Ausstellung in der Kunstschau Lilienthal<br />
MENSCHEN<br />
96 Der Oberneulander Bildhauer Kurt Lettow<br />
Der Künstler schaffte viele bedeutende Werke<br />
100 Patin aus Überzeugung: Annette Gröne<br />
Eine Bereicherung für beide Seiten<br />
4 OBERNEULAND
62<br />
Lieblingsplätze mit Rosen<br />
Wundervolle Blütenpracht<br />
72<br />
Tu, was Dir guttut!<br />
Dinge, die einem richtig guttun<br />
Geheime Orte<br />
110 Das alte Clubhaus vom Grün-Gold-Club<br />
REGIONAL<br />
102 Dog-Frisbee<br />
Der Mensch wirft – der Hund fängt<br />
104 Was ist Eurythmie?<br />
Internationale Künstler in der Tobias-Schule<br />
110 Geheime Orte<br />
Das alte Clubhaus vom Grün-Gold-Club<br />
ERLEBE DEINE REGION<br />
114 Einfach mal kurz weg...<br />
Freizeit & Ausflugstipps für die Region<br />
RUBRIKEN<br />
6 Oberneulander Momente für die Seele<br />
10 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />
130 Bauen & Immobilien: Lichtdurchflutete Wintergärten<br />
138 Unternehmen in Oberneuland von A-Z<br />
141 Termine im Juli und August<br />
145 Impressum<br />
146 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />
Titelfoto: Nicola van Ravenstein, Rezept: Iberico-Schweinchen vom Holzkohlegrill<br />
mit Salat von Kichererbsen, Zucchini, Linsen, Feta und Melone (siehe Seite 40)<br />
OBERNEULAND 5
6 OBERNEULAND<br />
Oberneulander<br />
Momente für die Seele
WiesenFoto: Anke Rösch<br />
Junge Käuze<br />
in den<br />
Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@oberneuland.info<br />
OBERNEULAND 7
8 OBERNEULAND<br />
Oberneulander<br />
Momente für die Seele
ENERGIE AUS<br />
KRAFTORTEN<br />
SCHÖPFEN<br />
Wer träumt nicht davon, einfach<br />
mal abzutauchen und die Welt,<br />
zumindest für kurze Zeit, hinter<br />
sich zu lassen? Ein Ort für die<br />
Kraft oder Sehnsucht muss dabei<br />
nicht zwangsläufig in weiter Entfernung<br />
liegen. Oftmals befindet<br />
er sich gleich um die Ecke.<br />
Kleine Fluchten vom Alltag bilden<br />
die perfekte Möglichkeit, sich<br />
selbst wieder näher zu kommen.<br />
Wie könnte dies schöner gelingen,<br />
als an einem Rückzugsort für die<br />
Momente fernab der Alltagswelt?<br />
Zum Beispiel am Achterdieksee<br />
in Oberneuland. An heißen Sommertagen<br />
und ganz besonders am<br />
Wochenende ist der Achterdieksee<br />
beliebtes und hoch frequentiertes<br />
Ausflugsziel für Familien, Grillpartys<br />
und Badefreudige – aber früh<br />
morgens oder kurz vor Sonnenuntergang<br />
gehört der See Ihnen<br />
(fast) ganz allein! MM<br />
OBERNEULAND 9
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Blick in den<br />
Holdheim Park<br />
„Dieser Park an der Ecke Apfelallee/An den Wühren ist vielen<br />
Oberneulandern sicher bekannt, wohl aber nicht die Tatsache, dass<br />
er seit einigen Jahren auch öffentlich ist“, meinte eine Anwohnerin.<br />
Der Park wird gerne für einen kleinen Spaziergang, auch mit dem<br />
Kinderwagen, eine Runde mit dem Hund oder eine Abkürzung mit<br />
dem Fahrrad genutzt. Kinder haben natürlich für sich die Rhododendren<br />
entdeckt …<br />
Auf jeden Fall freuen sich alle über diese schöne grüne Oase ganz<br />
in der Nähe, besonders auch diejenigen, die keine weiten Wege<br />
machen können.<br />
JULI<br />
TOP-EVENT<br />
siehe Seite 141 in dieser Ausgabe<br />
13. Juli 15.30 Uhr<br />
14. Juli 11.30 Uhr<br />
Oberneulander Gartenoper<br />
Felix Mendelssohn-Bartholdy: „Der Onkel aus Boston“<br />
Zahl des<br />
Monats Juli<br />
1,6 Millarden<br />
So häufig wird in Deutschland der Grill<br />
pro Jahr angezündet.<br />
Artikel zum Thema “Grillen” ab Seite 18<br />
"Yakarai und Rabe Socke"<br />
an der Dicken Eiche<br />
Längst hat der berühmte kleine Sioux-Indianerjunge<br />
Yakari die Herzen seiner Zuschauer erobert.<br />
Mit farbenprächtigen Figuren und Bühnenbildern<br />
begeistert die Familie Barber nun Kinder und<br />
deren Familien mit dem Erfolgsstück.<br />
Noch bis zum 8. Juli steht das Puppentheater an<br />
der Dicken Eiche (Rockwinkeler Heerstr. 42).<br />
Die Stockhandpuppen gewinnen während des Spiels<br />
an Lebhaftigkeit und ziehen Klein und Groß in ihren<br />
Bann. Die Vorstellungen dauern ca. 60 Minuten.<br />
Bei Vorlage dieses Artikels (auch als Screenshot)<br />
erhalten die Besucher 1,- Euro Ermäßigung.<br />
www.puppentheater-fuer-kinder.de/<br />
2<br />
Ein kleines Stück des ehemaligen Landgutes zwischen den<br />
Straßen Apfelallee und An den Wühren ist also im Zuge einer<br />
Sanierung durch den Umweltbetrieb Bremen nach Plänen der<br />
Landschaftsarchitekten Müller-Glaßl zwischen 20<strong>07</strong> und 20<strong>08</strong> in<br />
einen öffentlichen Park umgewandelt worden. Im Zuge dieser<br />
Sanierung wurde besonderer Wert darauf gelegt, den ursprünglichen<br />
Parkzustand von 1912 beizubehalten. Einzelne Bäume des<br />
heutigen Pflanzen- und Baumbestandes stammen noch aus den<br />
Parkanfängen, welcher weitgehend noch auf die Zeit um 1900<br />
zurückgeht. Die Bepflanzung weist u.a. Rhododendren, Eichen,<br />
Edelkastanien, Haselnüsse und Stauden auf. Heute dienen die<br />
Bäume vielen Tieren als Lebensraum, wie Fledermäusen,<br />
Abendseglern oder den Eremiten-Käfern. MG<br />
LESER-REAKTIONEN (AUSWAHL)<br />
zur Juni-Ausgabe <strong>2019</strong>:<br />
Moin moin vom Dobben, sorry für den Ausdruck:<br />
Genial geile gelungene Titelseite !!!! Thorben Pastler, UNI HIFI Bremen<br />
Liebes Oberneuland Magazin,<br />
nun möchte ich endlich mein Lob für ihr Magazin kundtun. Es ist immer unterhaltsam, informativ und<br />
kreativ. Ich freue mich immer über jede neue Ausgabe und lese gespannt, was es so Neues gibt. Rezepte,<br />
Infos über die Menschen im Stadtteil, Veranstaltungen, Interviews etc. Ganz hervorragend ist<br />
das Titelbild von der neuen Ausgabe.Wirklich toll! Liebe Redaktion, machen Sie weiter so.<br />
Herzliche Grüße, Ursula Daniel-Roos<br />
Genauso wie im letzten Jahr nicht nur vom Heft großartig und sehr wertig – auch unser Auftritt ist ganz fantastisch<br />
geworden! Herzliche Grüße von der Nordsee, Dipl.-Ing. Ilona Tetzlaff, Nordenham Marketing & Touristik e.V.<br />
Das Titelbild gefällt mir sehr gut. Frauke Grimm, Kangatrainerin<br />
Herrliches Foto… macht Appetit auf Erdbeeren. Pantolina Oberneuland<br />
Tolles Magazin! m_henni.g über Instagram<br />
Tolle Ausgabe, wir freuen uns dabei zu sein! lightyourrooms über Instagram<br />
zur Mai-Ausgabe <strong>2019</strong>:<br />
Hallo, liebe Leute vom Oberneuland Magazin, ich fahre oft mit dem Rad an beiden Seiten der Wümme entlang. Daher hat mir Ihr<br />
Artikel „Urlaub vor der Tür“ aus Heft 05/<strong>2019</strong> besonders gut gefallen. Text und Gestaltung sind sehr gelungen. Ebenso hat mir der<br />
Artikel über das Landhaus Ichon viel Freude gemacht – gut recherchiert und schön gestaltet.<br />
Vielen Dank für die unterhaltsame Lektüre. Mit freundlichen Grüßen, Arnold Nolte<br />
10 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
KITZE<br />
GERETTET<br />
Das Wetter war alles andere als einladend, dennoch folgten<br />
sechs Naturliebhaber dem Aufruf des Bremer Bauernverbandes<br />
und meldeten sich zur Rehkitzsuche bei Schumachers<br />
an. „Gerade bei der ersten Mahd sind die Kitze<br />
in Gefahr“, erklärt Anja Schumacher. Wenn nämlich die<br />
Ricke dem Kitz bedeutet, sich nicht von der Stelle zu<br />
rühren, dann macht das Kitz das auch nicht, komme was<br />
wolle. So werden jährlich Tiere Opfer des Mähdreschers,<br />
obwohl sich die Bauern alle Mühe geben, eben genau das<br />
zu verhindern.<br />
Jetzt kann man sich über die Homepage des Bauernverbandes<br />
anmelden und zum Rehkitzsucher vor dem<br />
Mähen werden. Die Landwirte geben ihre Mäh-Termine an<br />
und der Verband unterrichtet die Sucher. Sechs von ihnen<br />
trotzten dem Regen und kamen nach Borgfeld, um mit<br />
Anja und Friedhelm Schumacher bei der Suche zu<br />
helfen. „Die kleinen Rehe sind wirklich nur schwer im<br />
hohen Gras auszumachen, dennoch hilft es manchmal<br />
schon, wenn man sie sucht, weil die Ricken dann oft über<br />
Nacht die Kitze holt, nachdem die Sucher durchs Gras<br />
gelaufen sind“, weiß Anja Schumacher. Zwar haben die<br />
Sucher auf den Wiesen an der Wümme nichts entdeckt,<br />
aber glücklicherweise auch keines übersehen: „Wir haben<br />
keines gefunden, aber auch keines beim Mähen erwischt.“<br />
Die Schumachers freuen sich sehr über die Initiative des<br />
Bauernverbandes und werden auch im kommenden Jahr<br />
wieder zum Suchen einladen. AS, Foto: Anja Schumacher<br />
JuLI-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />
〈 1. trüb und rau ❭ 2. Regen 3. bis 9. schön und große Hitze<br />
❾ nachts Gewitter und Platzregen 10. starker Regen<br />
11. bis 27. schön, große Hitze 28. langer Regen. 30. und 31. regnerisch<br />
AuGUST-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />
1. trüb und noch etwas regnerisch 2. bis 4. herrlich schön, nachts kühl<br />
5. Gewitter. 〈 6. ziemlich schön ❭ 7. bis 13. regnerisch<br />
14. bis 16. schön 17. Gewitter und Sturm<br />
18. bis zum Monatsende dauerndes Regenwetter<br />
Beim Oberneulander<br />
Oldtimerfest am 5. Mai führte<br />
er mit einem alten Leiterwagen<br />
im Schlepp die Parade<br />
der Ackerschlepper an.<br />
RüCKSPIEGEL<br />
Als der Hagedorn<br />
seine Dienste<br />
verrichtete<br />
Der Hagedorn – das ist der älteste und<br />
erste Ackerschlepper in Oberneuland.<br />
81 Jahre ist er alt. „Der schnurrt noch<br />
wie eine Katze“, meint Ulli Schreiber,<br />
der 2. Vorsitzende der Oberneulander<br />
Ackerschlepperfreunde, vergnügt. Die<br />
Aufgabe des alten Treckers bestand<br />
damals nicht nur darin, Maschinen und<br />
Geräte hinter sich herzuziehen. Er war<br />
bestens dazu geeignet, Dreschmaschinen<br />
anzutreiben. Zu der Zeit besaß der<br />
Landmaschinenhändler Georg Kaars<br />
eine mobile Dreschmaschine, mit der<br />
er bei Bedarf als Dienstleister von Hof<br />
zu Hof fuhr, wird erzählt. Ohne den<br />
Hagedorn als Antrieb konnte<br />
er aber nicht dreschen.<br />
Dieter Lachmund<br />
hatte bei Georg Kaars<br />
Landmaschinenmechaniker<br />
gelernt.<br />
Er war der nächste<br />
Besitzer des Hagedorn.<br />
Das Besondere am Hagedorn sind zwei<br />
Riemenscheiben, eine kleine und eine<br />
größere, um die damals Transmissionsriemen<br />
gelegt wurden. Das erinnert an<br />
die Zeit, als auch in Fabriken nicht jede<br />
Maschine einen eigenen Motor hatte.<br />
Oft gab es stattdessen einen zentralen<br />
Motor, der eine Welle in Bewegung<br />
setzte, auf der sich ebenfalls solche<br />
Riemenscheiben befanden. Breite<br />
Lederriemen sorgten dann für eine<br />
Verbindung von der Antriebswelle zur<br />
Maschine. Sie mussten sehr sorgfältig<br />
auf Spannung gehalten werden. In der<br />
Landwirtschaft musste man mobil sein,<br />
und so war es der Trecker, mit dem man<br />
seinerzeit mittels der Treibriemen die<br />
Schwungräder, Stangen, Kurbeln und<br />
Rüttelvorrichtungen der Dreschmaschine<br />
in Bewegung setzte. Vor zwei Jahren<br />
konnten das die Ackerschlepperfreunde<br />
Oberneuland zu ihrem 10-jährigen<br />
Jubiläum auf der Festwiese demonstrieren.<br />
Heute gehört der sehenswerte alte<br />
Trecker Burkhard Volbert. EM<br />
12 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Begeisternde<br />
Salonmusik<br />
Abschied und Neuanfang<br />
im Landhaus Höpkens Ruh<br />
Friederike Schnitger<br />
trat vor sechs Jahren<br />
an, um einem Oberneulander<br />
Kleinod, dem<br />
Landhaus Höpkens<br />
Ruh, Leben einzuhauchen.<br />
„Ich habe als onewoman-show<br />
vieles versucht,<br />
aber letztlich<br />
feststellen müssen,<br />
dass der Restaurant Betrieb<br />
nicht so angenommen<br />
wird, dass er sich<br />
Friederike Schnitger<br />
wirtschaftlich lohnt“,<br />
sagt sie. Anders sei es mit den Veranstaltungen<br />
und dem Hotel. Ab 1. Juli übernehmen<br />
Töchterfirmen der Bührmann<br />
Gruppe das Ruder, was Friederike Schnitger<br />
sehr glücklich macht. „Gemeinsam mit<br />
meiner Familie haben wir in unseren Fotoalbern<br />
gestöbert und festgestellt, dass auch<br />
wir eigentlich nur zu Veranstaltungen in<br />
Höpkens Ruh waren. Ich bin froh, dass mit<br />
Theo Bührmann ein Profi den Vertrag übernimmt.“<br />
Sie selbst freut sich zunächst auf<br />
mehr Zeit mit ihrer Tochter. „Ich hatte das<br />
Gefühl in Höpkens Ruh zu leben und freue<br />
mich jetzt erstmal auf zuhause.“<br />
Die Bührmann-Tochter, Bremer Catering<br />
Service GmbH (BCS), wird Höpkens Ruh<br />
als Veranstaltungsfläche übernehmen. Der<br />
Geschäftsführer von BCS, Jasper Kelkenberg:<br />
„Wir sind froh, die Veranstaltungsfläche<br />
„Höpkens Ruh“ zum 1. Juli übernehmen zu<br />
dürfen. Das traditionsreiche Haus wurde toll<br />
in den letzten Jahren von Friederike Schnitger<br />
geführt. Das „Höpkens Ruh“ ist bereits bei<br />
uns in der Vermarktung und wir erfreuen uns<br />
einer großen Nachfrage. Ende Juni werden<br />
wir eine erste Veranstaltung unter unserer<br />
Regie durchführen und danach mit Renovierungsarbeiten<br />
beginnen. Im Anschluss daran<br />
werden wir die bereits gebuchten und neuen<br />
Veranstaltungen mit unserem neuen Konzept<br />
ausrichten.“ Wenn die Zimmer renoviert sind,<br />
wird das Hotel von der Bührmann Hotel<br />
GmbH als vollautomatisierter Betrieb geführt<br />
werden. Theo Bührmann: „Wir sind gespannt<br />
auf die neue Automatisierungslösung und<br />
wie sie von den Gästen angenommen wird.<br />
Dadurch ist es uns möglich, günstigere<br />
Zimmerpreise anzubieten. Dies ist insbesondere<br />
für die Firmen im Umkreis sehr<br />
interessant.“ AS<br />
Ein rundum gelungenes Konzert des Ensembles „Consortium<br />
felicianum“, welches im Juni auf dem Lür-Kropp-Hof stattfand. Kaum<br />
ertönten die ersten Takte, verbreitete sich eine heitere gelöste Stimmung<br />
im Saal. Es klang ungarisch, russisch und vor allem wienerisch.<br />
Altbekannte begeisternde Evergreens tauchten auf: „Mein Liebeslied muss ein<br />
Walzer sein“, „Erklingen zum Tanze die Geigen“, „Eine Nacht in Venedig“. Mit<br />
kräftigem Strich hielt Konzertmeisterin Dorothee Becker ihre „Jungs“ (Christoff<br />
Schlesinger / Obligatvioline, Christian Thürmer / Kontrabass) in Schwung. Bald<br />
ertönten die ersten Bravo-Rufe und es wurde im Rhythmus mitgeklatscht, zum<br />
Schluss brach regelrechter Jubel aus. EM<br />
BEIRATSWAHL<br />
OBERNEULAND<br />
So lief die Beiratswahl in Oberneuland:<br />
Wahlberechtigte 10.771<br />
Wähler 8.380 77,80 %<br />
ungültige Stimmzettel 178 2,12 %<br />
gültige Stimmzettel 8.202 97,88 %<br />
Wahlergebnis:<br />
CDU 22.728 55,91 %<br />
Grüne 6.701 16,49 %<br />
SPD 6.486 15,96 %<br />
FDP 4.734 11,65 %<br />
Sitzverteilung:<br />
CDU<br />
Grüne<br />
SPD<br />
FDP<br />
7 Sitze<br />
2 Sitze<br />
2 Sitze<br />
2 Sitze<br />
Gewählte Kandidaten<br />
Partei Kandidat Mandat<br />
CDU Kreyenhop, Tamina Personenwahl<br />
CDU Entholt, Kay Personenwahl<br />
CDU Krey, Tanja Personenwahl<br />
CDU Lotz, Hans-Jürgen Listenwahl<br />
CDU von Busse, Alexa Listenwahl<br />
CDU Zeimke, Simon Listenwahl<br />
CDU Müller-Wagner, Frank Listenwahl<br />
GRÜNE Kocas, Cemal Listenwahl<br />
GRÜNE Dr. Kraß, Stefan Listenwahl<br />
SPD Rohdenburg, Wolfgang Personenwahl<br />
SPD Hethey, Meike Listenwahl<br />
FDP Holzberg, Jan Personenwahl<br />
FDP Richter, Bernd Listenwahl<br />
14 OBERNEULAND
Summerfeeling
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
OBERNEULANDER<br />
KÜRBISWETTE<br />
WACHSTUM IST ANGESAGT!<br />
Andreas Meinke,<br />
Andreas Wokurka<br />
und Wolfgang<br />
Frese am Grill<br />
Birgit und<br />
Ronald Grund<br />
Ende Mai wurden vor dem Gemeindehaus die<br />
Pflanzen für die Kürbiswette ausgegeben.<br />
Wie in jedem Jahr war das gleichzeitig eine<br />
Gelegenheit, mal wieder miteinander ins<br />
Gespräch zu kommen. Kühle Getränke und<br />
frische Bratwürste luden zum Verweilen ein.<br />
Tanja<br />
Blendermann<br />
Christiane,<br />
Jeldrik und<br />
Henrike<br />
Diesendorfå<br />
Martina<br />
Kriese<br />
Von einem offenen Wagen<br />
konnten sich alle Teilnehmer die Pflanzen auswählen,<br />
von denen sie sich Erfolg versprechen. Kürbis- und<br />
Sonnenblumenpflänzchen standen dicht beieinander, hoffentlich<br />
hat sie niemand verwechselt.<br />
Auffällig viele Frauen waren dieses Mal am Auswählen. Kerstin Behrendt zum<br />
Beispiel, die sich daran erinnert, dass sie vor Jahren ausgerechnet den Preis für den<br />
hässlichsten Kürbis bekam, Martina Kriese, die mit ihrer Familie noch mal am Rand<br />
des alten Sportplatzes den Kürbis pflanzen will. Tanja Blendermann aus Grasberg, eine<br />
starke Konkurrenz: Die Familie räumte vor zwei Jahren nicht nur den ersten, auch den<br />
zweiten, den achten und den neunten Platz ab. Familie Diesendorf ist schon seit<br />
Jahren dabei.<br />
Nun – wir werden sehen, wer es in diesem Jahr schafft. Wachstum ist eben<br />
angesagt. Das Oberneuland Magazin wünscht allen Teilnehmer ein<br />
starkes Pflanzen-Wachstum. EM<br />
16 OBERNEULAND
GRILLEN 2.0<br />
Foto: Monolith Grill<br />
18 OBERNEULAND
Draußen steigen die Temperaturen und mit ihnen die Lust<br />
aufs Essen an der frischen Luft. Denn was gibt es Schöneres,<br />
als an milden Sommertagen im Garten oder auf dem Balkon<br />
mit Freunden ein Barbecue zu feiern und ein schönes saftiges<br />
Steak zu genießen.<br />
Für den perfekten Fleischgenuss will so einiges bei Einkauf und<br />
Zubereitung bedacht sein. Lesen Sie, welche Fleischsorten sich<br />
besonders fürs Grillen eignen, wie die Reife den Geschmack<br />
beeinflusst und wie Sie das optimale Steak zubereiten.<br />
Lust auf was Neues? Wir verraten Ihnen die neusten Grill-Trends und wie<br />
der Steak-o-Mat und diverse Grill-Apps Ihnen beim Grillen 2.0 helfen.<br />
DER EINKAUF<br />
Schon der Einkauf des Fleisches setzt den Grundstein für einen perfekten<br />
Grillgenuss. Soll das Fleisch der Hauptakteur auf dem Rost sein, ist eine<br />
gute Fleischqualität entscheidend.<br />
Grundsätzlich kann jedes Stück aus Rind-, Schweine- oder Lammfleisch<br />
gegrillt werden, das auch in der Pfanne gebraten wird – jedoch sollte es nicht<br />
zu mager sein.<br />
Gepökeltes Fleisch, wie Kasseler, Leberkäse, Speck und Bockwürstchen,<br />
gehört aber nicht auf den Grill; das Nitritpökelsalz entwickelt bei starker<br />
Hitze giftige Substanzen.<br />
Rindfleisch<br />
1. Schritt<br />
Feinschmecker schwören beim Grillen auf saftige Stücke vom Rind. Aus<br />
der Rinderlende stammt das beliebte Roastbeef, das entweder am Stück oder<br />
in Scheiben als Rumpsteak gegrillt werden kann. Eine billigere, aber auch<br />
sehr saftige Alternative ist Rindfleisch aus der Hochrippe (Rib-Eye-Steak).<br />
Die Fleischstücke sollten mindestens 3-5 cm dick sein, sonst werden sie zäh.<br />
Weitere gute Stücke vom Rind sind Entrecote (aus der Mitte des Roastbeefs)<br />
und T-Bone.<br />
Exquisit: Wagyu & Kobe<br />
Wagyu ist die Bezeichnung für mehrere<br />
japanische Rinderrassen. Wagyu heißt<br />
übersetzt schlicht „japanisches Rind“.<br />
Nur das Fleisch der Wagyu-Rinder, die in<br />
der japanischen Region Kobe geboren,<br />
aufgezogen, gemästet und geschlachtet<br />
wurden, darf die Bezeichnung Kobe<br />
tragen. Kobe-Rindfleisch ist eine der<br />
teuersten Fleischsorten der Welt: Ein<br />
Kilogramm kostet 400 bis 600 Euro,<br />
manchmal sogar noch mehr.<br />
Der Unterschied zu deutschem Rindfleisch<br />
liegt sowohl im Fettanteil als<br />
auch in der Fettverteilung, denn das<br />
Fett im Fleisch der Wagyu-Rinder ist<br />
nicht punktuell, sondern gleichmäßig in<br />
sehr feiner Marmorierung im Muskelfleisch<br />
verteilt.<br />
Der hohe Fettanteil von bis zu über<br />
50 % bei Rindern der höchsten Marmorierungs-Stufe<br />
führt zu einem völlig<br />
neuartigen Mundgefühl beim Essen.<br />
Das Fett der Kobe-Rinder schmilzt<br />
bereits bei 25 Grad und beim Kontakt<br />
mit der 37 Grad warmen Mundhöhle<br />
schießt das flüssige Rinderfett aus<br />
allen Poren und füllt den Mund. Das<br />
Fleisch schmeckt extrem saftig, fühlt<br />
sich sehr butterig an und zergeht auf<br />
der Zunge. Geschmack und Textur von<br />
Kobe-Rind sind einzigartig und definitiv<br />
ein Grund, dieses Fleisch zu probieren.<br />
Der hohe Fettanteil und der stolze Preis<br />
machen es jedoch zu einer Delikatesse,<br />
die in dosierten Mengen genossen<br />
werden sollten.<br />
Schweinefleisch<br />
Wer ein saftiges und einfach zu grillendes Steak haben möchte, der greift<br />
am besten zum Schweinenackensteak. Auch Koteletts oder Schnitzel vom<br />
Schwein sind unkompliziert in der Handhabung. Das Fleisch sollte allerdings<br />
nicht zu mager sein und darf gern einen Fettrand haben. Damit das Kotelett<br />
auch am Knochen gar wird, schneidet man es am besten entlang des<br />
Knochens ein.<br />
Wer sich etwas besonders Saftiges und Zartes gönnen möchte, nimmt<br />
Schweinefilet oder Schweinelende. Auch Schweinebauch lässt sich in<br />
Scheiben von 1 bis 1,5 cm Dicke gut grillen.<br />
Foto: Napoleon<br />
OBERNEULAND 19
Die richtige Reife<br />
Die Fleischreifung ist einer der wichtigsten<br />
Einflussfaktoren, um aus Rindfleisch<br />
ein erstklassiges Steak zu<br />
machen. Man unterscheidet hierbei<br />
zwischen dry-aged und wet-aged.<br />
Beim Wet-Aging werden die Fleischteile<br />
direkt nach dem Zuschnitt in spezielle<br />
Cryovac-Beutel verpackt und vakuumiert.<br />
Bei einer Temperatur von +/-0 °C<br />
sorgen die Enzyme für eine Verbesserung<br />
von Geschmack und Konsistenz:<br />
Das Fleisch wird zarter und entwickelt<br />
das typische Aroma.<br />
Beim Dry-Aging wird das Fleisch zur<br />
Reifung „abgehangen“ und reift<br />
3-4 Wochen bei 1-3 °C und einer Luftfeuchtigkeit<br />
von 75-85 % unverpackt.<br />
Ein typisches Merkmal dieses Prozesses<br />
ist der Verlust von Flüssigkeit im<br />
Fleisch, wodurch sich der Geschmack<br />
konzentriert.<br />
Steak-o-Mat<br />
Sie würden gerne mal etwas Abwechslung<br />
auf den Fleischteller bringen,<br />
wissen aber nicht so richtig wie? Hier<br />
kann der Steak-o-Mat Abhilfe schaffen.<br />
Die Spezialisten der Online-Fleischmanufaktur<br />
gourmetfleisch.de haben<br />
den Wunschsteakfinder gemeinsam mit<br />
einer Projektgruppe der Fachhochschule<br />
Niederrhein entwickelt.<br />
Mit seiner Hilfe finden Sie Antworten<br />
auf die Frage, wie sich der Geschmack<br />
der Fleischsorten untereinander unterscheidet,<br />
welche Sorte zu welcher<br />
Gelegenheit passt und was Ihrem<br />
Gaumen am meisten liegt.<br />
Unter www.gourmetfleisch.de/steakomat<br />
wählen Sie zunächst „Rind“ oder<br />
„Schwein“, dann die gewünschte<br />
Verwendung (z.B. Grillfest, Candlelight<br />
Dinner oder Familienessen) und schließlich<br />
einige Geschmacksvorlieben: mehr<br />
oder lieber wenig Fett, schön zart oder<br />
gerne ein wenig bissfest, wet- oder<br />
dry-aged. Wer mag, kann das Ergebnis<br />
dann auch gleich online bestellen.<br />
Lammfleisch<br />
Lammfleisch ist besonders zart, wenn es gut abgehangen ist. Am besten<br />
lassen Sie sich die Fleischstücke vom Metzger schneiden, und zwar quer zur<br />
Faser. Achten Sie vor allem darauf, dass die Stücke nicht zu dünn sind, sonst<br />
trocknet das Fleisch beim Grillen zu schnell aus. Besonders beliebt sind<br />
Doppelkoteletts vom Rücken oder Nacken. Lammkeule am Stück oder in<br />
Scheiben geschnitten eignet sich ebenfalls.<br />
Geflügel<br />
Auch Hähnchen- und Putenfleisch eignen sich gut für den Grill. Am<br />
besten sollten die einzelnen Teile mit der Haut zubereitet werden. Das Fett<br />
in der Haut schützt das Fleisch vor dem Austrocknen und macht es dadurch<br />
schön zart. Besonders geeignet sind Hähnchen- oder Putenschenkel. Sie sind<br />
saftiger als die mageren Bruststücke und trocknen auf dem Rost nicht so<br />
schnell aus.<br />
DIE ZUBEREITUNG<br />
Start mit Raumtemperatur<br />
2. Schritt<br />
Für ein optimales Grillergebnis nimmt man das Fleisch 30 Minuten vor<br />
dem Grillen aus dem Kühlschrank. So kann es bereits Raumtemperatur<br />
annehmen und die Garzeit verkürzt sich. Außerdem wird der Flüssigkeitsverlust<br />
während des Grillens minimiert, was das Fleisch zarter macht.<br />
Foto: Feuerhand/Petromax Gruppe<br />
20 OBERNEULAND
DIE BESTEN<br />
GRILL-APPS<br />
Grill Guide<br />
Diese App bietet Anfängern<br />
eine Schrittfür-Schritt-Anleitung,<br />
wie verschiedene<br />
Fleischsorten auf<br />
dem Grill perfekt<br />
gelingen. Dabei ist<br />
die App sehr simpel<br />
gehalten, alle wichtigen<br />
Abläufe sind einfach<br />
erklärt. Einziger<br />
Nachteil: Den Grill<br />
Guide gibt es nur auf Englisch.<br />
Verfügbar für: Android<br />
Preis: kostenlos<br />
SteakMate<br />
Die App SteakMate hilft mit Zubereitungstipps<br />
für unterschiedliche<br />
Fleischsorten<br />
wie Entrecote,<br />
Roastbeef oder<br />
Filet. Sie errechnet<br />
anhand<br />
der angegebenen<br />
Dicke der<br />
Stücke ganz<br />
genau, wie<br />
lange jedes<br />
davon braten<br />
muss. Ist die<br />
gewählte Garstufe erreicht,<br />
gibt sie Alarm.<br />
Verfügbar für: iOS und<br />
Android<br />
Preis: kostenlos<br />
Grill Time<br />
Drei-Zentimeter-<br />
Steak medium<br />
rare? Zwei-Zentimeter-Burger<br />
medium?<br />
Gemüse bissfest?<br />
Die App gibt die<br />
nötige Temperatur<br />
vor und fordert per<br />
Alarm oder Pop-up-<br />
Meldung zum Wenden des<br />
Grillguts auf.<br />
Verfügbar für: iOS<br />
Preis: 2,29 Euro<br />
Der perfekte<br />
Garpunkt<br />
Die individuell perfekt<br />
empfundene Garstufe<br />
ist das A und O<br />
beim Grillen. Doch wer<br />
das Fleisch zum Überprüfen<br />
ansticht, der riskiert,<br />
dass Saft aus dem<br />
Fleisch austritt und es<br />
trocken schmeckt.<br />
Doch zu blutig oder zu<br />
stark durchgebraten<br />
schmeckt es auch nicht.<br />
Einen Ausweg aus<br />
diesem Dilemma bietet<br />
die Daumenprobe: Führen Sie hierfür für jeden Garzustand andere Finger<br />
zusammen und testen mit dem Zeigefinger der anderen Hand den Druck,<br />
den Ihr Handballen, unterhalb des Daumens, aufweist. Je nachdem welche<br />
Finger Sie zusammenführen, ändert sich der Anspannungszustand, welchen<br />
Sie dann mit der Konsistenz des Steaks vergleichen.<br />
Rare: Druck des Handballens ohne Zusammenführen der Finger testen<br />
Medium rare: Daumen und Zeigefinger<br />
Medium: Daumen und Mittelfinger<br />
Medium well: Daumen und Ringfinger<br />
Well done: Daumen und kleiner Finger<br />
Das perfekte Steak will ruhen<br />
Runter vom Grill, rauf auf den Teller und gleich los essen … so lieber<br />
nicht, denn das verhindert, dass der Fleischsaft sich wieder im Fleisch verteilen<br />
kann. Schneiden Sie Ihr Steak also nicht direkt nach dem Grillen an,<br />
sondern lassen Sie es noch ein paar Minuten ruhen – am besten in Alufolie<br />
gewickelt. So bleibt das Fleisch warm, entspannt sich und die Säfte können<br />
sich wieder verteilen.<br />
GRILLEN MAL ANDERS<br />
Aromatische Glut<br />
Einen besonders würzigen Geschmack bekommt Fleisch, wenn man vorher<br />
Kräuter wie zum Beispiel Rosmarin oder Thymian in die Glut gibt. Damit<br />
die Kräuter nicht so schnell verbrennen, legen Sie diese vorher einfach<br />
in Wasser ein. Sie können Alufolie unter die Kräuter legen – auch hier steigt<br />
dann ein aromatischer Rauch auf. Als dritte Variante kann man die Kräuter<br />
beim indirekten Grillen auch in die Tropfschale legen, so fangen die Kräuter<br />
dann zu rauchen an und verleihen dem Grillgut ein pikantes Aroma.<br />
Bananenblätter statt Alufolie<br />
schon probiert?<br />
Fisch und Gemüse werden zum schonenden Grillen gern in Alufolie eingewickelt.<br />
Viel geschmacksintensiver lassen sie sich allerdings in Bananenblättern<br />
zubereiten. Zusammen mit frischen Kräutern und Gewürzen ergibt<br />
Foto: Monolith Grill<br />
22 OBERNEULAND
Weber iGrill<br />
Der US-amerikanische Grill-<br />
Hersteller Weber ist bekannt<br />
für seine<br />
Barbecue-<br />
Geräte und<br />
hat mit der<br />
Erfindung des<br />
Kugelgrills die<br />
Welt des Grillens<br />
nachhaltig<br />
verändert.<br />
Zur weiteren Perfektionierung<br />
des Grillerlebnisses<br />
bietet Weber ein mit der<br />
kostenlosen iGrill-App<br />
kompatibles Bluetooth-<br />
Thermometer an, um Grillen noch einfacher,<br />
bequemer und vor allem smarter zu machen.<br />
Durch die Verbindung von Smartphone und<br />
Thermometer wird Grillen deutlich entspannter<br />
und während der Zubereitung bleibt mehr Zeit<br />
für family and friends.<br />
Verfügbar für: Android und iOS<br />
Preis: kostenlos<br />
Grillrezepte 2<br />
Die App Grillrezepte 2,<br />
die vom Deutschen<br />
Grillsportverein<br />
herausgegeben wird,<br />
liefert Inspiration für<br />
ein ganzes Leben<br />
voller Grillfeste! Über<br />
5.000 Rezepte vereint<br />
die App – darunter so<br />
exotische Gerichte wie<br />
Känguru-Filet, gerösteter<br />
Fasan oder mit Speck umwickelte Shrimps.<br />
Damit es trotz der Fülle an Ideen nicht unübersichtlich<br />
wird, lassen sich die Rezepte nach<br />
verschiedenen Merkmalen wie Region, Hauptzutat<br />
oder Zubereitungsmethode sortieren.<br />
Verfügbar für: iOS und Android<br />
Preis: 2,29 Euro<br />
Vegan Grillen<br />
Die App Vegan Grillen<br />
hat jede Menge<br />
schmackhafte Grill-<br />
Rezepte an Bord, die<br />
das Grillfest auch für<br />
fleischfreie Esser zum<br />
Hochgenuss machen.<br />
Neben Rezepten mit<br />
Bildern bietet sie auch<br />
eine praktische Einkaufslisten-Funktion.<br />
Verfügbar für: iOS<br />
Preis: 2,29 Euro<br />
sich so ein echter Gaumenschmaus,<br />
der sich<br />
zudem noch sehr appetitlich<br />
direkt im Blatt<br />
servieren lässt.<br />
Zu kaufen gibt es die<br />
exotischen Blätter online<br />
oder im Asialaden.<br />
Gegrillte Früchte<br />
Die wenigsten Hobbygriller trauen sich, auch einmal etwas anderes auf<br />
den Grill zu legen als Fleisch, Fisch oder Gemüse. Dabei können frische<br />
Früchte vom Grill durchaus lecker sein und ein sehr feines Grillaroma<br />
entwickeln. Ananas, Wassermelone, Banane oder Pfirsich – fast jedes Obst<br />
lässt sich als spannender Gaumenschmaus auf dem Grill zubereiten.<br />
Plank Grilling<br />
Ein neuer Trend beim Grillen ist das sogenannte Plank Grilling, welches<br />
von den Ureinwohnern Amerikas erfunden wurde. Hierbei wird Fisch,<br />
Fleisch oder Gemüse auf einem Holzbrett in einem Grill mit Deckel gegart.<br />
Meistens kommen dafür Hölzer wie Zedernholz oder Kirschholz zur<br />
Anwendung. Die Speisen nehmen während des Kochvorganges etwas von<br />
dem Geschmack des Holzes auf und der Rauch des verkohlenden Holzes gibt<br />
sein Aroma an das Grillgut ab. Besonders zartes Fleisch wie Geflügel oder<br />
Rinderfilet und natürlich Fisch und Meeresfrüchte, die weniger Hitze<br />
vertragen, gelingen mit dieser behutsamen Methode hervorragend.<br />
Um das Verbrennen des Holzes zu verhindern, sollte es mindestens sechs<br />
Stunden gewässert und auf der Oberseite vor dem Grillen mit Olivenöl<br />
bepinselt werden.<br />
Zunächst setzt man das mit Grillgut belegte Brett einige Minuten direkter<br />
Hitze aus, bis es auf der Unterseite zu rauchen beginnt. Anschließend<br />
schiebt man es in eine Region ohne Unterhitze und schließt den Deckel des<br />
Kugel-/Gasgrills. Der Heißrauch wird nun das Grillgut garen und an der<br />
Oberfläche etwas bräunen.<br />
Tipp: Deckel und Folie sollten zwischendurch nicht so oft gelüftet werden.<br />
Denn dadurch entweicht wertvolle Hitze und die Garzeit verlängert sich.<br />
Dutch Oven<br />
Foto: Napoleon<br />
Ein Dutch Oven ist ein massiver, dickwandiger, dreibeiniger Topf aus<br />
Gusseisen, den man direkt in die Glut stellt. Er hat einen dicht schließenden<br />
Deckel, mit einem nach außen hochgezogenen Rand, damit man auch den<br />
Deckel mit Kohle oder Briketts belegen kann. Der Rand verhindert außerdem,<br />
dass Kohle und Asche ins Essen fällt, wenn man den Deckel abnimmt.<br />
Durch die so mögliche Ober- und Unterhitze verteilt sich die Hitze gleichmäßig<br />
im Gusstopf, und aufgrund der Materialstärke bleibt die Hitze lange<br />
gespeichert. Viele Dutch Oven haben einen Henkel, damit man sie auch an<br />
einem Haken über dem Lagerfeuer betreiben kann. In erster Linie wird ein<br />
Dutch Oven jedoch mit Briketts befeuert.<br />
Mit 4 kg Fleisch bekommt man dank ihm locker 10-12 Personen satt.<br />
Wichtig ist beim Fleischeinkauf, dass das Fleisch einen hohen Fettanteil aufweist<br />
– in 2 cm dicke Scheiben geschnitten wird es mit Salz, Pfeffer und Kräutern<br />
gewürzt. Sodann geht es an das Füllen des Dutch Ovens: Zunächst wird<br />
der Boden mit Speckstreifen ausgelegt, dann das Fleisch hochkant abwechselnd<br />
mit Gemüse (z.B. rote Zwiebeln, Tomaten, Paprika) schichten. Zum<br />
Schmoren Rotwein und Barbecuesauce über das Fleisch geben; eine Lage<br />
Speckstreifen bildet den Abschluss. Deckel drauf und ab auf die Glut, wobei<br />
auch ein paar Kohlen oben auf den Deckel kommen. Das war es dann schon<br />
mit dem aktiven Teil. Nun dauert es ca. vier Stunden, bis Sie das äußerst<br />
schmackhafte Ergebnis genießen können. Text: Anne Günter<br />
24 OBERNEULAND
Der idyllische Achterdieksee in Oberneuland<br />
ist ein idealer Ort für einen Familienausflug.<br />
Das Grillen ist an eingerichteten<br />
Stationen oder auf der Wiese erlaubt.<br />
GRILLEN<br />
im Grünen<br />
Worauf man beim Barbecue<br />
in freier Natur achten sollte.<br />
Endlich Sommer, endlich lange<br />
draußen sein. Viele Bremer setzen<br />
sich jetzt gerne wieder in Parks und<br />
auf Grünflächen. Immer häufiger<br />
haben Naturliebhaber auch einen Grill im<br />
Gepäck. Doch wo ist das Grillen eigentlich erlaubt?<br />
Wir haben für Sie die wichtigsten Regeln<br />
und Tipps für ein gemütliches Outdoor-<br />
Grillfest.<br />
Grillen auf Freiflächen<br />
Warum nicht einmal ein Picknickköfferchen<br />
mit Grillgut, frischen Salaten und anderen<br />
sommerlichen Leckereien schnüren?<br />
In Bremen gibt es einige schöne Flecken, die<br />
sich ideal für die Nahrungszubereitung im<br />
Grünen anbieten. Doch lässt es sich nicht<br />
einfach so drauflos grillen: In Wald- sowie<br />
Natur- und Landschaftsschutzgebieten ist<br />
das Grillen generell nicht erlaubt.<br />
Im Allgemeinen gilt: In Bremen kann auf<br />
allen öffentlichen Grünflächen und an ausgewiesenen<br />
Badestellen immer dann gegrillt<br />
werden, wenn die Beschilderung nichts Gegenteiliges<br />
besagt. Vorausgesetzt natürlich,<br />
man nimmt Rücksicht auf Mensch und Natur,<br />
macht keinen Lärm und nimmt seinen<br />
Müll wieder mit. Der Bürgerpark ist beispielsweise<br />
nicht freigegeben, da er nicht im<br />
Eigentum der Stadt ist. Die Wallanlagen sind<br />
ebenfalls kein geeigneter Ort für Grillfreunde,<br />
da sie unter Denkmalschutz stehen. Die Stadt<br />
Bremen informiert auf ihrer Website über die<br />
öffentlichen Grillplätze im Bremer Raum.<br />
Der optimale Grillplatz<br />
unter freiem Himmel<br />
Man sollte sich den Flecken, an dem man<br />
sich für ein geselliges Grillfest niederlassen<br />
möchte, mit Sorgfalt auswählen. Der Ort sollte<br />
windgeschützt sein, um keinen Funkenflug<br />
zu erzeugen, der besonders bei Trockenheit<br />
zur Brandgefahr führen kann. Achten Sie auf<br />
einen flachen Untergrund ohne Unebenheit,<br />
damit das Grillgerät auch standfest ist. Die<br />
Feuerstelle sollte nicht in der Nähe von<br />
brennbaren Materialien wie Bäumen positioniert<br />
werden. Außerdem sollte der Ort so gewählt<br />
werden, dass der Grill nicht durch den<br />
spielenden Nachwuchs gefährdet werden<br />
kann, also über ausreichend Platz verfügt.<br />
Eine nahe liegende Wasserquelle wie ein See<br />
ist ebenfalls sinnvoll, um das Feuer abschließend<br />
gut löschen zu können.<br />
26 OBERNEULAND
3<br />
4<br />
6 5<br />
2<br />
1<br />
Wer auf der sicheren Seite sein möchte,<br />
entscheidet sich für einen der öffentlichen<br />
Grillplätze mit ausgewiesenen Flächen.<br />
Manche dieser Plätze haben sogar eigens<br />
dafür eingerichtete Stationen, die teilweise<br />
über größere Müllbehälter, gemauerte Grillstationen<br />
und Sanitäranlagen verfügen. Wir<br />
präsentieren Ihnen die öffentlichen Plätze,<br />
auf denen das Grillen derzeit erlaubt ist.<br />
1<br />
Der Achterdieksee<br />
Der Achterdieksee liegt quasi direkt vor<br />
unserer Haustür in Oberneuland und ist ein<br />
idealer Ort für einen Familienausflug. Das<br />
Grillen ist an eingerichteten Stationen oder<br />
auf der Wiese erlaubt. Am idyllischen See,<br />
der einst aufgrund des Autobahnausbaus<br />
entstanden ist, tummeln sich in den verschwiegenen<br />
Ecken Wasservögel und Fische.<br />
Die kleine Badebucht liegt im westlichen<br />
Bereich. Sanitäranlagen und ausreichend<br />
Parkplätze stehen zur Verfügung.<br />
2<br />
Der Werdersee<br />
Der Werdersee in der Neustadt ist in Bremen<br />
ein beliebter Platz für Grillfreunde. Seit<br />
2011 ist hier das Grillen allerdings nur noch<br />
an drei ausgewiesenen Grillplätzen sowie auf<br />
der Grillwiese hinter dem DLRG-Haus<br />
gestattet, ansonsten droht ein Bußgeld. Ein<br />
Besuch des größten Erholungssees in Bremen<br />
lohnt sich immer: Er besticht durch seine zentrale<br />
Lage im Herzen der Stadt und eine hervorragende<br />
Wasser- und Aufenthaltsqualität.<br />
3<br />
Der Unisee<br />
Eigentlich heißt er ja Stadtwaldsee, den<br />
Bremern ist er besser als Unisee bekannt, der<br />
in Horn-Lehe in direkter Nachbarschaft<br />
zum Bürgerpark und der Bremer Universität<br />
liegt.<br />
Im Süden des größten Bremer Baggersees<br />
liegt ein weitläufiger Sandstrand, zahlreiche<br />
Liegewiesen und Buchten laden außerdem<br />
zur Naherholung ein. Der Unisee ist mit<br />
einem großen Sportangebot besonders<br />
beliebt bei Surfern, Tauchern und Anglern.<br />
4<br />
Der Sodenmattsee<br />
Ganz zentral in Huchting liegt der<br />
Sodenmattsee, der einst als Sandquelle ausgebaggert<br />
wurde. Gegrillt werden darf hier<br />
nur auf einem ausgewiesenen Grillplatz am<br />
Ostufer. Angler können einen Steg nutzen.<br />
Die einladenden Grünanlagen bieten viele<br />
Schattenplätze für erholsame Stunden. Die<br />
DLRG hat hier eine Station und sorgt für<br />
Badesicherheit.<br />
28 OBERNEULAND
5<br />
Der Bultensee<br />
Er liegt im Ortsteil Blockdiek und ist<br />
Bremens kleinster Badesee. Hier lädt ein<br />
ausgewiesener Grillplatz zum Barbecue mit<br />
Freunden und der Familie an, während im<br />
Sommer ein mobiler Kiosk die nötige Erfrischung<br />
anbietet. Der See verfügt über einen<br />
abgegrenzten Nichtschwimmerbereich; ein<br />
Beachvolleyballfeld und eine Tischtennisplatte<br />
sorgen für sportliche Abwechslung.<br />
6<br />
Der Rablinghauser<br />
Weseruferpark<br />
Die lang gestreckte Parkanlage bietet<br />
einen schönen Blick auf die Weser und die<br />
Hafenanlagen. Weite Wiesenflächen, Sitzund<br />
Spielmöglichkeiten und ein Spazierweg<br />
machen ihn zu einem beliebten Ausflugsziel,<br />
an dem auch gegrillt werden kann. Maritime<br />
Seezeichen, wie Anker und Bojen, sind über<br />
die gesamte Fläche verteilt und erinnern an<br />
die große Hafenzeit Bremens. Am 300 Meter<br />
langen Badestrand an der Weser können die<br />
vorbeifahrenden Schiffe bestaunt werden.<br />
Die Wahl des<br />
richtigen Grillgeräts<br />
Ist die Entscheidung für ein Ausflugsziel<br />
gefallen, sollte man für das Outdoor-Barbecue<br />
auch den passenden Grill im Gepäck<br />
haben. Der Gebrauch von Einweggrills ist in<br />
Bremen untersagt, da sie den Rasen beschädigen<br />
und zudem noch leicht ein Feuer entfachen<br />
können. Besonders geeignet sind<br />
spezielle Camping-Grills, die in verschiedenen<br />
Ausführungen erhältlich sind. Die Camping-Grills<br />
zeichnen sich dadurch aus, dass<br />
sie schnell auf- und abgebaut und leicht zu<br />
transportieren sind. Ein weiterer Vorteil ist der<br />
bewegliche Deckel, der je nach Wunsch geöffnet<br />
oder auch abgenommen werden kann.<br />
Will man den Grillvorgang verkürzen<br />
oder das Fleisch smoken, kann der Deckel<br />
länger auf dem Grill gelassen werden. Hat<br />
man Lust auf Lagerfeueratmosphäre, kann<br />
man auch den Deckel sowie den ausbaubaren<br />
Rost ganz weglassen und die Mahlzeit<br />
an Stöcken über dem offenen Feuer grillen.<br />
Tipp: Auf angelegten Grillplätzen lässt sich<br />
mit entsprechend mitgebrachtem Holzvorrat<br />
im Gepäck ein stimmungsvolles<br />
Holzfeuer erzeugen.<br />
Sicherheit und<br />
Naturschutz im Blick<br />
Der Grill sollte einigen Abstand vom Boden<br />
haben, damit die Grasnarbe unversehrt<br />
bleibt. Vorsicht: Zum Anzünden sollten nur<br />
dafür geeignete Würfel- oder Flüssiganzünder<br />
verwendet werden. Andere Beschleuniger<br />
wie beispielsweise Benzin oder Spiritus<br />
sind gefährlich und nicht empfehlenswert.<br />
Wenn das Grillen sich dem Ende neigt,<br />
sollte der Grillplatz ordentlich aufgeräumt<br />
sowie der entstandene Müll eingesammelt<br />
werden. Denken Sie daran, Ihren Müll<br />
wieder mitzunehmen: Bei sommerlichen<br />
Temperaturen zieht es viele Menschen hinaus<br />
und die Müllbehälter vor Ort reichen<br />
dann oft nicht aus. Die Abfälle werden von<br />
vielen einfach achtlos vor die überfüllten<br />
Tonnen gestellt, von wo aus der Wind und<br />
Wildtiere auf Nahrungssuche sie dann in<br />
alle Himmelsrichtungen zerstreuen.<br />
Ebenso wichtig ist das fachgerechte<br />
Löschen des entzündeten Feuers, das<br />
großzügig mit Wasser ausgelöscht werden<br />
sollte. Nur kalte Kohlereste dürfen entsorgt<br />
werden. Die Glutreste sollten nicht eingegraben<br />
werden. Öffentliche Grillplätze<br />
bieten hierfür vorgesehene Metalltonnen an.<br />
Der Grillplatz sollte also erst mit der Sicherheit<br />
verlassen werden, dass von der Feuerstelle<br />
keine Gefahr mehr ausgehen kann –<br />
dies ist besonders in sehr heißen und trockenen<br />
Sommern wichtig.<br />
Ungetrübte Grillfreuden<br />
unter freiem Himmel<br />
Wer also diese einfachen Grundregeln<br />
beherzigt, sich ein lauschiges (und auch erlaubtes)<br />
Plätzchen aussucht und noch dazu<br />
die passende Grillausrüstung dabei hat, dem<br />
steht für einen genussvollen Grillausflug<br />
nichts mehr im Wege!<br />
Text: Gaby Engelsberger, Fotos: Gaby Engelsberger,<br />
Jochen Mönch, Universität Bremen, Senatspressestelle<br />
Der Pferdesport Verlag Ehlers ist spezialisiert auf regionale Medien in Bremen und kompetente Medien im Pferdesport.<br />
Im Verlag erscheinen mehrere Titel in unterschiedlichen Themenfeldern, u.a. Pferdesport Bremen, Pferde fit & vital<br />
und das Oberneuland Magazin.<br />
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Grillen<br />
lernen mit Experte<br />
Leon Bülow<br />
Grill Kurs<br />
Exklusiver Grillkurs<br />
für<br />
das<br />
OBERNEULAND MAGAZIN<br />
Wer grillt, muss auf Qualität<br />
achten. Das Fleisch kommt<br />
ungewürzt auf den Grill.<br />
30 OBERNEULAND
Leon Bülow<br />
„Kräuter mörsern statt<br />
hacken, Knoblauch mit Salz<br />
zerquetschen und Hähnchen<br />
indirekt grillen – ich habe so<br />
viel gelernt.“<br />
Tamina Kreyenhop, Beiratssprecherin<br />
Tamina Kreyenhop<br />
Antje Scheinert<br />
Sylvie Klingler<br />
OBERNEULAND 31
AM ANFANG WAR<br />
DIE AUBERGINE…<br />
„Kaufst du eigentlich immer bio?“, möchte Tamina Kreyenhop<br />
von Leon Bülow wissen. „Regional ist mir wichtiger als bio“,<br />
antwortet der Koch vom Kochblock und Golden Grill.<br />
Er nahm es auf sich und ließ vier Frauen an seinen Grill.<br />
Unsere OBERNEULAND MAGAZIN Redakteurin Antje Scheinert war eine<br />
von ihnen.<br />
Mal so richtig schön grillen, dazu hatten wir uns<br />
getroffen: Sylvie Klingler, Tamina Kreyenhop,<br />
Julia Ehlers und ich. An unserer Seite Leon Bülow<br />
und vor uns ein ganzer Warenkorb, den wir<br />
gemeinsam verarbeiteten und auf den Grill packten.<br />
Da sowohl Tamina als auch ich zu Hause das Grillzepter<br />
schwingen, war es uns wichtig, wie wir das so timen können, dass<br />
wir gemeinsam mit unserer Familie und unseren Gästen am<br />
Tisch sitzen und essen. „Ist das ein Problem?“, fragte Leon Bülow<br />
erstaunt. Klaro, für ihn als Koch ist es ein Leichtes, Garzeiten zu<br />
berechnen und alles gemeinsam auf den Tisch zu bringen. Wir<br />
Vier lernen somit gleich unsere erste Lektion: Starte mit dem<br />
Brot. Das wird nämlich nicht gekauft, sondern flugs selbst<br />
zusammengemengt, geknetet und liegengelassen. Als Nächstes<br />
sind Aubergine und Zucchini dran. „Beim Grillen kommt es ganz<br />
besonders auf die Qualität der Lebensmittel an“, sagt Leon und<br />
startet eine kleine Lebensmittelkunde.<br />
Nachdem Julia das<br />
Gemüse in Form<br />
gebracht wird es von<br />
Tamina auf der Alufolie<br />
arrangiert.<br />
„Gemeinsam kochen fand ich<br />
schon immer toll, gemeinsam<br />
grillen könnte mein neues<br />
Hobby werden.<br />
Vielleicht sollte ich die<br />
Sommergäste vorwarnen …?“<br />
Antje Scheinert<br />
Er zeigt, wie man Frische erkennt. Beim Spargel ist es ganz<br />
einfach – je feuchter der Abschnitt, je frischer der Spargel. Weil er<br />
in Grasberg lebt, kauft er vor Ort im Hofladen, aber auch in Borg-<br />
32 OBERNEULAND
Brot flugs<br />
selbst gemacht<br />
1 kg Mehl<br />
580 g lauwarmes Wasser<br />
1 Würfel Hefe<br />
30 g Zucker<br />
30 g Salz<br />
Fleur de Sel, getrocknete Kräuter (z.B. italienisch), Olivenöl<br />
Die Hefe mit dem Zucker im handwarmen Wasser auflösen,<br />
mit Mehl und Salz mischen. Erst in der Schüssel, dann auf einer<br />
Arbeitsfläche gut durchkneten. Warm gestellt ruhen lassen, bis<br />
der Ofen auf 220 Grad vorgeheizt ist. Auf einem mit Backpapier<br />
ausgelegtem Blech den Teig ausrollen, mit den Fingern Mulden<br />
hineindrücken, mit Olivenöl beträufeln und mit getrockneten<br />
Kräutern und Fleur de Sel würzen. 15 Minuten abbacken.<br />
Tipp 1: Den Zucker mit in das Wasser geben, so geht die Hefe<br />
schneller.<br />
Tipp 2: Keine frischen Kräuter verwenden, diese würden im<br />
Ofen verbrennen.<br />
Melonen-salat<br />
ca. ¼ Melone<br />
Chili<br />
Grün von 2 Stangen Frühlingslauch<br />
4 Radieschen<br />
½ Bund Koriander<br />
1 Avocado<br />
1 EL helle Sesamsaat<br />
1 EL dunkle Sesamsaat<br />
Saft von ½ Limette<br />
Olivenöl, Reisessig, Sojasauce, Sambal Olek<br />
Melone würfeln, Radieschen in feine Scheiben schneiden,<br />
Avocado klein würfeln, Koriander in Streifen schneiden, Lauchgrün<br />
ebenso. Alles mit der Sesamsaat und dem Limettensaft<br />
mischen, ca. 2 EL Olivenöl dazu geben und mit Essig, Sojasauce<br />
und Sambal Olek abschmecken.<br />
Tipp: Den Salat mit der Hand mischen, dabei die feinen<br />
Radieschenscheiben trennen.<br />
1 Zucchini<br />
1 Aubergine<br />
4 kleine Tomaten<br />
4 Stangen Spargel<br />
1 Stück Cayenne-Chili<br />
Basilikum, Olivenöl, Salz, Pfeffer<br />
Für die Variante: 2 Fetakäse<br />
Gemüse<br />
in Alufolie<br />
Zucchini und Aubergine in gleich große Würfel schneiden,<br />
Spargel schälen, halbieren und in Stücke schneiden. In einer<br />
Schüssel mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und frischen Basilikumblättern<br />
mischen. Circa einen Zentimeter der Chili in Ringen dazu.<br />
Das Gemüse auf zwei Alufolien verteilen und fest verschließen.<br />
Variante: Auf die Alufolie zunächst ½ Fetakäse legen, dann das<br />
Gemüse darauf drapieren und ebenfalls fest umwickeln.<br />
Tipp: Damit das Gemüse im eigenen Saft garen kann,<br />
ist es wichtig, dass keine Luft in den Päckchen ist.<br />
Genießen Sie<br />
frische<br />
Pfifferlinge<br />
in vielen Variationen<br />
auf unserer schönen<br />
Sommerterrasse<br />
Bitte<br />
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OBERNEULAND 33
Kleine Warenkunde zwischendurch:<br />
Leon Bülow erklärt die unterschiedlichen<br />
Fleischpartien eines Rindes.<br />
„Eine Béarnaise auf dem<br />
Grill aufschlagen finde<br />
ich sehr schick und<br />
das Flank-Steak war<br />
beeindruckend lecker.“<br />
Sylvie Klingler, Musik- und Kunstlehrerin an der GSO und Waldorfschule Osterholz<br />
feld ist ein Gemüsehändler seines Vertrauens. Dabei kommt es<br />
ihm weniger darauf an, dass die Produkte biologisch angebaut<br />
werden, als auf Regionalität. „Ideal ist natürlich die Kombination<br />
aus Bio und Regional, aber bei ‚Bio aus Marokko’ räume ich der<br />
Regionalität den höheren Stellenwert ein und gebe kleinen Händlern<br />
vor Ort den Vorzug“, erklärt Leon Bülow. Fündig wird man<br />
auf der Suche nach Frische ebenfalls auf dem Markt und in<br />
Hofläden. „Drücke mal auf die Aubergine und auf die Zucchini“,<br />
weist er Julia an. Beides hat einen ähnlichen Härtegrad, deswegen<br />
kommt es darauf an, beides in gleich große Würfel zu schneiden.<br />
Würde man eine Möhre mit unters Grillgemüse mischen,<br />
müssten deren Würfel kleiner ausfallen. Dafür können die<br />
Tomaten geviertelt werden, bei Pilzen wäre es ebenso. Schon mal<br />
etwas gelernt!<br />
Aus dem Kühlhaus holt er einen Rinderrücken und erklärt, wo<br />
sich Rib-Eye, T-Bone, Porterhouse, Rumpsteak und Filet beim<br />
Rind verstecken. Für uns hat er Rib-Eye und Flank vorbereitet.<br />
Würstchen sind die Klassiker, können als Chorizo oder besonders<br />
gut gewürztes Grillwürstchen zum Highlight avancieren. Aber<br />
auch eine Hühnchenbrust und Black Tiger Prawns, Kartoffeln,<br />
Melone, Radieschen, Kräuter, Chili, Eier und Zwiebelgrün warten<br />
auf ihre Verarbeitung.<br />
„Ich dachte mir, wir machen einen Salat, zwei Saucen, Gemüse,<br />
Feta-Käse, Fleisch und Wurst – das Brot nicht zu vergessen.“<br />
Wer nette Freunde und eine große Küche hat, der kann es im<br />
Privaten so machen, wie wir in den Räumlichkeiten des Kochblocks.<br />
Während der Grill vorheizt, der Hefeteig geht, schnippeln und marinieren<br />
wir. Die Hühnchenbrust ist unser Zeitmesser. Diese wird<br />
zunächst mariniert, und wenn der Grill die richtige Temperatur hat,<br />
indirekt rund 30 Minuten auf der Karkasse gegrillt. Schlau ist, wenn<br />
man zu diesem Zeitpunkt schon die Schnippeleien erledigt hat.<br />
Das Brot benötigt 15 Minuten Backzeit und sollte vor dem<br />
Schneiden etwas abkühlen. Wenn das Gemüse die richtige Größe<br />
hat, sind sowohl Feta-Gemüse als auch Gemüse-Päckchen<br />
schnell vorbereitet. Die Prawns werden mit Knoblauch, Chili und<br />
34 OBERNEULAND
Hühnerbrust-<br />
Marinade<br />
2 EL neutrales Öl<br />
½ Msp Cayenne-Pfeffer<br />
1 TL geräuchertes Paprikapulver<br />
1 ½ EL brauner Zucker<br />
4 g Salz<br />
Alle Zutaten vermengen und die Hühnerbrust damit einreiben.<br />
Die Haut leicht anheben und die Marinade auch unter der Haut<br />
verteilen. Die Haut wieder ordentlich über das Filet ziehen.<br />
Tipp: Frische Kräuter oder auch Zitronenschalen müssen fürs<br />
Grillen unter die Haut geschoben werden, da sie sonst bitter<br />
werden.<br />
Bratkartoffeln<br />
vom Grill<br />
4 Kartoffeln<br />
2 Lorbeerblätter<br />
Salz, Öl, Thymian<br />
Kartoffeln gut waschen und in Salzwasser mit zwei Lorbeerblättern<br />
aufsetzen. Rund zehn Minuten kochen lassen.<br />
Abgießen und in Scheiben schneiden. In einer Schüssel mit<br />
etwas Öl übergießen und mit ein paar Thymianblättern mischen.<br />
Später auf einer Platte auf dem Grill braten.<br />
Tipp: Kräuterstiele, die z.B. beim Erstellen der Chimichurri<br />
anfallen, einfach mit ins Kochwasser werfen. „Ich schmeiße<br />
nicht gern Dinge weg, die man noch irgendwie verwenden<br />
kann. Petersilienstiele geben noch zusätzlich Geschmack ab“,<br />
sagt Leon Bülow.<br />
OBERNEULAND 35
Timing ist gefragt:<br />
Tamina Kreyenhop<br />
und Sylvie Klingler<br />
haben die Garund<br />
Ruhezeiten<br />
von Fleisch<br />
und Gemüse<br />
im Griff.<br />
Basilikum mariniert<br />
und auf Zitronengras<br />
aufgespießt.<br />
Die<br />
Kartoffeln landen<br />
im Ganzen<br />
für rund zehn<br />
Minuten im kochenden<br />
Wasser,<br />
damit sie schon<br />
auf den Grill<br />
passen. Für den<br />
Salat wird die<br />
Melone in Würfel<br />
und die Rieschen<br />
in dünne<br />
Scheiben geschnitten.<br />
Wenn<br />
alles vorbereitet<br />
ist, sollte man<br />
erst einmal<br />
durchatmen, etwas trinken und sich dann einer wahrlich sportlichen<br />
Aufgabe widmen: eine Sauce Béarnaise auf dem Grill aufschlagen.<br />
„Das habe ich auch noch nie gemacht“, gibt Leon zu und gibt<br />
die Butter mit einer Handvoll frischem Estragon in den Topf.<br />
Den Trick mit der Wärmeplatte<br />
kennt Sylvie Klingler von ihrem<br />
Mann; er nimmt immer eine<br />
Pfanne. Ist alles fertig, geht es<br />
gemeinsam an den Tisch.<br />
„Eigentlich würde ich keine<br />
Garnelen essen, aber so<br />
schmeckt es super lecker.“<br />
Julia Ehlers, Inhaberin von JuSchu Design<br />
Derweil steht auf dem Grill ein Topf mit Wasser. „Ich habe mir<br />
heute erst dieses Set gekauft. Das müssen wir ausprobieren.“<br />
Dazu gehören eine Platte, eine Pfanne und ein Topf – alles aus<br />
Gusseisen. „Bei uns grillt Michael, der hat immer eine Pfanne auf<br />
dem Grill für die Sachen, die nur noch warmgehalten werden<br />
müssen“, sagt Sylvie, als sie das Fleisch auf dem Gemüse parkt.<br />
Nach knapp zwei Stunden sitzen wir alle gemeinsam am Tisch,<br />
vor uns eine Schale mit den ganzen Köstlichkeiten, und<br />
sind sicher: Am heißen Grill bleiben wir jetzt cool.<br />
Text und Fotos: Antje Scheinert<br />
36 OBERNEULAND
250 g Garnelen<br />
4-5 Zitronengrasstangen<br />
1 TL Salz<br />
1 Zehe Knoblauch, in feinen Würfeln<br />
Olivenöl, Chili (frisch) und Basilikum<br />
Black Tiger<br />
Prawns<br />
(Tiger-Garnelen)<br />
Salz und Knoblauch mit der „hinteren“ Kante eines Messers<br />
zermatschen und damit die entdarmten und gereinigten<br />
Garnelen einreiben. Mit Olivenöl, Basilikum und Chili mischen.<br />
Zitronengrasstangen als Spieße benutzen.<br />
Tipp 1: Knoblauch sollte wegen der ätherischen Öle nie<br />
gepresst werden - diese können unangenehmes Aufstoßen<br />
bewirken. Wenn er mit Salz zerdrückt wird, werden diese<br />
Öle im Salz gebunden. Dann kann man damit würzen.<br />
Tipp 2: Sowohl bei der Zwiebel als auch beim Knoblauch den<br />
Strunk (das Herz) vor dem Verarbeiten entfernen - das hält<br />
den Atem etwas frischer.<br />
Chimichurri<br />
½ Bund Petersilie, ½ Bund Koriander<br />
2 TL frischer klein geschnittener<br />
Knoblauch<br />
1 rote Zwiebel in kleinen Würfeln<br />
1 TL frische Chili in dünnen Ringen<br />
oder Streifen<br />
Saft ½ Limette<br />
1 Msp Kreuzkümmel<br />
1 Prise Zucker<br />
Sonnenblumen oder Rapsöl<br />
Pfeffer, Salz<br />
Petersilie und Koriander im Mörser mit etwas Öl, Salz und viel<br />
Kraft mörsern. Je nach Marktlage und Gusto kann man auch<br />
frischen Oregano und Thymian mit in die Sauce mörsern.<br />
Mit den übrigen Zutaten abschmecken - diese nicht mehr zerdrücken,<br />
sondern nur untermischen.<br />
Tipp: Ein echtes Pesto wird gemörsert und nicht mit dem<br />
Mixer zerhackt, nur die harten Sachen werden gemixt.<br />
So können sich die ätherischen Öle besser entwickeln.<br />
Sauce Béarnaise<br />
180 g Butter<br />
3 Eigelb<br />
Handvoll Estragon<br />
Schluck Weißwein<br />
evtl. Spritzer Zitrone<br />
Salz, Pfeffer<br />
Die Butter mit dem Estragon in einem Topf auf dem Herd<br />
klären - aufpassen, dass sie nicht braun wird. Eigelb mit Wein<br />
und etwas Salz über dem Wasserbad zur Rose abziehen.<br />
Schlagend die Butter im Strahl einrühren und mit einem<br />
Spritzer Zitrone, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
OBERNEULAND 37
LECKERES FÜR<br />
IHR BARBECUE<br />
Barbecue-<br />
Soße<br />
150 g Zwiebeln,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
1 Chilischote,<br />
2 EL Speiseöl,<br />
1 TL geräuchertes<br />
Paprikapulver,<br />
½ TL gemahlener<br />
Zimt, 1 TL gemahlener<br />
Piment,<br />
100 g Rohrzucker oder brauner Zucker,<br />
1 Pck. Bourbon Vanille-Zucker,<br />
2 EL Tomatenmark, 100 ml Apfelessig,<br />
150 g Tomatenketchup, 100 ml Worcestersoße,<br />
4 EL Sojasoße, 200 ml Johannisbeernektar<br />
, schwarz, 1 Msp. Einmachhilfe<br />
1. Vorbereiten:<br />
Zwiebel und Knoblauch abziehen und fein<br />
würfeln. Chilischote putzen und fein würfeln.<br />
Hinweis: Da die Chilischoten sehr scharf<br />
sind, ziehen Sie bei der Verarbeitung der<br />
Schoten am besten Gummihandschuhe an.<br />
Rustikales Zupf-Landbrot<br />
Hefeteig:<br />
400 g Weizenvollkornmehl, 300 g Dinkelmehl<br />
Type 1050, 300 g Roggenmehl Type<br />
997, 1 Würfel Frische Hefe, 1 Pck. fertiger<br />
Sauerteig (75 g), 2 TL Zucker, 3 TL Salz,<br />
etwa 1 EL Brotgewürz (Koriander, Anis,<br />
Kümmel und Fenchel), 650 ml lauwarmes<br />
Wasser<br />
Außerdem:<br />
etwas Wasser, etwas Weizenmehl<br />
Für das Backblech: Backpapier<br />
Füllung:<br />
2 Knoblauchzehen, 1 Bund fein gehackte,<br />
gemischte Kräuter, z. B. Rosmarin, Petersilie,<br />
Schnittlauch, Basilikum, Thymian<br />
750 g Käse, z. B. Scamorza (geräucherter<br />
Mozzarella) oder Büffelmozzarella, etwas<br />
Olivenöl<br />
Hefeteig:<br />
1. Alle 3 Mehlsorten in eine Rührschüssel<br />
geben. Die Hefe daraufbröckeln. Übrige<br />
Zutaten hinzufügen und alles mit einem<br />
Mixer (Knethaken) zunächst auf niedrigster,<br />
dann auf höchster Stufe in etwa 5 Min. zu<br />
einem Teig verarbeiten. Den Teig zugedeckt<br />
an einem warmen Ort so lange gehen<br />
lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat.<br />
2. Teig auf bemehlter Arbeitsfläche gut durchkneten,<br />
wieder in die Schüssel geben und<br />
nochmals zugedeckt so lange gehen lassen,<br />
bis er sich sichtbar vergrößert hat.<br />
Backblech mit Backpapier belegen. Backofen<br />
vorheizen. Ober-/Unterhitze: etwa 250°C,<br />
Heißluft: etwa 230°C<br />
3. Teig auf bemehlter Arbeitsfläche<br />
nochmals gut durchkneten und zu einem<br />
länglichen Laib (etwa 30 cm) formen,<br />
auf das Backblech legen und zugedeckt<br />
so lange gehen lassen, bis er sich sichtbar<br />
vergrößert hat.<br />
Das Brot mit Wasser bestreichen, mit<br />
etwas Mehl bestreuen und backen.<br />
Einschub: unteres Drittel,<br />
Backzeit: etwa 10 Min.<br />
2. Zubereiten:<br />
Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebel- und Knoblauchwürfel<br />
hinzufügen und glasig dünsten.<br />
Paprikapulver, Zimt, Piment kurz mit anrösten.<br />
Zucker und Vanille-Zucker dazugeben, bis<br />
dieser geschmolzen ist. Tomatenmark und<br />
Chilischotenwürfel dazugeben. Mit Essig<br />
ablöschen und das Ganze kurz einreduzieren<br />
lassen. Mit den restlichen Zutaten aufgießen<br />
und bei mittlerer Hitze etwa 20 Min. köcheln<br />
lassen, so dass eine sämige Soße entsteht.<br />
Einmachhilfe unterrühren. Die Soße heiß in<br />
vorbereitete Gläser oder Flaschen füllen,<br />
mit Schraubdeckeln (Twist-off-Deckel)<br />
verschließen und umgedreht 5 Min. auf den<br />
Deckeln stehen lassen.<br />
4. Dann die Temperatur reduzieren und das<br />
Brot fertig backen. Ober-/Unterhitze: etwa<br />
180°C, Heißluft: etwa 160°C, Einschub:<br />
unteres Drittel, Backzeit: etwa 50 Min. Das<br />
Brot auf einem Kuchenrost erkalten lassen.<br />
5. Backblech mit Backpapier belegen.<br />
Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze:<br />
etwa 180°C, Heißluft: etwa 160°C<br />
Füllung:<br />
Knoblauch abziehen, fein hacken oder durch<br />
eine Knoblauchpresse drücken und mit den<br />
Kräutern vermischen. Käse in feine Scheiben<br />
schneiden. Das erkaltete Brot mehrmals<br />
längs und quer so einschneiden, dass das<br />
Brot fast durchgeschnitten ist und auf das<br />
Backblech legen.<br />
Die Schnitte etwas öffnen, die Knoblauch-<br />
Kräuter-Mischung gleichmäßig einstreuen,<br />
den Käse üppig darin verteilen, mit etwas Olivenöl<br />
bestreichen und überbacken. Einschub:<br />
Mitte, Backzeit: etwa 15 Min., Das Brot<br />
servieren, so lange der Käse noch warm ist.<br />
Rezepte und Fotos: © Dr. Oetker Versuchsküche<br />
38 OBERNEULAND
Couscous mit<br />
scharfen<br />
Hähnchenspießen<br />
Hähnchenspieße:<br />
350 g Hähnchenbrustfilet, 2 TL scharfe Chilipaste,<br />
z. B. Harissa, 3 EL Olivenöl<br />
Dip:<br />
2 Frühlingszwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 1 Be. Crème fraîche<br />
Classic (je 250 g), 2 EL Weißweinessig, 1 geh. TL Senf,<br />
etwa 3 EL Milch, etwas Zucker<br />
Couscous:<br />
2 Zwiebeln, 1 EL Speiseöl, 2 gestr. TL gemahlener Kreuzkümmel,<br />
1 gestr. TL gemahlener Koriander, 150 g Couscous,<br />
300 ml, Wasser, 1 Bund glatte Petersilie<br />
Außerdem: Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />
1. Vorbereiten:<br />
Hähnchenfilet unter fließendem kalten Wasser abspülen, trocken<br />
tupfen und in mundgerechte Stücke schneiden. Chilipaste mit<br />
2 EL Olivenöl, etwas Salz und Pfeffer verrühren. Hähnchenstücke<br />
dazugeben, gut vermischen und im Kühlschrank durchziehen<br />
lassen.<br />
Tomaten-<br />
Erdbeer-Salsa<br />
mit Saté-Spießen<br />
Saté-Spieße:<br />
1 Limette, etwa 4 EL Speiseöl, z. B. Sojaöl, 3 EL Sojasoße,<br />
1 - 2 EL Indische Würzpaste, z. B. Tikka Masala (milde Currypaste),<br />
etwa 1 TL Kurkuma, 1 kg Putenschnitzel, Hähnchenbrust<br />
und/oder Lammfilet,<br />
Außerdem: Holzspieße<br />
Tomaten-Erdbeer-Salsa:<br />
250 g reife Tomaten, z. B. Mini-Dattel-Tomaten, 250 g Erdbeeren,<br />
1 kleine rote Zwiebel, 1 Chilischote, 1 EL Tomatenmark, etwa<br />
2 EL Apfelessig, 1 TL frisch geriebener Ingwer, Salz, frisch gemahlener<br />
Pfeffer, 1 Pck. Sahnesteif, 75 g Zucker, 1 - 2 TL Limettensaft,<br />
etwas gehackte Minze<br />
2. Dip:<br />
Frühlingszwiebeln waschen und in Ringe schneiden. Knoblauch<br />
abziehen und durch eine Knoblauchpresse drücken. Crème<br />
fraîche mit Essig, Senf, Milch, Knoblauch und Frühlingszwiebeln<br />
verrühren, mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.<br />
3. Couscous:<br />
Zwiebeln abziehen und in kleine Würfel schneiden. Öl in einem<br />
Topf erhitzen. Zwiebelwürfel darin glasig dünsten, Kreuzkümmel,<br />
Koriander, Salz, Pfeffer, Couscous und Wasser dazugeben. Alles<br />
zugedeckt bei schwacher Hitze etwa 5 Min. gar ziehen lassen. Hinweis:<br />
Auch die Packungsanleitung beachten. Petersilie waschen,<br />
trocken tupfen, klein hacken und zum Schluss unterheben.<br />
4. Hähnchenspieße:<br />
Hähnchenstücke auf Spieße stecken. Übriges Öl in einer beschichteten<br />
Pfanne erhitzen. Hähnchenspieße von allen Seiten anbraten<br />
und bei mittlerer Hitze etwa 5 Min. gar braten. Hähnchenspieße mit<br />
Couscous und Dip auf Tellern anrichten.<br />
1. Saté-Spieße:<br />
Limette heiß waschen, trocken tupfen und die Schale fein abreiben.<br />
Den Saft einer halben Limette auspressen. Öl, Sojasoße, Paste,<br />
Kurkuma, Limttenschale und -saft verrühren. Das Fleisch trocken<br />
tupfen, in Streifen schneiden und in der Marinade wenden. Jeweils<br />
1-2 Streifen auf einen Schaschlik-Holzspieß stecken und mind.<br />
2 Std., am besten über Nacht, zugedeckt im Kühlschrank marinieren<br />
lassen.<br />
2. Tomaten-Erdbeer-Salsa:<br />
Tomaten und Erdbeeren waschen, putzen, grob zerkleinern und<br />
in eine Rührschüssel geben. Zwiebel abziehen, grob zerkleinern.<br />
Chilischote putzen, fein schneiden und dazugeben. Hinweis:<br />
Da die Chilischoten sehr scharf sind, ziehen Sie bei der Verarbeitung<br />
der Schote am besten Gummihandschuhe an.<br />
Übrige Zutaten - bis auf die Minze- hinzufügen und alles mit<br />
einem Pürierstab etwa 1 Min. pürieren. Minze unterrühren und<br />
abschmecken. Bis zum Verzehr in den Kühlschrank stellen.<br />
3. Öl in einer (Grill-)Pfanne erhitzen und die Fleischspieße darin<br />
von allen Seiten einige Minuten braten. Oder die Spieße auf<br />
einem Grill zubereiten. Die Salsa und nach Belieben Baguette<br />
dazu servieren.<br />
OBERNEULAND 39
Oberneulander Gewürzikon<br />
Iberico-Schweinchen vom Holzkohlegrill<br />
mit Salat von Kichererbsen,<br />
Zucchini, Linsen, Feta<br />
und Melone<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
ZUTATEN<br />
Gewürzmischung: „Sweet-Hot-BBQ“<br />
Iberico:<br />
800 g Ibericonacken<br />
6 EL Olivenöl<br />
4 EL Pades Sweet-Hot-BBQ- Gewürz<br />
Salz und Meersalz<br />
Sweet-Hot-BBQ<br />
… haben wir ursprünglich zum Würzen<br />
von Grillfleisch entwickelt, mit seiner leichten<br />
Süße und blumigen Schärfe bildet es vor<br />
allem zu Schweinefleisch, Ibericoschwein<br />
und hellem Geflügel eine harmonische<br />
Ergänzung. Die Mischung kann man vor<br />
dem Servieren als Finisher benutzen oder<br />
NACH DEM ANBRATEN auf das Gargut<br />
auftragen: Da die Einzelgewürze relativ fein<br />
gemahlen sind, entstehen in der starken<br />
Hitze des Anbratens zu kräftige Röststoffe.<br />
In unserer Küche braten wir das Fleisch an,<br />
Spitzenkoch<br />
Wolfgang Pade ist unser Experte<br />
Foto: Nicola van Ravenstein<br />
GEWüRZMISCHUNG<br />
„SWEET-HOT-BBQ“<br />
reiben es danach mit Sweet-Hot-BBQ ein<br />
und garen bei niedrigerer Temperatur weiter.<br />
Aber die Mischung will mehr als Grill<br />
und BBQ: Wenn ein Pasta-, Kartoffel- oder<br />
Reisgericht zu langweilig schmeckt, einem<br />
Brotaufstrich, einem Eintopf oder einer<br />
Gemüsezubereitung wie Ratatouille der<br />
Pfiff fehlt: Sweet-Hot kann zum Retter<br />
werden, einen akzentuierten Spannungspunkt<br />
setzen, denn es ist nicht eindimensional<br />
Chili-scharf, sondern anpassungsfähig,<br />
da die Zutaten wie Koriander, Oregano,<br />
Kreuzkümmel und Ingwer harmonisch<br />
abgestimmt sind.<br />
In unserer Serie: “Oberneulander Gewürzikon” berichtet<br />
der<br />
Spitzenkoch Wolfgang Pade aus Verden jeden Monat<br />
über die<br />
Welt der Gewürze. Seit einigen Jahren stellt Pade Gewürzmischungen<br />
zusammen, die er in seiner Küche verwendet<br />
und mit denen er geschmackliche Akzente setzt.<br />
Verstärkt wendet er sich aktuell Gewürzmischungen zu, die die Gerichte für<br />
den täglichen Gebrauch mit ihren Aromen heben.<br />
Salat:<br />
6 EL gekochte Kichererbsen oder<br />
abgetropfte Dosenware<br />
4 EL schwarze Beluga-Linsen, in Salzwasser<br />
knackig gekocht und abgeschreckt<br />
4 EL gelbe Schälerbsen, eingeweicht,<br />
in Salzwasser gekocht und abgetropft<br />
1 gelbe oder grüne Zucchini, längs<br />
halbiert, die Hälften in Dreiecke geschnitten,<br />
in Olivenöl scharf angebraten, gewürzt<br />
mit Salz, Pfeffer, Zucker und Zitronensaft<br />
1 Lauchzwiebel, in Röllchen geschnitten<br />
2 rote Zwiebeln, geschält und in feine<br />
Streifen geschnitten<br />
1 kleine milde Chili, in Ringe geschnitten<br />
4 EL Schnittlauchröllchen<br />
Zum Marinieren:<br />
Balsamico, Salz, Pfeffer 1 Prise, je 1 Prise<br />
Ras el-Hanout und Pimentón de la Vera<br />
Feta & Melone:<br />
20 schöne Würfel aus einer reifen Wassermelone,<br />
mariniert mit Meersalz, Piment<br />
d’Espélette und Mandel-Orangenöl von der<br />
Wesermühle (ersatzweise gutes Olivenöl)<br />
20 Würfel Feta, mariniert mit schwarzem<br />
Pfeffer und Olivenöl<br />
Optionale Garnituren:<br />
frittierte Zwiebelringe und<br />
Basilikumblätter<br />
ZUBEREITUNG<br />
Ibericonacken ungewürzt bei starker Hitze<br />
angrillen, danach salzen. Pades Sweet-Hot-<br />
BBQ mit dem Öl vermengen, diese Marinade<br />
in das Fleisch rundum einmassieren, bei<br />
niedriger Hitze auf 65 °C Kerntemperatur<br />
bringen, nach Belieben in Scheiben<br />
schneiden und diese noch mal ganz kurz<br />
scharf angrillen.<br />
Alle Zutaten für den Salat mischen und<br />
kräftig würzen, mit Essig und Öl marinieren.<br />
Auf Teller verteilen, mit Melonen- und<br />
Fetawürfeln belegen.<br />
Optional mit Basilikum und Röstzwiebeln<br />
garnieren. Fleischscheiben anlegen, mit<br />
Meersalz bestreut servieren.
Gurken wie von<br />
Großmuttern<br />
Die einzigartige Gurken süß-sauer<br />
Melange aus Dill, Zwiebeln und<br />
Gewürzen bringt die knackige<br />
Frische ins Glas!<br />
400 Gramm: 2,49 Euro<br />
www.schudeisky-gurken.de<br />
Rauchig<br />
und honigsüß<br />
Hergestellt aus geräucherten Chilis, Fleur de<br />
Sel und Honigessig und verfeinert mit Rosmarin<br />
und Steak-Pfeffer. 100 Milliliter: 5,99 Euro<br />
www.mexicantears.de<br />
Bremer<br />
Genuss<br />
Neue Ideen von<br />
Bremer Manufakturen<br />
Vielseitiger<br />
Kakao-Genuss<br />
Perfekt für alle, die nicht<br />
immer nur Süßes mögen:<br />
frisch gerösteten Bio Cacao<br />
Nibs – zum Naschen,<br />
zum Aperitif, zum Salat.<br />
100 Gramm: ca. 5 Euro<br />
www.biocacao.de<br />
Piekfein und<br />
bittersüß: Rosalie!<br />
Der neue Apero verbindet fruchtige Erdbeeren<br />
und hocharomatische Rosen mit einem Hauch<br />
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OBERNEULAND 41
GRILLEN IST ZUM<br />
LIFESTYLE-<br />
THEMA GEWORDEN<br />
Foto: Napoleon<br />
42 OBERNEULAND
Schon vor Jahren erkannte<br />
Andreas Ziegeler, dass<br />
Grillen ein Lifestyle-<br />
Thema werden würde.<br />
So änderte er zusammen<br />
mit seinem Bruder sein<br />
Geschäftskonzept. Aus dem<br />
einstigen Gartencenter machten<br />
die beiden Männer aus Osterholz-Scharmbeck<br />
ein Fachgeschäft für hochwertige Gartenmöbel<br />
und Grillgeräte. Wir treffen uns mit dem Grillexperten<br />
Andreas Ziegeler zum Interview.<br />
Herr Ziegeler, wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich auf<br />
Grillmöbel zu spezialisieren?<br />
Andreas Ziegeler: Grillgeräte haben wir schon immer verkauft.<br />
Vor 40 Jahren hat das aber kaum jemanden interessiert. Der<br />
Bedarf war einfach nicht so groß. Vor einigen Jahren haben wir dann<br />
gemerkt, dass andere Sachen, die wir verkauft haben, weniger<br />
wurden. Das Gärtnern ist ja zum Beispiel immer weniger geworden.<br />
So haben wir weniger Sämereien verkauft.<br />
Als wir dann auf Messen gefahren sind, haben wir mitbekommen,<br />
dass Grillen sich zum Lifestyle-Thema entwickeln würde. Es ist ein<br />
Thema, auf das man sich gut vorbereiten muss. Das haben wir<br />
gemacht. Wir haben Schulungen besucht, alles selbst ausprobiert.<br />
Dass das Thema aber so schnell wachsen würde, damit haben<br />
wir nicht gerechnet. Als wir vor sechs Jahren angefangen haben,<br />
dreimal im Jahr Grillkurse über die Hersteller anzubieten, haben<br />
wir die Kurse gar nicht voll bekommen.<br />
Ich habe meine Freunde angerufen und gesagt: Kommt vorbei.<br />
Früher war Grillen nett, aber nicht lebensnotwendig. Heute ist es<br />
Lifestyle. Wenn ich heute im November die Termine für die Grillkurse<br />
des nächsten Jahres auf meine Website stelle, sind die ersten<br />
Kurse nach zwei Wochen<br />
ausgebucht. Zum Anfang<br />
haben wir die Kurse ja<br />
„Zum Relaxen<br />
gehört es<br />
einfach dazu!“<br />
auch noch draußen<br />
gemacht, unterm Dach.<br />
Heute haben wir dazu extra<br />
ein Grillcafé hier beim uns<br />
im Geschäft. Da haben bis<br />
zu 20 Personen Platz und<br />
können ganz bequem<br />
nebeneinander Fleisch würzen, Gemüse schnippeln. Wir haben jetzt<br />
nicht nur die Kurse, bei denen die Grillmeister der Hersteller<br />
kommen, wir haben ganz viele eigene Kurse entwickelt.<br />
Ich habe sechs Griller, die für mich arbeiten. Einer ist sogar ein<br />
ehemaliger Kunde von mir. Nachdem wir über eine Stunde hier geredet<br />
haben, habe ich gemerkt, dass er sich einfach fürs Grillen<br />
interessiert und so habe ich ihn gefragt, ob er nicht Lust hätte, hier<br />
Grillkurse zu machen. Das hatte er. Ich habe ihn dann auf Schulungen<br />
geschickt. Und er hat sich auch selbst geschult. Es ist ja nicht<br />
so, dass wir in den Grillkursen nur eine Bratwurst drauflegen.<br />
Da machen wir fünf bis sechs Gänge.<br />
OBERNEULAND 43
Wie erklären Sie sich, dass Grillen heute Lifestyle ist?<br />
Andreas Ziegeler: Dafür gibt es viele Gründe. Einer ist natürlich der,<br />
dass sich die Nutzung des Gartens einfach geändert hat. Früher<br />
gärtnerte man noch, mähte am Samstag den Rasen. Heute macht<br />
das zum Beispiel ein Mähroboter. Viele Menschen haben überdachte<br />
Terrassen. Das Leben spielt sich viel mehr im Freien ab. Die Terrasse<br />
wird zum grünen Wohnzimmer. Hier wollen die Menschen relaxen<br />
und da gehört ein Grill einfach dazu.<br />
Grillen wird heute viel mehr als Hobby aufgenommen. Das ist einer<br />
der größten Unterschiede zu früher. Ich habe Kunden, die kommen<br />
von der Arbeit nach Hause und gehen dann gleich in den Garten,<br />
um zu grillen. So schalten sie ab. Und durch das Grillen kommen<br />
die Männer wieder in die Küche, bereiten Essen zu. Beim Grillen<br />
kann man sehr kreativ Lebensmittel verarbeiten und immer wieder<br />
etwas Neues ausprobieren. Außerdem ist Grillen sehr gesellig.<br />
Keiner grillt ja für sich allein. Man macht etwas für andere.<br />
Und ist dabei noch an der frischen Luft.<br />
Grillen kann man immer, wenn man lustig ist. Wir haben Griller,<br />
die grillen jeden Tag. So entspannen sie, so kommt die Familie<br />
zusammen und jeder bekommt ein leckeres Essen. In Zeiten der<br />
Digitalisierung ist es schön, etwas mit den Händen zu machen. Ich<br />
habe auch Kunden, die legen Fleisch auf den Grill, gehen dann im<br />
Garten arbeiten und belohnen sich anschließend mit einem schönen<br />
Essen. Beim Gasgrill kann ja auch überhaupt nichts passieren.<br />
Selbst, wenn man das Fleisch über Stunden vergessen würde.<br />
Dann würde es höchstens zu trocken werden.<br />
Wenn Sie an die zurückliegenden fünf bis zehn Jahre denken,<br />
wie hat sich das Grillen verändert?<br />
Andreas Ziegeler: Die größte Änderung ist sicherlich die, dass die<br />
Grillgeräte heute einen Deckel haben. So kann die Hitze nicht<br />
entweichen. Das Fleisch legt man nicht über das Feuer, sondern<br />
bei einem Gasgrill zwischen die Brenner. So wird es gegart.<br />
Das nennt sich indirektes Grillen. Indirektes Grillen wird heute<br />
zu 70 Prozent gemacht.<br />
Welche Grillgeräte sind Trend?<br />
Andreas Ziegeler: Zu 90 Prozent verkaufen wir den Gasgrill.<br />
Daneben gibt es den Pelletsmoker, den Keramikgrill, die Feuerplatte<br />
und den Planchagrill.<br />
Bei einem Pelletsmoker werden in einen Behälter Grillpellets eingefüllt.<br />
Von dort kommen sie dann über eine Förderschnecke in den<br />
Brennraum des Smokers, wo sie verbrannt werden. Dadurch entsteht<br />
Hitze und Rauch.<br />
Keramiköfen werden schon seit mehr als 3000 Jahren dazu benutzt,<br />
zu garen, zu grillen und zu räuchern. Aus dem aus Japan stammenden<br />
Mushikamado entwickelte sich dann in den 70er Jahren der<br />
Keramikgrill. Ein Keramikgrill kann sehr lange Wärme halten. So ein<br />
Grill ist etwas für Griller, die gerne was mit Holzkohle machen.<br />
Bei einer Feuerplatte habe ich unterschiedliche Temperaturen. Der<br />
innerste Bereich ist der heißeste und eignet sich für Sachen, die<br />
scharf angebraten werden sollen. Je weiter es bei der Feuerplatte<br />
nach außen geht, desto kühler wird es. Da kann man zum Beispiel<br />
Sachen warmhalten.<br />
Der Planchagrill kommt ursprünglich aus Spanien. Hier habe ich auf<br />
der offenen Grillfläche eine hohe Hitze und übergieße das Grillgut<br />
mit verschiedenen Flüssigkeiten wie zum Beispiel mit Wein.<br />
Welches Grillgerät ist Ihr Bestseller und warum?<br />
Andreas Ziegeler: Das ist der Gasgrill „Rogue“ von Napoleon. Der<br />
besitzt drei Brenner und eine zusätzliche Infrarotzone. Eine Infrarotzone<br />
ist eine besonders heiße Zone, auf der Steaks veredelt<br />
werden. Erst wird das Fleisch gegart, dann kommt es noch für<br />
ein bis zwei Minuten auf die 800 Grad heiße Infrarotzone. Durch<br />
die extreme Hitze bekommt das Steak seine Röstaromen. Innen ist<br />
dann saftig gegart, außen knusprig.<br />
Welchen Grill empfehlen Sie einem Anfänger?<br />
Und welchen einem fortgeschrittenen Griller?<br />
Andreas Ziegeler: Dem Anfänger empfehle ich einen Drei-Brenner-<br />
Gasgrill. Das ist die erste Stufe bei einem Gasgrill. Der kann erst<br />
mal alles. Nach und nach kann man mit so einem Grill viel Neues<br />
ausprobieren, sogar einen Kuchen backen. Natürlich frage ich hier<br />
immer ganz genau, welche Interessen bestehen.<br />
Griller, die schon länger dabei sind, haben oft Lust, auch noch<br />
einmal einen anderen Grill auszuprobieren. Einige meiner Kunden<br />
haben drei bis vier verschiedene Grillgeräte.<br />
Das ist wie bei anderen Hobbys auch. Der Motorradfahrer will ja<br />
auch nicht immer nur im Kreis fahren, der will auch mal woanders<br />
hin. Der typische fortgeschrittene Griller ist einer, der Spaß daran<br />
hat, Essen zuzubereiten und neue Sachen auszuprobieren.<br />
Der überlegt dann, wie er seine Outdoorküche erweitern kann. Hier<br />
kann man zum Beispiel an eine kleine Feuerplatte denken. Bevor<br />
das Fleisch bei einem Grillabend fertig ist, können sich alle Gäste<br />
darumstellen und selbst schon mal ein bisschen was ausprobieren.<br />
Das ist Ankommen.<br />
Welches Zubehör ist sinnvoll?<br />
Andreas Ziegeler: Ein Thermometer ist natürlich wichtig und eine<br />
Plancha und ein Wok sind sinnvoll. Eine Plancha ist eine gusseiserne<br />
Platte, auf der ich Sachen machen kann, die sehr fettig sind, wie zum<br />
Beispiel Ente.<br />
Und sogar ein Spiegelei kann ich darauf braten. In dem Wok kann ich<br />
auf der Infrarotzone zum Beispiel Gemüse schwenken.<br />
Bei einem Pelletsmoker<br />
werden in einen Behälter<br />
Grillpellets eingefüllt. Von<br />
dort kommen sie dann über<br />
eine Förderschnecke in den<br />
Brennraum des Smokers,<br />
wo sie verbrannt werden.<br />
Dadurch entsteht Hitze und<br />
Rauch. Foto: Traeger<br />
Gesellig: Um eine Feuerplatte<br />
herum können<br />
mehrere Menschen<br />
gemeinsam grillen.<br />
Foto: Feuerhand/Petromax Gruppe<br />
44 OBERNEULAND
Können Sie uns skizzieren, wie ein Grillseminar bei Ihnen abläuft?<br />
Was lerne ich dort?<br />
Andreas Ziegeler: Grillkurse bieten wir zu vielen verschiedenen<br />
Themen an, wie zum Beispiel Barbecue, Steaks grillen oder Grillen<br />
im Herbst. In einem Kurs wie Grillen im Herbst geht es eher um die<br />
Basics, die Grilltechniken wie indirektes und direktes Grillen. Kurse<br />
wie Whisky und Grillen sind dann eher etwas für den fortgeschrittenen<br />
Griller. Bis zu 20 Personen können bei dem Grillkurs mitmachen.<br />
Es gibt dann vier bis fünf Gruppen und jede macht einen Gang.<br />
Natürlich kann auch jeder überall mitmachen. In unserer Zubereitungsküche<br />
liegen die Rezepte aus. Dann geht’s an Gemüse schnippeln,<br />
Fleisch würzen. Zum Anfang sind alle zurückhaltend. Aber nach<br />
vier Stunden würde keiner denken, dass die Leute sich vorher noch<br />
nicht gekannt haben. Es ist immer eine nette Mannschaft.<br />
Fleisch würzen ist immer ein wichtiges Thema. Früher ging man<br />
ja einfach zum Schlachter, kaufte Fleisch mit verschiedenen<br />
Marinaden. Heute würzt man das Fleisch selber. Wir haben hier 70<br />
bis 80 verschiedene Gewürzmischungen. Das Fleisch wird einfach<br />
eingerieben, eventuell kommt noch ein Tropfen Öl daran, und dann<br />
lasse ich das ganze in Frischhaltefolie vier Stunden einziehen.<br />
So bekomme ich einen schönen Geschmack und nichts krümelt.<br />
Welchen Grill haben Sie zu Hause?<br />
Andreas Ziegeler (lacht): Gar keinen. Ich habe ja alles hier. Wenn ich<br />
grillen will, dann komme ich mit meiner Familie einfach ins Grillcafé.<br />
Demnächst feiern wir hier den 80. Geburtstag meiner Mutter.<br />
Was grillen Sie am liebsten?<br />
Andreas Ziegeler: Eins meiner Lieblingsrezepte ist Hähnchen vom<br />
Drehspieß – entweder mit Curry- oder mit Paprikanote. Aber: Wenn<br />
ich am Sonntag frei habe, gehe ich mit meiner Frau auch gerne<br />
spazieren und mal ein Stück Kuchen essen.<br />
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Haben Sie für das kommende Jahr neue Grillkurse geplant?<br />
Andreas Ziegeler: Ja, im nächsten Jahr wird es Grillen mit der Black<br />
Box geben. Dazu werden wir vier verschiedene Boxen mit Lebensmitteln<br />
packen. Die Teilnehmer werden dann in vier Gruppen aufgeteilt<br />
und jede muss aus ihrer Box ein Menü zubereiten. Zum<br />
Schluss gibt es dann eine Bewertung. Das Spannende daran ist:<br />
Was in den Boxen ist, weiß vorher keiner.<br />
Ganz neu bieten wir seit diesem Jahr den privaten Grillkurs an. Den<br />
kann jeder buchen, der bei uns einen Grill gekauft hat. Dazu kann<br />
man sechs bis zehn Personen einladen. Einer unserer Grillmeister<br />
kommt dann nach Hause und erklärt dem Gastgeber am eigenen<br />
Grill, wie Grillen geht. Dann werden zusammen mehrere Gänge<br />
gegrillt. Unser Griller atmet Dir das Grillen ins Ohr, so erkläre ich<br />
diesen Kurs meinen Kunden. Text: Claudia Kuzaj<br />
Wandelbar:<br />
Mal ist der Cube<br />
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Sandra Malcherek steht an drei Tagen in der Woche im Hofladen Stein am<br />
Deich, an den anderen Tagen steht sie oftmals beruflich und privat in der Küche.<br />
Der Grund: Kochen macht Spaß, Foodtruck und Laden wollen bestückt werden.<br />
Wenn die Familie den Holzkohlegrill anschmeißt, dürfen drei Dinge nicht<br />
fehlen: „Bei uns gehören Ofenkartoffeln, Kräuterquark und Rote Bete immer<br />
dazu“, sagt Sandra Malcherek und verrät ihr Rezept für die Bete.<br />
46 OBERNEULAND
Hofladen<br />
Stein’s<br />
Rote<br />
Bete<br />
Für rund 6 Gläser:<br />
1,5 kg Rote Bete<br />
6 mittelgroße Zwiebeln<br />
3 Lorbeerblätter<br />
15 Nelken<br />
15 Piment<br />
150 g Zucker<br />
1 l Wasser<br />
½ l Essig<br />
1 TL Salz<br />
WAS<br />
grillen &<br />
EMPFEHLEN<br />
HOFLäDEN?<br />
Was sind besondere<br />
regionale Zutaten oder<br />
Spezialitäten, die zu einem<br />
gelungenen Grill-Abend<br />
passen? Das wollte das<br />
OBERNEULAND MAGAZIN von<br />
Hofladen-Besitzern wissen.<br />
Zunächst die Beten waschen und mit einem Spieß oder einer Gabel mehrmals<br />
einstechen und in Salzwasser weichkochen. Abschrecken, Haut abziehen und in<br />
Scheiben schneiden. Zwiebeln schälen und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden.<br />
Sowohl Bete als auch Zwiebeln je nach Größe zuvor halbieren. Beides in die<br />
ausgespülten Gläser verteilen.<br />
Die übrigen Zutaten aufkochen und heiß in die Gläser schütten, diese sofort<br />
verschließen und auf dem Kopf stehend auskühlen lassen. So sind die Beten<br />
rund zwei Jahre haltbar.<br />
Die Beten gibt es auch im Laden – übrigens ohne Ferienpause.<br />
HOFLADEN STEIN +++ SCHUMACHERS HOF +++ HOFLADEN MEYERDIERKS +++ BORGFELDER HOFMANUFAKTUR<br />
OBERNEULAND 47
HOFLADEN STEIN +++ SCHUMACHERS HOF +++ HOFLADEN MEYERDIERKS +++ BORGFELDER HOFMANUFAKTUR<br />
Anja Schumacher kümmert sich um den Verkauf und ihr Mann um die Limousin-Rinder auf<br />
Schumachers Hof an der Katrepeler Landstraße. Noch vor ein paar Jahren hatte der Hofverkauf regelmäßig<br />
geöffnet. „Da gab es bei uns neben dem Fleisch auch andere Bioland- Produkte, aber als Bio in<br />
die Supermärkte kam, lohnte es sich nicht mehr“, sagt Anja Schumacher. Jetzt öffnet sie auf Zuruf und<br />
wenn geschlachtet wurde.<br />
Wenn Schumachers grillen, dann auf ihrem Gasgrill. „Ich liebe es, weil es so schnell geht und<br />
Grillen immer gemütlich ist.“ Da die Familie an der Quelle sitzt, landet Feines vom Rind auf dem Rost.<br />
„Tafelspitz oder auch Hohe Rippe“, empfiehlt Anja Schumacher. „Ein ganzes Bürgermeisterstück<br />
Gaby Nentwig kommt mit dem Grillgut aus dem Hofladen, ihr Mann Markus entzündet ganz<br />
klassisch die Holzkohle und schon kann ein gemütliches Essen beginnen, zu dem sich auch gern die<br />
Freunde der Kinder anmelden. „Beim Grillen habe ich Pause“, sagt Gaby Nentwig, denn ihr Mann<br />
ist der Grillmaster im Haus. Vielleicht auch ein Grund, warum sie bei gutem Wetter am liebsten<br />
jedes Wochenende ihn zur Zange greifen lässt.<br />
Auf dem Grill landen die Favoriten der Familie: das Putenholzfällersteak – „da erblasst jedes<br />
Nackensteak“ – Rumpsteak, Hüftsteak und natürlich die Putenbratwürstchen und die Dönerbratwurst.<br />
Gaby Nentwig hat vor sechs Jahren den Hofladen Meyerdierks in Lilienthal übernommen<br />
und dieser hat mittlerweile ein sehr umfangreiches Repertoire. „Da bringe ich die selbst gemachten<br />
Salate und das Fleisch mit. Aber ich mag auch Gemüse gern, Zucchini und Mais – und dazu<br />
unsere Hof-Barbecue-Sauce.“ Da sich normalerweise recht viele Personen um den Grill der<br />
Nentwigs versammeln, landen begleitende Kartoffeln entweder<br />
samt Schale im Topf oder als Spalten im Backofen.<br />
„Wir experimentieren zwar ganz gern, aber manches<br />
passt vom Platz einfach nicht mehr auf den Grill“, lacht<br />
die Hofladenbesitzerin.<br />
Übrigens: Vom 13.<br />
bis 27. Juli sind Betriebsferien.<br />
48 OBERNEULAND
grillen wir meist nur scharf an und dann weiter im Ofen bei<br />
80 Grad rund 45 Minuten – dann wird es zarter. In Streifen<br />
geschnitten wird es zu einem Tri-Tip-Steak und ist ebenfalls lecker.<br />
Salat dazu und fertig.“ In Kühltruhe und Kühlschrank im Laden gibt<br />
es auch Entrecote, Würstchen und Hackfleisch. Anja Schumachers<br />
Tipp: Tiefgefrorenes lässt sich in kaltem Wasser schnell auftauen.<br />
Im Juli und August gibt es Fleisch bei Schumachers aus dem<br />
Froster. „Am 17. September geht es dann mit Frischfleisch weiter.“<br />
ist gelebter Genuss!<br />
“So wird’s zart:<br />
Große Stücke kurz<br />
angrillen und dann<br />
weiter im Ofen.”<br />
Anja Schumacher<br />
“Mein Saison-Tipp:<br />
Mit Kräutern und<br />
Öl marinierter<br />
Sellerie”<br />
Die Antwort liegt für Christian<br />
Klatte von der Borgfelder Hofmanufaktur<br />
klar auf der Hand: „Bier!“<br />
Im echten Leben ist er Bierbrauer,<br />
und wenn es bei Christian Klatte ums<br />
Grillen geht, stehen Freunde ganz oben auf<br />
der Liste und natürlich gehört auch das Bier zur<br />
Runde dazu. „Ich bin ein traditioneller Griller: Würstchen, Nackensteak –<br />
Grillfleisch halt. Aber letztens hat ein Freund Sellerie mitgebracht und ich<br />
war überrascht, wie gut das schmeckt“, sagt er. „Der war über Nacht mit<br />
Kräutern und Öl mariniert.“<br />
Durch den Hofladen hat er natürlich immer das passende Grillgut von<br />
seinem Schlachter aus Huxfeld im Haus. „Wenn die Kinder fragen, ob wir<br />
grillen, ist das kein Problem, in der Kühlung und im Automaten gibt es<br />
eigentlich immer etwas. Wir haben einen Gasgrill, mit dem bin ich flexibel.“<br />
Den liebt er schon allein wegen des Pizzasteins. Denn die landet bei<br />
Klattes ebenso auf dem Grill.<br />
Durch den Laden weiß er, wie viele Menschen am Wochenende<br />
spontan auf die Idee kommen, den Grill anzuschmeißen, denen aber alles<br />
fehlt. Sogar nach Kohle wird er gefragt. Da ist es ganz gut, dass zumindest<br />
die wesentlichen Dinge rund um die Uhr zu bekommen sind. Denn<br />
der Laden bleibt montags und dienstags geschlossen, auch an Feiertagen.<br />
Das ist mit den Kindern so besprochen und wird auch durchgezogen.<br />
Ferien – und die gelten auch für den Automaten – sind vom 6. bis 16. Juli.<br />
Text/Fotos: Antje Scheinert<br />
Christian Klatte<br />
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2016 Crizana, Hacienda Grimon, Spanien, 11,50 Euro<br />
Wein<br />
Andreas Kaminski vom Weinhandel Montini weiß, wann welcher Wein angesagt ist.<br />
Zur Bratwurst ein kühles Helles – da sagt auch<br />
Andreas Kaminski nicht nein. Aber:<br />
„Je nachdem was auf dem Grill landet, kann<br />
Wein dabei mit seinen Aromen punkten.“<br />
Darum hat er sich genau überlegt,<br />
welchen Wein er seinen Gästen an<br />
einem Grill-abend anbieten würde.<br />
„Ein Upgrade für jede Gartenparty ist<br />
der Tempranillo Rosado. Er passt<br />
hervorragend zu gegrilltem Gemüse,<br />
Geflügel oder vegetarischem Grillgut“,<br />
sagt der Kenner.<br />
Gekühlter Rotwein<br />
Beim Trebbiano d’Abruzzo lacht die<br />
Forelle, ist er sich sicher. Der Weißwein ist kräutrig<br />
würzig und harmoniert prächtig mit den<br />
Röstaromen von gegrilltem Fisch. Zu rotem Fleisch<br />
passt als ausdrucksstarker Norditaliener der Ripasso della Valpolicella<br />
Superiore. Dieser wurde auf der Maische eines Amarone<br />
vergoren, wird so intensiv und kräftig. Es sei nicht ungewöhnlich,<br />
im Sommer einen Rotwein anzubieten. Dieser sollte dann jedoch<br />
eher Keller- als Zimmertemperatur haben. „Am<br />
besten so 16 Grad“, rät der Fachmann.<br />
Das „Bier“ unter den Weinen – also der<br />
Wein, der auch gut zu einer Bratwurst<br />
passt – heißt „Le Manse“ und ist eine<br />
französische Cuvée aus Cabernet<br />
Sauvignon, Syrah und Grenache.<br />
„Dieser ausdrucksstarke und gut<br />
strukturierte Franzose freut sich auf<br />
die Begleitung von deftigem Grillgut<br />
wie marinierten Nackensteaks“, ist<br />
sich Andreas Kaminski sicher. Einen<br />
Roten mit weichen Tanninen, den<br />
Grand Vin de Bordeaux Rouge vom<br />
Château La Verrière, empfiehlt er zu<br />
Hamburger und Steak.<br />
Wenn Lammkoteletts auf dem Holzkohlengrill<br />
auf der Speisekarte stehen, gibt es für<br />
Andreas Kaminski eigentlich nur einen Tropfen:<br />
der Crianza von der Hacienda Grimon im spanischen<br />
Rioja-Anbaugebiet. „Das ist eine kraftvolle Cuvée von Tempranillo,<br />
Garnacha und Graciano im modernen Rioja-Stil ausgebaut<br />
und 14 Monate in edlen Eichen-Barriques gereift.“<br />
50 OBERNEULAND
2017 Le Manse, Domaine Lafage, Frankreich, 8,90 Euro<br />
2015 Ripasso della Valoplicella Superiore, Italien, 11,90 Euro<br />
2017 Trebbiano d’Abruzzo, Gianni Masciarelli, Italien, 8,90 Euro<br />
2016 Grand Vin de Bordeaux, Château La Verrière, Frankreich, 8,90 Euro<br />
Wer seine Gäste ganz besonders verwöhnen will und beim Fleisch<br />
eher zum Dry Aged Beef als zum Nackensteak greift, dem sei der<br />
Negroamaro „F“ ans Herz gelegt. Dieser Ausnahmewein aus<br />
Apulien wird von uralten Rebstöcken drei winziger Parzellen<br />
geerntet, liebevoll vinifiziert und kommt tiefschwarz ins Glas.<br />
„Da stimmt alles … Farbe, Duft und Geschmack.“ AS<br />
OBERNEULAND 51
Bier-Profi:<br />
CARSTEN EGER<br />
„Je schärfer,<br />
desto mehr<br />
Röstaromen.“<br />
Bier-Profi:<br />
TOBIAS GREBHAN<br />
„Bier sollte immer<br />
einen erfrischenden<br />
Charakter haben.“<br />
Bier<br />
Als Brauingenieur und Biersommelier bei der Freien Brau<br />
Union Bremen weiß Carsten Eger genau, welche Biere<br />
zu welchen Speisen passen. „Jedes Essen hat sein besonderes<br />
Bier“, sagt er. Und auch zu gegrilltem Fleisch, Fisch<br />
und Gemüse kennt Eger die passenden Biere.<br />
Zu gegrilltem Fleisch hat er gleich mehrere<br />
Empfehlungen: Rotbier, Hanseat oder<br />
Porter. „Die passen sehr gut zu den Röstaromen<br />
des gegrillten Fleisches“, sagt er.<br />
Das rubinrote Rotbier hat eine sanfte<br />
Bittere aus den Hopfensorten Tradition<br />
und Herkules sowie ein süßlich-malziges<br />
Aroma, schmeckt ein bisschen<br />
nach Honig. Auch das kupferfarbene<br />
Hanseat hat einen süßlich-malzigen<br />
Charakter, dazu eine dezente Bitternote.<br />
„Hier gibt es ein Duett aus<br />
Malz und Hopfen.“ Der Hauch<br />
von Röstaromen macht das Porter<br />
zusammen mit seiner süßlichmalzigen<br />
Note zum schönen Begleiter<br />
von gegrilltem Fleisch. „Je schärfer<br />
angebraten wird, desto eher<br />
würde ich ein Bier nehmen, das mehr<br />
Röstaromen hat“, sagt er.<br />
Biere wie das Deichbier und das<br />
Bremer BierStadt Bier gehen gut mit gegrilltem<br />
Fisch zusammen. Hier ist das Bittere<br />
im Hintergrund, das Malzige im Vordergrund.<br />
„Das korrespondiert sehr gut mit Fisch.“<br />
Zu den eher süßlichen Aromen von Gemüse<br />
empfiehlt Eger ein alkoholfreies Weißbier. „Wenn<br />
schärfer angebraten wird, kann man hier auch ins Bittere hineingehen“,<br />
sagt er. Bei einem sommerlichen Grillabend ist<br />
eine Temperatur von acht Grad bei Bieren ideal, im Winter<br />
könnten es zehn Grad sein.<br />
Neun feste Biersorten gibt es bei der Freien Brau<br />
Union in Walle. Hinzu kommen mehrere saisonale<br />
Sorten. „Wir wollen regional sein, die<br />
Liebe zum Bier zeigen“, erklärt Eger die<br />
Philosophie.<br />
Welches Craftbier passt zu welchem Grillgericht?<br />
Tipps der Bremer Bier-Brauer<br />
Als Sohn eines Braumeisters wollte Tobias Grebhan nicht<br />
das werden, was der eigene Vater ist. Doch während seiner<br />
Arbeit in einem Büro wurde der Wunsch, etwas mit den Händen<br />
zu machen, immer stärker. Als er dann einen<br />
Artikel über die skandinavische Craftbier-<br />
Szene las, wurde zum Autodidakten und<br />
gründete vor fünf Jahren seine Brauerei<br />
Grebhan’s. Dem OBERNEULAND MAGAZIN erklärt<br />
der Craftbier-Experte, welche Biere<br />
einen Grillabend am besten begleiten.<br />
„Zu schärferen Gerichten passt<br />
gut ein hopfenbetontes Bier wie ein<br />
IPA“, erklärt Tobias Grebhan. Denn<br />
die Bitterkeit des Hopfens des<br />
India Pale Ales neutralisiere<br />
ihre Schärfe. Zum Kotelett<br />
empfiehlt der Bierexperte ein<br />
süffiges Kellerbier. Das harmonisiere<br />
durch die Restsüße des<br />
Malzes sehr gut zum Fleisch.<br />
Hat man etwas Fettiges auf<br />
dem Grill, passt ein trockenes<br />
Bier wie ein Saison-Bier perfekt.<br />
Ursprünglich in Belgien für die<br />
Saisonarbeiter gebraut, reinigt es<br />
die Geschmacksnerven. „Und es<br />
bringt Frische hinein.“ Ein Pale Ale,<br />
eine Biersorte aus hellem Malz, geht<br />
gut zum Burger. „Das ist süffig, fruchtig,<br />
nicht zu herb. Einfach ein rundes Bier.“<br />
Durch seine Frische und sein zitroniges<br />
Aroma ergänzt ein Witbier, ein belgisches Weizen,<br />
sehr schön gegrilltes Geflügel oder gegrillten Fisch.<br />
„Was zu Geflügel gut passt, passt auch gut zu Fisch.“ Die<br />
Aromen müssen aufeinander abgestimmt sein. Zu<br />
einem leichten Fischgericht braucht man<br />
daher ein leichtes Bier. „Das muss von<br />
der Intensität passend sein.“ Als<br />
Begleiter von gegrilltem Gemüse<br />
nennt Grebhan ein Pils. Das hat eine<br />
kernige Aromatik, ist aber nicht vor-<br />
52 OBERNEULAND
dergründig und daher eine schöne Ergänzung. „Es<br />
bringt Charakter rein, ist aber nicht zu schwer.“<br />
Und wie sieht die ideale Temperatur eins Bieres<br />
aus? „Das hängt von der Intensität des Bieres ab.“ Bei<br />
einem Pale Ale sind es zum Beispiel acht bis zehn Grad,<br />
bei einem Pils sieben bis acht Grad. Stärkere Biere sollten<br />
etwas wärmer sein, damit sich die Aromen besser entfalten<br />
könnten. „Bier sollte immer einen erfrischenden Charakter<br />
haben.“<br />
Fünf Biersorten braut Grebhan in seiner Brauerei. Zweimal<br />
im Monat kommen Spezialsude hinzu, die limitiert sind.<br />
„Wir arbeiten nach klassischen handwerklichen Prinzipien“,<br />
sagt er. Hierzu gehöre zum Beispiel das Aufkräusen, eine<br />
Technik, bei der bereits endvergorenes Jungbier wieder mit<br />
gärkräftigen Hefezellen zusammengebracht wird. „Bei uns<br />
gibt es viel Handarbeit“, erklärt der Craftbier-Brauer.<br />
Sie sind die Newcomer in der Bremer Craftbier-Szene und<br />
ihre Biere sind ein Geheimtipp der Saison: Jonas Müller und<br />
Pascal Gwinner vom Brauzimmer. Welches Bier passt zu<br />
gegrilltem Fleisch, Fisch, Gemüse? „Wenn man grillt, ist es ja<br />
meistens warm“, sagt Pascal Gwinner. Da passt das Whity Wit,<br />
ein Weizenbier nach belgischer Tradition, besonders gut.<br />
„Durch die Koriandersamen und die Bitterorangenschalen<br />
ist es sehr erfrischend, würzig und prickelnd.“ Besonders gut<br />
harmoniert das Witbier deshalb mit Fisch und hellem Fleisch<br />
wie Geflügel, sagen die Brauzimmer-Bewohner.<br />
Durch die leichte Süße des Malzes und die fruchtige Note<br />
vom Hopfen ist hingegen ihr Irish Red Ale die richtige Wahl<br />
zu dunklem Fleisch wie Rind. Und zu gegrilltem Gemüse<br />
empfiehlt Pascal Gwinner ein Honig-Kölsch. „Das<br />
ist leicht trinkbar, leicht süffig und hat eine dezente<br />
Süße.“ Die richtige Temperatur für das Bier zum Grillabend<br />
variiert von Sorte zu Sorte. „Bei helleren Bieren<br />
sind acht Grad perfekt, bei dunkleren sind es zehn bis<br />
elf Grad.“ Probiert werden können die Craftbiere von<br />
Brauzimmer beispielsweise in der Craft Bier Bar am<br />
Wall 175 und im Twobeers in der Feldstraße 19. Vor<br />
einem Jahr haben sie ihre Brauerei gegründet, dazu den<br />
Keller im Wohnhaus von Gwinner zum Brauzimmer umgebaut.<br />
„Daher kommt auch unser Name“, sagt Pascal Gwinner.<br />
Bierliebhaber sind die beiden schon länger. „Und wir stehen<br />
auf Selfmade. So haben wir uns gedacht, man könnte doch<br />
Bier-Profis:<br />
JONAS MÜLLER &<br />
PASCAL GWINNER<br />
„Irish Red Ale zu<br />
dunklem Fleisch.“<br />
auch mal Bier selber machen“, sagt Pascal Gwinner. Sechs<br />
Biersorten brauen die beiden mittlerweile regelmäßig,<br />
machen einmal im Monat einen Sud. „Das Ganze ist Hobby.“<br />
Beide arbeiten weiter in ihren Berufen: Gwinner als<br />
Vertriebsingenieur, Müller als Bauleiter.<br />
Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Kuzaj, Timo Klostermeier/pixelio.de (Bierglas)
15<br />
SECRET FACTS<br />
ÜBER BIER<br />
Von Anne Günter<br />
1<br />
Biermeister<br />
Jede dritte Brauerei<br />
weltweit steht in<br />
Deutschland. 2017<br />
produzierten mehr<br />
als 1.300 Brauereien<br />
93 Millionen Hektoliter,<br />
über 40 verschiedene<br />
Sorten und rund<br />
6.000 Biermarken.<br />
Der mengenmäßig größte<br />
Bierproduzent ist mit<br />
440 Mio. Hektoliter<br />
jedoch China.<br />
2 Bierqualität 3 Bierkonsum 4 Bierlagerung<br />
5<br />
Wenn der Bierschaum<br />
bei leichtem<br />
Kippen am<br />
Glas hängen bleibt,<br />
dann zeugt das von<br />
hoher Bierqualität<br />
(und sauberen<br />
Gläsern).<br />
Der Pro-Kopf-<br />
Konsum von Bier<br />
lag 2017 bei 101<br />
Litern.<br />
Das entspricht im<br />
Schnitt einem<br />
kleinen Glas pro<br />
Tag.<br />
UVA-Strahlen lassen das Bier mit der<br />
Zeit bitter werden – es entsteht der<br />
sogenannte Lichtgeschmack. Auch<br />
Sauerstoff schadet der Qualität.<br />
Am besten aufgehoben ist Bier daher<br />
in einem Fass, einer Dose oder<br />
braunen Flaschen, weil die dunkle<br />
Glasfarbe nur wenig UV-Strahlung<br />
durchlässt.<br />
Pils, Weizen und Co. sollten nicht<br />
länger als sechs Wochen aufbewahrt<br />
werden – danach ist mit<br />
Geschmackseinbußen zu rechnen.<br />
Bierrekorde<br />
Spitzenreiter in Sachen<br />
Biertrinken ist ein Amerikaner:<br />
Steven Petrosino trank<br />
1977 einen Liter Bier in<br />
1,3 Sekunden.<br />
Dieser Rekord ist bis heute<br />
unangefochten!<br />
Murali K.C. verfügte wohl<br />
über ein starkes Gebiss,<br />
denn er schaffte es,<br />
68 Bierflaschen in einer<br />
Minute mit den Zähnen zu<br />
öffnen.<br />
54 OBERNEULAND
6 Gesundes Bier<br />
7 Bierpreise 8 Das teuerste Bier 9 Das<br />
stärkste Bier<br />
10 Bier-Buddys<br />
Das stärkste Bier<br />
der Welt ist das<br />
schottische<br />
„Snake Venom“<br />
mit 67,5 %<br />
Alkohol.<br />
Das stärkste Bier<br />
Deutschlands ist<br />
das bayerische<br />
„Schorschbier“<br />
mit 57 % Alkohol.<br />
Kaum einem Getränk werden so viele positive Eigenschaften<br />
zugesprochen wie dem Bier. Neben Alkohol<br />
und Kohlenhydraten enthält Bier Mineralstoffe,<br />
Spurenelemente und Vitamine aus der Gerste sowie<br />
ätherische Öle aus dem Hopfen. Hopfen gehört –<br />
wie Cannabis – zu den Hanfgewächsen. Er wirkt<br />
beruhigend, aber stoffwechselanregend. Und er<br />
enthält entzündungshemmende Flavonoide. Diese<br />
positiven Wirkungen beziehen sich allerdings auf<br />
Hopfenextrakt. Tatsächlich ist die Menge an Hopfen<br />
im Bier zu gering, um wirksam zu sein.<br />
Das Malz im Bier liefert viele B-Vitamine.<br />
Insbesondere die für den Stoffwechsel wichtigen<br />
Vitamine B2, B6 und Panthenolsäure sowie Niacin<br />
kommen in größerer Menge vor.<br />
In Europa variieren die<br />
Preise für ein Bier von<br />
Stadt zu Stadt stark.<br />
Während man in Oslo<br />
über zehn Dollar für<br />
ein einziges Bier zahlt,<br />
bekommt man in Prag<br />
mehr als 6,5 Mal so<br />
viel Gerstensaft für<br />
das gleiche Geld.<br />
Auch in der deutschen<br />
Hauptstadt wird der<br />
halbe Liter mit knapp<br />
4 Dollar eher günstig<br />
angeboten.<br />
Das weltweit teuerste<br />
Bier kostet umgerechnet<br />
stolze 750 Euro:<br />
Es heißt „Vieille Bon<br />
Secours Ale“ und ist<br />
nur in wenigen ausgesuchten<br />
Lokalen<br />
und Restaurants in<br />
London erhältlich.<br />
Es wird von der<br />
Brauerei Caulier seit<br />
1995 hergestellt und<br />
lagert zehn Jahre,<br />
bevor es abgefüllt<br />
wird.<br />
Ein Forscher<br />
experimentierte<br />
im 18. Jahrhundert<br />
mit Ameisen,<br />
die er mit Bier betrunken<br />
machte –<br />
wenn diese auf<br />
nüchterne Kollegen<br />
trafen,<br />
wurden sie von<br />
ihnen zurück<br />
„nach Hause“<br />
getragen.<br />
11 Lieblingsbier 12<br />
Oettinger, Krombacher und<br />
Bitburger sind die Lieblingsbiermarken<br />
der Deutschen.<br />
Pils ist mit einem Marktanteil<br />
von über 50 % die beliebteste<br />
Biersorte hierzulande.<br />
Angst vor kein Bier<br />
Cenosillicaphobie ist<br />
die Angst vor einem<br />
leeren Bierglas und<br />
tatsächlich eine anerkannte<br />
Krankheit.<br />
13 Älteste Brauerei 14 Bierfalle<br />
15<br />
Die älteste Brauerei<br />
der Welt ist die Bayerische<br />
Staatsbrauerei<br />
Weihenstephan, die ihr<br />
Bier durchgehend seit<br />
dem Jahr 1040 braut.<br />
Schnecken aller Art sind dem Bier<br />
verfallen. Genau genommen ist es<br />
die Hefe im Bier, die es den<br />
Schnecken angetan hat. Sie können<br />
diese über mehr als 100 Meter<br />
riechen und nicht widerstehen.<br />
Bier-Himmel<br />
Die alten Wikinger glaubten,<br />
dass sie nach ihrem<br />
Dahinscheiden in Walhalla<br />
auf eine riesige Ziege<br />
namens Heidrun treffen,<br />
aus deren Euter Bier fließt.<br />
AKTION<br />
bei Kauf eines neuen Eclipse 65“ erhalten Sie bis zu 2.000,- für Ihr Altgerät<br />
bei Kauf eines neuen Eclipse 55“ erhalten Sie bis zu 1.500,- für Ihr Altgerät<br />
bei Kauf eines neuen Horizon 48“ erhalten Sie bis zu 700,- für Ihr Altgerät<br />
bei Kauf eines neuen Horizon 40“ erhalten Sie bis zu 500,- für Ihr Altgerät<br />
OBERNEULAND 55
1<br />
3<br />
5<br />
4<br />
2<br />
ZüNDENDE<br />
IDEEN<br />
FüR HöCHSTEN<br />
GRILLGENUSS<br />
6<br />
7<br />
8<br />
56 OBERNEULAND
Text und Fotos: Meike Müller/Hersteller<br />
1. Schick in Schale<br />
Schützen Sie sich und Ihre Kleidung mit dieser Schürze aus 100 %<br />
Baumwolle. Der weite Schnitt mit langen Bändern passt auch dem<br />
kräftigsten Grillchef. Langlebig und in der Maschine waschbar.<br />
Erhältlich bei Bellandris Weingärtner, Seeberger Landstraße 60, 28865 Lilienthal<br />
2. Alles im Griff<br />
Das aus Edelstahl und Kunststoff gefertigte Grillbesteck von Landmann<br />
bietet Ihnen eine solide Ausstattung für Ihre nächste Grillfeier.<br />
Das Set, bestehend aus Gabel, Wender und Zange, verfügt<br />
über Kunststoffgriffe und ist sehr praktisch in der Anwendung.<br />
Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
3. Burger leicht gemacht<br />
Gleichmäßiges Formen von saftigen Fleischund<br />
Gemüseburgern. Einfach gewünschte<br />
Menge Gehacktes oder andere Masse in<br />
die Edelstahlschale einfüllen und mit dem<br />
Porzellanstößer in Form bringen.<br />
Bratling entnehmen und in der Pfanne oder auf dem Grill garen.<br />
Dank der Wölbung in der Edelstahlschale behält der Bratling seine<br />
Form. Durch Stege im Stößer entstandene Rillen sorgen dafür,<br />
dass der Garpunkt des Burgers im Nu erreicht wird. Einfach,<br />
schnell, lecker!<br />
Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
4. Vorsicht Heiß!<br />
Die Premium-Grillhandschuhe von Weber schützen Ihre Hände<br />
vor dem heißen Grill. Gleichzeitig bietet die Silikon-Grifffläche<br />
optimalen Halt für das Grillbesteck. Diese Handschuhe sind ein<br />
echtes Muss für jeden Grillmeister.<br />
Erhältlich bei Bellandris Weingärtner, Seeberger Landstraße 60, 28865 Lilienthal<br />
5. Grillen wie ein Profi<br />
Erfahren Sie alles zu Temperatur, Timing, Techniken & Tools. Mit<br />
125 komplett neuen Rezepten können Sie sich kulinarisch austoben,<br />
und mit über 800 Step-by-Step-Fotos sitzt jeder Handgriff sofort.<br />
Erhältlich bei Bellandris Weingärtner, Seeberger Landstraße 60, 28865 Lilienthal<br />
6. Cooler Griller<br />
Mit dem portablen CUBE genießen Sie auch unterwegs ein authentisches<br />
Holzkohle-Grillerlebnis. Dank der perfekt durchdachten Bauweise<br />
haben Sie stets alles dabei, was Sie für ein spontanes Picknick<br />
benötigen: Eine integrierte, hohe Aufbewahrungsschale, eine<br />
stylische Bambusplatte zum Schneiden und Servieren und natürlich<br />
den Grill selbst mit porzellanemaillierter, doppelwandiger Grillwanne.<br />
Mit dem CUBE können Sie aufbewahren, vorbereiten, grillen und<br />
servieren. Die Chromgriffe sind Hitze isoliert, so lässt sich der<br />
CUBE auch während er in Betrieb ist anfassen und bewegen.<br />
Erhältlich bei Viohl Baumarkt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />
7. Stockbrot wie in Kindertagen<br />
Auch heute noch ist das Grillen von Hefeteig über<br />
offenem Feuer sehr beliebt. Im Sommer wie im Winter,<br />
drinnen oder draußen. Im Handumdrehen lässt sich das<br />
hygienische Grillrohr „Tube-it“ mit der eingearbeiteten<br />
Klinge an einem Zweig fixieren und anschließend mit<br />
einer kleinen Teigrolle im lockeren Abstand umwickeln.<br />
Nach etwa fünfminütiger Verweildauer über der Glut<br />
schieben Sie das nun gleichmäßig gegarte und für den Genuss<br />
bereite Stockbrot auf den Teller. Guten Appetit!<br />
Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
8. Nachhaltig erzeugt<br />
NERO – Grillkohle Native – bekannt aus „Die Höhle der Löwen“.<br />
Die hochwertige Grillkohle von NERO ist die einzige Holzkohle, die<br />
von Naturland zertifiziert wurde. Sie besteht hauptsächlich aus den<br />
Harthölzern Buche und Eiche, von heimischen Bäumen und nachhaltig<br />
bewirtschafteten Wäldern – kein Tropenholz und ohne lange<br />
Transportwege.<br />
Gesehen in Brünings Scheune, Landstraße 22, 28870 Fischerhude<br />
OBERNEULAND 57
Am Hodenberger Deich in Oberneuland<br />
gibt es bei Hof Haltermnn nicht nur eine<br />
Milchtankstelle sondern auch viele<br />
regionale Produkte von Bremer Bauern.<br />
DIREKT V<strong>OM</strong> HOF<br />
24/7 geöffnet<br />
Ob wochentags oder an Sonn- und Feiertagen, ob morgens, nachmittags<br />
oder spät nachts, der Inhalt der Regioautomaten bietet mehr<br />
als nur Lebensmittel für den kleinen Hunger, sondern ausgesuchte<br />
regionale Produkte, und das rund um die Uhr. Damit stehen die<br />
Landwirte, die sich für diese Art der Direktvermarktung entscheiden, den<br />
Öffnungszeiten großer Supermärkte in nichts nach, sondern bieten durch den<br />
24-Stunden-Verkauf viel mehr.<br />
In den Regioautomaten gibt es konkurrenzlose Regionalität und Frische<br />
ausgesuchter Produzenten. Im Bremer Umland haben sowohl biologisch wirtschaftende<br />
wie auch konventionell arbeitende landwirtschaftliche Betriebe<br />
diese Art der Direktvermarktung als Chance erkannt.<br />
58 OBERNEULAND
HOF HALTERMANN<br />
Hof<br />
Haltermann<br />
Im Holzhaus am Hodenberger Deich steht neben<br />
der „Milchtankstelle“, an der rund um die Uhr frische,<br />
unbehandelte Milch gezapft werden kann, der Regioautomat mit Marmelade,<br />
Eiern, Joghurt, Kartoffeln und Wurst von Bremer Landwirten.<br />
In der Sommerzeit komplettieren Grillwürste von Oytener Schweinen,<br />
die auf Stroh stehen, das Angebot. Auf der Tafel an der Wand informiert<br />
Karin Haltermann umfassend über Produzenten und Produkte.<br />
„Bremen first“ ist die Idee des Regioautomaten am Hodenberger<br />
Deich, sagt Karen Haltermann.<br />
Egal ob die Produkte aus konventioneller Landwirtschaft oder von<br />
einem Biobetrieb stammen, entscheidend ist für Karen Haltermann<br />
die Regionalität. „Wir wollen die Wertschöpfung in der Region halten“,<br />
sagt sie. Besonders stolz ist sie auf die Kooperation mit der Bremer<br />
Werftküche, einer Produktionsstätte des Martinshof, deren Stadtmusikanten-Marmeladen<br />
im Oberneulander Regioautomaten zu finden sind.<br />
Wie eine Leihbücherei funktioniert der öffentliche Bücherschrank,<br />
aus dem kostenlos Bücher entliehen oder gegen gelesene Literatur<br />
getauscht werden können.<br />
Haltermann, Am Hodenberger Deich 36, 28355 Bremen,<br />
Tel. 0421 25 85 550<br />
So ein wunderschöner Sonnenaufgang am Hodenberger Deich ist die<br />
Belohnung für Frühaufsteher, die ganz frische Milch, Eier oder Joghurt aus<br />
dem Regioautomaten von Hof Haltermann zum Frühstück holen möchten.<br />
Foto: Brigitte von Engelbrechten<br />
OBERNEULAND 59
Hof Klatte<br />
Borgfelder Milchmanufaktur<br />
24 Stunden – sieben Tage die Woche ist der „Regiomat“ im<br />
Vorraum der Borgfelder Milchmanufaktur verfügbar. Hier gibt<br />
es Borgfelder Milch und selbst hergestellte Milchprodukte.<br />
HOF KLATTE<br />
Neu im Programm ist der von der Borgfelder Milchmanufaktur<br />
produzierte Hofkäse nach Tilsiter Art. Von ausgesuchten<br />
regionalen Erzeugern, denen Tier- und Umweltschutz ein<br />
besonderes Anliegen ist, stammen Eier, Fleisch- und Wurstwaren<br />
und Kartoffeln.<br />
Während der Sommerzeit enthält der Regioautomat<br />
Grillfleisch und -wurst, im Winter sind es eher herzhafte<br />
Suppen aus eigener Herstellung wie Chili con<br />
Carne oder auch Knipp. Zur Spargelzeit gibt es<br />
Räucherspeck und Soße.<br />
Hof Klatte, Borgfelder Milchmanufaktur,<br />
Borgfelder Landstraße 4, 28357 Bremen,<br />
Tel. 0176 2323 1833<br />
Hof Kaemena<br />
HOF OSMERS<br />
Hier ist alles Bio. Neben der Biomilchtankstelle<br />
steht der Regioautomat mit<br />
Bioprodukten regionaler Hersteller.<br />
Bestückt ist er mit Biokonfitüre aus<br />
eigener Herstellung, Honig, Wurst im Glas,<br />
Müsli, Rohmilchkäse, Apfelsaft und<br />
Bioeiern.<br />
Kaemena, Niederblockland 6,<br />
28357 Bremen, Tel. 0421 27 33 68<br />
BIOHOF KAEMENA<br />
Hof Osmers<br />
Am Meyerdamm gibt es rund<br />
um die Uhr Eier in unterschiedlichen<br />
Verpackungsgrößen,<br />
dazu Eier- und Geflügelsalat<br />
aus eigener Produktion. Aus<br />
der stammt auch das Grillfleisch, das<br />
im Sommer im Regioautomaten am<br />
Meyerdamm zu finden ist.<br />
Osmers Meyerdamm 47,<br />
28876 Oyten, Tel. 042<strong>07</strong> 5117<br />
60 OBERNEULAND
Hof Stein<br />
HOF STEIN<br />
Neben dem Hofladen steht rechterhand der rund um<br />
die Uhr geöffnete Regioautomat, der Produkte aus der<br />
Region und Produkte nach Omas Rezepten sowie Eier<br />
aus Freilandhaltung enthält.<br />
Selbstverständlich ist die Ware frisch und in<br />
der warmen Jahreszeit stets gut gekühlt. Eier,<br />
Kartoffeln, Äpfel und regionales Conveniencefood<br />
wie Hof- Stein-Sonntagskuchen-Backmischung,<br />
Knipptüte oder hausgemachtes<br />
Apfelkompott gehören zum Angebot.<br />
Hof Stein, Am Lehester Deich 159,<br />
28357 Bremen, Tel. 0171 69 01 518<br />
Text: Sabine von der Decken<br />
Fotos: Sabine von der Decken, BE
Pflegetipps für Rosen<br />
MEIN GARTEN<br />
UND ICH<br />
PFLEGETIPPS FÜR EINE LANG ANHALTENDE BLÜTENPRACHT<br />
LIEBLINGSPLäTZE<br />
MIT ROSEN<br />
62 OBERNEULAND
Foto: djd/www.rosen-tantau.com/Jenkins Fotografie<br />
Mit üppig blühenden Rosen lassen<br />
sich sogar eher triste Gartenecken in einen<br />
Lieblingsplatz verwandeln.<br />
In jedem Garten gibt es Lieblingsplätze. Hier zieht man sich<br />
gerne zurück, ob alleine oder gemeinsam mit Freunden<br />
oder der Familie. Doch egal, ob gemütliche Sitzecke oder<br />
gesellige Terrasse - mit üppig blühenden Rosen lassen sich<br />
sogar triste Gartenecken in einen Lieblingsplatz verwandeln.<br />
Rosenhecken als Sichtschutz<br />
"Um einen Lieblingsplatz mit Rosen zu gestalten, sollte<br />
man auf die passenden Sorten achten", erklärt Rosenfachberaterin,<br />
Susanne Rattay. Fast alle Sorten bis auf Kletterrosen<br />
lassen sich laut der Expertin als Hecke pflanzen.<br />
Während Zwergrosen eher niedrige Hecken bilden, können<br />
Strauchrosen auch als Begrenzung oder als Sichtschutz<br />
dienen - darunter fallen etwa die bis zu zwei Meter hoch<br />
wachsenden Starlet- oder die noch einen Meter größeren<br />
Pracht- und Hagebuttenrosen. Mit Spalieren oder Rosenbögen<br />
tragen aber auch Kletterrosen zu einem lauschigen<br />
Plätzchen im Garten bei. Die Expertin empfiehlt, sich auf<br />
eine oder wenige gleichartige Sorten zu beschränken, um<br />
eine möglichst harmonische Wirkung zu erzielen.<br />
Sommerschnitt für Blütenpracht<br />
Der Sommerschnitt sorgt bei öfter blühenden Gartenrosen<br />
für eine üppige und farbenfrohe Rosenpracht. Denn das regelmäßige<br />
Ausschneiden verwelkter Blüten regt die Rose an,<br />
neue Blütenknospen zu treiben und nicht zu früh Hagebutten<br />
zu bilden. Das Entfernen verwelkter Blüten ist aber auch<br />
eine Pflegemaßnahme, die die Pflanze vor der Verbreitung<br />
von Pilzerkrankungen schützt. Edelrosen sollten einen Fingerbreit<br />
unterhalb der alten Blüte über dem nächsten reifen<br />
Fünferblatt geschnitten werden. Für die in Dolden blühenden<br />
Beet,-, Strauch- und Kletterrosen empfiehlt die Expertin, ver-<br />
DER KLÜGERE HAT<br />
DEN BOGEN RAUS.<br />
SABO MOWiT 500F SERIES II<br />
• Dank der großen Antriebsrädern meistert der MOWiT selbst<br />
Steigungen von bis zu 36 %<br />
• Dank Lithium-Ionen-Akku ohne lokale Emissionen<br />
• Dank der Forward Technology steuert der MOWiT<br />
elegant und effizient durch Ihren Garten<br />
Hilligenwarf 2<br />
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Fax 04298/30347<br />
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OBERNEULAND 63
Pflegetipps für Rosen<br />
MEIN GARTEN<br />
UND ICH<br />
Mithilfe eines Spaliers entsteht<br />
auch mit Kletterrosen ein<br />
lauschiges Plätzchen im Garten.<br />
Foto: djd/www.rosen-tantau.com/Jenkins Fotografie<br />
64 OBERNEULAND
lühte Einzelblüten zu entfernen, bevor die ganze Dolde abgeblüht<br />
ist und sie wie bei den Edelrosen heruntergeschnitten<br />
wird. "Nach dem ersten starken Blütenflor, wird es Zeit<br />
für eine Düngung", erklärt Susanne Rattay. Die letzte Düngergabe<br />
erfolge im Juli, damit die Rosenpflanze Kraft für die<br />
Knospenbildung und ausreichend Zeit zur Ausreifung und<br />
Verholzung der Triebe hat, um den Winter gut zu überstehen.<br />
Sonnige Standorte bevorzugt<br />
"Die richtige Standortwahl ist fast schon ein Garant für<br />
gesunde Rosen, die Licht und Luft lieben", sagt die Rosenfachberaterin.<br />
Sonnige Plätze beugen nicht nur Krankheiten<br />
und Schädlingsbefall vor, hier blühen Rosen auch viel<br />
besser. Außerdem ist ein tiefgründiger Boden ohne<br />
Staunässe wichtig.<br />
Der Traufenbereich hoher Bäume sollte allerdings gemieden<br />
werden, weil herabtropfendes Wasser die Entwicklung von<br />
Schaderregern - wie Mehltau und Sternrußtau - begünstigt.<br />
So hat man viele Jahre Freude an seinem Lieblingsplatz mit<br />
Rosen.<br />
AICHHÖRNCHEN & BEICHHÖRNCHEN<br />
Von Winfried Hammelmann, Oberneulander, Redakteur und Autor<br />
Die beiden niedlichen Nager leben in Oberneuland, nicht weil sie<br />
etwas Besseres sind, nicht weil sie Neureiche sind, nicht, weil<br />
sie Werderspieler als Nachbarn haben wollen. Nein, sie leben hier,<br />
weil sie in diesem Stadtteil geboren wurden. Erst die Zeit, die<br />
Umstände und viele Beobachtungen haben es mit sich gebracht,<br />
dass andere Tiere hier in Oberneuland denken, Aichhörnchen und<br />
Beichhörnchen glauben, etwas Besseres zu sein.<br />
Folge 8: Der Jahreszeitendialog<br />
A: Du, welches ist Deine Lieblingsjahreszeit?<br />
B: Wie kommst Du denn auf diese Frage?<br />
A: Na, weil ich jetzt, im Sommer, mehr Menschen sehe als sonst.<br />
B: Und?<br />
A: Und ich glaube, die meisten Menschen lieben den Sommer.<br />
B: Glaube ich auch, zumindest im Sommer.<br />
A: Und, was ist Deine Lieblingsjahreszeit?<br />
B: Im Sommer der Sommer.<br />
A: Häh?<br />
B: Und im Herbst der Herbst.<br />
A: Und im Frühjahr?<br />
B: Das Frühjahr.<br />
A: Dachte ich mir. Und der Winter?<br />
B: Im Winter finde ich den Winter …<br />
A: Super?!<br />
B: Nee, zum Kotzen.<br />
A: Wieso?<br />
B: Na, weil es noch so lange ist bis zum Frühling.<br />
A: Verstehe.<br />
B: Und es dauert noch länger bis zum Sommer.<br />
A: Kapiere.<br />
B: Und der Herbst ist im Winter noch gar nicht in Sicht.<br />
A: Begreife.<br />
B: Und welches ist Deine Lieblingsjahreszeit?<br />
A: Die fünfte Jahreszeit.<br />
B: Freimarkt. Hätte ich mir denken können.<br />
A: Ja, ich freue mich in jeder Jahreszeit schon auf die nächste.<br />
B: Und worauf freust Du Dich in der fünften Jahreszeit?<br />
A: Na, ist doch wohl klar: auf die sechste Jahreszeit.<br />
OBERNEULAND 65
Ostern geschlüpft, waren die<br />
Storchenküken aus dem Nest<br />
auf Hof Drewes am Hollerdeich<br />
Ende Mai gute fünf Wochen alt.<br />
„Gut sieht es aus, sehr gut<br />
sogar“, sagte Jürgen Drewes.<br />
Mittlerweile war klar, dass drei<br />
Küken im Nest sitzen. Die Kerle<br />
gucken oben raus, werden kräftig<br />
gefüttert und schwarze Flügelschwingen<br />
waren bereits zu<br />
sehen, so seine Beobachtung.<br />
„Drei wohlgenährte Küken, das<br />
ist bei uns Rekord“, freute er<br />
sich.<br />
Anfang Juni ging der Oberneulander<br />
Landwirt davon aus, dass<br />
den Storchenjungen jetzt nichts<br />
mehr groß passieren könne. Auch<br />
ein in der Nähe des Nests wohnendes<br />
Krähenpaar beunruhigte<br />
ihn nicht. Ein sie beobachtender<br />
Ornithologe, der regelmäßig einen<br />
Blick auf das Nest am Hollerdeich<br />
hat, bezeichnete die Küken als<br />
propperfett. Grund dafür war in<br />
diesem Jahr am Deich in Oberneuland<br />
zu jedem Zeitpunkt der<br />
Entwicklung das richtige Wetter<br />
und Nahrungsangebot. Sogar die<br />
trockene Kälte im Mai machte<br />
den Storchenjungen nichts aus,<br />
problematischer wäre feuchtes<br />
Wetter gewesen.<br />
Dann hätte die Gefahr einer<br />
Lungenentzündung bestanden.<br />
„Vom Schlupf bis Anfang Juni<br />
spielte ihnen das Wetter in die<br />
Karten“, erklärte Jürgen Drewes<br />
den guten Entwicklungsstand.<br />
Wurden zum Schlupftermin die<br />
Äcker gepflügt und Regenwürmer<br />
an die Oberfläche befördert, folgte<br />
der erste Silageschnitt im Mai,<br />
der ebenso für ausreichend Nahrung<br />
sorgte. Anfang Juni fütterten<br />
die Altstörche bereits Mäuse.<br />
„Es ist recht gut gelaufen.“<br />
Bis zur vierten/fünften Woche war<br />
immer einer der Altvögel am Nest<br />
und hielt Wache. Dann gingen<br />
beide auf Nahrungssuche, um<br />
ihren ständig hungrigen Nachwuchs<br />
satt zu bekommen. War es<br />
in der ersten Zeit noch so, dass<br />
die Altvögel nach der Fütterung<br />
STORCHENTAGEBUCH<br />
das Nest von Mist säuberten,<br />
drehten die Storchenjungen ab<br />
Ende Mai ihren Stert über den<br />
Nestrand und spritzten den Kot<br />
ab, beobachtete Jürgen Drewes.<br />
Ende Mai war für Hajo Kaemena<br />
klar, dass in diesem Jahr das<br />
Nest unbesetzt blieb. Mehrmals<br />
flogen Störche das Nest auf Hof<br />
Kaemena an, blieben auch schon<br />
mal eine Nacht, setzten aber<br />
dann ihre Suche fort. „Neues<br />
Jahr, neues Glück“, so Hajo<br />
Kaemena zuversichtlich.<br />
Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />
Schon nach sieben Wochen haben die juvenilen Störche<br />
etwa die Größe ihrer Eltern erreicht und werden mit circa<br />
neun Wochen flügge, das Geburtsgewicht hat sich bereits<br />
zwei Wochen nach dem Schlupf verzehnfacht und liegt bei<br />
etwa 700 Gramm.<br />
Mit 22 Tagen haben die Jungstörche die Fähigkeit, kurzzeitig<br />
zu stehen; erst mit sechs bis sieben Wochen können sie<br />
ausdauernd stehen.<br />
Im Alter von neun Wochen werden die Jungen flügge,<br />
unabhängig sind sie im Alter von drei Monaten.<br />
Nach 60 Tagen beginnen die jungen Störche ihre Flugmuskeln<br />
trotz ihres angeborenen Flugvermögens zu trainieren.<br />
Altstörche unterscheiden sich durch rote Beine und<br />
Schnäbel von den schwarzschnabeligen Jungstörchen.<br />
66 OBERNEULAND
FüR<br />
schöne<br />
VORGäRTEN<br />
Ein Haus wirkt nicht allein, vielmehr<br />
steht es auf einem Grundstück, das<br />
sich idealerweise als passgenauer<br />
Rahmen um die Immobilie und ihre<br />
Bewohner schmiegt. Entsprechend groß<br />
ist die Bedeutung eines Vorgartens für<br />
den berühmt-berüchtigten ersten<br />
Eindruck, aber auch für das Kleinklima<br />
sowie als Lebensraum für Insekten.<br />
„Vorgärten sind im wahrsten Sinne des Wortes die<br />
Visitenkarte eines Hauses“, betont Gartengestalter<br />
Andreas Leucht. Er wundert sich oft beim Blick in so manchen<br />
Vorgarten: „Ich sehe häufig Kies- und Splittflächen<br />
und wenig bis gar keine Pflanzen. Vögel und Insekten kann<br />
man so nicht in den Garten locken.“ Der Wunsch nach<br />
Pflegeleichtigkeit ist es seiner Meinung nach, der diese<br />
unbelebten Areale entstehen lässt. „Doch das ist ein Trugschluss“,<br />
stellt er klar. „In Kiesflächen lagern sich Laub und<br />
anderes organisches Material ab, das man da auch nur ganz<br />
schwer wieder herausbekommt“, schildert Leucht. „Außerdem<br />
sind solche Flächen nicht nur für Tiere lebensfeindlich,<br />
auch dem Menschen tun sie nicht gut. Eine Kiesfläche<br />
heizt sich im Sommer ungleich mehr auf als ein Beet.“<br />
Hoffnungsfroh stimmt den erfahrenen Gartengestalter,<br />
dass seit einiger Zeit verstärkt über die Bedeutung von<br />
Vorgärten als Biotope und ihren ästhetischen Wert für das<br />
Straßenbild gesprochen wird. Eine Trendumkehr könnte<br />
also in Sicht sein.<br />
Pflicht als Kür<br />
Den Hausbewohnern selbst tut ein sorgfältig gestalteter<br />
Vorgarten sehr gut: Man sieht seinen Vorgarten<br />
viel häufiger als den Wohngarten, nämlich jedes<br />
Mal, wenn man das Haus verlässt oder zurückkehrt.<br />
Nach Erfahrung des Gartengestalters ist der meist<br />
kleine Grundstücksteil vor dem Haus in der Gestaltung<br />
genauso anspruchsvoll wie der Hausgarten und verdient<br />
dementsprechend Aufmerksamkeit, zumal hier auf engem<br />
Raum eine Reihe von Pflichtaufgaben zu erfüllen sind. Der<br />
OBERNEULAND 67
Sichtschutzpflanzen, Taxus, Kirschlorbeer, Thuja,<br />
Buchenhecken ... bis ca. 500 cm. vorrätig<br />
Weg zum Haus gehört ebenso zu den gesetzten Vorgartenelementen<br />
wie ein Platz für die Mülltonnen, oft eine Auffahrt,<br />
vielleicht mit zweitem Stellplatz.<br />
„Trotzdem empfehle ich eigentlich immer, der Bepflanzung<br />
die Hauptrolle zu überlassen“, erklärt Andreas<br />
Leucht, der bei jeder Vorgartengestaltung zunächst die<br />
Architektur des Hauses in Augenschein nimmt, „denn die<br />
ist maßgeblich für die Gestaltung“, so der Planer. „<br />
Selbst auf kleinstem Raum kann man eine Menge<br />
machen, und es gibt zu jedem Kundenwunsch und zu jeder<br />
Architektur die passende Pflanzauswahl“, weiß er aus<br />
Erfahrung.<br />
Aber er betont auch, wie wichtig Fachkenntnis bei der<br />
Pflanzenauswahl ist: Zum einen sind Vorgärten oft nach<br />
Norden ausgerichtet, also schattig, zum anderen dürfen<br />
die eingesetzten Pflanzen auch nach ein paar Jahren die<br />
Proportionen nicht sprengen. „Es gibt heute so wunderbare<br />
kleinkronige oder als Spalier ausgeformte Bäume. Die<br />
sind ideal für einen Vorgarten“, erklärt der Experte und<br />
ergänzt: „Auch ein schönes Solitärgehölz mit einer effektvollen<br />
Beleuchtung ist eine Bereicherung für jeden Vorgarten.“<br />
Das gilt im Übrigen nicht nur für den Eindruck,<br />
den Haus und Garten auf Passanten und Besucher machen,<br />
auch den Hausbewohnern selbst tut ein sorgfältig gestalteter<br />
Vorgarten nach Erfahrung von Andreas Leucht sehr gut:<br />
„Normalerweise sieht man seinen Vorgarten viel häufiger<br />
als den Wohngarten, nämlich jedes Mal, wenn man das<br />
Haus verlässt oder zurückkommt. Da ist es doch schön,<br />
wenn sich einem dabei ein angenehmer Anblick bietet“,<br />
gibt er zu bedenken. „Und auch beim Blick durchs Fenster<br />
schaut doch wohl jeder lieber auf üppiges Grün als auf<br />
unbelebte, versiegelte, graue Flächen.“<br />
Eine durchdachte Gestaltung kann eine Menge dazu<br />
beitragen, aus einem Vorgarten statt einer reinen Funktions-<br />
und Transitzone einen Ort mit Wohlfühlcharakter<br />
und sogar Verweiloption zu machen. So gestaltet Andreas<br />
Leucht den Bereich vor dem Haus gerne auch als Aufenthaltsraum:<br />
„Einen kleinen Sitzplatz zu integrieren, auf dem<br />
man die Abendsonne genießen kann, empfinde ich als eine<br />
68 OBERNEULAND
Ein Beispiel für einen<br />
Vorgarten mit einem<br />
schönen Solitärgehölz<br />
und einer effektvollen<br />
Beleuchtung.<br />
POTHEKE OBERNEULAND<br />
Johannes Backhoff<br />
Inh. Amelie Backhoff e.K.<br />
enorme Bereicherung“, bringt er es auf den Punkt. Eine<br />
optische Abgrenzung der oft dominanten Einfahrt etwa<br />
durch eine niedrige Hecke trägt ebenfalls zur Steigerung<br />
der Wohnlichkeit bei.<br />
Gesamtkonzept<br />
Auch wenn die Bepflanzung aus Sicht der Fachleute in<br />
der Regel Priorität haben sollte, braucht es natürlich auch<br />
weitere Gestaltungselemente. Für deren Materialwahl gilt:<br />
„Generell empfehle ich, sich auf wenige,<br />
wertige Materialien zu konzentrieren,<br />
die natürlich auf Stil und Farbigkeit<br />
des Hauses abgestimmt sein<br />
müssen“, so der erfahrene<br />
Gestalter. Bei aller Betonung<br />
eines einheitlichen Stils<br />
plädiert er aber auch für eine<br />
persönliche Note im Vorgarten:<br />
„Es muss ja kein Gartenzwerg<br />
sein, aber ein Wasserspiel,<br />
ein kleines Kunstwerk oder auch<br />
ein tolles Pflanzgefäß werten jeden<br />
Vorgarten auf.“<br />
„Ein schönes<br />
Solitärgehölz mit<br />
einer effektvollen<br />
Beleuchtung ist eine<br />
Bereicherung für<br />
jeden Vorgarten.“<br />
Andreas Leucht<br />
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OBERNEULAND 69
AUF ZUM<br />
Oberneulander<br />
BLUMEN-<br />
FELD!<br />
70 OBERNEULAND
Viel Handarbeit für<br />
Jürgen Drewes.<br />
Je nach Wetterlage wird das<br />
Blumenfeld am Hollerdeich Ende<br />
Juli/Anfang August eröffnet.<br />
Ende Juli heißt es wieder: Auf zum<br />
Oberneulander Blumenfeld <strong>2019</strong>!<br />
Je nach Wetterlage wird das Blumenfeld<br />
am Hollerdeich Ende Juli/Anfang August<br />
eröffnet. „Es ist viel Handarbeit“,<br />
beschrieb Landwirt Jürgen Drewes den<br />
Aufwand, den die Familie jedes Jahr aufs<br />
Neue betreibt, um den Hollerdeich mit<br />
Calendula, Cosmeen, Sonnenhut,<br />
Zinnien, Bartnelken und Löwenmäulchen<br />
„erblühen“ zu lassen.<br />
Blütenpracht<br />
am Hollerdeich.<br />
Für eine lang anhaltende, üppige und<br />
farbenprächtige Blütenpracht sorgen<br />
Monika und Jürgen Drewes durch die<br />
von ihnen getroffene Sortenauswahl.<br />
Sie setzen auf Schnittsorten mit stabilen<br />
Stielen in unterschiedlichen Längen und<br />
auf Pflanzen, die nach jedem Schnitt zu<br />
neuem Austrieb neigen, sodass bis in<br />
den späten September das Blumenfeld<br />
in voller Blüte steht.<br />
Die Sortenvielfalt setzt sich aus frühund<br />
spätblühenden Sommerblumen<br />
zusammen mit einer schönen bunten<br />
Farbpalette.<br />
Für ein gutes Schnittblumenjahr sind<br />
ein nicht zu heißer und trockener, aber<br />
auch nicht zu feuchter Sommer<br />
Voraussetzung.<br />
Am besten eignen sich die frühen<br />
Morgen- oder die etwas kühleren Abendstunden,<br />
um die Blumen für einen<br />
Sommerblumenstrauß zu schneiden, so<br />
der Rat von Monika und Jürgen Drewes.<br />
Text: Sabine v.d. Decken<br />
Foto: Sabine v.d. Decken, Catalina Drewes<br />
Hubarbeitsbühnen<br />
&<br />
Baumaschinen<br />
OBERNEULAND 71
TU, WAS DIR<br />
GUTTUT!<br />
Foto: Stockfour/iStockphoto<br />
72 OBERNEULAND
Die erste Jahreshälfte ist geschafft. Mit viel Energie ins<br />
Jahr gestartet verspürt manch agiler Homo Workaholic,<br />
wie seine guten Vorsätze vom Jahresbeginn verwässern<br />
und die Kraftreserven schwinden. Doch zum Glück<br />
stehen die Sommerferien vor der Tür. Eine gute Zeit,<br />
sich mal wieder auf das eigene Wohlergehen zu<br />
besinnen und auf all die Dinge, die einem so richtig<br />
guttun.<br />
Von Anne Günter<br />
Kathinka Forstmann<br />
Heilpraktikerin (Psychotherapie)<br />
Kulturwissenschaftlerin M.A.<br />
Tanztrainerin<br />
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Schlafen<br />
Gut ein Drittel der vergangenen Jahreshälfte sollten Sie eigentlich geschlafen haben. Vertane Zeit,<br />
denken Sie? Mitnichten! Ausreichend zu schlafen ist extrem wichtig für den menschlichen Körper.<br />
Zu wenig Schlaf über eine längere Zeit schwächt unser Immunsystem. Aber auch Unkonzentriertheit,<br />
Vergesslichkeit und Leistungsminderung sind die Folge.<br />
Unser Körper regeneriert im Schlaf. Gift- und Abfallstoffe, die am<br />
Tag im Gehirn entstehen, werden abtransportiert. Die Eindrücke des<br />
Tages werden sortiert, bewertet und ins Langzeitgedächtnis verschoben.<br />
Erinnerungen werden erzeugt, Entscheidungen vorbereitet.<br />
Schlafen Sie deshalb wenigstens einmal pro Woche richtig aus<br />
und vergegenwärtigen Sie sich die folgenden Rahmenbedingungen<br />
für einen erholsamen Schlaf:<br />
• Ein regelmäßiger Tagesrhythmus in Bezug auf Ihre Aktivitäten<br />
und Mahlzeiten bietet eine gute Vorbereitung auf den Schlaf.<br />
• Nehmen Sie am Abend kein schweres Essen zu sich, das erst<br />
lange Zeit verdaut werden muss, sondern essen Sie lieber<br />
leichte Kost.<br />
• Körperliche Bewegung macht zu der richtigen Zeit müde und<br />
ist dazu noch gesund. Allerdings sollten Sie es nicht übertreiben.<br />
Sport kann nämlich auch aktivierend wirken. Auch<br />
geistige Ertüchtigung kann uns im positiven Sinne erschöpfen<br />
und für einen ausgeglichenen Schlaf sorgen.<br />
• Ein kurzer Mittagsschlaf bis zu 20 Minuten ist gesund und<br />
kann helfen, die Energiereserven wieder aufzufüllen. (Siehe<br />
Powernapping)<br />
• Eine halbe Stunde vor dem ins Bett gehen sollten Sie zur<br />
Ruhe kommen (durch ruhige Gespräche, entspannende<br />
Musik, spazieren).<br />
• Finden Sie ein Einschlafritual, dass Ihrem Körper vermittelt,<br />
wann geschlafen werden soll.<br />
• Schaffen Sie angenehme Temperatur- und Lichtverhältnisse.<br />
• Nutzen Sie das Bett nur zum Schlafen, da der Körper dann<br />
einen Zusammenhang erkennt und sich für den Schlaf „bereit<br />
macht“, wenn Sie ins Bett gehen.<br />
Powernapping<br />
Unter Powernapping versteht man einen<br />
kurzen Mittagsschlaf, der unserem<br />
Leistungstief zwischen 12 und 14 Uhr<br />
entgegenwirken soll. Das Geheimnis<br />
des Powernaps liegt in der Kürze: 10 bis<br />
20 Minuten kurzer Schlaf reichen<br />
bereits aus, um die Leistungsfähigkeit<br />
zu steigern und sich wieder fit zu fühlen.<br />
Der positive Effekt rührt insbesondere<br />
aus der Wirkung, die der Kurzschlaf auf<br />
die Stresshormone hat: Er lässt ihre Konzentration<br />
im Blut nachweislich sinken.<br />
Studien zur Wirkung des Powernaps auf<br />
Körper und Wohlbefinden zeigen, dass …<br />
• die Leistungsfähigkeit um bis zu<br />
35 Prozent steigt<br />
• Stress abgebaut wird und die<br />
Stimmung sich verbessert<br />
• ein evtl. nächtliches Schlafdefizit<br />
ausgeglichen wird<br />
• das Kurzzeitgedächtnis sich<br />
verbessert<br />
• das Immunsystem gestärkt wird<br />
• regelmäßiges Powernapping vor<br />
Herzkrankheiten schützt<br />
• Erschöpfungszuständen und Burnout<br />
vorgebeugt wird.<br />
OBERNEULAND 73
Essen<br />
Du bist, was du isst, heißt es. Im Sommer macht<br />
es uns die Natur besonders leicht und bietet viele<br />
leckere und gleichzeitig gesunde Lebensmittel. Eine<br />
gesunde Ernährung mit frischen Zutaten tut unserem<br />
Körper gut. Und das dankt er uns mit Leistungsfähigkeit<br />
und Wohlbefinden!<br />
Doch in der Hektik des Alltags gerät eine nahrhafte<br />
Verpflegung schon mal unter die Räder. Zur Erinnerung<br />
hier noch einmal das Wesentliche:<br />
• Gesund essen bedeutet nicht, dass Sie nur von<br />
Karotten und Äpfeln leben müssen. Im Gegenteil<br />
– genießen Sie die Vielfalt. Gönnen Sie sich<br />
einen abwechslungsreichen Speiseplan mit viel<br />
frischem Gemüse und Obst, Getreide, Hülsenfrüchten<br />
und frischen Kräutern, aber auch Fleisch<br />
und Fisch.<br />
• Setzen Sie bei kohlenhydratreichen Lebensmitteln<br />
wie Brot, Nudeln und Reis auf Vollkornprodukte.<br />
So erhöhen Sie den Ballaststoffanteil<br />
in Ihrem Essen. Ballaststoffe sättigen länger,<br />
lassen den Blutzuckerspiegel langsamer<br />
ansteigen und beugen Verstopfung vor.<br />
• Idealerweise nehmen Sie eine Tagesration aus<br />
zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse<br />
zu sich. Wählen Sie nach Möglichkeit frische und<br />
saisonale Produkte. Auch (ungesalzene) Nüsse<br />
oder Hülsenfrüchte zählen dazu. Obst und<br />
Gemüse enthält meist wenig Kalorien, dafür<br />
reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Zudem<br />
stecken darin sekundäre Pflanzenstoffe, denen<br />
Experten zahlreiche gesundheitsfördernde<br />
Effekte zusprechen.<br />
Genießen<br />
Zelebrieren Sie das<br />
Zubereiten einer gesunden<br />
Mahlzeit. Decken<br />
Sie den Tisch mit Liebe<br />
und essen Sie wenn<br />
möglich auch gerne<br />
draußen. Kaufen Sie<br />
frische und gute<br />
Zutaten in einer angenehmen<br />
Atmosphäre,<br />
bereiten Sie alles ohne<br />
Hektik zu und erfreuen<br />
Sie sich dabei an jedem<br />
einzelnen Schritt.<br />
Gönnen Sie sich regelmäßig<br />
einen Genussmoment,<br />
ohne dabei<br />
einen Gedanken an<br />
Kalorien zu verschwenden<br />
oder ein schlechtes<br />
Gewissen zu<br />
haben. Genießen Sie<br />
die selbst gemachten<br />
Gaumenfreuden und<br />
damit einhergehenden<br />
Glücksgefühle!<br />
• Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt<br />
oder Quark sollte man täglich essen, da sie reich<br />
an Kalzium und Eiweiß sind. Fisch gehört einbis<br />
zweimal die Woche auf den Speiseplan.<br />
Er enthält unter anderem Jod, Selen und Omega-<br />
3-Fettsäuren. Mit Fleisch sollten Sie sparsamer<br />
umgehen. Zwar stellt es eine wichtige Quelle für<br />
Protein und B-Vitamine dar, doch gilt insbesondere<br />
rotes Fleisch in größeren Mengen als risikoreich.<br />
Maximal 300 bis 600 Gramm Wurst und Fleisch<br />
setzt die DGE als Empfehlung an – pro Woche.<br />
• Verwenden Sie möglichst pflanzliche Öle, zum<br />
Beispiel Rapsöl. Pflanzliche Öle liefern zwar auch<br />
reichlich Kalorien – wie alle Fette. Doch sie enthalten<br />
zudem wichtige Fettsäuren. Vermeiden<br />
Sie versteckte Fette in z.B. Wurst, Süßigkeiten,<br />
Fertigprodukten und Fast Food.<br />
• Zucker liefert relativ viele Kalorien. Essen Sie<br />
Süßes deshalb nur gelegentlich. Auch ein Übermaß<br />
an Salz ist unter Umständen nicht gut. Mehr<br />
als sechs Gramm Salz pro Tag sollten es nicht<br />
sein. Würzen Sie lieber mit Kräutern aller Art.<br />
Wenn Sie Salz verwenden, dann wählen Sie ein<br />
Produkt, das mit Jod und Fluorid angereichert ist.<br />
• Zu einer guten Ernährung gehört auch ausreichend<br />
zu trinken. Wasser ist ein lebenswichtiger<br />
Bestandteil des Körpers. Unter anderem durch<br />
Schwitzen und Verdunstung verliert der Organismus<br />
Flüssigkeit. Rund 1,5 Liter sollten Gesunde<br />
deswegen pro Tag trinken. Bevorzugen Sie<br />
Wasser, denn es enthält keine Kalorien.<br />
Daneben eignen sich ungesüßte Tees.<br />
Bewegen<br />
Nicht jeder muss ein<br />
Wahnsinnssportler sein,<br />
aber regelmäßige Bewegung<br />
tut uns einfach gut.<br />
Dabei muss Regelmäßigkeit<br />
nicht unbedingt mit<br />
einem großen Zeitaufwand<br />
verbunden sein.<br />
Schon ein paar Minuten<br />
intensiver Bewegung<br />
sorgen für neue Energie.<br />
Das können zum Beispiel<br />
Liegestützen, Kniebeugen<br />
und/oder Sit-ups sein,<br />
bis man es nicht mehr<br />
weiter schafft. Der Kreislauf<br />
kommt in Schwung,<br />
Müdigkeit verschwindet.<br />
Versuchen Sie, sich mindestens<br />
einmal täglich<br />
auszupowern, sodass Sie<br />
richtig außer Atem sind.<br />
Dafür braucht es in der<br />
Regel nicht mehr als zehn<br />
Minuten. Und die lassen<br />
sich immer einbauen.<br />
Alternativ helfen Fitness-<br />
Apps wie z.B. „Seven<br />
Minutes“ dabei, die tägliche<br />
Motivation zu finden<br />
und seine Fitness ohne<br />
Geräte und mit nur<br />
sieben Minuten täglichem<br />
Workout zu steigern.<br />
Am besten ist es natürlich,<br />
wenn Sie Sport im<br />
Freien machen. Denn<br />
Bewegung und frische<br />
Luft lassen unseren<br />
Körper jubeln. Wir atmen<br />
ordentlich Sauerstoff ein<br />
und schöpfen dadurch<br />
reichlich Energie. Muss<br />
der Körper neben der<br />
sportlichen Belastung<br />
zusätzlich äußere Reize<br />
wie Wind und Wetter<br />
ausgleichen, wird er<br />
besser durchblutet und<br />
das Immunsystem<br />
gestärkt. Beim Sport an<br />
der frischen Luft tanken<br />
wir außerdem eine<br />
Extraportion Licht.<br />
Die UV-Strahlen bewirken<br />
die Bildung von Vitamin<br />
D, was für die Kalziumbildung<br />
im Blut verantwortlich<br />
und wichtig für<br />
die Knochenbildung ist.<br />
Außerdem fördert Licht<br />
die Bildung von Serotonin.<br />
Dieses Hormon sorgt<br />
wiederum dafür, dass wir<br />
uns wach fühlen, und<br />
hebt unsere Stimmung.<br />
74 OBERNEULAND
Stress vermeiden<br />
Negativer Stress (Disstress) über einen längeren Zeitraum schränkt<br />
nicht nur die Lebensqualität ein, sondern greift auch unsere Gesundheit<br />
an. Die Nebenniere schüttet Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus<br />
und befindet sich sozusagen dauerhaft im „Kampfmodus“. Dauerhafter<br />
Disstress zerstört unsere Immunabwehr, macht antriebslos und kann zu<br />
Depression führen.<br />
Deshalb sollte jeder Anspannungsphase auch eine Entspannungsphase<br />
folgen. Leichter gesagt als getan, denken Sie sich jetzt wahrscheinlich.<br />
Und natürlich lassen sich stressige Lebensumstände meist nicht im Handumdrehen<br />
abstellen. Dennoch: Es gibt Strategien gegen Stress, die Sie<br />
sich mit etwas Aufmerksamkeit wirksam aneignen können.<br />
Im günstigsten Fall verfolgen Sie dabei vier Ansätze:<br />
1. Die Wahrnehmung von Stress gezielt steuern und negativen Stress<br />
positiv oder neutral bewerten.<br />
2. Die Belastungen in Beruf, Familie und Freizeit besser organisieren<br />
(z.B. durch Prioritäten setzen, besseres Zeitmanagement).<br />
3. Die eigene Leistungskraft stärken (z.B. durch ausreichend Schlaf, gesunde<br />
Ernährung und Sport).<br />
4. Für Entspannung als Gegenpol zum Stress sorgen (z.B. durch ausreichend<br />
Schlaf, bewusste Auszeiten, autogenes Training).<br />
Lachen<br />
Lachen tut gut! Leider kommt es in unserer heutigen<br />
schnelllebigen und leistungsorientierten Zeit manchmal<br />
zu kurz. Untersuchungen aus der Glücksforschung haben<br />
ergeben, dass Menschen vor etwa 50 Jahren dreimal mehr<br />
gelacht haben als wir heute. Dabei spricht so vieles dafür.<br />
Als kleinen Anreiz im Folgenden eine Liste mit 12 Gründen,<br />
die für mehr Lachen sprechen.<br />
1. Lachen baut Stress ab.<br />
2. Lachen wirkt sympathisch.<br />
3. Ein lachender Mensch wird als attraktiver wahrgenommen<br />
als einer mit ernster Miene.<br />
4. Der Körper schüttet beim Lachen Glückshormone aus.<br />
Die ausgeschütteten Endorphine wirken entzündungshemmend<br />
und schmerzstillend.<br />
5. Lachen regt die Verdauung, den Stoffwechsel an.<br />
6. Mehrere Studien kamen zum Ergebnis, dass es bei<br />
Menschen, die häufig lachen, seltener zu einem<br />
Herzinfarkt und zu Depressionen kommt.<br />
7. Lachen baut Spannungen und Hemmungen ab und<br />
bricht das Eis.<br />
8. Regelmäßiges Lachen stärkt das Immunsystem.<br />
9. Eine Minute Lachen soll allgemein positiv auf die<br />
Gesundheit wirken wie 10 Minuten Joggen oder<br />
45 Minuten Meditation.<br />
10. Lachen erhöht den Sauerstoffaustausch im Gehirn<br />
und steigert dadurch die Konzentrationsfähigkeit.<br />
11. Lachen entspannt und steigert das Wohlbefinden.<br />
12. Lachen schafft Nähe zu Menschen.
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Smartphone und anderen digitalen Ablenkungen tun wir uns heute<br />
schwerer, unsere Aufmerksamkeit längere Zeit auf eine Sache zu<br />
richten. Ein Buch zu lesen wirkt diesem Trend entgegen. Und die<br />
Argumente dafür, mal wieder so richtig in Ruhe zu schmökern, sind<br />
so vielfältig wie überzeugend:<br />
Lesen bildet<br />
„Lesen bildet“, so sagt man. Und in der Tat ist Lesen wohl die<br />
günstigste Art zu reisen. Geschichten geben Einblick in das Leben<br />
anderer, in ihre Gedanken, ihre Arbeit und Gewohnheiten. Man lernt<br />
ferne Orte kennen und erlebt fremde Kulturen. Leser schauen über<br />
den Tellerrand und erweitern ihren Horizont.<br />
Und auch der Wortschatz erweitert sich durch regelmäßiges Lesen<br />
automatisch. Je häufiger man mit unterschiedlichen Wörtern<br />
konfrontiert wird, desto leichter prägen sie sich auch ein.<br />
Sprachforscher vertreten allerdings die Auffassung, dass man ein<br />
neues Wort mindestens siebenmal gelesen oder gehört haben<br />
muss, bevor es in den aktiven Wortschatz übergeht. Deshalb: lesen,<br />
lesen, lesen, egal ob Fachartikel, Berichterstattung, Belletristik.<br />
Übrigens: Liest man Texte laut vor, gehen Wörter noch leichter<br />
vom passiven in den aktiven Wortschatz über.<br />
Lesen hilft beim Schreiben<br />
Die University of California hat herausgefunden, dass das Lesen von<br />
Romanen auch immer Einfluss auf den eigenen Schreibstil hat.<br />
Demnach färbt der Stil des Autors auf die Schreibfähigkeiten des<br />
Lesers ab, sodass dieser unbewusst beim Lesen dazu lernt. Er schaut<br />
sich Erzähltechniken ab und lässt sich vom Schreibfluss inspirieren.<br />
Lesen reduziert Stress<br />
Arbeitsbedingter Stress, Doppelbelastung und persönliche Sorgen<br />
machen es vielen Menschen schwer, am Ende des Tages zur Ruhe<br />
zu kommen. Bücher sind da eine hervorragende Möglichkeit, um<br />
loszulassen und abzuschalten. Ein gutes Buch lässt einen mit seiner<br />
Geschichte den hektischen Alltag vergessen und sorgt so für tiefe<br />
emotionale Entspannung.<br />
SPRECHSTUNDEN<br />
Montag bis Freitag: 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
PERSÖNLICHE EINLADUNG<br />
zu einer individuellen Implantat-Beratung in<br />
unserer neuen Privatpraxis Ästhetik Plus in der<br />
Hermann-Böse-Str. 10 · 28209 Bremen<br />
Telefon: 0421-3039229-0<br />
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Lesen hilft beim Einschlafen<br />
Viele Menschen haben Schwierigkeiten beim Einschlafen. Die Geschehnisse<br />
des Tages beschäftigen sie noch zu sehr und verhindern den so<br />
stark benötigten Schlaf. Dagegen können Schlafrituale helfen.<br />
Nimmt man sich jeden Abend noch ein Buch zur Hand und liest einige<br />
Seiten, kommt man nicht nur mental zur Ruhe, sondern gibt dem<br />
Abend Struktur und lässt den Tag mit einem entspannenden Ritual<br />
ausklingen.
Lesen fördert die Konzentration<br />
Informationen und Neuigkeiten werden heute häufig rasch und<br />
häppchenartig serviert. Wir klicken uns sprunghaft durchs Web,<br />
lesen hier eine Statusmeldung, dort eine Headline, überfliegen die<br />
wichtigsten Facebook-Neuigkeiten und schauen noch mal schnell<br />
nach dem Wetter. Sich zu Feierabend gemütlich mit einem Buch<br />
hinzusetzen und in Ruhe zu lesen, wirkt entschleunigend. Dabei<br />
entspannt man sich nicht nur, das Lesen fördert auch die Konzentration,<br />
da man sich eine ganze Weile nur mit einer Sache beschäftigt.<br />
Lesen fördert die Kreativität<br />
Durch das Abtauchen in die Welt der Fantasie wird die Vorstellungskraft<br />
geschult. Anders als im Kino sind es die Leser selbst, die die<br />
Bilder zum Text entstehen lassen. Schon bei Kindern zeigt sich,<br />
dass regelmäßiges Lesen positiven Einfluss auf die Kreativität hat –<br />
ihr Einfallsreichtum und Vorstellungsvermögen verbessern sich.<br />
Und auch im Erwachsenenalter zahlt sich Kreativität aus, ist sie<br />
doch eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Umgang<br />
mit Konflikten.<br />
Lesen fördert soziale Kompetenzen<br />
Leser handeln eher in einer sozial verträglichen Weise, als diejenigen,<br />
die stattdessen lieber fernsehen. In ihren Untersuchungen kamen<br />
Forscher der Kingston University London zu dem Schluss, dass<br />
Menschen mit einer Vorliebe für Belletristik ein deutlich positiveres<br />
Sozialverhalten an den Tag legten. Leser von Dramen und Romantikromanen<br />
waren ebenfalls empathisch, während Liebhaber von experimentellen<br />
Büchern die Fähigkeit zeigten, Dinge aus verschiedenen<br />
Perspektiven zu betrachten. Die Gewinner waren allerdings die Leser<br />
von Komödien: Sie zeigten das größte Einfühlungsvermögen für<br />
andere.<br />
Sie räumen allerdings ein, dass die Studie keine Ursache-Wirkung-<br />
Untersuchung vorgenommen hat. Es könnte also auch sein, dass<br />
nachdenkliche Menschen eher dazu neigen, zu lesen und von Grund<br />
auf die einfühlsameren Menschen sind.<br />
Lesen kann Alzheimer vorbeugen<br />
Studien zeigen, dass Menschen, die sich in ihrem Leben besonders<br />
häufig mit komplexen geistigen Aufgaben beschäftigen und ihr<br />
Gehirn immer wieder herausfordern, auch im Alter länger mental fit<br />
bleiben. Durch regelmäßiges<br />
Lesen<br />
und der stetigen<br />
Aufnahme neuer<br />
Informationen wird<br />
das Gehirn optimal<br />
gefordert und das<br />
Gedächtnis trainiert,<br />
sodass es auch im<br />
Alter noch leistungsfähig<br />
ist.<br />
Lesen macht sexy<br />
Laut Umfragen wirken<br />
Menschen, die<br />
in der Öffentlichkeit<br />
lesen, intelligenter.<br />
Ein Buch in der<br />
Hand macht sie<br />
attraktiver und<br />
begehrenswerter.<br />
Sie vermitteln den<br />
Eindruck, dass sie<br />
ein interessanter<br />
Gesprächspartner<br />
sind und Empathievermögen<br />
mitbringen.<br />
Also wenn<br />
Sie jetzt nicht überzeugt<br />
sind… ;-)<br />
Ein gutes Buch ist wie Medizin<br />
Ein Expertenteam der Yale University wertete im<br />
Rahmen einer Studie die Daten von mehr als<br />
3.600 Teilnehmern über einen Zeitraum von zwölf<br />
Jahren aus. Die Probanden, die zu Beginn der Studie<br />
mindestens 50 Jahre alt gewesen waren, wurden<br />
anfangs in drei Gruppen aufgeteilt:<br />
1. Nichtleser<br />
2. Leser, die bis zu 3,5 Stunden pro Woche lasen<br />
3. Vielleser, die mehr als 3,5 Stunden pro Woche<br />
lasen<br />
Nach Ablauf der zwölf Jahre wollten die Wissenschaftler<br />
wissen: Wer lebt noch, wer ist bereits gestorben<br />
und wie verteilen sich die Probanden auf<br />
die drei zuvor gebildeten Gruppen?<br />
Das Ergebnis der US-Studie: Die Lebenserwartung<br />
der Probanden, die wöchentlich bis zu dreieinhalb<br />
Stunden lasen, war 17 Prozent höher als die Lebenserwartung<br />
der Nichtleser. Bei den Viellesern,<br />
die pro Woche mehr als dreieinhalb Stunden lesen,<br />
lag die Lebenserwartung sogar 23 Prozent höher.<br />
Um ganz sicher zu gehen, dass sich nicht andere<br />
Faktoren wie Einkommen und Lebensstandard auf<br />
die Ergebnisse auswirkten, rechneten die Forscher<br />
solche Faktoren und weitere, wie Alter, Beziehungsstatus<br />
und Bildungsstand heraus.<br />
Das Ergebnis blieb unverändert: Die Bücherwürmer<br />
lebten länger als die Nichtleser – im Durchschnitt<br />
sogar fast zwei Jahre.
Foto: Antje Scheinert<br />
Ohne geht gar nicht<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
Die Oberneulanderin Heidi Müller ist ein Bücherwurm.<br />
Kaum, dass sie lesen konnte, hatte die Bücherwelt eine<br />
neue Freundin gefunden. Bis heute gehört das Lesen zu<br />
Ihren Leidenschaften. Ob sie ein besonderes Faible hat?<br />
„Nein, ich lese eigentlich alles querbeet“, sagt die pensionierte<br />
Kindergärtnerin und vor allem, immer bis zur letzten Seite. Für DAS OBERNEULAND MAGAZIN<br />
hat sie in ihren Bücherschrank geschaut und eine kleine Reiselektüre zusammengestellt.<br />
Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />
verlost exklusiv für seine Leser<br />
3 x 1 Buch<br />
von Ruth Elisabeth van Beeck:<br />
„Geschichten aus dem alten<br />
Oberneuland“<br />
Einfach eine E-Mail mit Ihrer Postanschrift<br />
und dem Stichwort: „Oberneuland“ an<br />
verlosung@oberneuland.info<br />
Einsendeschluss: 19.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong><br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Sie selbst startet<br />
mit Gisa<br />
Paulys neustem<br />
Sylt-Krimi<br />
„Sturmflut“<br />
(Piper Taschenbuch)<br />
in den<br />
Sommer.<br />
„Meine<br />
Schwiegertochter hatte mir den<br />
ersten Band geschenkt, seitdem<br />
warten wir auf die neuen<br />
Fälle von Mamma Carlotta“,<br />
lacht Heidi Müller. Mamma<br />
Carlotta ist die Mutter des<br />
Sylter Hauptkommissars und<br />
macht Miss Marple alle Ehre.<br />
„1 x Pech<br />
und 11 x<br />
Glück“ von<br />
Alyssa<br />
Hollingsworth<br />
erinnert an<br />
eine moderne<br />
Hans-im-<br />
Glück-Erzählung,<br />
die die Geschichte des<br />
Flüchtlings Sami, seines Großvaters<br />
und der gestohlenen<br />
Rebab ausbreitet. Das im Loewe<br />
Verlag erschienene Buch ist<br />
eigentlich ein Jugendbuch für Elfbis<br />
Dreizehnjährige, aber Heidi<br />
Müller findet die Geschichte der<br />
beiden Afghanen über Heimat<br />
und Freundschaft auch für<br />
Erwachsene empfehlenswert.<br />
Bei Dörte Hansen<br />
kann sie sich gar<br />
nicht entscheiden,<br />
welcher Titel<br />
ihr eigentlich<br />
besser gefallen<br />
hat: „Altes<br />
Land“ oder<br />
„Mittagsstunde“.<br />
Da sie<br />
selbst ein Flüchtlingskind<br />
ist, hat<br />
„Altes Land“ viele<br />
Erinnerungen wachgerufen.<br />
„Dörthe<br />
Hansen schreibt<br />
einfach toll, atmosphärisch<br />
und das Plattdeutsch<br />
gefällt mir auch“, verspricht sie.<br />
Beide Bücher sind im Penguin<br />
Verlag erschienen.<br />
Ein ganz anderes<br />
Buch ist<br />
„Unser allerbestes<br />
Jahr“<br />
von David<br />
Gilmour, das<br />
wahrscheinlich<br />
auch ein<br />
bisschen die<br />
Erzieherin in Heidi<br />
Müller animiert hat. „Es handelt<br />
von einem Jungen, der nicht<br />
mehr in die Schule gehen möchte.<br />
Sein Vater stimmt unter der<br />
Bedingung, dass sie in der<br />
Woche gemeinsam drei Filme<br />
sehen, die der Vater vorschlägt,<br />
zu. Ein sehr interessantes Experiment“,<br />
verspricht der Bücherwurm.<br />
Erschienen bei Fischer.<br />
Ein Buch,<br />
in dem eine<br />
Kleinstadt in<br />
Iowa zum<br />
Lesen bekehrt<br />
wird. „Das<br />
ist eine ganz<br />
nette Geschichte,<br />
eignet sich perfekt für den<br />
Urlaub“, sagt Heidi Müller. „Ein<br />
Buchladen zum Verlieben“ von<br />
Katarina Bivald erschien im btb<br />
Verlag und erzählt die Geschichte<br />
der Schwedin Sara, die nach<br />
Amerika kommt, um eine Brieffreundin<br />
zu besuchen. Allerdings<br />
ist diese verstorben und aus<br />
deren Nachlass eröffnet Sara<br />
eine Buchhandlung.<br />
„Deine Juliet“<br />
ist ein Briefroman,<br />
der<br />
einen sofort<br />
ins Reisebüro<br />
marschieren<br />
lässt, um eine<br />
Reise auf die<br />
Kanalinseln<br />
zu buchen. Besser noch, man<br />
packt ihn auf einer Reise dorthin<br />
ins Handgepäck und macht sich<br />
vor Ort auf die Suche nach dem<br />
Club der Guernseyer Freunde<br />
von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf.<br />
Mary Ann Shaffers Roman<br />
erschien im btb Verlag.<br />
Ein Buch zum<br />
Lachen hat<br />
Heidi Müller<br />
auch in petto:<br />
„Das bisschen<br />
Hüfte,<br />
meine Güte“<br />
von Renate<br />
Bergmann.<br />
Als Online-Oma macht Renate<br />
Twitter-Karriere, in Buchform<br />
verarbeitet sie den Generationskonflikt<br />
als aufgeschlossene<br />
82-Jährige in der Reha. Sechs<br />
Wochen bleibt sie in Wandlitz<br />
und mischt die Gruppe auf.<br />
Erschienen als Rowohlt-<br />
Taschenbuch.<br />
„Die Dienstagsfrauen“<br />
von Monika<br />
Peetz kam<br />
schon 2010<br />
raus und ist<br />
mittlerweile<br />
der erste Teil<br />
der Bestseller-Trilogie.<br />
Fünf Freundinnen<br />
treffen sich immer am ersten<br />
Dienstag im Monat und das<br />
seitdem sie sich in einem<br />
Französisch-Kursus 15 Jahre<br />
zuvor kennenlernten. Einmal im<br />
Jahr machen sie gemeinsam<br />
eine Reise: Band eins bringt sie<br />
auf den Jakobsweg. Erschienen<br />
im Verlag Kiepenheur & Witsch.<br />
Ein kleines<br />
Buch gegen<br />
Heimweh –<br />
oder vielleicht<br />
eher für Heimweh<br />
– ist Ruth<br />
Elisabeth van<br />
Beecks „Geschichten<br />
aus dem alten<br />
Oberneuland“. Es ist in der<br />
Edition Falkenberg jüngst neu<br />
aufgelegt worden und passt nun<br />
wirklich in jedes Reisegepäck.<br />
Ruth Elisabeth van Beeck hat<br />
sich die Mühe gemacht und kleine<br />
Geschichten und Anekdoten<br />
aus dem Stadtteil, die bis dahin<br />
nur mündlich meist auf Platt<br />
überliefert wurden, hochdeutsch<br />
aufzuschreiben. Text: Antje Scheinert<br />
Facial Feedback<br />
Sie haben nichts zu lachen?<br />
Dann gilt das Motto: „Fake it<br />
till you make it!“<br />
Dieser auch als Facial-Feedback<br />
bekannte Ansatz besagt, dass<br />
Gesichtsmuskelbewegungen das<br />
eigene emotionale Erleben beeinflussen,<br />
Laune und Mimik also<br />
zusammenhängen. Denn beim fröhlichen<br />
Gesichtsausdruck werden der<br />
„Zygomaticus major“- und der „Risorius“-Muskel<br />
aktiviert und unserem<br />
Gehirn wird eine fröhliche Stimmung<br />
signalisiert.<br />
Personen, die beispielsweise angehalten<br />
werden, während einer Veranstaltung<br />
zu lächeln, werden diese im<br />
Nachhinein sehr wahrscheinlich als<br />
positiver und vergnüglicher empfinden<br />
als Personen, die ihre Augenbrauen<br />
zusammengezogen haben.<br />
Deshalb probieren Sie’s aus<br />
und erleben Sie es: Mindestens<br />
60 Sekunden permanentes (auch<br />
künstliches) Lächeln lassen Ihren<br />
Stress und Ärger verfliegen.<br />
Embodiment<br />
Die Theorie des Embodiments führt die<br />
funktionelle Einheit von Gehirn und<br />
Körper noch weiter. Sprachliche Redewendungen<br />
wie „Kopf hoch!“, „Zeig<br />
Rückgrat!“, „Bleib locker!“ oder „Lass<br />
dich nicht so hängen“ darf man danach<br />
durchaus wörtlich nehmen.<br />
Nicht nur die Mimik, sondern auch die<br />
Körperhaltung haben einen Einfluss<br />
darauf, wie wir uns fühlen und welches<br />
Selbstbild wir von uns haben: Ob wir<br />
mit hängenden Schultern durch die<br />
Gänge schlurfen, den Blick auf den<br />
Boden gesenkt oder ob der Rücken<br />
gerade durchgedrückt, die Haltung also<br />
aufrecht und der Blick geradeaus ist,<br />
ist nicht nur Ausdruck unserer<br />
Stimmung, sondern beeinflusst<br />
umgekehrt auch, wie wir uns fühlen.<br />
78 OBERNEULAND
Wer eine aufrechte<br />
Körperhaltung<br />
einnimmt, strahlt<br />
nicht nur mehr<br />
Selbstbewusstsein<br />
nach außen aus,<br />
sondern fühlt sich<br />
auch selbstsicherer<br />
als jemand,<br />
der eine in sich<br />
zusammengesunkene<br />
Haltung<br />
einnimmt.<br />
Negative Gedanken<br />
lassen sich<br />
eventuell nicht<br />
vollständig stoppen,<br />
aber es ist<br />
stets möglich,<br />
die Körperhaltung<br />
zu korrigieren, die<br />
Schultern locker<br />
zu lassen und<br />
einige Male tief in<br />
den Bauch zu<br />
atmen.<br />
Versuchen Sie’s!<br />
Ein Selbstversuch<br />
Um die Wirkung des Embodiments am eigenen<br />
Körper zu verdeutlichen, eignet<br />
sich folgender Selbstversuch: Lassen Sie<br />
sich von der Haltung her zusammenfallen,<br />
wer mag, darf auch die Beine übereinanderschlagen.<br />
Dazu den Bauch<br />
leicht einziehen, die Schultern etwas<br />
hochziehen, die Stirn runzeln und die<br />
Zähne leicht aufeinander beißen. In dieser<br />
Position einen Moment verharren.<br />
Versuchen Sie, sich in dieser Position gut<br />
zu fühlen, optimistisch und energiegeladen,<br />
kreativ und fröhlich.<br />
Hier kommen meist die ersten Lacher,<br />
denn das ist schlicht nicht möglich. Die<br />
Stimmung „passt“ nicht zur Körperhaltung<br />
und kann deshalb nur schwer erzeugt<br />
werden.<br />
Nun folgt der Gegenversuch: Stellen Sie<br />
die Beine bequem breit ab, die Füße unter<br />
den Knien, und richten Sie sich angenehm<br />
zu voller Größe auf. Dabei die<br />
Schultern locker lassen, einige Male tief<br />
in den Bauch atmen und sich dann noch<br />
ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Versuchen<br />
Sie in dieser Haltung, sich deprimiert<br />
zu fühlen, frustriert und unmotiviert.<br />
Hier zeigt die Erfahrung, dass die<br />
negative Stimmung nicht erzeugt werden<br />
kann. Der Versuch ist so einfach wie eindrücklich<br />
und zeigt den massiven Einfluss<br />
des Körpers auf die Stimmung.<br />
Lieblingsmenschen<br />
Nachdem wir uns gut um unseren Körper, Intellekt und unsere Stimmung<br />
gekümmert haben, dürfen wir für unser Wohlbefinden eines nicht<br />
ver-gessen: unsere Beziehungen. Denn Langzeit-Studien der Harvard-<br />
Universität belegen: Gute Beziehungen machen uns gesünder und<br />
glücklicher. Beziehungszufriedenheit verlängert unser Leben – das gilt<br />
sowohl für Männer als auch für Frauen.<br />
Gemeinsam Zeit verbringen bei zahlreichen Aktivitäten, seine Geheimnisse<br />
teilen, nach Rat und Hilfe suchen, von anderen Unterstützung und<br />
Bestätigung erfahren und kleine und große Erfolge miteinander feiern –<br />
das tut uns gut.<br />
Lieblingsmenschen spiegeln uns unsere besonderen Eigenschaften<br />
wider und so können wir einen Sinn für unsere Einzigartigkeit entwickeln.<br />
Zeit mit unseren Lieblingsmenschen, ob Partner, gute Freunde oder<br />
vertraute Familie, das tut uns einfach gut!
Ladival Sonnenschutz-Produkte verzichten<br />
auf schädliche Inhaltsstoffe und sind frei<br />
von Farbstoffen, Allergenen, Parabenen und<br />
PEG-Emulgatoren. So wird Ihre Haut nicht<br />
nur effektiv vor UV-Strahlung geschützt,<br />
sondern gleichzeitig gepflegt und verwöhnt.<br />
Erhältlich in der Eulen-Apotheke,<br />
Oberneulander Heerstraße 34, 28355 Bremen<br />
Die Serie Sun Perfect Infinite Glow Illuminating<br />
von Lancaster ist eine Sonnencreme mit<br />
Pflegeeigenschaften. Sie bietet den hohen<br />
Sonnenschutz mit einer leichten und zusätzlich<br />
einer feuchtigkeitsspendenden Formel, die<br />
auch das Auftreten von Falten und Pigmentflecken<br />
vermindert.<br />
Gesehen bei Parfümerie Erika Tülk,<br />
Rockwinkeler Heerstraße 159, 28355 Bremen<br />
80 OBERNEULAND
Text und Fotos: Meike Müller/Hersteller<br />
Der Sonnen- oder Lichtschutzfaktor (SPF/LSF) gibt an, wie viel<br />
Mal länger man sich mit diesem Produkt ungefähr der Sonne<br />
aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.<br />
Es gilt: Je größer die Zahl des SPF, desto länger die Schutzdauer.<br />
Bei besonders hellhäutigen Menschen und Kindern kann sich die<br />
ungeschützte Haut schon nach fünf bis zehn Minuten in der Sonne<br />
röten. Tragen Sie ein Sonnenschutzmittel mit Schutzfaktor 30 auf,<br />
verlängert sich diese Zeitspanne etwa um das 30-fache auf 150 bis<br />
300 Minuten.<br />
Vollständig ausreizen sollte diese Limits jedoch niemand. Im Gegenteil:<br />
Schon nach rund zwei Dritteln der errechneten Schutzzeit sollte<br />
das Sonnenlicht vorsichtshalber gemieden werden. Selbst großzügiges<br />
Nachcremen kann die Schutzwirkung nicht intensivieren<br />
oder die einmal errechnete Schutzzeit verlängern. Die Haut braucht<br />
eine Pause von der Sonne.<br />
Es gilt: Je größer die Zahl des SPF,<br />
desto länger die Schutzdauer.<br />
Kinderhaut braucht einen sehr hohen Sonnenschutzfaktor –<br />
zwischen 30 und 50+. Der Grund ist, dass die Kinderhaut besonders<br />
empfindlich und schutzbedürftig ist. Über die Fähigkeit zu<br />
bräunen verfügt sie noch nicht, stattdessen verbrennt sie schnell.<br />
Manche Eltern befürchten, dass Sonnenschutzfilter Allergien auslösen<br />
könnten. Dafür liegen nach Einschätzungen von Dermatologen<br />
keine ausreichend wissenschaftlichen Studien vor. Sie raten Eltern,<br />
auf umfassenden Schutz vor Sonnenstrahlen keinesfalls zu verzichten.<br />
Außer einem Sonnenschutzmittel mit<br />
hohem Sonnenschutzfaktor kann<br />
auch die richtige Kleidung Schutz<br />
bieten. Sie sollte aus dicht gewebtem,<br />
möglichst dunklem Stoff sein. Pralle Mittagssonne,<br />
etwa zwischen 11 und 15 Uhr,<br />
ist für alle Kinder tabu. Babys im ersten<br />
Lebensjahr sollten stets im Schatten bleiben.<br />
OBERNEULAND 81
SCHöNE MODE<br />
FüR DEN<br />
Sundowner!<br />
Wie man warme Sommerabende ausklingen lässt?<br />
Luftig und leicht – mit einem Hauch von Eleganz! Sie<br />
brauchen dafür am besten einen sensationellen<br />
Sonnenuntergang, dazu einen Cocktail, z.B. eisgekühlten<br />
Prosecco oder Wein (wer es weniger alkoholisch und<br />
noch frischer mag, kann natürlich auf Fruchtsäfte<br />
oder spritziges Mineralwasser zurückgreifen) und<br />
das schönste Outfit.<br />
1<br />
1. Das locker geschnittene, schulterfreie<br />
Sommerkleid von Sportalm<br />
besticht durch einen wunderschönen<br />
Schlangenprint und elegant fallende<br />
Trompetenärmel.<br />
Top modisch überzeugt die Sportalm-<br />
Hose im angesagten Schlangenprint.<br />
Gesehen bei Renate Moden,<br />
Leher Heerstraße 131, 28359 Bremen<br />
2<br />
2. Weiße Kleider im Boho-Style sind super trendy.<br />
Ein absolutes Must-have für den Abend zwischen Pool und Bar.<br />
Gesehen bei Alva Mode & Accessoires, Schwachhauser Heerstraße 192, 28213 Bremen<br />
Text und Fotos: Meike Müller/Hersteller<br />
Klosterstraße 4<br />
28865 Lilienthal<br />
Tel. 04298 - 699 63 45<br />
Fax 04792 - 95 14 31<br />
info@akora-reisen.com<br />
www.akora-shop.de<br />
Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr<br />
Second Hand und Neues<br />
im Akora-Shop<br />
Markenkleidung in Kommission<br />
von dieser und letzter Saison<br />
82 OBERNEULAND
3. Das wunderschöne,<br />
taillierte<br />
Kleid von Ana<br />
Alcazar entzückt<br />
mit seinen<br />
sanften Tönen.<br />
Erhältlich bei<br />
Christiansen woman,<br />
Oberneulander<br />
Heerstraße 26-28,<br />
28355 Bremen<br />
4<br />
3<br />
4. Ein Stoff, aus dem die Träume sind –<br />
der fließende Cut und das Material in<br />
Häkeloptik machen das<br />
Maxikleid von Ana Alcazar salonfähig.<br />
Erhältlich bei Christiansen woman,<br />
Oberneulander Heerstraße 26-28,<br />
28355 Bremen<br />
…ein absoluter<br />
Hingucker…<br />
5<br />
5. Das raffiniert<br />
geschnittene<br />
Jerseykleid von<br />
Sportalm mit<br />
leichter Taillierung<br />
und seitlichem,<br />
neonfarbenem<br />
Lackband an<br />
den Seitennähten.<br />
Gesehen bei<br />
Renate Moden,<br />
Leher Heerstraße 131,<br />
28359 Bremen<br />
OBERNEULAND 83
VAMOS A LA PLAYA!<br />
Lass uns zum Strand gehen!<br />
Das Warten hat ein Ende: Endlich darf unser Nachwuchs die Badesachen<br />
einpacken. Denn Ferienzeit ist Badezeit. Egal ob an einem der nahe<br />
gelegenen Seen, am Hotelpool oder Strand. Hierbei gilt natürlich in erster<br />
Linie: Was gefällt, wird getragen.<br />
Aber besonders wichtig ist der Sonnenschutz für die Kleinen. Kleidungsstücke<br />
mit Lichtschutzfaktor sind zusätzlich zur Sonnencreme der<br />
perfekte Schutz vor Sonnenbrand.<br />
Solche Stoffe bieten durch besondere Webtechniken oder Imprägnierungen<br />
einen besonderen UV-Schutz. Die Kleidung sollte dem „UV-Standard<br />
801“ entsprechen, der UV-Schutzfaktor (UPF) sollte mindestens 30 betragen.<br />
Und immer daran denken: In der prallen Sonne sollten Kopf und<br />
Nacken bedeckt sein – durch einen Hut, eine Kappe oder Tuch.<br />
Steiff-Badeanzug<br />
mit Rüschen.<br />
Unsere Marken<br />
für Damen:<br />
Badehose für Jungen von<br />
Feetje und Höschen für<br />
Mädchen von Selina Action.<br />
Natural World<br />
Spangenschuhe.<br />
Achtung bei der<br />
Auswahl der Kopfbedeckung<br />
– eine<br />
dunkle Kopfbedeckung<br />
heizt<br />
sich mehr auf als<br />
Stoffe in hellen<br />
Farben.<br />
Wir freuen<br />
uns auf Sie!<br />
Oberneulander<br />
Heerstraße 30<br />
28355 Bremen<br />
Zweiteiliger Schwimmanzug<br />
mit UV-Schutz „Surf Chill“<br />
von Noppies.<br />
Telefon<br />
0421 / 20 53 99 88<br />
Mo-Fr 10-13 Uhr<br />
und 15-18 Uhr<br />
Sa 10-13<br />
Damit die Mütze auch bei Wind<br />
auf dem Kinderkopf bleibt, sollte<br />
die Kopfbedeckung Bänder<br />
haben, mit denen sie unter dem<br />
Kinn befestigt werden kann.<br />
Text und Fotos: Meike Müller<br />
84 OBERNEULAND
Promotion<br />
Die Professionelle Zahnreinigung<br />
- Wellness und Gesunderhaltung der Zähne in der Zahnarztpraxis Dr. Stefaniak -<br />
Dr. med. dent. Arleta<br />
Stefaniak-Brzuchalski<br />
Upper Borg 216<br />
28357 Bremen<br />
Tel. 0421 / 749 09<br />
Die professionelle Zahnreinigung (PZR) hat in der Zahnarztpraxis<br />
Dr. Stefaniak einen hohen Stellenwert und ist insbesondere für<br />
Implantatpatient sehr wichtig. Ohne die entsprechende, professionelle<br />
Pflege, könnte der langlebige Erfolg der Zahnimplantate<br />
beeinträchtigt werden. Die Zahnarztpraxis Dr. Stefaniak bietet deshalb<br />
auch insbesondere Implantatpatienten eine optimale PZR an.<br />
Die Zahnarztpraxis Dr. Stefaniak hat von dem „Aktionsbündnis gesundes<br />
Implantat“ eine Auszeichnung verliehen bekommen. Diese Auszeichnung<br />
bestätigt, dass in der Zahnarztpraxis Dr. Stefaniak die strengen Qualitätskriterien,<br />
die Struktur- und Prozessqualität der Prophylaxe-Maßnahmen des Aktionsbündnisses<br />
gesundes Implantat eingehalten werden und nach dem aktuellen<br />
Stand der Wissenschaft gearbeitet wird. Die Praxisausstattung und das medizinische<br />
Equipment befinden sich auf hohem Niveau. Das Fachpersonal ist geschult<br />
und bildet sich stetig weiter.<br />
gereinigt. Anschließend erfolgt noch die Fluoridierung und eine theoretische Unterweisung<br />
und Motivation des Patienten, wie die Zahnpflege zu Hause optimiert<br />
werden kann. Der Patient kann zudem einige „Helfer“, für zu Hause im Prophylaxeshop<br />
käuflich erwerben. Auf Wunsch erfolgt die Aufnahme ins Recallsystem.<br />
So wird der Patient regelmäßig an die nächste PZR und auch Vorsorgeuntersuchung<br />
erinnert.<br />
Ist ein Bleaching der Zähne nach der PZR möglich?<br />
Selbstverständlich ist ein Bleaching nach der PZR möglich. Die sauberen Zahnoberflächen<br />
eignen sich sehr gut für das Aufhellungsverfahren (Office und Home<br />
Bleaching). Das Bleachingergebnis ist langlebiger und sichtbarer. Das Bleaching<br />
wird gerne vor dem Urlaub/in der Urlaubszeit oder vor besonderen familiären<br />
Anlässen, insbesondere Hochzeiten und Geburtstagen, in Anspruch genommen.<br />
„Ein gesunder Mund und eine gute Mundhygiene, sind das A&O für die Gesundheit<br />
und Wohlbefinden des Menschen", erklärt die Zahnärztin & Implantologin<br />
Frau Dr. Stefaniak und beantwortet die häufigsten Fragen rund um die PZR.<br />
Was sind die Vorteile einer PZR?<br />
Die PZR ist wie Wellness für die Mundhöhle und dient zudem der Gesunderhaltung<br />
der Zähne und Zahnimplantate. Durch die PZR erholt sich das Zahnfleisch.<br />
Die unterhalb des Zahnfleisches liegenden Konkremente und Bakterien, die mit<br />
der Zahnbürste zu Hause nicht erreicht werden, werden behutsam entfernt, so<br />
dass die Anzahl der Bakterien in der Mundhöhle dadurch deutlich reduziert wird.<br />
Auch das Karies- und Parodontoseriskio wird durch die regelmäßige PZR gemindert.<br />
Zudem kann auch die PZR, bei regelmäßiger Inanspruchnahme dazu führen,<br />
dass u.a. Erkrankungen, wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislaufkrankheiten, das<br />
Risiko eines Schlaganfalls, rheumatische Erkrankungen oder sogar das Risiko von<br />
Frühgeburten gesenkt werden. Deshalb ist die PZR als medizinische Maßnahme<br />
anerkannt und wird durch zahlreiche Krankenkassen bezuschusst.<br />
Wann ist eine PZR zu empfehlen?<br />
Eine PZR ist eine ideale Ergänzung zur häuslichen Mundpflege. Wenn die Mundhygiene<br />
nicht ausreichend ist, eine Zahnfleischerkrankung (Parodontitis), Periimplantitis<br />
oder bestimmte Allgemeinerkrankungen vorliegen oder der implantat-<br />
/zahngetragen Zahnersatz mit erschwerter Pflege nur möglich ist, ist eine PZR<br />
besonders zu empfehlen.<br />
In welchem Intervall ist eine PZR empfehlenswert?<br />
Zahlreiche wissenschaftliche Studien empfehlen die Inanspruchnahme der PZR 2<br />
x jährlich. Patienten mit einer Zahnfleischerkrankung oder der Tendenz zu einer<br />
Periimplantitis, wird eine PZR 4-6 mal jährlich empfohlen.<br />
„Mir liegt die Zahngesundheit unserer Patienten am Herzen“, erklärt Frau Wittland-Striek,<br />
die seit 4 Jahren mit ihrer einfühlsamen Art, die PZR bei Erwachsenen,<br />
die Individualprophylaxe bei Kindern und das Bleaching der Zähne in der Zahnarztpraxis<br />
Dr. Stefaniak mit Sorgfalt und Kompetenz durchführt.<br />
www.drstefaniak.de<br />
Was umfasst eine PZR in der Zahnarztpraxis Dr. Stefaniak?<br />
Neben einer ca. 45-60 minütigen intensiven Reinigung der Zähne, Zahnzwischenräume<br />
und vertieften Zahnfleischtaschen, wird auch die Zunge professionell
FIT<br />
durchsJahrmit Marius<br />
Das Programm für Juli & August: Die ideale Sommer-Sportwoche<br />
Endlich Sommer! Juli und August sind herausfordernde Monate für Sportlerseelen. Wenn es zu warm wird,<br />
empfiehlt Sportphysiotherapeut Marius Brandt, die Einheiten in die frühen Morgenstunden, nach draußen oder in<br />
klimatisierte Räume zu verlegen. Seine ideale Sommer-Sport-Woche: zweimal das Vier-Säulen-Training und an<br />
einem Tag der Zirkel. AS<br />
KRAFT<br />
Das Kniependel<br />
Schon gleich die erste Übung ist sommertauglich und kann auch am Strand<br />
auf dem Handtuch unauffällig ausgeführt werden. Das Kniependel stärkt die<br />
Rücken- und diagonale Bauchmuskulatur. In der Rückenlage werden die Arme<br />
ausgebreitet und der Rücken an den Boden gedrückt, während die Knie einen Ball halten.<br />
Von der Mitte ausgehend, schwingt das Kniependel so weit nach rechts und links, ohne<br />
dass die Schultern abheben.<br />
10 x pro Seite mit drei Wiederholungen.<br />
1<br />
2<br />
AUSDAUER<br />
Der Wasserläufer<br />
1<br />
2<br />
Der Wasserläufer verlangt nach einer<br />
rutschigen Unterlage. Unter Füße und<br />
Hände kommt jeweils ein kleines Handtuch<br />
und dann geht es los: Aus dem<br />
hohen Stütz werden seitlich jeweils Knie<br />
und Ellenbogen zueinander geführt.<br />
Je Seite 15 Mal, drei Wiederholungen.<br />
1<br />
2<br />
BEWEGUNG<br />
Der Adler<br />
Sieht einfach aus, ist aber sehr schwierig: der Adler. Die gesamte Wirbelsäule<br />
wird von Kopf bis Steiß an die Wand gedrückt, ebenso die Arme und Handrücken.<br />
Wenn alles „klebt“ versucht man die Ellbogen an der Wand entlang nach unten<br />
zum Körper zu schieben, dabei ist höchste Konzentration angesagt. Weder darf<br />
der Rücken ins Hohlkreuz fallen noch Handgelenke, Kopf, Schultern oder Po von<br />
der Wand abrücken. Die jeweilige Endposition sollte drei bis fünf Sekunden<br />
gehalten werden. Atmen nicht vergessen. Von Mal zu Mal schmerzt der Rücken<br />
weniger. Diese Übung eignet sich für alle Schreibtisch- und Computertäter.<br />
3<br />
10 bis 15 Wiederholungen – auf die Haltephasen achten.<br />
86 OBERNEULAND
2<br />
KOORDINATION<br />
Der Schuhplattler<br />
1<br />
4<br />
3<br />
Mit dem Schuhplattler rückwärts kann man die<br />
Aufmerksamkeit auf dem Drei-Meter-Brett auf<br />
sich ziehen – entweder man brilliert oder fällt<br />
plötzlich ins kühle Nass. Bei den Koordinationsübungen<br />
geht es nicht um Schnelligkeit<br />
und Perfektion auf Anhieb, sondern um den<br />
Weg dorthin.<br />
Beim Schuhplattler berührt die rechte Hand<br />
die rechte Ferse, die linke Hand die linke<br />
Ferse, die linke Hand die rechte Ferse und<br />
die rechte Hand die linke Ferse. Ziel ist es,<br />
eine Minute lang diese Übung ohne Knoten<br />
in Händen und Beinen durchzuführen.<br />
Rudern: In der Vorbeuge den Rücken gerade halten<br />
und die Schulterblätter durch das Hochziehen der<br />
Ellenbogen zusammenführen.<br />
ZIRKEL<br />
Der Zirkel<br />
Für den Zirkel benötigt man ein Seil, einen<br />
Stuhl oder eine Kiste, einen Ball, zwei Gewichte<br />
(volle Wasserflaschen erfüllen den Zweck) und<br />
eine Stoppuhr.<br />
Seilspringen<br />
Einbeiniges Aufstehen<br />
und Hinsetzen.<br />
Es ist egal, mit welcher Station man anfängt.<br />
In einem Gesamtzeitraum von acht Minuten<br />
werden an jeder Station zehn Wiederholungen<br />
durchgeführt bis die Zeit um ist. Wer will, kann<br />
seinen Trainingsfortschritt durch das Zählen<br />
der Sätze ermitteln.<br />
Kniependel<br />
Ausstoßen: In der Hocke das<br />
Gewicht vor die Brust halten<br />
und im Aufstehen den Arm<br />
hochstrecken.<br />
Jede Seite zehn Mal.<br />
OBERNEULAND 87
„Holz strahlt von sich aus.“<br />
Wohnen mit dem<br />
klassischen Naturmaterial<br />
ist en vogue<br />
88 OBERNEULAND
Holz ist eines der ältesten<br />
Materialien der Welt, Wohnen<br />
mit Holz en vogue. „Holz ist<br />
schön, es ist warm, es fühlt<br />
sich gut an. Es lebt“, beschreibt<br />
Christiane Kehlbeck, Geschäftsführerin<br />
vom Einrichtungshaus<br />
Kehlbeck in Oyten,<br />
seinen Charakter. Wir<br />
haben mit ihr und Robin<br />
Schewe, Geschäftsführer<br />
vom Möbelhaus casa di mobili<br />
in Worpswede, über das<br />
Wohnen mit Holz gesprochen.<br />
Nussbaum ist neben Eiche das Holz der Saison.<br />
Das Bücherregal mit eingebauten Spotlights kann<br />
auch als Raumteiler dienen. Foto: Riva 1920<br />
Die Hölzer<br />
der Saison<br />
sind Eiche<br />
und Nussbaum.<br />
„Beide haben<br />
ihre eigene Aussage“,<br />
erklärt Christiane<br />
Kehlbeck. Beides sind<br />
Harthölzer und sind<br />
dadurch sehr robust.<br />
Ihre Struktur ist eher gröber, ihre Oberfläche<br />
ist schön und geprägt durch eine<br />
charakteristische Maserung. „Beide haben<br />
die gleiche Farbstimmung und Anmutung“,<br />
erklärt Christiane Kehlbeck.<br />
Bei der Fertigung von Möbeln aus der<br />
ausdrucksstarken Eiche setzen Hersteller<br />
zunehmend auf Altholz. Steht der Baum<br />
im ersten Lebenszyklus im Wald, wird er<br />
im zweiten Lebenszyklus zum Haus,<br />
bietet dem Menschen Schutz. Im dritten<br />
Zyklus komponiert Möbelhersteller Janua aus<br />
Eichenbohlen aus Abbruchscheunen dann zum<br />
Beispiel mit einem Tisch den neuen Mittelpunkt<br />
eines Zuhauses. Wie jeder Baum ist so<br />
auch jede Holzoberfläche einzigartig und individuell.<br />
Ganz bewusst arbeitet der bayrische<br />
Möbelhersteller Risse, Zapfstellen und Wurmlöcher<br />
heraus. „So ein Tisch hat einen ganz<br />
eigenen Charakter“, sagt Christiane Kehlbeck.<br />
OBERNEULAND 89
Köhlen<br />
Geköhltes Holz wird stark bearbeitet:<br />
erst mit dem Hobel,<br />
dann mit der Kettensäge, dann<br />
mit dem Bunsenbrenner.<br />
Foto: www.janua-moebel.com<br />
Ausdrucksstark<br />
Möbelhersteller Riva 1920 fertigt aus alten<br />
Briccole, den typischen Eichenpfählen aus der Lagunenstadt Venedig,<br />
ausdrucksstarke Möbel. Da die Briccole zuvor schon fünf bis zehn Jahre unter<br />
Wasser waren, haben kleine Muscheln ihre Spuren in den<br />
Hölzern hinterlassen. Foto: Riva 1920<br />
Archaisches Design<br />
Dieser Hocker wird aus einem einzigen<br />
massiven Zedernholzblock gefertigt.<br />
Foto: Riva 1920<br />
„So ein Tisch<br />
hat einen<br />
ganz eigenen<br />
Charakter.“<br />
Christiane Kehlbeck<br />
Althölzer & originelles Design<br />
Der runde Tisch, gefertigt aus alten Briccole, den typischen<br />
Eichenpfählen Venedigs, ist nicht verleimt. Die schrägen Beine sind<br />
spiralförmig. Foto: Riva 1920<br />
50.000 Jahre alt<br />
Vor etwa 50.000 Jahren haben Naturkatastrophen die Kauri-<br />
Wälder Neuseelands mit Wasser und Schlamm bedeckt. Durch<br />
die besonderen Eigenschaften des Schlammes blieben die Hölzer<br />
intakt. Heute macht Möbelhersteller Riva 1920 aus dem 7.000 bis<br />
50.000 Jahre alten Kauri-Holz Kunstwerke der Natur. Foto: Riva 1920<br />
90 OBERNEULAND
Die Holz-Experten<br />
CHRISTIANE<br />
KEHLBECK<br />
Geschäftsführerin vom<br />
Einrichtungshaus Kehlbeck<br />
in Oyten<br />
Fürsorgliche Rund-um-<br />
Betreuung und Pflege zuhause.<br />
Auch der italienische Möbelhersteller Riva 1920<br />
schenkt mit seiner Kollektion Briccole Hölzern ein<br />
neues Leben. Briccole sind Eichenpfähle aus den Wasserstraßen<br />
Venedigs. Sie werden dort in den Meeresgrund<br />
gerammt und halten fünf bis zehn Jahre. Dann<br />
werden sie ausgetauscht – und können eine Menge von<br />
ihrem Leben in den Wasserstraßen der Lagunenstadt<br />
erzählen. Denn die Pfähle bieten auch den kleinen<br />
Schiffsbohrmuscheln einen Lebensraum. Die Muscheln<br />
hinterlassen ihre Zeichen und Spuren in den<br />
Hölzern, machen auf diese Weise jeden Pfahl zu einem<br />
einzigartigen Zeugnis des Lebens in Venedig. Zusätzlich<br />
härtet das Salz des Wassers die Hölzer.<br />
Riva 1920 hat es sich zur Aufgabe gemacht, die<br />
Briccole zu erhalten, indem die charaktervollen<br />
Hölzer in einen ganz neuen Zusammenhang gesetzt<br />
werden. Venedigs Pfähle finden sich so in Möbeln<br />
wieder – zum Beispiel werden sie zum Tisch. „Das<br />
sind Hölzer, die die Menschen heute wollen“, erklärt<br />
Robin Schewe. „Denn so ein Holz ist individuell,<br />
jedes Holz ist anders.“ Holz sollte Struktur haben.<br />
„Die Menschen wünschen sich Holz in seiner Natürlichkeit.“<br />
Besonders bei geölten Möbelstücken springe<br />
die Brillanz der Maserung hervor, sagt Schewe.<br />
Geölte Möbel seien zudem besonders pflegeleicht.<br />
„Hat man kleine Kratzer, kann man das Möbelstück<br />
selbst abschleifen und es neu ölen“, sagt Schewe.<br />
Parallel zum rustikalen Altholztrend gebe es bei<br />
Holzmöbeln auch das elegante, eher schlankere<br />
Design, wissen die Experten. Hier hätten Tische zum<br />
Beispiel eine nach unten verlaufene Kante, die ihnen<br />
Leichtigkeit verleihe. „Die Wohnungen werden kleiner,<br />
so brauchen die Menschen zum Beispiel Tische, die sie<br />
vergrößern können“, erklärt Schewe. Mit Blick darauf<br />
bieten heute viele Holzmöbelhersteller Tische an, die<br />
sich schnell ausziehen lassen und vielen Gästen Platz<br />
bieten. „Der Mechanismus ist fest im Tisch verankert,<br />
das Ausziehen ist sehr leicht“, sagt Schewe.<br />
Und wie setzt man Holz richtig in Szene? „Dazu<br />
braucht es nichts“, erklärt Schewe. „Holz strahlt von<br />
sich aus.“ Holz passe zudem zu jedem Wohnstil, weiß<br />
Christiane Kehlbeck. „Gerade Gegensätze sind<br />
schön.“ So harmoniere ein Holztisch zum Beispiel<br />
gut mit modernen Möbeln. „Alles, was ein gutes<br />
Gegengewicht hat, passt“, sagt sie. Andere Farben sollten<br />
Holz unterstreichen, nicht zu viel Konkurrenz<br />
Immer an Ihrer Seite –<br />
Herzlich. Kompetent. Engagiert.<br />
PR<strong>OM</strong>EDICA PLUS vermittelt geschulte osteuropäische Betreuungs- und<br />
Pflegekräfte. Dadurch ermöglichen wir pflegebedürftigen Menschen eine<br />
qualitativ hochwertige Betreuung, ohne ihre gewohnte, liebgewonnene<br />
Umgebung aufgeben zu müssen.<br />
Beratung und Information:<br />
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ROBIN<br />
SCHEWE<br />
Geschäftsführer vom<br />
Einrichtungshaus<br />
casa di mobili in Worpswede<br />
Leichtes Design<br />
Trend Altholz<br />
Leben mit Holz ist<br />
en vogue. Altholz, Holz,<br />
das zum Beispiel aus<br />
Abbruchscheunen<br />
kommt, ist Trend.<br />
Neben dem rustikalen Altholz gibt es<br />
bei Holzmöbeln auch das leichtere,<br />
eher schlankere Design. Foto: muuto<br />
Historisches Vorbild<br />
Foto: www.janua-moebel.com<br />
Bei diesem Fachwerkgestell sind Pfosten und<br />
Streben elegant angeordnet und lassen den<br />
Tisch luftig wirken. Foto: Vitamin Design<br />
„Denn so<br />
ein Holz ist<br />
individuell,<br />
jedes Holz<br />
ist anders.“<br />
Robin Schewe<br />
machen. „Ein strahlendes, klares Weiß geht wunderbar<br />
mit Holz“, sagt Christiane Kehlbeck. Wer mutig sei,<br />
mixe Holz mit Rauchblau. „Dadurch bekommt man<br />
eine nordische, softe, freundliche Kombination.“ Eine<br />
ganz moderne Aussage schaffe man, indem man einen<br />
ganz tiefen Nussbaum oder eine schwarz geköhlte<br />
Eiche mit der Trendfarbe des Jahres, Koralle, in Szene<br />
setze.<br />
Beim sogenannten Köhlen wird die Oberfläche<br />
eines Holzes stark bearbeitet. Gilt der Baum als Sinnbild<br />
für Leben und Wachstum, besteht die Kunst beim<br />
Köhlen darin, diese Kraft sichtbar zu machen.<br />
Zunächst wird mit dem Hobel Hand an den Rohling<br />
gelegt, im Anschluss kommt die Kettensäge zum Einsatz.<br />
Sie verleiht der planen Fläche eine markante<br />
Struktur. Danach wird die Oberfläche so lange mit<br />
dem Bunsenbrenner bearbeitet, bis die oberste<br />
Schichte verkohlt ist. Durch das Verbrennen und das<br />
nachfolgende Bürsten fließen Astlöcher, Risse und<br />
Spuren der Kettensäge ineinander über und hinterlassen<br />
eine charaktervoll hervorgehobene Holzstruktur.<br />
Zum Schluss wird das Holz mit Naturharzöl versiegelt.<br />
Vollkommen neue Holzoberflächen, die aus dem<br />
Köhlen hervorgegangen sind, zeigt Möbelhersteller<br />
Janua. In das zuvor geköhlte und dann gewaschene<br />
Holz werden Echtmetallpigmente eingewaschen. „Ich<br />
will mit jedem Schritt meiner Oberflächenbehandlung<br />
das Individuelle, die charakteristischen Wesenszüge des<br />
Materials sichtbar machen. Mit dem Köhlen verbrenne<br />
ich etwas, mit dem Waschen hebe ich wiederum die<br />
Struktur hervor und schließlich bringe ich es mit den<br />
Metallpigmenten mit etwas ganz Neuem in Kontakt“,<br />
so Janua-Designer Stefan Knopp. Text: Claudia Kuzaj<br />
92 OBERNEULAND
1 SCHALE<br />
1000 Möglichkeiten<br />
In unserer Serie zeigen<br />
wir monatlich leicht nachzumachende<br />
Deko-Ideen für Ihr<br />
Zuhause. Als Basis dient dabei<br />
eine Holzschale (gekauft im<br />
Deko-Geschäft für ca. 30 Euro).<br />
Mit einfachen Mitteln zaubern Sie so tolle Dekorationen für<br />
Ihr Zuhause. Viel Spaß beim Nachbasteln!<br />
Anleitung<br />
step-by-step<br />
Wenn der Sommer wieder heiß wird, sind Zitronen eine<br />
willkommene Erfrischung, auch als Dekoration.<br />
1. Eine etwa 30 cm Durchmesser große Glasvase (aus<br />
einem Dekogeschäft) in die Mitte der Schale platzieren.<br />
2. Danach die Vase bis ungefähr zur Hälfte mit Wasser<br />
füllen und die gesammelten Blumen von ihren Stängeln<br />
befreien und hineinsetzen. Ich habe Heckenrosen und<br />
Margeriten aus dem Garten genommen.<br />
3. Nun dürfen auch die Schwimmkerzen in die Vase.<br />
4. Die Zitronen um die Glasvase herum verteilen, sodass<br />
ein Rahmen aus Zitronen entsteht.<br />
5. Nun die Schwimmkerzen anzünden, und die nächste<br />
Grillparty hat eine tolle Deko.<br />
Die Bio-Zitronen sind nicht nur als Dekoration gedacht,<br />
sondern eignen sich auch, in Scheiben geschnitten in<br />
Mineralwasser, als eine willkommene Erfrischung.<br />
Eine tolle Sommerzeit!<br />
Fotos: P. Heine<br />
Unsere<br />
Deko-<br />
Expertin<br />
Isabel<br />
Heine<br />
Das beste LICHT!<br />
Lichthaus Wildeshausen UG & Co. KG | Westerstr. 29 | 27793 Wildeshausen<br />
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OBERNEULAND 93
MITTENDRIN<br />
IM GESCHEHEN<br />
Gemütliche Essplätze direkt in der Küche einrichten.<br />
Wenn der Arbeitsplatz des Hobbykochs und die Essplätze<br />
direkt ineinander übergehen, kann man Gäste auf kommunikative<br />
Weise bewirten. Foto: djd/TopaTeam/Nobilia<br />
Der Spaß am Kochen kann einsam<br />
machen. Zumindest angesichts der<br />
früher und vielfach auch heute noch üblichen<br />
Eigenheim-Grundrisse. Während der<br />
Hobbykoch für sich allein in der Küche am<br />
Herd hantiert, unterhalten sich der Rest der<br />
Familie und die Gäste vergnügt im Wohnzimmer<br />
- durch Zimmertüren, Wände und<br />
den Flur dazwischen deutlich voneinander<br />
getrennt. Wer heute neu baut oder modernisiert,<br />
entscheidet sich für gewöhnlich für<br />
deutlich kommunikativere Lösungen:<br />
Wohn- und Kochbereich gehen dabei<br />
fließend ineinander über, die Küche bildet<br />
den eigentlichen Mittelpunkt des Zuhauses.<br />
Nicht fehlen dürfen in diesem Genussraum<br />
natürlich gemütliche Sitz- und Essplätze.<br />
Gut aufgetischt in der<br />
gemütlichen Wohnküche<br />
Vom Familienfrühstück bis zum Abendessen<br />
mit guten Freunden soll die moderne<br />
Wohnküche verschiedensten Anlässen<br />
gerecht werden. "Gefragt ist dafür eine gute<br />
und variable Planung mit ausreichend vielen<br />
Sitzgelegenheiten und vor allem auch viel<br />
Stauraum", berichtet Einrichtungsfachmann<br />
Walter Greil. Schließlich soll die Wohnküche<br />
stets ordentlich und aufgeräumt wirken,<br />
gerade auch wenn man Gäste einlädt.<br />
Für mehr Ordnung mit System braucht<br />
es Schränke mit großzügigen Auszügen, die<br />
Vorräte und Geschirr aufnehmen. Unterstützung<br />
bei einer ergonomischen und<br />
funktionalen Küchenplanung geben zum<br />
Beispiel spezialisierte Möbeltischler. Sie<br />
können gängige Küchenmöbelserien erweitern<br />
oder umbauen und an den jeweiligen<br />
Grundriss und die Anforderungen der<br />
Bewohner flexibel anpassen.<br />
Eine platzsparende Lösung: Die Esstischplatte wird<br />
einfach nach Bedarf ausgezogen oder verschwindet<br />
anschließend wieder im Küchenschrank.<br />
Foto: djd/TopaTeam/Nobilia<br />
Offen und kommunikativ:<br />
Tresenplätze in der Küche<br />
eignen sich ebenso für das<br />
Familienfrühstück wie zum<br />
Plausch mit Freunden und<br />
Gästen. Foto: djd/TopaTeam/Zeyko<br />
94 OBERNEULAND<br />
Im Trend liegen Essplätze, die eine Kücheninsel auf<br />
elegante Weise einrahmen. Foto: djd/TopaTeam/Nobilia
In die Tiefe des Raums<br />
Für eine freistehende Kochinsel mit<br />
Herd und einem großzügigen Tresenbereich<br />
samt Sitzplätzen braucht man<br />
natürlich eine entsprechende Grundfläche.<br />
Aber auch in kleineren Küchen kann der<br />
Fachmann aus dem Handwerk passende<br />
Lösungen realisieren.<br />
"Kochinseln sind bereits ab einer Grundfläche<br />
der Küche von etwa 12 bis 15 Quadratmetern<br />
möglich. Eine praktische<br />
Lösung in kleineren Räumen sind auch<br />
ausziehbare Tischplatten, die nach der<br />
Mahlzeit einfach wieder im Küchenschrank<br />
verschwinden", erklärt Einrichtungsexperte<br />
Greil weiter.<br />
Nicht immer muss die zentrale Insel den<br />
Herd aufnehmen. Wenn dies im Altbau<br />
größere Probleme bereitet, etwa weil der<br />
Starkstromanschluss im Boden fehlt, wird<br />
die Insel einfach zur zusätzlichen Arbeitsfläche.<br />
Ringsherum lassen sich wiederum<br />
Barhocker als Sitzgelegenheit anordnen,<br />
sodass sich der Freizeitkoch beim Anrichten<br />
der Teller mitten im Kreise seiner Gäste<br />
befindet.<br />
Jeans sind immer in Mode -<br />
auch als neue Trendfarbe<br />
für zu Hause<br />
Sie ist robust und macht vieles mit, sieht sportlich aus und sitzt<br />
dabei immer bequem und komfortabel: Eine gute Jeans darf wohl<br />
in keinem Kleiderschrank fehlen. Seit über 150 Jahren liegt der<br />
Klassiker pausenlos im Trend und zählt zu den Mode-Basics, die<br />
generationenübergreifend in jedem Alter beliebt sind. Nicht überraschend ist es daher auch,<br />
dass das gemütliche Blau der Jeans nun ebenso für die Wohnungseinrichtung gefragt ist,<br />
beispielsweise als frische und gleichzeitig beruhigende Wandfarbe.<br />
Lässigkeit für das Zuhause<br />
Wie die beliebte Bluejeans sorgt auch ein<br />
helles Blau in den eigenen vier Wänden für<br />
Wohlbefinden und entspannte Augenblicke.<br />
Eine leicht vergraute Nuance bringt zudem<br />
Lässigkeit - ganz ähnlich wie der Farbton<br />
der schon viele Jahre getragenen und leicht<br />
verwaschenen Lieblingsjeans. Damit zählt<br />
"Denim" auch zu den angesagten Trendfarben<br />
des Jahres <strong>2019</strong>. Und ebenso wie<br />
eine Jeans passt diese Wandfarbe auch zu<br />
fast jedem Einrichtungsstil und Raum, vom<br />
Kinderzimmer bis zum Wohnbereich. Ein Tipp<br />
noch für die individuelle Gestaltung des Zuhauses:<br />
Das Blaugrau der Trendfarbe "Denim" schafft in jedem<br />
Raum eine lässige, entspannte Atmosphäre.<br />
Foto: djd/Schöner Wohnen-Kollektion,2017, Peters, Braun<br />
Besonders interessant wirkt das helle Jeans-Blau in der Kombination mit frischen Gelbtönen und<br />
warmen Hölzern, zum Beispiel als gemütlicher Bodenbelag.<br />
OBERNEULAND 95
DER<br />
OBERNEULANDER<br />
BILDHAUER<br />
KURT<br />
LETTOW<br />
OBERNEULAND 97
Julia van Wilpe, Tochter des Bildhauers Kurt Lettow im Atelier-Oberneuland. Das Atelier<br />
befindet sich noch im Orignal-Zustand.<br />
“Das Atelier<br />
existiert<br />
unverändert<br />
– „als sei<br />
er nur mal<br />
kurz aus<br />
dem Haus<br />
gegangen“<br />
Tochter Julia van Wilpe<br />
In Oberneuland in einem<br />
großen Garten, versteckt hinter<br />
einer hohen Hecke, steht<br />
eines der letzten Atelierhäuser<br />
Bremens, Ende der 30er<br />
Jahre von Architekt Friedrich<br />
Schumacher speziell für den<br />
Bremer Bildhauer Kurt Lettow entworfen<br />
und gebaut. Hier arbeitete<br />
und lebte der Künstler mit seiner<br />
Familie und schuf in mehr als<br />
40 Jahren viele bedeutende Werke,<br />
die über ganz Norddeutschland bis<br />
hin nach Hessen zu finden sind.<br />
Noch heute spürt man in dem<br />
geräumigen, hellen, nach Norden<br />
ausgerichteten Atelier seine<br />
Gegenwart und Schaffenskraft.<br />
“Das Atelier existiert unverändert<br />
– „als sei er nur mal kurz aus<br />
dem Haus gegangen“, sagt seine<br />
Tochter Julia van Wilpe, Architektin,<br />
stolz. Die vielen Entwürfe, Tonund<br />
Gipsmodelle, die er später oft<br />
überlebensgroß in Holz, Stein,<br />
Emaille, Silber, Kupfer, Sgraffito,<br />
Keramik oder Glas umsetzte, sind<br />
hier erhalten und zeugen von den<br />
Zeiten des intensiven, kreativen<br />
Schaffens, Entwerfens und von<br />
großem handwerklichen Können.<br />
Die Aufträge wurden seinerzeit<br />
meistens in Form von Wettbewerben<br />
vergeben, und Kurt Lettow hat<br />
sehr viele davon gewonnen.<br />
Dr. Arie Hartog, Direktor des<br />
Gerhard-Marcks-Haus Bremen<br />
schreibt u.a.: „Man entdeckt die<br />
persönliche Handschrift eines<br />
Bildhauers mit einem außergewöhnlichen<br />
Talent für Reliefs<br />
und einem großen Verständnis für<br />
die Fernwirkung von Bildhauerei<br />
im Rahmen von Architektur. Dazu<br />
nutzte Lettow ein breites Spektrum<br />
an formalen Mitteln, das er in ständiger<br />
Auseinandersetzung mit der<br />
Kunst seiner Zeit entwickelte.“<br />
„Seine Arbeiten begegnen uns<br />
in Reliefs an Schulen wie am Barkhof<br />
und in Bremen-Nord sowie<br />
Plastiken, Glasfenstern, Taufsteinen<br />
und Altarkreuzen in unzähligen<br />
Kirchen. Und doch: Der 1992<br />
verstorbene Bremer Bildhauer aus<br />
Oberneuland gehört zu einer vergessenen<br />
Künstlergeneration. Warum<br />
wird ein Künstler, der in den<br />
50er bis 80er Jahren sehr erfolgreich<br />
war, vergessen ?“ (Auszug aus<br />
einem Bericht im Weser-Kurier).<br />
Das änderte sich aber zunächst<br />
durch die alarmierende Nachricht<br />
aus Bremerhaven über den Abriss<br />
einer Kirche, in der dabei ein<br />
großes Relief von Kurt Lettow zerstört<br />
werden würde. Im letzten<br />
Moment konnte es noch gerettet<br />
98 OBERNEULAND
Die Bremer Stadtmusikanten<br />
an der<br />
Grundschule<br />
Bremen Farge,<br />
Glasierte Keramik<br />
werden und ist nun beim Landesamt<br />
für Denkmalschutz eingelagert.<br />
Seine Tochter begann durch<br />
diesen Anstoß mit einer umfangreichen<br />
Recherche nach seinen<br />
Werken. Etwa 200 Arbeiten in<br />
Deutschland hat sie gefunden und<br />
dokumentiert. Außerdem hat sie<br />
den erstaunlich vollständigen<br />
Nachlass mit Dokumenten, Zeichnungen<br />
und Gipsmodellen in<br />
seinem Atelier in Oberneuland<br />
gesichtet. „Anhand von Auftragsbüchern,<br />
Rechnungen und Telefonaten<br />
mit einstigen Auftraggebern<br />
sowie durch die Mithilfe<br />
von Gemeinden konnte ich die<br />
jeweiligen Standorte seiner<br />
Werke nachvollziehen, bin durch<br />
Deutschland gereist und habe die<br />
entsprechenden Fotos gemacht“,<br />
berichtet sie.<br />
Es war also ihr Verdienst, dass das<br />
Lebenswerk von Kurt Lettow dann<br />
in einer großen, sehr eindrucksvollen<br />
Ausstellung in der Kulturkirche<br />
St. Stephani in Bremen vor<br />
einigen Jahren gewürdigt und<br />
gleichzeitig in ihrem geschaffenen<br />
Buch umfassend dokumentiert<br />
wurde. „Ich hatte dabei große<br />
Unterstützung erhalten u.a. von<br />
der Staatsrätin für Kultur,<br />
Carmen Emigholz, Dr. Arie Hartog,<br />
Dr. Frank Laukötter, Prof. Dr. Georg<br />
Skalecki, Kuratorin Rebekka<br />
Friedhof<br />
Oberneuland: Stele<br />
aus Obernkirchner<br />
Sandstein,<br />
ca. 2,50 m hoch<br />
Schwiddessen“, bemerkt sie voller<br />
Freude. „Ich wusste, dass mein Vater<br />
ein bekannter und gefragter Künstler<br />
war, aber dass sein Werk so<br />
umfassend ist, hat mich zutiefst<br />
beeindruckt.“<br />
Kurt Lettow, geboren 19<strong>08</strong>, absolvierte<br />
zuerst eine Lehre zum<br />
Holzbildhauer, besuchte dann die<br />
Kunstschule Bremen, an der er später<br />
auch unterrichtete. Im Laufe<br />
der Zeit arbeitete er mit den unterschiedlichsten<br />
Materialien und beschäftigte<br />
sich auch mit Buchillustrationen.<br />
Der künstlerische Nachlass von<br />
Kurt Lettow ist vom Staatsarchiv<br />
gerne übernommen worden. Nur<br />
für die Modelle, welche als Vorlagen<br />
für die geschaffenen Werke in den<br />
verschiedensten Größen vorhanden<br />
sind und als Kunstwerke für sich stehen,<br />
sucht seine Tochter noch einen<br />
geeigneten Ort zur Aufbewahrung<br />
für die Zukunft, wenn sie sich selber<br />
nicht mehr darum kümmern kann.<br />
Ein solch großartiger Künstler<br />
wie Kurt Lettow hätte es eigentlich<br />
verdient, dass man nach ihm in<br />
Oberneuland eine Straße benennt.<br />
Text: Margrit Groll, Fotos: Julia van Wilpe, privat<br />
Das umfangreich gestaltete Buch Kurt Lettow Bildhauer<br />
mit vielen Bildern seiner Werke ist erschienen bei<br />
Rasch Druckerei und Verlag, Bramsche,<br />
ISBN 978-3-89946-211-1, Verlagspreis 19 Euro.<br />
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OBERNEULAND 99
Trishti ist das aktuelle<br />
Patenkind von<br />
Annette Gröne.<br />
PATIN aus<br />
ÜBERZEUGUNG<br />
Ein Zeitungsaufruf war es, der die Oberneulander Familie zu Paten von<br />
mittlerweile fünf Studenten machte. Fazit: Es ist eine Bereicherung für<br />
beide Seiten.<br />
Das Mutterherz wies Annette Gröne den<br />
Weg. Als sie in der Zeitung las, dass es in<br />
der Jacobs University ein Host-Family-<br />
Programm gibt, fielen ihr ihre Wanderjahre<br />
ein. „Heutzutage gibt es Handys, Facetime<br />
und immer eine Möglichkeit, schnell mit den<br />
Kindern Kontakt aufzunehmen. Als ich vor<br />
30 Jahren durch die Welt reiste, Südamerika<br />
und die USA erkundete, haben meine Eltern<br />
manchmal tagelang nicht gewusst, wo ich<br />
war“, sagt Annette Gröne. Heute, als Mutter,<br />
kann sie sich vorstellen, wie viel Ängste ihre<br />
Eltern ausgestanden haben müssen. Sie selbst<br />
hätte sich damals so manches Mal eine<br />
Anlaufstelle gewünscht.<br />
„Ich glaube, dieses Gefühl hat den<br />
Ausschlag gegeben. Ich dachte mir, wer in ein<br />
fremdes Land kommt, freut sich über einen<br />
Ansprechpartner, und das ist es auch, was die<br />
Studenten in erster Linie suchen.“ Die Grönes<br />
haben das Projekt „Patenschaft“ vorsichtig<br />
gestartet. „Es gibt Austauschstudenten, die<br />
kommen nur für drei Monate hierher. Das war<br />
für den Anfang perfekt“, sagt sie. Allerdings<br />
nur für den Anfang. Schon schnell war den<br />
Grönes klar, dass der Kontakt zu den Studenten<br />
ihr Leben bereichert und es Sinn macht,<br />
sich auf drei Jahre festzulegen. „Es ist ja nicht<br />
so, dass man sich jedes Wochenende kümmert.<br />
Die Studenten müssen viel lernen und finden<br />
sich mit der Zeit immer besser in ihrer Umgebung<br />
zurecht, finden Freunde und dann<br />
geht es mit den Patenkindern so, wie mit den<br />
eigenen: Sie benötigen immer weniger Hilfe.“<br />
Das Prozedere ist denkbar einfach. Studenten,<br />
die gern einen Kontakt zu Bremern hätten,<br />
melden sich bei dem Host-Family-Programm<br />
der Jacobs University an. Für beide Seiten gibt<br />
es ein Formular, mit dem man sich bewirbt.<br />
Wer mit wem zusammenpasst, darüber<br />
machen sich Jutta Eckhoff und ihre Kollegin<br />
Gedanken und geben ihre Vorschläge weiter.<br />
„Bis jetzt haben wir jedes Patenkind am<br />
Flughafen mit einem Welcome-Banner<br />
begrüßt“, sagt Annette Gröne. Wie es dann<br />
weitergeht, sei sehr unterschiedlich.<br />
Grundsätzlich gilt, die Studenten wohnen auf<br />
dem Campus, nicht in den Familien. Dennoch<br />
kann es mal vorkommen, dass diese bei<br />
ihren Paten übernachten. Die „Kinder“ von<br />
Annette Gröne kamen aus den USA, China,<br />
Ruanda und von Mauritius – und alle waren<br />
unterschiedlich in ihren Bedürfnissen. Die<br />
einen nutzten das Familienleben als Sprungbrett<br />
und Rückzugsort, die anderen freuten<br />
sich auf Familienfeiern und schreiben noch<br />
heute ihren „Eltern in Deutschland“.<br />
Es sind die kulturellen Unterschiede, bei<br />
denen eine Patenschaft wirklich sinnvolle<br />
Hilfestellung bietet. Manchmal geht es nur<br />
darum, sich zu treffen, mal am Wochenende<br />
die Stadt gemeinsam zu erkunden, bei der<br />
100 OBERNEULAND
Einrichtung eines Bankkontos zu helfen oder<br />
auch mal bei einer Familie abzuhängen.<br />
„Zu unserem Familienalltag gehört ebenso<br />
ein Wochenende ohne Programm. Da haben<br />
die Kinder dann mit Jean-Luc oder Brooke<br />
ein bisschen gespielt oder wir haben im<br />
Garten gesessen.“<br />
Die Vorteile für eine solche Patenschaft<br />
liegen für Annette Gröne ganz klar auf der<br />
Hand: Sie holt sich die Welt ins Haus und<br />
erweitert so auch den Horizont der gesamten<br />
Familie. „Für meine Kinder war es unglaublich<br />
praktisch, dass sie schon sehr früh Englisch<br />
gelernt haben und es ohne Scheu sprechen.“<br />
Besonders beeindruckend sind für sie immer<br />
wieder die Gespräche mit den Studenten.<br />
„Es sind schlaue Köpfe, die teilweise schon<br />
von der Uni in ihre Jobs abgeworben werden.<br />
Jean-Luc war ein Stipendiat. Wenn er über sein<br />
Leben in Ruanda erzählte, hatte das schon eine<br />
andere Qualität, als die Berichte über den<br />
Völkermord in der Zeitung zu lesen.“ In der<br />
Zeit, als Jean-Luc ihr Patensohn war, hat<br />
die Familie viel erlebt. Auch, was es heißt, als<br />
Schwarzer durch Bremen zu laufen. „Einmal<br />
hatte sich Jean-Luc beim Sport verletzt und<br />
lag im Krankenhaus. Als wir auftauchten,<br />
änderte sich seine Behandlung schlagartig.<br />
Das hat uns die Augen geöffnet.“<br />
Die Besuche auf dem Campus empfindet<br />
die Familie als Bereicherung. „Dort wären wir<br />
sonst wahrscheinlich nie gelandet und ich<br />
würde vielleicht in die Gegenrede über diese<br />
Uni einfallen. So sehe ich, was dort passiert<br />
und bin erstaunt.“ Allein einen Country-Day<br />
dort mitzubekommen sei ein Erlebnis.<br />
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„Es sind schlaue Köpfe,<br />
die teilweise schon von<br />
der Uni in ihre Jobs<br />
abgeworben werden.”<br />
Annette Gröne<br />
Besonders als die Kinder kleiner waren, war es<br />
faszinierend, die anderen Kulturen und Nationalitäten<br />
quasi vor der Haustür zu erleben.<br />
„Trishti ist unser aktuelles Patenkind, bei ihr<br />
haben die Kinder sogar mal auf dem Campus<br />
übernachtet. Sie kommt aus Mauritius, ihre<br />
Familie haben wir in den Osterferien besucht –<br />
auch das ist toll, wenn so Freundschaften entstehen“,<br />
sagt Annette Gröne. Man darf nie<br />
vergessen, meint sie, da kämen Kinder – teilweise<br />
sind sie 17 Jahre alt – und beginnen in der<br />
Fremde ihr Studium: „Wie beruhigend ist es für<br />
alle Seiten, wenn man weiß, da ist jemand, den<br />
man fragen kann.“ Text: Antje Scheinert, Fotos: privat<br />
OBERNEULAND 101
DOG-<br />
FRISBEE<br />
DER MENSCH WIRFT – DER HUND FäNGT<br />
Für beide – Mensch und Hund – ist es ein tolles Spiel, sich mit Frisbee-Scheiben zu vergnügen.<br />
Werfen, auffangen, zurückbringen, das macht beiden Spaß. Pfiffigen Köpfen in den USA ist es<br />
eingefallen, daraus einen sportlichen Wettbewerb zu machen, der weltweit immer mehr Freunde<br />
findet. Die Hunderasse spielt dabei keine Rolle, Hauptsache Herrchen oder Frauchen sind ein<br />
aufeinander eingespieltes Team.<br />
102 OBERNEULAND
Anfang Juni rief der Turnverein Oberneuland<br />
zu einem Dog-Frisbee-Turnier auf. Die<br />
Teilnehmer reisten aus ganz Deutschland,<br />
den Niederlanden und Österreich an. Sowohl<br />
Anfänger (Beginner – weil der Sport aus dem<br />
englischen Sprachraum kommt) als auch<br />
Könner hatten die Möglichkeit, ihre Leistungen<br />
mit denen der anderen zu vergleichen. Die<br />
Fortgeschrittenen hatten die Möglichkeit, sich<br />
für die Teilnahme an der EM in der Schweiz<br />
zu qualifizieren. Drei Disziplinen wurden ausgetragen:<br />
1) Distance, das heißt, wie schafft<br />
es der Mensch, die Frisbeescheibe so weit<br />
zu werfen, dass der Hund sie fängt, ohne<br />
dass sie vorher den Boden berührt. 2) Freestyle<br />
Only. Beim Freestyle gibt es keinerlei<br />
festgelegte Kombinationen oder Abläufe.<br />
Hier zeigt der Werfer oder die Werferin mit<br />
dem Hund eine durchgängige Dog-Frisbee-<br />
Vorführung von zwei Minuten Dauer nach<br />
eigener Choreografie. Dabei werden verschiedene<br />
Wurf-Techniken und Tricks zu einer<br />
individuellen Kür mit harmonischen Überleitungen<br />
und passender Musik kombiniert.<br />
3) Combined. Teilnehmer also, die mit ihrem<br />
Hund beides vorführen.<br />
Beim Freestyle traten die Teilnehmer in Oberneuland<br />
– auf diesen Bildern die Beginner in<br />
der offenen Klasse – mit ihrem Tier einzeln auf<br />
einem Feld, fast so groß wie ein Fußballplatz,<br />
vor die vier Wertungsrichterinnen - drei Frauen<br />
aus Deutschland und eine aus den Niederlanden.<br />
In den zwei Minuten hatten sie vier Kriterien<br />
zu bewerten: 1) Die Leistung des Hundes.<br />
Wie viele Scheiben fängt er?; 2) Die Wurfvarianten,<br />
der Stil der Besitzerin/des Besitzers,<br />
der Einfallsreichtum, der Körpereinsatz<br />
beim Werfen; 3) Die Kommunikation<br />
Mensch/Hund; 4) Die Motivation, die Beweglichkeit<br />
des Hundes.<br />
Jede der vier Wertungsrichterinnen konzentrierte<br />
sich auf nur eines der Kriterien. Mit sieben<br />
Scheiben tritt jedes Team an. So bleibt nicht<br />
nur der teilnehmende Hund in Bewegung, sein<br />
Mensch sorgt dafür, dass der möglichst viele<br />
Scheiben möglichst oft fangen kann. Dabei<br />
lässt er auch den Hund zwischen oder durch<br />
seine Beine laufen oder über seinen Körper,<br />
seinen Rücken springen. Fürwahr, eine sportliche<br />
Betätigung.<br />
Für die Teilnahme an der EM qualifizierten sich<br />
in Oberneuland in der Distance Christina<br />
Weiß mit Bazinga, Bettina Koch mit Aloha<br />
und mit Tabasco, Jens Rettkowski mit<br />
Hanuta und Karsten König mit Imaq.<br />
In Freestyle Only Jens Rettkowski mit<br />
Sammy, Anne Kramer mit Lotta und die<br />
Niederländerinnen Amy von Piekart mit Wish<br />
und mit Taylor, Gesien Broekhuijs<br />
mit Cliff.<br />
Schließlich in der Kombination Amy von<br />
Piekarth mit Wish und Taylor, Gesien<br />
Broekhuijs mit Cliff, beide aus den Niederlanden,<br />
Bettina Koch mit Tabasco.<br />
Zu ihnen gehört nun auch der Veranstalter<br />
des Turniers, Patrick Engelken vom<br />
TSV Oberneuland mit seinem Hund A Me Go.<br />
In der Gruppe Distance war er bereits vorher<br />
qualifiziert. Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
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OBERNEULAND 103
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WAS IST<br />
EURYTHMIE?<br />
Dag Hammarskjöld: Der Tag verblutet.<br />
Man sieht auf einer Bühne Gestalten,<br />
oft in langen luftigen Gewändern,<br />
umgeben von wechselndem farbigen Licht.<br />
Sie schwingen, sie scheinen zu schweben, sie<br />
trippeln, sie laufen nach einer Choreografie.<br />
Es hat, oberflächlich gesehen, etwas Abgehobenes,<br />
fast Unwirkliches: Eurythmie.<br />
Man weiß, es hat etwas mit Rudolf<br />
Steiner zu tun, dem Begründer der Waldorf-<br />
Schulen. So verwundert es nicht, dass zum<br />
40-jährigen Bestehen der Tobias-Schule in<br />
Oberneuland eine Eurythmiegruppe zu Gast<br />
war. Eine international besetzte Gruppe mit<br />
Künstlern aus Deutschland, Japan, den<br />
Niederlanden, Serbien, Südafrika, Südkorea<br />
und den USA. Sie sind für ein Jahr am<br />
Eurythmeum in Stuttgart zusammengekommen,<br />
um zwei Programme einzustudieren,<br />
mit denen sie weltweit auf Tournee sind.<br />
Eurythmie, der Begriff ist nicht leicht zu<br />
erklären. Als unbedarfter Zuschauer erlebt<br />
man bei einem Konzert, dass sowohl musikalische<br />
Werke als auch Sprache in Bewegung<br />
umgesetzt werden. Das kann klassische<br />
Schüler der 13. Klasse<br />
zu Eurythmie:<br />
Eurythmie ist die Kunst, Sprache oder<br />
Musik mit dem Körper durch Bewegung<br />
zum Ausdruck zu bringen. Über die<br />
Eurythmie kann man einen Weg finden,<br />
sich selber auszudrücken.<br />
Eurythmie verbindet Geist und Körper<br />
und stärkt das Sozialverhalten und<br />
Vertrauen in einer Gemeinschaft. Durch<br />
Koordinationsübungen hilft sie dabei,<br />
den Körper mit dem Kopf zu verbinden.“<br />
„Eurythmie ist die Bewegung einer Gruppe<br />
oder Einzelperson im Raum zu einem Musikstück<br />
oder Gedicht. Kombiniert mit einer<br />
Darstellung von Tönen oder Lauten mit den<br />
Armen. Sie macht Musik und Lyrik für die<br />
Augen sichtbar.“<br />
und moderne Musik sein, von Domenico<br />
Scarlatti, Johannes Brahms, Franz Schubert,<br />
Dmitri Schostakowitsch. Worte von Dag<br />
Hammarskjöld, Yun Dong-ju, Rudolf Steiner.<br />
Aber auch die bekannten Heinzelmännchen<br />
zu Köln erscheinen plötzlich und Napoleon<br />
im Kreml, wie er von Conrad Ferdinand<br />
Meyer geschildert wurde. Die Darstellungen<br />
können also ebenso zeitlos wie zeitgeschichtlich<br />
sein.<br />
Was also ist Eurythmie? Ein Lehrer aus<br />
Hamburg weiß: Schüler, Lehrer und Eltern<br />
kennen das Problem, dass sie auf diese Frage<br />
keine bündige Antwort wissen. Häufig<br />
werden Waldorfschüler, wenn sie sich als<br />
solche zu erkennen geben, mit dem Satz<br />
konfrontiert: „Ach, dann kannst du deinen<br />
Namen tanzen?“ Eurythmie ist natürlich<br />
mehr.<br />
Die Gruppe aus Stuttgart nennt sich<br />
Märchenensemble. Sie zeigte am zweiten<br />
Tag ihres Hierseins vor den Schülern das<br />
Märchen „Die sechs Diener“ von den<br />
Gebrüdern Grimm. EM<br />
104 OBERNEULAND
OBERSCHULE ROCKWINKEL<br />
LESUNG MIT<br />
MONIKA DIETRICH-LÜDERS<br />
Von Schmetterlingen, Schuldzuweisungen und Sommerferien handelt das jüngste<br />
Abenteuer von Ella und Max. In der Oberschule Rockwinkel las die Autorin allen<br />
Fünft- und Sechstklässlern aus ihrem Roman vor.<br />
„Wir wollten Ihnen nur sagen, dass uns die Geschichte sehr gut gefallen hat.<br />
So spannend!“ Drei Schülerinnen nutzten die Gelegenheit und kamen nach<br />
der Lesung von Monika Dietrich-Lüders noch einmal kurz ins Hinterzimmer der<br />
Bibliothek und lobten sie schüchtern. „Das ist so schön, wenn man diese direkte<br />
Reaktion erleben kann“, sagte die Bremer Autorin glücklich.<br />
Ihre Zielgruppe ist keine leichte. Schülerinnen und Schüler zwischen zehn und<br />
elf Jahren lieben spannende Geschichten, wollen ernst genommen werden und<br />
sind sehr direkt in ihrem Urteil. Toll, wenn es dann so ehrlich und von Herzen gut<br />
ausfällt. So lautete die erste Frage an die Autorin nach der Lesung denn auch:<br />
„Werden wir das Buch hier haben, damit ich es lesen kann?“<br />
Die Hornerin unterrichtet derzeit selbst Deutsch als Zweitsprache in zwei Einrichtungen,<br />
zudem leitet sie ehrenamtlich den Kulturraum Horn und schafft es dennoch, sich zu<br />
motivieren und an den Computer zu setzen. „Es ist ein langer Weg“, gibt sie denn auch<br />
zu. Die erste Geschichte von Ella und Max entstand schon vor Jahren und erschien 2011<br />
im Sujet Verlag. Mittlerweile bietet die Reihe „Texte.Medien“ des Schroedel Schulbuchverlages<br />
Unterrichtsmaterial für „Ella und Max – Auf der Spur des Voodoo-Zaubers“ an.<br />
Schon bei ihrer ersten Lesung wurde sie gefragt, ob es denn weitere Bücher von Ella und<br />
Max geben würde. Nun erschien mit „Ella und Max und die singenden Schmetterlinge“<br />
Band zwei. In diesem starten die Klassenkameraden gemeinsam in ein Ferienlager<br />
in einer Kleinstadt in den Alpen. Da sie aufmerksam ihre Umwelt beäugen,<br />
hören sie schon bald, dass es einen Überfall auf eine Touristin gab, der möglichst<br />
keine Wellen schlagen sollte. Aber da hat das Dorf die Rechnung ohne die<br />
Kinder gemacht, denn Ella und Max lieben Gerechtigkeit.<br />
„Mir ist es wichtig, dass ich keine Bullerbü-Geschichten erzähle, sondern realistisch<br />
bleibe“, sagt Monika Dietrich-Lüders. Und das, obwohl Astrid Lindgren und Erich Kästner<br />
die Helden ihrer kindlichen Leserkarriere waren. So finden sich in ihren Max und<br />
Ella-Büchern durchaus Themen wie Ausgrenzung und Gewalt, aber auch Freundschaft<br />
und Vertrauen.<br />
Monika Dietrich-Lüders wohnt seit einigen Jahren in Horn und als ihre Tochter klein war,<br />
erzählte sie ihr gern Geschichten, bis die Tochter sie bat, diese mal aufzuschreiben.<br />
So kam sie zur Schreiberei, später<br />
schrieb sie Kurzgeschichten für<br />
personalisierte Hörbücher und<br />
auch beruflich war ihr der Umgang<br />
mit Texten nicht fremd. „Bei einer<br />
Schreibwerkstatt in der Bibliothek,<br />
an der ich teilnahm, ging es um<br />
unsere eigenen Texte. Ich hatte<br />
zu dem Zeitpunkt das Manuskript<br />
von Ella und Max bereits im<br />
Schreibtisch liegen. Die Leiterin<br />
riet mir, mich an den Sujet Verlag<br />
zu wenden – und dann fügte sich<br />
alles“, erinnert sie sich.<br />
Nach der Lesung beantwortete<br />
sie die vielen Fragen der Kinder,<br />
für die es natürlich spannend<br />
war, eine Autorin kennenzulernen.<br />
Und ein Schüler gab ihr auch<br />
Tipps für die nächste Geschichte<br />
von Ella und Max. „Aber das<br />
dauert noch“, sagte Monika<br />
Dietrich-Lüders. AS
Helga Poppe<br />
und Jennifer Lang.<br />
„Es ist wirklich eine<br />
Anderswelt, in der rätselhafte<br />
Ereignisse und wundersame<br />
Dinge zu erleben sind.“<br />
Helga Poppe<br />
106 OBERNEULAND
FREUNDESKREIS ICHON-PARK E.V.<br />
MäRCHEN<br />
& HARFEN-<br />
KLANG<br />
Ein schöner Abend war es mit Märchen und Harfenklang,<br />
der die Besucher in der Villa Ichon sehr begeisterte.<br />
Helga Poppe entführte sie zunächst in die sogenannte<br />
Anderswelt mit Märchen von Feen und Elfen. „Es ist wirklich<br />
eine Anderswelt, in der rätselhafte Ereignisse und wundersame<br />
Dinge zu erleben sind. Man muss sich trauen und<br />
bereit sein, sich darauf einzulassen und darin einzutauchen“, sagt sie.<br />
Jennifer Lang hatte Kompositionen u.a. von Ulla van Deelen, Meg<br />
Robinson, Christoph Pambuch, Alfredo Ortiz gewählt, die sie sowohl<br />
auf der großen Konzertharfe als auch im Wechsel auf der keltischen<br />
Harfe spielte. „Die keltische oder irische Hakenharfe hat im Gegensatz<br />
zu den Pedalen der Konzertharfe Halbtonklappen (Haken)<br />
an den Saiten, welche die Halbtöne (die Tonarten) einstellen/ verändern.<br />
Sie ist um ca. die Hälfte kleiner als die Konzertharfe und hat<br />
einen helleren, volkstümlicheren Klang und wird viel in den keltischen<br />
Ländern (Bretagne, Wales, Schottland, Irland) gespielt. Sie hat<br />
34, die Pedalharfe 47 Saiten“, erläutert sie dazu.<br />
Helga Poppe und Jennifer Lang und ebenso das Publikum sind<br />
sich einig: „Märchen und Harfenklang passen wunderbar zusammen.“<br />
Die Märchenerzählerin Helga Poppe erzählt und liest seit vielen<br />
Jahren Märchen aus verschiedenen Kulturen, denn sie möchte das<br />
Märchengut der Völker weiter pflegen und verbreiten. Sechs Jahre<br />
leitete sie den Märchenzirkel. Außerdem ist sie der plattdeutschen<br />
Sprache seit Langem sehr verbunden – sie hält Vorträge und ist<br />
Dozentin für Plattdeutsch. Es macht ihr sehr viel Freude, diese<br />
Sprache auch in Grundschulen zu unterrichten. „Neu ist, dass ich<br />
seit Kurzem auch Rilke-Lesungen anbiete“, ließ Helga Poppe wissen.<br />
Jennifer Lang studierte in Bremen und Berlin. Sie gründete<br />
Harfenklassen in den Musikschulen Delmenhorst, Rotenburg und<br />
Verden und hatte Engagements in den Fernsehsendungen Goldene<br />
Kamera, Carmen Nebel und Ein Herz für Kinder. Sie begleitete<br />
z.B. Künstler wie Sarah Connor, David Garrett und Lucia Aliberti.<br />
An der Musikschule Rotenburg unterrichtet sie jetzt noch immer.<br />
Text und Foto: Margrit Groll<br />
OBERNEULAND 1<strong>07</strong>
Pfadfinder<br />
on Tour<br />
Wie jedes<br />
Jahr fuhren<br />
die Pfadfinder<br />
Götz von<br />
Berlichingen<br />
in der ersten<br />
Osterferienwoche auf das Osterlager.<br />
Diesmal ging es für vier Tage<br />
nach Lehnstedt. Neben den wichtigen<br />
Routinearbeiten (z.B. Zeltaufbau),<br />
den teambildenen Maßnahmen<br />
sowie dem traditionellen<br />
Gottesdienst, stand für die Pfadfinder<br />
auch die theoretische Wissensvermittlung<br />
auf dem Programm.<br />
Hierbei geht es um die<br />
verschiedenen Stände der Pfadfinder.<br />
Bei den Pfadfindern kann<br />
man je nach Alter und Wissen einen<br />
Stand haben. Das beginnt<br />
bei den Jüngsten als Wölfling bis<br />
hin zum Kreuzpfadfinder. Nach einer<br />
ereignisreichen Tagen ging es<br />
dann wieder Richtung Bremen.<br />
Jasmin Lüers<br />
www.deinpfad.de<br />
“OBERNEULANDER<br />
DEICHE SIND SICHER”<br />
Dr. Michael Schirmer<br />
KLIMA- UND HOCHWASSER-EXPERTE ZU GAST IN OBERNEULAND<br />
Dr. Michael Schirmer ist Verbandsvorsteher beim Bremischen Deichverband am<br />
rechten Weserufer. Auf Einladung des Förderkreises Overnigelant legte er dar, was<br />
Oberneuland im Klimawandel erwartet.<br />
Um es vorwegzunehmen: Im Schutz ihrer Deiche können sich die Menschen in Oberneuland<br />
sicher fühlen. Der Anstieg des Meeresspiegels ist eine Tatsache, auf die sich<br />
nicht nur die Deichverbände in Bremen, sondern die gesamte Landesplanung an der<br />
Nordseeküste vorbereiten. Entsprechende Baumaßnahmen an den Deichen sind nicht<br />
nur geplant, sie werden auch schon durchgeführt. Gleiches gilt für die Sperrwerke an<br />
Lesum, Ochtum und Hunte, denn an den Nebenflüssen der Weser können die Deiche<br />
nicht erhöht werden. Die Kosten tragen nicht nur die Länder und der Bund, auch die<br />
EU ist beteiligt.<br />
Sorgen machen muss man sich jedoch über den Klimawandel<br />
Seit zehn Jahren verändert sich das Klima extrem, und nicht zum Guten. Über 1.000<br />
Jahre lang waren die Wetterverhältnisse relativ stabil. Es gab kleine Warmzeiten, es gab kleine<br />
Kaltzeiten. Dieser Ablauf jedoch beginnt zu schwanken. Extremwerte werden häufiger:<br />
Hitzewellen in Deutschland, Europa, Australien, Kälteeinbrüche in den USA, Schneemassen<br />
in den Alpen. Die Ursachen dafür finden sich in der Atmosphäre. Sie lässt das Licht herein,<br />
die entstehende Wärme aber nicht wieder hinaus.<br />
Hauptfaktor für diesen Treibhauseffekt ist das Kohlenstoffdioxid CO 2 . Pflanzen nehmen<br />
zwar das CO 2 auf, setzen es aber beim Zerfall wieder frei. Die Konzentration des<br />
Kohlenstoffdioxids in der Atmosphäre wird von Jahr zu Jahr höher. Nicht nur Rodungen<br />
großer Wälder/Urwälder tragen dazu bei, sondern in erster Linie die Verbrennung<br />
fossiler Energieträger im Zuge der Industrialisierung. Die Atmosphäre setzt sich heutzutage<br />
deutlich anders zusammen als zur Zeit unserer Großeltern. Das sind keine Spekulationen,<br />
sondern das Ergebnis exakter Messungen wissenschaftlicher Institute.<br />
Messungen über einen Zeitraum von mittlerweile 60 Jahren. Und obwohl die derzeitige<br />
Regierung in den USA den Klimawandel ignoriert, sind es neben zigtausend Messstellen<br />
weltweit, zahlreiche Institute gerade dort. Zum Beispiel die Nationale Behörde<br />
für Ozean- und Atmosphärenforschung (NOAA) auf Mauna Loa (Hawaii) und die<br />
NASA, die besorgniserregende Ergebnisse vorlegen. Wer heute noch den Klimawandel<br />
nicht ernst nimmt und nachweisen will, Schwankungen habe es immer schon gegeben,<br />
erkennt nicht den Ernst der Lage. EM<br />
Die CO 2 -Konzentration der<br />
letzten 10.000 Jahre ist<br />
heute dort, wo sich rechts<br />
oben der rote Kreis befindet.<br />
Quelle: NOAA<br />
1<strong>08</strong> OBERNEULAND
Teufelskicker on Tour<br />
Die FCO Jugend war wieder mit sechs Teams beim 41. Pfingstturnier<br />
in Tarmstedt angetreten. 38 Teams spielten dort in vier<br />
Altersklassen um die Pokale.<br />
Die E1 (U11) wurde erneut Turniersieger durch einen 1-0 Sieg<br />
im Finale vor 300 Zuschauern gegen BW Beelen/Bielefeld nach<br />
zuvor sieben Siegen und einem Remis in der Vorrunde (bei 24:1<br />
Toren)! Auf Platz 3 folgte schon die E2 (5 Siege; 3 Niederlagen;<br />
17:7 Toren).<br />
Die D2 unterlag erst im Finale dem Nachbarn Borgfeld D1 und<br />
die D3 belegte einen achtbaren 7 Platz.<br />
Die D1 spielte schon als C beim Turnier der C-Jugend und kam<br />
dort auf einen hervorragenden 4. Platz.<br />
Ebenfalls Vierter wurde die F1 in ihrer Altersklasse. GK<br />
JAHRE<br />
Tennisturnier<br />
zugunsten der Bremer Tafel<br />
Das Anfang Juni durchgeführte Tennisturnier auf der Anlage des<br />
TVO war ein voller Erfolg. Die Zielsetzung zur finanziellen Unterstützung<br />
der Bremer Tafel wurde erreicht.<br />
I<br />
V<br />
a<br />
i<br />
Ilse Stümpel, als Vertreterin der Tafel, bedankte sich vor Ort für<br />
die gute Tat bei allen Teilnehmern und wies auf die weiteren Hilfsmöglichkeien<br />
hin. Darüber hinaus ist erwähnenswert, dass der<br />
Gründer und Initiator der Tennis- und Hobbygruppe, Horst Merges<br />
– fast 90 Jahre alt – ebenfalls anwesend war.<br />
• modern<br />
• servicefreundlich<br />
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Mo-Fr: 8.00 - 19.00 Uhr<br />
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5
eHEIME<br />
RtE<br />
Geheime Orte<br />
Teil 11<br />
DAS CLUBHAUS<br />
vom Grün-Gold-Club<br />
Das Logo des Deutschen Tanzsportverbandes<br />
an der Hauswand.<br />
in Oberneuland<br />
Die Straßenfront, wie wir sie<br />
alle kennen und die Rückseite.<br />
110 OBERNEULAND
Ute Schmiedeken<br />
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Sa.<br />
8.30 - 18.30 Uhr<br />
8.30 - 13.00 Uhr<br />
Noch grüßt das Logo des Deutschen Tanzsportverbandes<br />
von der Hauswand. Doch von unten her krabbelt bereits<br />
der Efeu darauf zu, und in wenigen Monaten wird es<br />
selbst diese Mauer nicht mehr geben. Die Tage des<br />
ehemaligen Clubhauses vom Grün-Gold-Club sind<br />
gezählt. 56 Jahre lang war es das Domizil des erfolgreichsten<br />
deutschen Tanzsportvereins.<br />
Doch noch vor dessen Zeit erlebten die Räume jenes<br />
Hauses an der Oberneulander Landstraße 104 ein bewegtes<br />
Miteinander von meist fröhlichen Menschen.<br />
Auf einer alten Postkarte von 1897 wird es als Otto's<br />
Café in Oberneuland bei Bremen gepriesen. Man sieht eine<br />
Pferdekutsche auf der Straße, und die Auffahrt zu den Stallungen<br />
wird angezeigt.<br />
Damals war es ein beliebtes Ausflugslokal für die Bremer. Das<br />
war es auch danach unter dem Namen Grimms Café und schließlich<br />
ab 1935 als Oberneulander Landhaus. Hinrich Jürgens, der<br />
im Ort das nicht weniger bekannte „Jürgens Holz“ betrieb, erwarb<br />
es aus einer Zwangsversteigerung. Nach dem schrecklichen<br />
Zweiten Weltkrieg besetzten die Amerikaner eine Zeit lang Hof<br />
und Gebäude.<br />
Als danach die Familie Jürgens wieder einziehen durfte, bewirtschaftete<br />
sie das Restaurant weiter. „Es war einer der letzten<br />
Säle, welcher in Oberneuland verblieb“, erinnert sich Paula<br />
Anacker, die heutige Besitzerin, „es fanden Hochzeiten, große<br />
Bälle, Firmenjubiläen, Kohl- und Pinkeltouren statt.“ Bis in die<br />
50er/60er Jahre gab es vor dem Haus eine Bushaltestelle.<br />
Doch schnell kam die Zeit, da die großen Ausflugsgaststätten<br />
nicht mehr gefragt waren. So zog der Grün-Gold-Club 1962 als<br />
Pächter in die Räume ein und schuf daraus sein Clubhaus und<br />
seine Trainingsstätte. Im letzten Jahr wurde der Pachtvertrag nicht<br />
verlängert. Das Gebäude hat seine beste Zeit hinter sich, es wird<br />
baufällig und müsste aufwendig saniert werden. Nun steht ihm<br />
der Abriss bevor.<br />
OBERNEULAND 111
Die alte Kegelbahn von<br />
außen und ihr Eingang.<br />
Die alte Kegelbahn und die<br />
ehemalige Bar des Clubs.<br />
In den letzten Wochen ist jetzt noch einmal Leben hinein gekommen.<br />
Martin Janssen und sein Lilienthaler Unternehmen<br />
„Antikes und Kurioses“ benötigt immer wieder Lager- und<br />
Verkaufsräume.<br />
Es organisiert vorwiegend Haushaltsauflösungen und ist dankbar,<br />
die leer stehenden Räume nutzen zu dürfen. Das machte<br />
mich neugierig, und so begab ich mich auf den Weg dahin. Es<br />
war fast unglaublich, was mich dort erwartete. Jeder Quadratmeter<br />
der beiden ehemaligen Tanzsäle und des Clubraums war<br />
ausgenutzt.<br />
Vor allem Möbel fast aller Epochen und Stilrichtungen beherrschten<br />
das Bild. Dennoch blieb so viel Platz, dass jedes Stück<br />
zur Geltung kam. Dafür sorgten Christel Krey und ihre Mannschaft:<br />
„Wir lieben die Möbel.“ Tatsächlich, es waren respektable<br />
gute Stücke dabei.<br />
Das sprach sich bald herum, und es fanden sich immer wieder<br />
Interessenten. Ich war mit dem Ehepaar Anacker verabredet. Die<br />
beiden waren ebenfalls sehr beeindruckt von der Ordnung und<br />
dem Ablauf. Man geht freundschaftlich miteinander um.<br />
Mein Wunsch, die oberen Räume, die frühere Wohnung zu<br />
besichtigen, wurde mir verwehrt. Die Treppe nach oben war aber<br />
auch kaum noch passierbar.<br />
Stattdessen wurde mir schließlich die Bitte gewährt, einen<br />
Blick in die Kegelbahn zu werfen, die seit Jahrzehnten niemand<br />
mehr betreten hatte. Wohl der geheimste Ort hier. Spinnweben<br />
wabern einem um den Kopf, vier, fünf Schritte, der Fußboden hält<br />
112 OBERNEULAND
Noch vorhanden: die Deckenleuchten<br />
im Tanzsaal.<br />
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noch. Sooo schlimm wie befürchtet sieht es letztlich gar nicht aus,<br />
im Gegenteil, von der Decke hängen drei Art Deco-Lampen.<br />
„Die habe ich schon verkauft“, sagt Christel Krey schnell.<br />
Demnächst also werden die Bagger anrücken. Der Kaufvertrag<br />
mit einem Investor ist unterschrieben. Sobald die Baubehörde die<br />
Pläne genehmigt hat, verabschieden wir uns wieder von einem<br />
alten Stück Oberneuland… Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
Richtigstellung: In unserem letzten Artikel: "Geheime Orte Teil 10 - Zwei<br />
Küchen" (Oberneuland Magazin 6-<strong>2019</strong>) entstand aufgrund einer falschen<br />
Formulierung in der Einleitung der Eindruck, dass die Küche der K&S Seniorenresidenz<br />
zur Bremer Heimstiftung gehört. Dies ist nicht der Fall! Die Küche in der<br />
K&S Seniorenresidenz gehört selbstverständlich auch zur K&S Unternehmensgruppe.<br />
Wir bitten den Fehler zu entschuldigen! Die Red.<br />
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OBERNEULAND 113
ERLEBE DEINE REGION!<br />
FREIZEIT & AUSFLUGSTIPPS FÜR DIE REGION<br />
EINFACH MAL<br />
KURZ WEG...<br />
Bei uns in Oberneuland und im Bremer Raum gibt es vieles zu entdecken.<br />
Aber auch das Umland hält spannende Ausflugsziele bereit,<br />
die sich für einen Tagestrip anbieten. Ob mit Pedal, Paddel oder per<br />
pedes, ob auf dem Land- oder Wasserweg: Der Sommer steckt<br />
voller Energie und lädt uns geradezu ein, Neues zu erkunden.<br />
Das OBERNEULAND MAGAZIN präsentiert eine Auswahl<br />
an Freizeit- und Ausflugstipps im Norden.<br />
Von Gaby Engelsberger<br />
114 OBERNEULAND<br />
Fotos: kanuscheune.de
als menschliche Kugelbahn fungie-<br />
Bewegung halten, ohne dass sie<br />
Beim Team-Act sollen die Teilnehmenden<br />
ren und eine Kugel möglichst lange in<br />
herunterfällt. Fotos: Universum® Bremen<br />
BREMEN<br />
Turbulenter<br />
Team-Sommer<br />
im Universum ®<br />
Das Ferienprogramm des Universum®bietet gemeinsames Sackhüpfen, Turmbau oder Sommerskifahren<br />
für kleine und große Besucher. Zusammen erreichen wir mehr als allein! Die Universum®-<br />
Besucher können beim Team-Parcours zwischen dem 4. Juli und dem 18. August ihre Kooperationsfähigkeit<br />
ebenfalls unter Beweis stellen. Zu der Aktion eingeladen sind Familien, Freunde und andere<br />
Gruppen, aber auch Einzelpersonen sind willkommen und werden sicherlich Spielpartner finden.<br />
Die Spannung steigt: Ob es<br />
wohl gelingt, mit langstieligen,<br />
wackeligen Löffeln eine kleine<br />
Holzkugel von einer Person zur<br />
nächsten zu transportieren?<br />
Foto: Universum® Bremen<br />
Im Außenbereich an der frischen Luft können diverse Stationen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />
auf eigene Faust getestet werden. Besonders viel Geduld und Fingerspitzengefühl sind<br />
bei einem Balancierspiel gefragt: Hier können die Besucher mit wackeligen, langstieligen Löffeln eine<br />
kleine Holzkugel von einer Person zur nächsten transportieren. An weiteren Stationen geht es darum,<br />
gemeinsam einen Holzturm zu stapeln oder sich als Gruppe im Gleichschritt zu bewegen – und das mit so<br />
außergewöhnlichen Fortbewegungsmitteln wie Sommerski, Pedalos oder Hüpfsäcken.<br />
Zusätzlich finden mehrmals täglich Team-Acts statt. Unter der Leitung eines Universum®-Mitarbeiters<br />
werden in einer größeren Gruppe Experimente und Spiele mit Freiwilligen durchgeführt. Das Motto dabei<br />
lautet: Jede Person ist wichtig und nur zusammen im Team gelingt der Erfolg! Selbstverständlich erfahren<br />
Wissbegierige im Anschluss auch die wissenschaftlichen Hintergründe zu den Lösungswegen der spannenden<br />
Aufgaben und erweitern dabei ganz spielerisch ihr physikalisches Know-how.<br />
Das Ferienprogramm „Team-Sommer im Universum®“ findet vom 4. Juli bis zum 18. August <strong>2019</strong> im<br />
Außenbereich des Science Centers statt. Die Teilnahme ist im regulären Eintrittspreis inbegriffen, eine<br />
vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
www.universum-bremen.de
ERLEBE DEINE REGION!<br />
LILIENTHAL<br />
Fotos: kanuscheune.de<br />
Sommer-Angebote<br />
der Bremer Bäder GmbH<br />
Freizeit und Spaß<br />
auf der Wümme<br />
Eine Kanutour auf der Wümme bietet ein<br />
wenig Abenteuer, ein wenig Romantik und<br />
ganz viel Entschleunigung. Zuerst scheint es gar<br />
nicht so leicht, ein Kanu auf die rechte Spur zu bringen –<br />
aber kaum hat man den Bogen heraus, kann die Natur<br />
entlang der alten Torfkahnwege entdeckt werden.<br />
Bei der Kanuscheune in Lilienthal können die Kajaks in<br />
verschiedenen Ausführungen gemietet werden, dort gibt es<br />
auch ausgearbeitete Tourenvorschläge.<br />
Im Rucksack dabei sein sollten: Sonnen- und evtl. Mückenschutz,<br />
eine Wechselgarnitur, Badesachen und unempfindliches<br />
Schuhwerk.<br />
Für Erfrischung sorgt die vielfältige Gastronomie entlang<br />
der Wasserwege.<br />
www.kanuscheune.de<br />
BREMEN<br />
AquaTraining-Sommerprogramm, Intensivschwimmkurse<br />
während der Ferien, Stand-Up-Paddling und<br />
Optisegeln – das sind, neben den Aktionen in den<br />
Freibädern, die diesjährigen Sommer-Angebote der<br />
Bremer Bäder GmbH. Das AquaTraining-Sommerprogramm<br />
findet in den Hallenbädern, die Intensivschwimmkurse<br />
sowohl in den Hallen- als auch in<br />
den Freibädern, das Stand-Up-Paddling auf dem Unisee<br />
und das Optisegeln auf dem Werdersee statt.<br />
Für Nachwuchsschwimmer werden an vielen Standorten<br />
wieder Intensivschwimmkurse angeboten.<br />
In diesen Kursen findet der Unterricht an jedem<br />
Wochentag und über einen Zeitraum von zwei<br />
Wochen statt. Auf diese Weise kommen viele Kinder<br />
schneller zum Erfolg. Interessenten können Seepferdchen-<br />
oder Bronze-Kurse belegen.<br />
Um beim Stand-Up-Paddling ein richtiges „Open Air“-<br />
Gefühl entstehen zu lassen, tauscht die Bremer<br />
Bäder GmbH für ihre SUP-Sommer-Varianten das<br />
Schwimmbad gegen den Unisee.<br />
Foto: Bremer Bäder/Marcus Meyer Photography<br />
Das Optisegeln bietet<br />
die Bädergesellschaft<br />
inzwischen schon seit<br />
mehr als zwanzig Jahren<br />
an, teilnehmen kann<br />
jedes Kind, das das<br />
Bronze-Abzeichen<br />
(Freischwimmer) besitzt.<br />
www.bremer-baeder.de<br />
116 OBERNEULAND
Ein Bummel durch Celle<br />
Wie wäre es mit einem Städtetrip? Celle bildet das<br />
südliche Tor der Lüneburger Heide und lädt mit<br />
seiner pittoresken historischen Altstadt zu einem<br />
kurzweiligen Tagesausflug ein. Hier gibt es zahlreiche<br />
kleine und feine, größtenteils noch inhabergeführte<br />
Läden, in denen sich so manches<br />
besondere Stück entdecken lässt.<br />
Wer nach Celle fährt, fühlt sich ein wenig in vergangene<br />
Zeiten versetzt: Fast 500 liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser<br />
prägen das Bild der Innenstadt und bilden das größte<br />
in sich geschlossene Ensemble Europas. Die verwinkelten<br />
schmalen Gassen mit Kopfsteinpflaster laden zum Bummeln ein.<br />
Foto: Celle Tourismus und Marketing GmbH<br />
CELLE<br />
Tipp: Bei guten Wetterbedingungen hat man vom Turm der<br />
Stadtkirche eine schöne Rundumsicht auf die Altstadt und das<br />
Schloss. Die Besichtigung des prunkvollen Bauwerks im Barockstil<br />
ist empfehlenswert.<br />
www.celle.de<br />
PATTENSEN<br />
Fotos: Schloss Marienburg/Stefan Knaak Photography<br />
Wie aus dem Märchen<br />
Nur 20 Kilometer südlich von Hannover liegt das<br />
Schloss Marienburg. Das Welfenschloss erhebt sich<br />
imposant aus den bewaldeten Hügeln des Leinetals. Es<br />
wirkt ein wenig wie aus dem Märchen entsprungen: Das<br />
prächtige Baudenkmal, das einst König Georg V. seiner<br />
Frau Marie schenkte, verfügt über unzählige Türmchen,<br />
hübsche Fenster und Balkone, aufwendig gestaltete<br />
Fassaden und einen massiven Hauptturm.<br />
Verschiedene Themenführungen werden angeboten,<br />
darunter auch spezielle Führungen für Familien, die einen<br />
Einblick in das Leben der königlichen Familie geben. Auf<br />
dem Schlossgelände finden regelmäßig Konzerte und<br />
Veranstaltungen statt. Der Hauptturm eröffnet einen traumhaften<br />
Blick in das Leinetal.<br />
www.schloss-marienburg.de<br />
OBERNEULAND 117
ERLEBE DEINE REGION!<br />
CUXHAVEN<br />
Zu Fuß auf die Insel<br />
Die Nordsee liegt bei uns quasi vor der Haustür – und so bietet sich eine Wattwanderung<br />
als eine erfrischende und gesellige Ausflugsmöglichkeit im Sommer an.<br />
Eine beliebte Tour ist die Wanderung von Cuxhaven auf die kleine Insel Neuwerk, die zur<br />
Hansestadt Hamburg gehört. Die Strecke misst ab Sahlenburg rund zehn Kilometer und<br />
der Fußmarsch dauert drei Stunden, zurück geht es mit dem Schiff. Aber Vorsicht:<br />
Da man es mit Naturgewalten zu tun hat, sollte auf den Wetterbericht, Tidenkalender und<br />
wetterfeste Kleidung geachtet werden.<br />
Und auch wenn es sich toll anfühlt, wenn sich der Schlick zwischen die Zehen drückt,<br />
sind Gummistiefel bei scharfen Muschelkanten die bessere Wahl. Wer auf Nummer<br />
sicher gehen will, bucht eine geführte Wattwanderung.<br />
www.tourismus.cuxhaven.de<br />
BREMERHAVEN<br />
© Deutsches Auswandererhaus / Foto: Kay Riechers<br />
Geschichte<br />
hautnah<br />
erleben<br />
© Deutsches Auswandererhaus<br />
Foto: Ilka Seer<br />
Die bewegenden<br />
Bilder von flüchtenden<br />
Menschen begleiten uns heute überall. Sie<br />
verlassen ihre Heimat in der Hoffnung auf ein<br />
besseres Leben. Die Geschichten von Flucht<br />
und Vertreibung gibt es seit jeher: Das<br />
Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven lädt<br />
zu einer lehrreichen Zeitreise durch drei Jahrhunderte<br />
deutscher Migrationsgeschichte ein.<br />
Allein in Bremerhaven brachen zwischen 1830<br />
und 1974 über sieben Millionen Menschen nach<br />
Übersee auf, um dort neu zu beginnen. Das<br />
preisgekrönte Erlebnismuseum lässt die<br />
Historie dieser Menschen wieder lebendig<br />
werden: Die Besucher erleben hautnah anhand<br />
33 realer Familiengeschichten den Abschied am<br />
Hafen, die Atlantiküberquerung und die Ankunft<br />
in der neuen Heimat.<br />
Im Anschluss an den Rundgang kann in einer<br />
umfassenden Datenbank nach ausgewanderten<br />
Vorfahren geforscht werden. Das Museum bietet<br />
außerdem Sonderausstellungen und Veranstaltungen.<br />
www.dah-bremerhaven.de<br />
118 OBERNEULAND
Fotos: Wildpark Schwarze Berge<br />
ROSENGARTEN<br />
Fotos: Kletterpark Verden<br />
VERDEN<br />
Tierisches<br />
Vergnügen<br />
Da warten sie schon. Mit zerknautschtem<br />
Gesicht, Borsten auf dem Rücken und<br />
schleifenden Bäuchen: Die Hängebauchschweine<br />
bilden das Empfangskomitee des Wildparks<br />
Schwarze Berge in Rosengarten. Hier in den Harburger Bergen lässt sich<br />
die Natur hautnah erleben.<br />
Die Wildpark-Bahn fährt die Besucher auf einer rund einstündigen Fahrt<br />
durch den Park und informiert dabei über die Bewohner der idyllischen<br />
Parkanlage. Auf einem Bereich von 50 Hektar können rund 100 Tierarten<br />
bestaunt werden, darunter Wölfe, Luchse, Bären und Elche. Flugschauen<br />
und Schaufütterungen gehören mit zum Programm. Wer auf den 45 Meter<br />
hohen Elbblickturm steigt, kann bis nach Hamburg schauen.<br />
Von Baum<br />
zu Baum<br />
Nur wenige Kilometer vor den<br />
Toren Bremens liegt der Kletterpark<br />
in der Allerstadt Verden. Hier<br />
kann man seine eigenen Grenzen überwinden,<br />
den Teamgeist stärken und seine Geschicklichkeit<br />
unter Beweis stellen.<br />
Die Besucher erwarten über 50 Stationen auf sechs verschiedenen<br />
Parcours – der höchste von ihnen reicht hoch<br />
hinauf auf zehn Meter. Auf dünnen Seilen und schwankenden<br />
Holzbalken hangeln sich die gesicherten Kletterer auf<br />
einer Gesamtlänge von 800 Metern von Baum zu Baum.<br />
Was man hierfür braucht: festes Schuhwerk und eine Prise<br />
Mut.<br />
www.wildpark-schwarze-berge.de<br />
www.kletterpark-verden.de<br />
Foto: Ferienhof Wübbold<br />
OLDENBURGER LAND<br />
Deutschlands<br />
größter<br />
Irrgarten<br />
Hier entlang – oder etwa doch nicht?<br />
Am Alfsee im Osnabrücker Land sorgen<br />
in Deutschlands größtem Irrgarten über<br />
5.000 kreisförmig angeordnete Lebensbäume<br />
auf einer Fläche von 3.000 Quadratmeter<br />
für Verwirrung. Ziel ist es, die Brücke<br />
in der Mitte des Labyrinths zu erreichen –<br />
auf dem Weg dorthin gibt es fast 100.000<br />
Möglichkeiten. Irren ist bekanntlich menschlich<br />
und hier ganz ausdrücklich erwünscht.<br />
Neben diesem kniffeligen Spaß lädt auch<br />
die herrliche Seenlandschaft zu einem<br />
Ausflug ein. Sie ist ein Eldorado für Badeurlauber<br />
und Naturfreunde. In der Strandarena sorgen<br />
Wasserskilifte, Beachvolleyball und -soccer<br />
für sportliches Vergnügen. Tretboote und Fahrräder<br />
können vor Ort ausgeliehen werden. Auf<br />
die jungen Gäste wartet im Freizeit- und Erlebnispark<br />
ein buntes Unterhaltungsprogramm.<br />
www.alfsee.de<br />
OBERNEULAND 119
ERLEBE DEINE REGION!<br />
BREMEN BIS BREMERHAVEN<br />
Auf dem Weser-Radweg<br />
Der Weser-Radweg ist <strong>2019</strong> erstmalig als beliebteste Strecke Deutschlands ausgezeichnet worden.<br />
Fast 500 Kilometer reicht die Route vom Weserbergland bis zur Nordsee.<br />
Fahrradfotos: Weserbergland Tourismus e.V.<br />
Unterwegs ziehen satte Wälder, Flusslandschaften mit Schlössern und beschauliche Fachwerkhäuser an einem<br />
vorüber. Mit einer App bekommen Radliebhaber alle Informationen über die Streckenabschnitte und Fahrpläne der<br />
Weser-Fähren als schnelle Übersicht.<br />
Die Etappe zwischen Bremen und Bremerhaven z.B. startet von Bremens Weserpromenade, der Schlachte, die Fahrt<br />
geht vorbei an der Brauerei Beck & Co, entlang dem Neustädter Hafen und über das Ochtum-Sperrwerk in die ADFC-<br />
RadReiseRegion Wesermarsch, eine der größten zusammenhängenden Grünlandregionen Europas. Das Bild ist hier<br />
geprägt von schwarz-bunten Kühen, Lämmern, Pferden, Treckern und Fachwerkhäusern. In den sogenannten Melkhüs<br />
kann man diese Landschaft schmecken: In den grünen Holzhäuschen servieren Landfrauen von Mai bis Oktober<br />
Leckereien aus Milch.<br />
Diese Tour ist für geübte Radler als Tagestour mit anschließender Zugrückfahrt gut zu bewältigen. Unterwegs<br />
wechseln sich hübsche reetgedeckte Backsteinhäuser und Industriebereiche kontrastreich ab. Lohnenswert:<br />
ein kleiner Abstecher auf die Insel Harriersand mit Sandstrand.<br />
www.weserradweg-info.de<br />
BREMEN<br />
Der ÜberseeTörn ist in diesem Jahr<br />
wieder mit am Start!<br />
Foto: WFB/Ingo Wagner<br />
Rundum erneuert und hochmotiviert wird auch in diesem Jahr wieder das<br />
große Sommerfest für die ganze Familie in der Überseestadt durchgeführt.<br />
Im Zuge dieser Veranstaltungen werden immer wieder die Neuerungen<br />
der Überseestadt präsentiert und mit einen Markt, Live-Musik und Tanzperfomances<br />
auf der Bühne am Kopf des Schuppen Eins, einem Kinderprogramm<br />
und natürlich den beliebten Törns – Führungen kreuz und quer<br />
durch die Überseestadt – den Buten- und Binnen Bremern näher gebracht.<br />
Auch das Kutterpullen, bei dem im Hafenbecken Teams aus unterschiedlichen<br />
Unternehmen oder Organisationen im Wettstreit gegeneinander<br />
antreten, ist wieder geplant. Eine völlig neue Aktion wird in diesem Jahr<br />
erstmalig am Sonntagnachmittag eine Oldtimer Versteigerung am Kopf des Schuppen Eins sein. Hier werden sowohl preislich<br />
attraktive Oldtimer für den Einstieg in die Old- und Youngtimerwelt, wie auch exclusive Autos aus vergangenen Zeiten angeboten.<br />
Wo? Rund um den Schuppen 1, Wann? Am 17.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong> von 10-24 Uhr und am 18.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong> von 10-23 Uhr.<br />
www.ueberseetoern.de<br />
120 OBERNEULAND
Promotion<br />
DAS WORPSWEDER<br />
SCHLÖSSCHEN<br />
FEIERT DEN S<strong>OM</strong>MER<br />
Das Worpsweder Schlösschen feiert die Sommertage im Künstlerdorf.<br />
Wenn im Juli und August ein blauer Himmel Worpswede<br />
überdeckt, wirkt die Landschaft mit ihren Flüssen, Bächen,<br />
Mooren, Wiesen und Feldern besonders einladend. Worpswede<br />
zeigt im Sommer ein faszinierendes Spiel mit Farbe und Licht. Das<br />
Dorf bietet seinen Gästen Inspiration, Glück, Lebensfreude. All das<br />
spiegelt sich im Sortiment des Worpsweder Schlösschens. Lassen<br />
Sie sich von schönem Kunsthandwerk, Tee und Spezialitäten<br />
inspirieren und nehmen Sie ein kleines Stück Worpsweder<br />
Sommer mit nach Hause.<br />
Die reizvolle Natur, eine warme Sonne und die vielfältige norddeutsche<br />
Landschaft: Im Sommer lockt einen im Künstlerdorf vieles<br />
hinaus. Man begreift, warum zahlreiche Künstler Worpswede liebten<br />
und lieben, und teilt diese Liebe. Kehrt man nach einem Ausflug<br />
zurück ins Dorf, sollte man sich für einen Besuch im Worpsweder<br />
Schlösschen entscheiden. Geöffnet hat es stets von Dienstag bis<br />
einschließlich Sonntag.<br />
Inspiriert vom Licht, von Farben des Sommers und vom tierischen<br />
Leben im Dorf hat das Team rund um Sandra Hildebrandt<br />
den Verkaufsraum liebevoll dekoriert. Bunte Katzen und Vögel aus<br />
unterschiedlichen Materialien<br />
schmücken die Auslagen. Überall<br />
im Laden entdeckt man<br />
Neues: Keramik aller Art, Stoffblüten<br />
und -blumen sowie<br />
feinste Teesorten und Spezialitäten:<br />
als Geschenk für sich oder<br />
andere Menschen. Alles hier ist unbeschwert.<br />
Und schön. Wie der Sommer in Worpswede.<br />
Worpsweder Schlösschen<br />
Hembergstr. 5, 27726 Worpswede<br />
Telefon: 04792-9877990<br />
E-Mail:<br />
kontakt@worpsweder-schloesschen.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr
ERLEBE DEINE REGION!<br />
BREMEN<br />
Ausstellungstipp:<br />
Vitamine im All<br />
Wie Salat und Tomaten auf dem Mars wachsen<br />
könnten, zeigt die neue Ausstellung „Pflanzen im<br />
Weltraum“ der Botanika. Wissenschaftler und<br />
Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt haben<br />
sie eröffnet.<br />
Foto: Beate Bockelmann<br />
Die Bremer<br />
Stadtmusikanten<br />
feiern Jubiläum<br />
Jetzt blühen die Tomaten.<br />
Die Einzelhändler der Domshof-Passage in der Bremer<br />
Innenstadt haben sich zum Jubiläumsjahr der Bremer<br />
Stadtmusikanten etwas Besonderes ausgedacht:<br />
An zentraler Stelle wurden Esel, Hund, Katze und Hahn<br />
als drei Meter hohe Pflanzenskulptur aufgestellt.<br />
Die Tiere sind aus Draht geformt und mit Füllmaterialien<br />
und verschiedenen Moosen ausgefüllt und teilweise<br />
auch mit ihnen verkleidet. Die Bepflanzung der Tierpyramide<br />
besteht aus verschiedenen Steinbrech- und<br />
Mauerpfefferarten. „Wir haben diese anpassungsfähigen<br />
Pflanzen gewählt, weil sie die Pflege erleichtern<br />
und die Haltbarkeit der Skulptur verlängern“ erklärt<br />
Torsten Koplin von der Gärtnerei Leuchtgärten in Stuhr,<br />
der mit seinem Team die Planung und Konzeption übernommen<br />
hat.<br />
Die (fast) rein pflanzlichen<br />
Bremer Stadtmusikanten<br />
sollen laut Planung des<br />
Center-Managements bis<br />
Ende Juni Passanten und<br />
Kunden der Domshof-<br />
Passage erfreuen.<br />
www.domshof-passage.de<br />
Foto: Scheinert<br />
Der erste Salat aus<br />
dem Wachstumsschrank.<br />
Foto: Scheinert<br />
Der Weltraumwachstumsschrank<br />
in der botanika funktioniert<br />
genauso wie sein Vorbild in<br />
der Antarktis. Foto: botanika Bremen<br />
Wie so vieles, was die Welt verändert, entstand<br />
auch diese Idee in einer Garage, sagt Professor<br />
Hansjörg Dittus, Vorstandsmitglied des Deutschen<br />
Zentrums für Luft- und Raumfahrt<br />
(DLR). Man müsse schließlich immer damit<br />
rechnen, nicht ganz ernst genommen<br />
zu werden, und so sei es gut, dass<br />
manche Ideen in Garagen reiften.<br />
So kann man sich natürlich darüber<br />
streiten, ob es sinnvoll ist, sich über<br />
die Versorgung von Astronauten auf<br />
einem Flug zum Mars Gedanken zu<br />
machen, eine andere Sinnhaftigkeit<br />
bekommt diese Fragestellung allerdings,<br />
wenn man sie mit der Bevölkerungsentwicklung<br />
auf der Erde in Zusammenhang bringt.<br />
„Im Zuge des globalen Wandels geht es nicht nur um das Klima, sondern auch<br />
darum, dass in 50 Jahren rund 70 Prozent der Menschen in sogenannten<br />
Megacitys leben werden“, erklärt der Wissenschaftler. Schon heute enstehen<br />
jeden Tag in Shanghai 100 Meter hohe Gebäude. So würden die Agrarflächen<br />
verdrängt, die Aufgabe, Supermarktregale und Mägen zu füllen, bliebe aber<br />
bestehen. „Was wir für den Weltraum planen, hat somit direkten Bezug zum<br />
Leben auf der Erde“, erläutert er die Motivation, regenerative Pflanzen so zu<br />
ziehen, dass sie auch noch gut schmecken.<br />
Seit dem vergangenen Jahr gibt es ein Gewächshaus in der Antarktis, in dem<br />
neun Forscher unter mond- und marsähnlichen Bedingungen den Anbau von<br />
Nutzpflanzen für das DLR testen.<br />
In der Entdeckerwelt der Botanika haben nun Besucher die Möglichkeit, diese<br />
Experimente hautnah zu erleben. In einem Wachstumsschrank kann man den<br />
Pflanzen beim Wachsen fast zugucken. Alle fünf Minuten werden die freihängenden<br />
Wurzeln mit einer Nährstofflösung besprüht, gleichzeitig ist das LED-Licht so<br />
programmiert, dass es die ideale Besonnung der jeweiligen Pflanze übernimmt.<br />
Ein Skill, das auch die Wissenschaftssenatorin beeindruckt – so wachsen im<br />
Schrank „sonnengereifte“ Tomaten heran. „Die Lichtrezepturen haben entscheidenden<br />
Einfluss auf den Geschmack der Pflanzen“, sagt Dr. Daniel Schubert<br />
vom DLR. Der erste Salat ist schon gepflückt und Dr. Annelie Dau, die auch<br />
die Grüne Schule der Botanika leitet, versichert: „Er ist knackig und frisch.“<br />
Am Morgen der Eröffnung hat sie schon die ersten Tomatenknospen entdeckt.<br />
Der Wachstumsschrank steht zwar im Zentrum der Ausstellung, aber die anderen<br />
Exponate erklären, was „Eden ISS“ will. DLR-Projektleiter Dr. Daniel Schubert<br />
verdeutlicht bei einer ersten Führung, wie das Gewächshaus in der Antarktis,<br />
der Schrank in der Botanika und der „Gewächshaussatellit“ Eu:CROPIS das<br />
große Ganze ergeben, das die Menschen befähigen soll, auf dem Mond oder<br />
Mars Gemüse und Obst anzubauen.<br />
Beim Thema Obst kommt die Firma Bock Bio Science ins Spiel. Sie sind die Pioniere<br />
der in-vitro-Pflanzenzüchtung und beschäftigen sich für Eden ISS mit der<br />
Zucht von Beeren, wie Stephan von Rundstedt berichtet. Gemeinsam mit dem<br />
DLR wird BBS den Wachstumsschrank in der Botanika bestücken und so dem<br />
Botanika-Publikum zeigen, was Forschung bedeutet. Botanika-Geschäftsführerin<br />
Petra Schäffer freut sich schon jetzt auf die Fragen der Schüler. „Wenn ich demnächst<br />
von einem Kind gefragt werde, warum es etwas über Pflanzen lernen soll,<br />
kann ich sagen: Wenn du Astronaut werden willst, musst du das wissen.“ AS<br />
www.botanika-bremen.de<br />
122 OBERNEULAND
Promotion<br />
DAS BORGFELDER<br />
LANDHAUS<br />
EIN GANZ BESONDERER<br />
EINSCHULUNGSTAG<br />
Zum 01.04.<strong>2019</strong> hat die BCS-Gruppe (Bremer Catering Service<br />
GmbH), den Betrieb des über die Grenzen hinaus bekannten<br />
Borgfelder Landhauses übernommen (wir berichteten bereits).<br />
Die ersten Hochzeiten, Familien- und Firmenfeiern wurden erfolgreich<br />
durchgeführt und haben für viel Aufsehen gesorgt. Nun<br />
hat sich die BCS-Gruppe für Familien etwas ganz Besonderes einfallen<br />
lassen – einen Einschulungsbrunch, mit umfangreichem Unterhaltungsprogramm<br />
und kulinarischen Highlights für jung & alt.<br />
Die Einschulung ist immer ein ganz besonderer Tag, nicht nur<br />
für die Kleinen. Damit sich die Familie und Angehörigen voll und<br />
ganz um das Einschulungskind und die Gäste kümmern können,<br />
übernimmt die BCS-Gruppe im Borgfelder Landhaus die Aufgaben<br />
der Verpflegung und das Unterhaltungsprogramm. So können die<br />
Familien den Tag entspannt genießen und haben Zeit, diesen einzigartigen<br />
Moment mit dem Kind zu erleben.<br />
Während DJ Toddy für Live-Animation sorgt, wird das bunte Unterhaltungsprogramm<br />
durch eine Kinderdisko, Kinderschminken,<br />
Kickertische u.v.m. ergänzt. Die kulinarischen Highlights werden<br />
dann durch das Küchenteam der BCS-Gruppe gesetzt. Ein buntes<br />
Buffetmenü erwartet Sie mit diversen Vorspeisen, leckeren<br />
Hauptspeisen und Nachtischen zum Naschen für die kleinen<br />
und großen Gäste. Zudem sind die Getränke, Kaffee, Tee, Kuchen<br />
sowie Eis im Preis enthalten. Weitere Infos finden Sie unter:<br />
www.bcs-gruppe.de/veranstaltungstickets.<br />
Die BCS-Gruppe ist Spezialist für die Gestaltung und Organisation<br />
von Veranstaltungen und Events jeglicher Art mit eigenem<br />
Catering, Equipment und Personal. Ihren Service bieten sie in den<br />
Größenordnungen von 30 Personen, z.B. für ein BBQ im Garten,<br />
bis hin zu einer Weihnachtsfeier für Unternehmen mit mehreren<br />
Tausend Personen an.<br />
Für Neugierige und Interessierte sind ab sofort Tickets<br />
für den Einschulungsbrunch zu erhalten unter:<br />
www.bcs-gruppe.de/veranstaltungstickets.<br />
Das Team der BCS-Gruppe ist zu erreichen unter:<br />
0421 27 77 147 oder unter info@borgfelder-landhaus.de.
ERLEBE DEINE REGION! BORGFELD<br />
S<strong>OM</strong>MERFEST<br />
IM KINDERWALD<br />
Seit seiner Gründung vor sieben Jahren<br />
durch die Manfred-Hermsen-Stiftung<br />
für Natur und Umwelt ist der Kinderwald<br />
Bremen auch in Oberneuland zu einem<br />
Begriff geworden. Etliche Bäume wuchsen<br />
inzwischen zu einer ansehnlichen Größe<br />
heran.<br />
Noch gibt es viel freie Fläche zum Spielen,<br />
zum Kennenlernen der Natur und für<br />
fröhliche Veranstaltungen, aber auch für die<br />
natürliche Sukzession (die Rückkehr typischer<br />
Pflanzen- und Tiergesellschaften).<br />
Angeregt und angeleitet von der Manfred-<br />
Hermsen-Stiftung pflegen Schülerinnen und<br />
Schüler verschiedener Bremer Schulen, allen<br />
voran die Marie-Curie-Schule, die Wilhelm-<br />
Focke-Oberschule und die Schule am Baumschulenweg,<br />
die heranwachsenden Bäume.<br />
Die neuen Terrassen, aus Baumstämmen<br />
und natürlichem Mineralgemisch angelegt,<br />
bilden den Mittelpunkt für Geselligkeiten.<br />
So auch kürzlich beim Sommerfest.<br />
Unser Kinderwald ist ja nicht der einzige<br />
weit und breit. In Hannover gibt es sogar<br />
einen Kinderwald-Chor, der nun zu Besuch<br />
war. Sie brachten den Liedermacher<br />
Unmada Manfred Kindel mit, übrigens der<br />
Gründer des dortigen Kinderwalds.<br />
Gemeinsam sangen sie Lieder über<br />
Freundschaft, Verständnis, Zusammensein,<br />
Tiere und Natur. Zuletzt wurden Miriam<br />
Hermsen selbst gebaute Wegweiser überreicht.<br />
Sie zeigen zu den befreundeten<br />
Kinderwald-Projekten in Hannover und<br />
Pulheim und zum „Brignolo Bosco“ auf<br />
Sizilien, dem ersten Kinderwald der<br />
Manfred-Hermsen-Stiftung.<br />
Auf dem ganzen großen Gelände war<br />
lebhafter Betrieb. Lehrer, Eltern und Schüler<br />
der drei genannten Schulen hatten Informationsstände<br />
und Mitmach-Aktionen zu den<br />
Themen des Kinderwalds aufgebaut. Ebenso<br />
die Stiftung NordWest Natur, der BUND und<br />
Treffpunkt Natur und Umwelt. Die Bilder<br />
hier geben uns einen kleinen Einblick vom<br />
Geschehen. EM<br />
124 OBERNEULAND
Der Liedermacher<br />
Unmada Manfred Kindel<br />
bei seinem Auftritt.<br />
Der Kinderwald-Chor<br />
kam extra aus Hannover.<br />
Körbchen flechten.<br />
Beim Ameisen-Quiz.<br />
Immer wieder schön:<br />
im Wasser matschen.<br />
Grüße aus<br />
befreundeten<br />
Kinderwäldern.<br />
Ingo und Fiete<br />
beim Sackhüpfen.<br />
Was macht man<br />
aus Garn-Knäueln<br />
und Weidenstöcken?<br />
…<br />
… bunte Stäbe!
ERLEBE DEINE REGION! LILIENTHAL<br />
AUSSTELLUNG IN DER KUNSTSCHAU LILIENTHAL<br />
BOKELMANN – DER UNBEKANNTE MALER<br />
Auswanderer (auch Der Abschied),<br />
1894 (Reproduktion)<br />
Selbst Kunstexperten wissen nur wenig von<br />
ihm, manche kennen ihn gar nicht: Christian<br />
Ludwig Bokelmann, geboren 1844. Dabei wurde<br />
er zu seinen Lebzeiten hoch geehrt und mit<br />
Preisen überhäuft. Was ihn zuletzt das Leben<br />
kostete. Beim Aufhängen eines Lorbeerkranzes<br />
stürzte er von der Leiter und starb mit 50 Jahren<br />
an den Folgen des Sturzes. Mag auch das einer<br />
der Gründe sein, dass er in Vergessenheit geriet?<br />
Schon möglich – vor allem aber liegt es wohl<br />
daran, dass sein Stil, die Genremalerei, mit dem<br />
20. Jahrhundert aus der Mode kam.<br />
Hans Adolf Cordes, unermüdlich auf der Suche<br />
nach Kunst und Künstlern aus Norddeutschland,<br />
entdeckte im Katalog eines Bremer<br />
Auktionshauses das Werk „Spielende Moorbauernkinder“,<br />
gemalt von C.L. Bokelmann,<br />
St. Jürgen. Der Ortsname ließ ihn aufhorchen.<br />
Er erwarb das Bild für die Kunstschau Lilienthal<br />
in Trupe und wollte mehr über den Maler wissen.<br />
Doch da gab es nicht viel.<br />
Immerhin wurde bekannt, dass Bokelmanns<br />
Vater von einer künstlerischen Laufbahn seines<br />
Sohnes überhaupt nichts wissen wollte. Nach<br />
dessen Tod aber war Bokelmann frei und ging<br />
mit 24 Jahren nach Düsseldorf an die Kunstakademie.<br />
Nach fünf Jahren des Studiums dort<br />
und in einem Privatatelier stellte er erstmalig<br />
1873 in Wien aus und konnte eine Medaille für<br />
sich verbuchen.<br />
Es folgten Ausstellungen in Berlin, Paris, Brüssel<br />
und Gent mit weiteren Auszeichnungen. Er<br />
wurde Professor für Genremalerei in Karlsruhe<br />
und folgte einem Ruf an die Hochschule für<br />
Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg.<br />
Neben Kinderbildern erwarb er sich als Maler<br />
von Szenen aus den Ende des 19. Jahrhunderts<br />
auftretenden Krisen des Bürgertums einen Ruf.<br />
Die Reproduktion seines Bildes „Volksbank kurz<br />
vor dem Krach“ hier in der Kunstschau ist<br />
ein beredtes Zeugnis davon, ebenso wie „Auswanderer<br />
(Der Abschied)“.<br />
Die Kunstschau Lilienthal stellt in ihrer derzeitigen<br />
Sonderausstellung den 20 gesammelten<br />
Werken von Bokelmann im Untergeschoss<br />
Gemälde von Fritz Mackensen gegenüber.<br />
Denn in Düsseldorf war Bokelmann Lehrer des<br />
20 Jahre jüngeren, heute noch bekannten<br />
Malers. Sie waren jahrelang befreundet.<br />
Mackensens Großgemälde „Gottesdienst im<br />
Freien“ entstand vermutlich in dem auch räumlich<br />
großen Atelier Bokelmanns, der kurz zuvor<br />
ein sehr ähnliches Bild, inspiriert von einer<br />
Reise nach Nordfriesland, gemalt hatte.<br />
Mackensen gilt zwar als Begründer der Worpsweder<br />
Künstlerkolonie, doch ohne seinen Lehrmeister<br />
Christian Ludwig Bokelmann wäre er das<br />
wohl nie geworden. Von Bokelmann weiß man<br />
nicht, ob er je in Worpswede war. In einem Buch<br />
zur Ausstellung haben Peter und Katharina Groth<br />
das Wenige zusammengefasst, das sie über<br />
Bokelmanns Leben und Werk erfahren konnten.<br />
Anlässlich von Bokelmanns 100. Geburtstag<br />
würdigte das archäologische Museum in Hamburg<br />
1994 den Maler in einer Sonderausstellung.<br />
Seither ist dies in Trupe die erste Schau einiger<br />
seiner Werke. EM<br />
Christian Ludwig Bokelmann und sein Schüler Fritz Mackensen<br />
Kunstschau in Lilienthal, Trupe 6, 28865 Lilienthal<br />
Bis 13. Oktober <strong>2019</strong>, dienstags bis sonnabends<br />
14 Uhr bis 18 Uhr, sonntags 10 Uhr bis 18 Uhr.<br />
126 OBERNEULAND
GEFEIERTE CHANSONS<br />
ANDREA KATHRIN<br />
LOEWIG SINGT<br />
JACQUES BREL<br />
Jacques Brel, obwohl aus Belgien kommend,<br />
zählte zu den führenden Repräsentanten<br />
des französischen Chansons. Das<br />
Olympia in Paris machte ihn berühmt.<br />
Seine Texte schrieb er selbst. Er beschreibt<br />
die Menschen, die Frauen und die Liebe.<br />
Seine Lieder sind voller Gefühle und Melancholie.<br />
Er selbst, so wird von ihm berichtet,<br />
sang voller Pathos, dann plötzlich frivol und<br />
salopp, dann aggressiv und bösartig sogar,<br />
voll von schwarzem Humor. Nach jedem<br />
seiner Konzerte war er total fertig. Er war<br />
eine faszinierende Persönlichkeit, die heute<br />
noch berührt. Dennoch ist er hierzulande<br />
nicht so bekannt wie andere Chansonniers.<br />
Liegt es daran, dass er vor 40 Jahren an Lungenkrebs<br />
starb, gerade mal 49 Jahre alt?<br />
Bei Andrea Kathrin Loewig war das<br />
anders. „Zum ersten Mal bin ich seinen<br />
Liedern vor zehn, fünfzehn Jahren begegnet,<br />
als ich in einem Konzert von Klaus Hoffmann<br />
war. Das war großartig. Seitdem hat<br />
mich Brel nie wieder richtig losgelassen. Ich<br />
dachte immer, schade, dass ich diese Lieder<br />
nicht singen kann, da sie ja für einen Mann<br />
geschrieben wurden“, erzählt sie. Dann erschien<br />
beim ESC Conchita Wurst, ein Mann,<br />
der Frauenlieder singt. „Das war für mich<br />
ein Zeichen, dass man der männlichen Brel-<br />
Musik durchaus mal eine weibliche Stimme<br />
geben kann“. Es war die Grundlage für einen<br />
Chanson-Abend, mit dem sie in Deutschlands<br />
Konzertsälen unterwegs ist.<br />
Wenn sie nicht gerade fürs Fernsehen<br />
dreht. Die Schauspielerin und Sängerin –<br />
wir kennen sie als Frau Dr. Globisch aus der<br />
Serie „In aller Freundschaft“– war bereits<br />
letzten Herbst mit einem völlig anderen Programm<br />
in Lilienthal und begeisterte ihre<br />
Zuhörer. Nun also mit Liedern von Jacques<br />
Brel. In Deutsch. Sehr ungewöhnlich,<br />
vielleicht auch gewagt, denn sie wurden bis<br />
dahin nur auf Französisch gesungen, doch<br />
diese Sprache zu erlernen schaffte sie bis<br />
heute noch nicht.<br />
Brels Lieder, sagte sich Andrea Kathrin<br />
Loewig, könnten durch die Interpretation<br />
einer Frau und auf Deutsch sogar an Leidenschaft<br />
und Tiefe gewinnen. Und ja, man<br />
kann bei ihr erleben, wie die Chansons eines<br />
oft verzweifelten Mannes klingen, sobald<br />
eine Frau sie aus ihren Gefühlen darbringt.<br />
Sie verlieren nicht an Männlichkeit. Ganz<br />
besonders bei dem sehr emotionalen Bitte<br />
geh’ nicht fort (Ne me quitte pas), dem<br />
Höhepunkt ihres Konzerts. Zum Glück<br />
rührt nicht alles zu Tränen: Man hat oft erlebt,<br />
dass ein Vulkan, dessen Feuer zerrann,<br />
neu zu flammen begann.<br />
Da ist der Musette-Walzer über Paris, das<br />
den Takt schlägt, den ersten, den hundertsten,<br />
den tausendsten Takt. Oder der Tango<br />
über Rosa-Rosanne und schließlich das Lied<br />
von der nicht ganz jungen Madame, die sich<br />
noch einmal so richtig aufplustert. Dann<br />
wieder singt sie mit Brel über die Liebe: Der<br />
von der Liebe nur sich selbst zu lieben kennt<br />
– Wenn uns nur Liebe bleibt … gehört uns<br />
die Welt; singt vom Zusammenleben: Natürlich<br />
waren wir gefangen, wie oft bist du einfach<br />
gegangen, wie oft verschwand ich in der<br />
Nacht, schließlich sentimental: Die Alten<br />
sprechen nicht und wenn, verstehen sie sich<br />
nicht, sie bewegen sich kaum, denn sie<br />
kommen nie zu spät.<br />
Die Sängerin beherrscht alle Varianten,<br />
Gefühle auszudrücken. Hier die zart geflüsterte<br />
Bitte, nicht fortzugehen, geradezu als<br />
sei sie allein im Saal; dort das verzweifelttrotzige<br />
Nein, du bist nicht allein, aber lass<br />
die Heulerei. Sie wiegt sich im Takt des<br />
Walzers, tanzt ein paar Tangoschritte, begleitet<br />
von der wunderbaren Akkordeonspielerin<br />
Heidi Steger und dem Pianisten<br />
Andreas Hartwig, der hinter dem Flügel<br />
leider kaum zu sehen ist. Hinter ihr auf der<br />
Leinwand erscheinen immer wieder Fotos<br />
von Jacques Brel, und zwischen den Chansons<br />
werden den Zuhörern Abschnitte aus<br />
seiner Biografie eingespielt, nachzulesen in<br />
dem Buch von Jens Rosteck: Der Mann, der<br />
eine Insel war.<br />
Der Schroetersaal in Murkens Hof gehört<br />
nun nicht gerade zu den großen Konzertsälen<br />
in Deutschland. Seine Kapazität und Technik<br />
haben ihre Grenzen. Dass Andrea Kathrin<br />
Loewig dennoch für zwei Abende gerne kam,<br />
verdanken wir einerseits Peter Schwalbe, dem<br />
unermüdlichen Konzertmanager mit seinen<br />
guten Kontakten zu ihr und andererseits dem<br />
Lilienthaler Publikum, das sie bereits im letzten<br />
Jahr mit ihrem Programm “Von Kopf bis<br />
Fuß” frenetisch feierte. So auch jetzt im Mai.<br />
Jacques Brel gab niemals eine Zugabe bei<br />
seinen Konzerten, daran wollte sich Andrea<br />
Kathrin Loewig ebenfalls halten. Dann aber<br />
ließ sie sich doch erweichen und wiederholte<br />
Bitte geh’ nicht fort … EM<br />
OBERNEULAND 127
ERLEBE DEINE REGION! BORGFELD & LILIENTHAL<br />
LESUNG<br />
IM SCHROETERSAAL<br />
MIT DER LINIE 4<br />
UM DIE WELT<br />
Um die Welt? Ist das nicht etwas vermessen?<br />
Die Fahrt nach Arsten ist ja ganz<br />
schön lang, aber weiter kommt man ja doch<br />
nicht. Nun – der Titel ist symbolisch<br />
gemeint, aber um die Linie 4 geht es im Buch<br />
von Annett Gröschner letztlich doch.<br />
Die Autorin wurde als Kind in Magdeburg<br />
mit der Straßenbahn Linie 4 groß. Als<br />
Journalistin ist sie in der ganzen Welt unterwegs.<br />
Und sie ist begeisterte Nutzerin von<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln. In Erinnerung<br />
an ihre Kindheit kam sie auf die Idee, in<br />
jeder Stadt nach der Linie 4 zu suchen und<br />
vom Ausgangspunkt bis zur Endhaltestelle<br />
mitzufahren. U- und S-Bahnen strich sie<br />
von Anfang an von der Liste, denn sie will<br />
oberirdisch fahren, von der Stadt etwas<br />
sehen und darüber schreiben. Buslinien,<br />
auch Trolleybuslinien, die dürfen dabei sein.<br />
Was dabei heraus kam, ist im DVA-Verlag in<br />
einem Buch erschienen.<br />
Paris und New York fehlen in dem Buch.<br />
Die haben vielleicht eine Linie 4, aber nicht<br />
als Straßenbahn. Da ist sie konsequent. In<br />
Shanghai ließ sich Annett Gröschner auf<br />
einen Kompromiss ein. Die Vier gilt dort als<br />
Unglückszahl, doch sie fand eine 004. Nun<br />
ja. Nicht nur hier, auch andernorts wurde sie<br />
misstrauisch beobachtet. Niemand kann<br />
dort verstehen, dass sie nur aus Neugierde<br />
die ganze Strecke abfährt.<br />
Was das Buch sympathisch macht: Selbst<br />
etliche deutsche Klein- und Großstädte sind<br />
dabei. Naumburg zum Beispiel, Gotha – die<br />
Bahn in den Thüringer Wald hat die Nummer<br />
4, Bielefeld – noch ein Kompromiss,<br />
denn vier Stationen liegen unter der Erde,<br />
Hildesheim (Slogan der Verkehrsbetriebe:<br />
Wer fährt Hilde heim). Hamburg und<br />
Annett Gröschner:<br />
Mit der Linie 4 um die Welt<br />
DVA Deutsche<br />
Verlags-Anstalt, München<br />
2 Jumping<br />
Jet-Fontänen<br />
mit allem Zubehör<br />
zu verkaufen<br />
VP 2.800 €<br />
(Neupreis war 7.000 €)<br />
farbige Wasserbögen,<br />
Höhe variabel bspw. 2,50m - Demo in echt oder per Video<br />
Tel 0171 . 26 21 746<br />
Hannover kommen nicht so gut weg. Dresdens<br />
Linie 4 hat mit 28,7 Kilometern die<br />
offenbar längste Strecke zurückzulegen. In<br />
Berlin war Annett Gröschner auf der Suche<br />
nach der ehemaligen Bahnstrecke der 4.<br />
Alexandria hat nach ihren Recherchen<br />
nicht nur die älteste, sondern auch die einzige<br />
Straßenbahn in ganz Afrika. Aber eine<br />
Linie 4. Die ist ohne Fahrplan unterwegs,<br />
einen Streckenplan sucht man vergebens,<br />
wie auch die Haltestellen. Der erste Wagen<br />
bleibt den Frauen vorbehalten. Die Bahnen<br />
fahren im Schritttempo, meist mit offenen<br />
Türen. Die Straßenbahn in Budapest hat nur<br />
wenige Sitzplätze, damit mehr Passagiere<br />
befördert werden können. In Buenos Aires<br />
liegen zwar noch Straßenbahnschienen,<br />
aber seit den 60er Jahren wurden die Bahnen<br />
durch Busse ersetzt.<br />
Jede Buslinie dort gehört einem eigenen<br />
privaten Besitzer. Die Linie 4 hat mit 25,5 Kilometern<br />
ebenfalls eine respektable Länge.<br />
Die Linie 4 in Istanbul fährt nur auf der asiatischen<br />
Seite. In Astana, der modernen<br />
Hauptstadt von Kasachstan, fährt sie lediglich<br />
durch die noch übrig gebliebenen<br />
armen Viertel. Astana wurde kürzlich in<br />
Nursultan umbenannt. In den Straßenbahnen<br />
der russischen Stadt Kasan vermutet<br />
Annett Gröschner „seltsame Kräfte, die sie<br />
davor bewahren, auseinanderzufallen“.<br />
Zu Zeiten des Ostblocks waren die DDR<br />
und die Tschechoslowakei Zentren des Waggonbaus.<br />
Für Annett Gröschner ist es faszinierend,<br />
Fahrzeugen aus diesen Produktionen<br />
unterwegs wieder zu begegnen. Und in<br />
Rumänien, in der Linie 4 von Temeschwar,<br />
las sie mit Erstaunen in der Bahn den Slogan<br />
„Bremer kommen immer gut an“. Die<br />
bekamen die ausgemusterten Bahnen von<br />
der BSAG.<br />
Das Buch ist amüsant zu lesen und ein<br />
Muss für alle, die sich für Schienenfahrzeuge<br />
begeistern können. Aber nicht nur das.<br />
Annett Gröschner trifft und beobachtet<br />
Menschen und begibt sich ein wenig in die<br />
Geschichte der besuchten Orte. In fünfzig<br />
Städten fuhr sie mit der Linie 4. Von rund<br />
vierzig weiß sie Geschichten zu erzählen,<br />
mal kurze, mal längere.<br />
Neulich war sie zu einer Lesung in Lilienthal.<br />
Unsere Linie 4 kannte sie bis dahin<br />
noch nicht. Also war es für sie das Erste,<br />
einzusteigen und mitzufahren. Die Strecke<br />
ist länger als von ihr vermutet, vielleicht<br />
sogar länger als die in Dresden. Deshalb<br />
schaffte sie es gerade noch, pünktlich im<br />
Schroetersaal zu erscheinen. Vielleicht ein<br />
Kapitel für ein zweites Buch? Schließlich hat<br />
unsere Linie 4, so jung sie ist, doch schon<br />
eine bewegte Geschichte hinter sich, bevor<br />
sie endlich bis Falkenberg fahren konnte. EM<br />
128 OBERNEULAND
Foto: CDU<br />
GERNOT NEUMANN-MAHLKAU<br />
IST GESTORBEN<br />
Am 20. Juni wollte er sich bei einem Empfang als Ortsamtsleiter<br />
von Borgfeld offiziell verabschieden. Zu einer weiteren Amtszeit<br />
mochte er sich nicht entschließen, es wurde Zeit für ihn, endgültig<br />
in den Ruhestand zu gehen. Krankheit und Tod waren<br />
leider schneller. Am 20. Mai starb Gernot Neumann-Mahlkau<br />
im Alter von 78 Jahren.<br />
Gernot Neumann-Mahlkau war immer für Borgfeld da. Das war für<br />
ihn geradezu eine Herzensangelegenheit. Ob es nun um kleine<br />
Dinge wie einen defekten Fußweg ging oder um den Wunsch<br />
vieler Bürger nach einem Dorfgemeinschaftshaus, er hatte stets<br />
ein offenes Ohr. Seine Art, als Ortsamtsleiter die Sitzungen des<br />
Beirats besonnen aber bestimmend zu führen, fand bei den<br />
Bürgern stets Anerkennung. Selbst Mitglied der CDU, blieb er<br />
allen Parteien im Beirat gegenüber streng neutral. Dabei kann<br />
man nicht sagen, er sei ein bequemer Mensch gewesen. Er<br />
stellte sich manchem Trend entgegen. So war er im Gegensatz<br />
zum Beirat der Meinung, es sei für Borgfelds Zukunft besser,<br />
zusammen mit Oberneuland ein gemeinsames Ortsamt mit<br />
einem hauptamtlichen Ortsamtsleiter zu bilden. Und es ist<br />
allgemein bekannt, dass er sich in der Frage nach einer Weiternutzung<br />
der Borgfelder Warft, anders als die Fraktion seiner<br />
Partei, auf die Seite der Befürworter eines Bürgerhauses stellte.<br />
Ja, er war konservativ, aber mit Weitblick.<br />
Das Borgfelder Sommerfest trug seine Handschrift. Jahrelang<br />
war er der Planer und Organisator. Als er frühzeitig ankündigte,<br />
sich davon zurückzuziehen, fand sich anfangs niemand, der<br />
diese Aufgabe übernehmen wollte. Beinahe wäre das Fest<br />
gescheitert. Nun wurde es ein Anlass, seiner zu gedenken.<br />
Viele erinnern sich daran, dass die Organisation der 750-Jahr-<br />
Feier Borgfelds im Jahr 2010 ebenso in seinen Händen lag.<br />
Gernot Neumann-Mahlkau kam einst als Flüchtling nach Borgfeld.<br />
Seine Familie besaß ein großes Gut in Westpreußen in der<br />
Nähe von Marienwerder. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
wurde er mit seiner Mutter, dem Großvater und seinen Brüdern<br />
von dort vertrieben. Die Mutter starb auf der Flucht, der Vater<br />
kam später aus dem Krieg zurück. Auf Umwegen war er schließlich<br />
hier vor Ort angekommen. Er haderte nicht mit seinem<br />
Schicksal, er packte seine Zukunft neu an. Borgfeld wurde für<br />
ihn zur zweiten Heimat mit allen Konsequenzen. Zwei Mal wurde<br />
Gernot Neumann-Mahlkau zum Ortsamtsleiter gewählt. Das<br />
erste Mal 20<strong>07</strong> löste er Johannes Huesmann ab, das zweite<br />
Mal 2015 Jürgen Linke.<br />
Wohl alle hätten ihm nun einen verdienten geruhsamen Lebensabend<br />
mit Reisen und seinen geliebten Heißluft-Ballonfahrten<br />
gewünscht. Leider wurde es ihm nicht vergönnt. Ehre seinem<br />
Andenken! EM<br />
OBERNEULAND 129
BAUEN + IMMOBILIEN<br />
SO FÜHLEN SICH MENSCHEN UND PFLANZEN WOHL<br />
LICHTDURCHFLUTETE<br />
WINTER-<br />
GäRTEN<br />
130 OBERNEULAND
Mitten im Grünen sitzen, die Natur<br />
beobachten und dennoch vor Regen,<br />
Wind und Gewitter geschützt sein:<br />
Ein Wintergarten erhöht die Wohnqualität<br />
und steigert den Wert des<br />
Eigenheims. Schon im 16. Jahrhundert<br />
waren die Glaspaläste und Orangerien<br />
Herbergen für Pflanzen aus südlichen<br />
Gefilden, die nicht schutzlos den mitteleuropäischen<br />
Wetterbedingungen<br />
ausgeliefert werden sollten.<br />
Auch heute noch blüht und grünt<br />
es in den lichtdurchfluteten Glasanbauten,<br />
wobei nicht alle Pflanzen<br />
in jedem Wintergarten gedeihen.<br />
In einem warmen, beheizten Glaspalast<br />
fühlen sich alle gängigen Zimmerpflanzen<br />
und tropischen Gewächse wohl. Birkenfeige,<br />
Drachenbaum, Hibiskus, Oleander, Bougainvilleen<br />
und Dattel- oder Yuccapalmen wechseln<br />
sich mit verschiedenen Zitruspflanzen<br />
ab.<br />
Kletterpflanzen lassen sich an speziellen<br />
Rankgerüsten platzieren und sogar Früchte<br />
wie Mango oder Acerolakirsche reifen im<br />
gläsernen Wohnzimmer.<br />
Im sogenannten "Kaltwintergarten" wiederum,<br />
der nicht beheizt wird, finden mediterrane<br />
Pflanzen wie Oliven, Rosmarin,<br />
Agaven und Kamelien einen idealen Standort.<br />
Sie legen in den Wintermonaten eine<br />
gewisse Ruhepause ein und können auch<br />
kurzzeitig Minustemperaturen überstehen.<br />
Doch damit im Wintergarten kein Treibhausklima<br />
herrscht und die Blätter der<br />
Pflanzen unter dauerhafter Sonneneinstrahlung<br />
keinen Schaden nehmen, sollten<br />
die passenden Beschattungslösungen für die<br />
breiten Glasflächen nicht vergessen werden.<br />
"Im Hochsommer kann so ein Glashaus<br />
schnell zum 'Backofen' werden, das nicht<br />
nur die Pflanzen beeinträchtigt, sondern vor<br />
allem auch den Bewohnern den Schweiß auf<br />
die Stirn treibt", weiß Steffen Schanz,<br />
Hersteller für Sonnenschutzsysteme.
BAUEN + IMMOBILIEN<br />
Foto: djd/Schanz Rollladensysteme<br />
Foto: djd/Schanz Rollladensysteme<br />
Im Wintergarten sollten Pflanzen und<br />
Bewohner vor starker Sonneneinstrahlung<br />
mit den passenden Beschattungslösungen<br />
geschützt werden.<br />
Mit den entsprechenden<br />
Sonnenschutzsystemen ist<br />
der Wintergarten auch<br />
im Hochsommer ein Wohlfühlparadies<br />
im Grünen.<br />
Kaum Temperaturanstieg<br />
Die Rollläden, bei denen einzelne Lamellen<br />
eine löchrige Struktur besitzen, durch<br />
die Tageslicht in den Wintergarten einfällt,<br />
passen sich nahezu jeglicher Glasscheibenform<br />
maßgenau an.<br />
Temperaturtests im Rosenheimer Prüfzentrum<br />
für Bauelemente haben gezeigt,<br />
dass sich trotz dieser Lichtschienen die<br />
Temperatur im gläsernen Anbau durch die<br />
Sonneneinstrahlung nur unwesentlich auf-<br />
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Lebens(t)räume aus Naturstein<br />
132 OBERNEULAND
heizt. Ist der Wintergarten noch mit Lüftungsklappen<br />
und seine Sonnenschutzsysteme<br />
mit einer automatischen Steuerung<br />
mit Wind-, Regen- und Sonnensensoren<br />
ausgestattet, wird die private Orangerie für<br />
Pflanzen und Bewohner zur echten Wohlfühloase.<br />
Schutz vor Unwetter<br />
Im gläsernen Anbau des Eigenheims<br />
lassen sich Pflanzen und Natur geschützt<br />
vor Wind und Wetter genießen.<br />
Auch vor Unwetterschäden können<br />
Rollläden die Glasscheiben des Wintergartens<br />
bewahren. Besonders Hagelkörner<br />
können innerhalb kürzester Zeit mit einer<br />
enormen Wucht auf die Erde niederprasseln.<br />
Aluminium-Rollläden einiger Herstellers<br />
werden bis zu einem Hagelkorn-Durchmesser<br />
von 20 Millimetern weder in Funktion,<br />
Lichtdurchlässigkeit noch Aussehen<br />
beeinträchtigt. Dies haben Tests im IBS-<br />
Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung<br />
GmbH bewiesen.<br />
OBERNEULAND 133
BAUEN + IMMOBILIEN<br />
Stilvolle Terrassendielen aus Echtholz<br />
Mit den Echtholzterrassendielen gehen Bauherren auf<br />
Nummer sicher. Durch ein innovatives Verfahren, das die<br />
natürliche Zellstruktur<br />
des Materials dauerhaft<br />
verändert, wird das Holz<br />
sehr widerstandsfähig.<br />
Zudem ist es besonders<br />
pflegeleicht – Verschmutzungen<br />
können<br />
mit Wasser und Bürste<br />
beseitigt werden. Es<br />
besticht durch eine seidige, elegante Optik, die vor allem<br />
designorientierte Bauherren zu schätzen wissen. Ein<br />
wesentlicher Vorteil der glatten Terrassendiele ist die<br />
allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ), die sie als<br />
erstes modifiziertes Holz erhalten hat. Damit ist es für<br />
Balkone und aufgeständerte Terrassen geeignet.<br />
www.kebony.de<br />
Foto: epr<br />
L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />
Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />
Tel. 0421 25 <strong>08</strong> 16 · Fax 0421 25 06 35<br />
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Terrassen-Öl schützt und pflegt<br />
Sonne, Regen, Wind<br />
– die Witterung<br />
setzt Holzterrassen<br />
ordentlich zu. Die<br />
Folge: Vergrauung,<br />
spröde Oberflächen<br />
und unschöne Verschmutzungen.<br />
Damit<br />
das Freiluftwohnzimmer<br />
auf lange Sicht ein attraktiver Ort bleibt, empfiehlt<br />
sich hin und wieder eine Beautykur. Dazu sollte zunächst<br />
der Schmutz gründlich entfernt werden. Nach der Reinigung<br />
verleiht ein Terrassen-Öl den Dielen dauerhaften<br />
Schutz. Das Produkt glättet die Holzoberfläche und macht<br />
sie wasser- und schmutzabweisend. Die Verarbeitung ist<br />
denkbar einfach: Das Terrassen-Öl ist streichfertig und<br />
wird nach gründlichem Umrühren mit einem Pinsel in<br />
Maserrichtung aufgetragen. Fertig ist der perfekte Oberflächenschutz<br />
– für einen rundum schönen und widerstandsfähigen<br />
Terrassenboden. www.osmo.de<br />
Foto: epr<br />
Hasch macht süchtig seit 1883 nach<br />
Badgestaltung<br />
Serviceleistung<br />
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Homelift als mobiles<br />
Schmuckstück<br />
Ein ausgefallenes Schmuckstück mit<br />
besonderem Komfortplus für die<br />
eigenen vier Wände ist z.B. ein<br />
HomeLift, der als markantes Designelement<br />
eine echte Bereicherung<br />
für das Wohnambiente darstellt.<br />
Um den individuellen Einrichtungscharakter<br />
zu unterstreichen, sind einzelne Komponenten<br />
flexibel wählbar. Besonderes Highlight ist die rückwärtige<br />
DesignWall mit ausdrucksstarken Motivkreationen und<br />
illuminiertem Schacht. Abgerundet wird das Gesamt-<br />
Erscheinungsbild durch das intuitive Bedienfeld, welches<br />
sich harmonisch in die Aufzug-Innengestaltung integriert.<br />
www.aritco.com<br />
Foto: epr<br />
134 OBERNEULAND
Fotos: djd/Velux<br />
MEHR FARBE IM LEBEN<br />
Von Wänden über Rollos bis zum Teppich<br />
einen individuellen Look schaffen<br />
Farben prägen uns auf vielfältige Weise: Sie beeinflussen<br />
unsere Stimmung, lassen uns entspannen, fördern unser<br />
Wohlbefinden und wirken sich sogar auf unseren Schlaf aus.<br />
Deswegen spielen sie auch in der Gestaltung der Wohnräume<br />
eine besondere Rolle.<br />
Verdunkelung auch mit<br />
hellen Farben möglich<br />
Farbauswahl prägt<br />
die Wirkung<br />
eines Raums<br />
Der Trend zum individuellen<br />
und farbigen Look spiegelt sich<br />
deutlich sichtbar im Angebot des<br />
örtlichen Fachhandels wider. Im<br />
selben Zuge beginnen auch die<br />
Hersteller damit, Einrichtungsgegenstände<br />
in nahezu jeder Farbe<br />
anzubieten. Einige Hersteller<br />
bieten Verdunkelungsrollos aus<br />
über 1.800 Farbvarianten an.<br />
Unabhängig davon, ob die Inneneinrichtung ein kräftiges<br />
Violett, dunkles Rosa oder Pastellfarben erfordert - der Sonnenschutz<br />
kann mit jeglichen Wohnaccessoires farblich<br />
passend kombiniert werden und bietet damit ein maßgeschneidertes<br />
Interieur. Obwohl es eine Individualanfertigung<br />
ist, erfolgen Produktion und Lieferung innerhalb von<br />
nur zwei Wochen. Dabei muss der Sonnenschutz nicht<br />
unbedingt in einer dunklen Farbe gewählt werden, denn<br />
Ausführungen mit hellen Farben bieten denselben Verdunkelungseffekt.<br />
Vor allem in Schlafzimmern ist der Sonnenschutz eine<br />
gute Wahl, da er vor einem Überhitzen des Raums schützt<br />
und ihn gleichzeitig zur Schlafenszeit zuverlässig abdunkelt.<br />
In der passenden Farbe kann er sich zudem mutmaßlich<br />
noch positiver auf die Schlafqualität auswirken.<br />
www.velux.de<br />
OBERNEULAND 135
BAUEN + IMMOBILIEN<br />
Convivo<br />
EIN NEUES ZUHAUSE IN OBERNEULAND<br />
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Lür-Kropp-Hof ist der<br />
Convivo-Park Oberneuland entstanden. Rund um das historische<br />
Hofgebäude gruppiert sich eine großzügige Wohnanlage für<br />
ältere Menschen. Aber: „Wir sind kein Altenheim.“ Darauf legen<br />
die Betreiber großen Wert.<br />
Drei moderne Stadtvillen mit Tiefgaragenplätzen und Abstellräumen<br />
beherbergen 20 barrierefreie Service-Wohnungen. Im<br />
Erdgeschoss des rechtwinklig angelegten Hauptgebäudes ist<br />
Platz für Wohngemeinschaften mit zehn und zwölf barrierefreien<br />
Einzelzimmern. Sie sind gruppenweise mit einer Gemeinschafts-<br />
küche und einem Aufenthaltsraum verbunden. Das Obergeschoss<br />
bietet weitere 19 Service-Wohnungen, ebenfalls<br />
barrierefrei. Das alte renovierte Hofgebäude ist Sitz der Tagespflege<br />
mit 15 Plätzen, einem Ruheraum, Veranda, Garten und<br />
Service-Punkt der Mitarbeiter.<br />
„Lebensräume“ werden die Wohnungen mit einer Größe von<br />
44 bis 160 Quadratmetern benannt. Es sind lichtdurchflutete<br />
Räume mit Terrasse oder Balkon. Sie haben beheizte Fußböden<br />
und Einbauküchen. Die Badezimmer sind mit barrierefreien<br />
Duschen und Handtuchheizkörpern ausgestattet. Die Einzelzimmer<br />
in den Wohngemeinschaften sind zwischen 16 und<br />
20 Quadratmeter groß, inklusive der Sanitärausstattung. Man<br />
trifft sich im großen Gemeinschaftsraum mit angrenzendem<br />
Garten und Terrasse im Außenbereich. Dazu gehört ein<br />
gemeinsamer Koch- und Essbereich, es fehlt aber auch nicht an<br />
gemütlichen Ruhezonen.<br />
Das Konzept ist so angelegt, dass Menschen mit oder ohne<br />
Pflegestufe in der Lage sind, gemeinsam hier zu wohnen, jedoch<br />
ihr Leben nach eigenem Gusto selbstständig zu gestalten. Pflege<br />
und Service können individuell in Anspruch genommen werden.<br />
Im Idealfall leben Menschen im Alter nach einer arbeitsreichen<br />
Zeit hier so, als hätten sie nun einen ständigen Urlaub verdient.<br />
Ausführung von<br />
kompletten Dacharbeiten<br />
Wärmedämmung • Veluxfenster • Schornsteinsanierung<br />
Dachrinnen • Energetische Dachsanierung • Einblasdämmung<br />
Fast alle Wohnungen und Zimmer sind bereits belegt.<br />
Ab 15. Juli werden die Bewohner nach und nach einziehen.<br />
Am Sonnabend, den 13. Juli um 11 Uhr lädt Convivo zu einer<br />
Einweihungsfeier und zum Kennenlernen der Anlage ein.<br />
Convivo-Park Oberneuland<br />
Rockwinkeler Landstraße 1<br />
28355 Bremen<br />
Info: <strong>08</strong>00 696 696 1<br />
www.convivo-parks.de<br />
136 OBERNEULAND
EMPFEHLUNGEN<br />
JUWELIER WEMPE<br />
EIN SCHUTZENGEL<br />
UND GLÜCKSBRINGER<br />
Was wohl jeder Mensch gut brauchen kann, hat der Juwelier<br />
Wempe seit kurzem im Sortiment: den Talisman BREMER<br />
ENGEL im Miniaturformat. Entworfen wurde er zugunsten der<br />
BREMER ENGEL – das sind speziell ausgebildete Kinderkrankenschwestern,<br />
die schwerst- und chronisch kranke Kinder in<br />
der Nordwestregion nach Krankenhausaufenthalten zu Hause<br />
weiter versorgen. Ihr Maskottchen diente als Vorlage und wurde<br />
exklusiv von Wempe in Edelmetall angefertigt. Erhältlich ist der<br />
BREMER ENGEL im Miniaturformat in verschiedenen Varianten:<br />
als Glücksbringer für das Portemonnaie oder zum Tragen an<br />
einem Armband und an der Kette.<br />
Ersterer kostet ohne Karabiner und Öse 20 Euro, der Anhänger<br />
für das Armband 30 Euro und die Version für die Kette 25 Euro.<br />
Der Ertrag kommt jeweils den BREMER ENGELN zugute. 10 Euro<br />
beziehungsweise 15 Euro aus dem Verkauf der 925er Silber-<br />
Produkte gehen an das Projekt der mobilen Brückenpflege. Zuletzt<br />
wurde die Kollektion auch noch um zwei Exemplare in 18 Karat<br />
Rosé- und Gelbgold erweitert. Diese Kettenanhänger kosten jeweils<br />
375 Euro und sind mit einer Spende von je 115 Euro verbunden.<br />
Zu kaufen gibt es die besonderen Schmuckstücke bei<br />
Juwelier Wempe in Bremen, Sögestraße 47, 28195 Bremen. Das<br />
Juweliergeschäft engagiert sich schon seit vielen Jahren für die<br />
BREMER ENGEL.<br />
www.wempe.de<br />
Heilpraktikerin Kathinka Forstmann<br />
GESELLSCHAFTSTANZ ALS THERAPIE<br />
Mit bestandener Prüfung zur Heilpraktikerin (Psychotherapie)<br />
bietet Kathinka Forstmann Paaren ein ganz besonderes Angebot.<br />
Als erfahrene Tanztrainerin verbindet sie ihre Leidenschaft für<br />
Gesellschaftstanz mit ihrer Arbeit als Coach und Therapeutin für<br />
Persönlichkeitsentwicklung. Sie bietet Paaren die Möglichkeit an,<br />
bei Foxtrott, Walzer und Rumba einander wieder näherzukommen.<br />
Da, wo sonst mehr geredet wird, können Paare durch das gemeinsame<br />
Tanzen direkt und auf allen Ebenen (Körper, Geist, Seele) sich<br />
begegnen und Neues entdecken. Nähe/Distanz, führen/geführt<br />
werden, Vertrauen und Kommunikation auch ohne Worte stehen im<br />
Mittelpunkt. Je nach Wunsch und Bedarf liegt der Schwerpunkt mehr<br />
auf Tanz oder Therapie.<br />
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Ringhotel Munte<br />
BESTES WELLNESS-HOTEL BREMENS<br />
Das Ringhotel Munte<br />
am Stadtwald ist das<br />
beste Wellness-Hotel im<br />
Bundesland Bremen.<br />
Das Internetportals<br />
Travelcircus und der Bundesverband<br />
der Deutschen<br />
Tourismuswirtschaft<br />
(BTW) haben in<br />
einer großen Studie die<br />
besten Wellness-Hotels<br />
in Deutschland zusammengestellt.<br />
Insgesamt wurden 833 Wellness-Hotels aus den<br />
4- und 5-Sternekategorien in ganz Deutschland untersucht.<br />
Bewertungskriterien waren unter anderem die durchschnittlichen<br />
Kundenbewertungen der Hotels bei Google, ihr Wellness-<br />
Angebot sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Holiday Check Gold Award, Goldener Kompass der Ringhotels<br />
und nun die Benennung als bestes Wellness-Hotel<br />
Bremens: Das Ringhotel Munte am Stadtwald und namentlich<br />
die Inhaber Detlef und Jan Pauls mit ihrem erfolgreichen<br />
Team können sich in diesem Jahr über viel Anerkennung<br />
freuen.<br />
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TERMINE<br />
IM JULI/AUGUST<br />
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KALENDER<br />
Von Festen auf dem Lür-Kropp-Hof bis zu Konzerten, von interessanten Führungen<br />
bis zu spannenden Vorträgen.<br />
Alle wichtigen ländlichen Termine in Oberneuland und der Region im Überblick.<br />
13.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> – 15.30 Uhr und 14.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> – 11.30 Uhr<br />
Ein musikalischer Leckerbissen<br />
Oberneulander Gartenoper<br />
Dr. Arnold Castringius ist ein begeisterter Musikant. Seit über 65 Jahren spielt er Cello und Klavier. Für ihn war es ein Ausgleich<br />
zu seiner beruflichen Tätigkeit als Rechtsanwalt in Bremen. Nicht nur für ihn. Seine Familie, die Verwandtschaft und<br />
viele Freunde widmen sich mit Leidenschaft der Musik. Spätestens seit er sich ins Privatleben zurückgezogen hat, führt er<br />
mit ihnen jedes Jahr zu Hause im Garten eine Oper auf. Mittlerweile werden sie Bremer Gartenoper-Ensemble genannt. Die<br />
Darbietungen haben zahlreiche Anhänger gefunden, die meist jedes Jahr wiederkommen. Dennoch sind die Aufführungen<br />
offen für alle. Die Zuschauer bringen ihre Klappstühle selber mit und suchen sich auf dem Rasen ihren Platz aus. Statt eines<br />
Eintritts werden Spenden für den Förderverein „Bremer Notenschlüssel“ gesammelt. Dieser gemeinnützige Verein ermöglicht<br />
Schulkindern, die finanziell nicht so gut gestellt sind, unter fachlicher Leitung ein Streichinstrument zu erlernen. Am Tage<br />
nach der Aufführung im Garten findet das Ganze noch einmal in größerem Rahmen im Pavillon des Focke-Museums statt.<br />
In diesem Jahr am 13. Juli im heimischen Garten und am 14. Juli im Focke-Museum.<br />
Arnold Castringius hat große Freude daran, immer wieder eine wenig bekannte, wenn nicht sogar unbekannte Oper eines<br />
großen Komponisten zu entdecken. „Aida – das überlassen wir den großen Bühnen, damit wollen wir uns nicht messen“,<br />
ist für ihn klar. Das weckt die Neugier der Zuschauer.<br />
Für dieses Jahr hat er ein Stück von Felix Mendelssohn-Bartholdy gefunden: „Der Onkel aus Boston“. Der Komponist mag<br />
zwischen elf und fünfzehn Jahren jung gewesen sein, als er das Stück schuf. Es wurde nur privat aufgeführt, von einer<br />
öffentlichen Uraufführung zu Lebzeiten Mendelssohns ist nichts bekannt. Erst 2004 kam es in der Neuen Philharmonie<br />
Essen unter Helmuth Rilling auf die Bühne. Zum Inhalt der Oper schreibt Arnold Castringius: Wie viele andere preußische<br />
Soldaten ist Baron von Felsig nach Amerika gegangen, um den Kampf der dreizehn amerikanischen Kolonien gegen das<br />
Mutterland England zu unterstützen. Die Revolte gegen die Teesteuer von 1773, bekannt als Boston Tea Party, hatte zur<br />
Unabhängigkeitserklärung von 1776 geführt. Nach heftigen Kämpfen kapitulierte 1781 die englische Armee. Zwei Jahre<br />
später besiegelte der Frieden von Paris den Status quo. Baron von Felsigs Bruder ist glücklicher Vater zweier Kinder,<br />
Theodor und Fanny, bis seine Frau plötzlich stirbt. Diesen<br />
Schlag kann er nicht verwinden. So gibt er seine Kinder in<br />
die Obhut einer Tante und verlässt die Heimat ebenfalls in<br />
Richtung Amerika. In Boston, an der Seite seines Bruders,<br />
greift er in den Kampf ein. Er fällt, von einer englischen<br />
Kugel getroffen, nicht ohne seinem Bruder die Obhut über<br />
seine Kinder anvertraut zu haben. Schockiert von diesem<br />
Ereignis, und des Lebens in einem fremden Land müde,<br />
beschließt der Baron, nach Hause zurückzukehren. Hier<br />
ist inzwischen Theodor in ein Husarenregiment eingerückt.<br />
Sein Kamerad und Freund Carl von Burg macht der<br />
18-jährigen Fanny den Hof … So weit der Anfang. Es folgt<br />
eine turbulente Verwechslungskomödie. Klickt man sich<br />
durchs Internet auf der Suche nach dem Fortgang der<br />
Handlung, wird man gewahr, dass der Inhalt im Grunde<br />
recht banal ist. Um die Musik des jungen Mendelssohn<br />
jedoch wäre es schade, bliebe sie weiter im Verborgenen.<br />
So wird die Wieder-Entdeckung des Werks zu einer Freude<br />
für alle Zuhörer.<br />
Die Mitglieder des Bremer Gartenoper-Ensembles (den<br />
Namen hob das Focke-Museum aus der Taufe) wohnen<br />
in ganz Deutschland. Sie kennen sich zum Teil schon seit<br />
30 Jahren und üben ihre Stücke zunächst für sich allein<br />
ein. Erst eine Woche vorher kommen sie zu einer gemeinsamen<br />
Probe zusammen. Das hat immer hervorragend<br />
geklappt und das wird es auch dieses Mal. EM<br />
Termine:<br />
Sonnabend, den 13. Juli 15.30 Uhr,<br />
Rütenhöfe 3 in Oberneuland<br />
Sonntag, den 14. Juli 11.30 Uhr<br />
Focke-Museum<br />
Bei schlechtem Wetter finden die Konzerte jeweils eine halbe<br />
Stunde später in der GSO, Walliser Straße 125 statt.<br />
gartenoper@castringius.de<br />
29.06.<strong>2019</strong>-23.02.2020<br />
Sonderausstellung<br />
Atlasspinner, Himmelsfalter und bis zu 700 weitere<br />
freischwebende Schmetterlinge verzaubern jedes Jahr<br />
aufs Neue die Besucher.<br />
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IM JULI/AUGUST<br />
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02.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> - 19:00 Uhr<br />
03.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> - 17:00 Uhr<br />
Pago im Glanz und Elend der Moderne<br />
Satirische Führung durch die Sonderausstellung<br />
mit Pago Balke<br />
Anmeldung: 0421-699 600-50, Kosten: 15,- Euro<br />
Focke-Museum, Schwachhauser Heerstr.240, 28213 Bremen<br />
05.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> 10:00 – 13:00 Uhr<br />
Bremen vor 100 Jahren mit Frieda und Franz<br />
erleben<br />
Ferienkurs für Kinder ab 8 Jahren: Die Kinder entdecken<br />
mit den Geschwistern Frieda und Franz aus<br />
dem Mitmachheft und der Museumspädagogin Anke<br />
Osterloh M.A. die Ausstellung „Experiment Moderne,<br />
Bremen nach 1918“ auf spannende und kreative Weise.<br />
Anschließend gestalten sie künstlerische Collagen.<br />
Bitte ein kleines Frühstück für die Pause mitbringen.<br />
11,- Euro, Geschwisterkinder zahlen die Hälfte<br />
Anmeldung: 0421-699 600-50<br />
Focke-Museum, Schwachhauser Heerstr. 240, 28213 Bremen<br />
05.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> - 19.30 Uhr und 06.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> - 17 Uhr<br />
Herbst-Rasen<br />
Ein nachdenklich-heiteres Stück über das Altern<br />
Info: 0421 27 12 34 Corinna König<br />
Theater am Deich, Am Lehester Deich 92a<br />
09.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> – 19 bis 20:30 Uhr<br />
Effektive Mikroorganismen (EM)<br />
"Effektive Mikroorganismen" sind uralte natürliche<br />
kleine Helferlein, die ihre Umgebung aufwerten und<br />
ein gesundes, biologisches Gleichgewicht schaffen.<br />
Zum Wohle von Menschen, Tieren und Pflanzen!<br />
Foto: Eberhard Matzke<br />
Kostenfreie Anmeldung:andrea@umweltliebe.org<br />
Umweltliebe - Andrea de Moll, Achterdiek 56, 28359 Bremen<br />
<strong>07</strong>.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> - 15:00 Uhr<br />
Führung: Frauen im Aufbruch?<br />
Frauengeschichte(n) aus der Weimarer Zeit in Bremen<br />
Führung durch die Sonderausstellung „Experiment<br />
Moderne. Bremen nach 1918“ mit der Historikerin<br />
Anke Osterloh M. A., 4,- Euro (zzgl. Eintritt)<br />
Focke-Museum, Schwachhauser Heerstr. 240, 28213 Bremen<br />
14.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> 11:30 Uhr<br />
Fockes Pavillon – Gartenoper<br />
“Der Onkel aus Boston”<br />
Komische Oper in drei Aufzügen<br />
von Felix Mendelssohn Bartholdy,<br />
Mit dem Bremer Gartenopern Ensemble<br />
Bei schlechtem Wetter findet die Aufführung in der<br />
Gesamtschule Ost (GSO) statt. 12,- Euro/8,- Euro<br />
Focke-Museum, Schwachhauser Heerstr. 240, 28213 Bremen<br />
16.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> - 17:00 – 18:30 Uhr<br />
Kunst und Natur – Skulpturen aus aller Welt<br />
im Museumspark<br />
Führung durch den Museumspark mit Judith Niehuis.<br />
Das Focke-Museum wurde als Museum im Park konzipiert.<br />
Inspiriert vom dänischen Museum Lousiana in<br />
Kopenhagen setzte der Darmstädter Architekt<br />
Heinrich Bartmann Anfang der 1960er-Jahre einen<br />
Entwurf um, der von Leichtigkeit und Transparenz<br />
geprägt ist und sich großzügig zur umgebenden Natur<br />
öffnet. Im 4,5 Hektar großen Museumspark finden<br />
sich zahlreiche botanische Besonderheiten und<br />
historische Gartenskulpturen.<br />
4,- Euro (zzgl. Eintritt)<br />
Focke-Museum, Schwachhauser Heerstr. 240, 28213 Bremen<br />
23.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> - 17:00 Uhr<br />
Heinrich Vogeler im Focke-Museum<br />
Führung mit Frauke Reinke-Wöhl M. A.<br />
4 ,- Euro (zzgl. Eintritt)<br />
Focke-Museum, Schwachhauser Heerstr. 240, 28213 Bremen<br />
27.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> - 10:00 – 17:00 Uhr<br />
Tag der Seenotretter<br />
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger<br />
(DGzRS) zu Gast im Focke-Museum<br />
Mit Führungen auf dem Seenotkreuzer „Paul Denker“<br />
Eintritt frei (Dauerausstellung)<br />
Focke-Museum, Schwachhauser Heerstr. 240, 28213 Bremen<br />
<strong>07</strong>.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong> - 19:30 Uhr<br />
Unsere 5 Grundgefühle – Der Gefühlskompass<br />
Der Gefühls-Kompass dient als Orientierungshilfe. Die<br />
Grundgefühle Angst, Wut, Trauer, Freude und Schmerz<br />
werden an diesem Abend nach ihren Auslösern und<br />
Funktionen untersucht, um eine größere Klarheit über<br />
diere Gefühlswelt zu erlangen.<br />
Anmeldung: kontakt@3tueren.de oder 0171 1936693<br />
3Türen, Kathinka Forstmann<br />
Unter den Eichen 2 in 28213 Bremen – www.3tueren.de<br />
Foto: privat<br />
10. bis 18.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong> - tägl. 11:00 - 18:00 Uhr<br />
Kunst in Haus und Garten<br />
Bilder und Skulpturen - Ausstellung von Christa Bröker<br />
(www.christa-broeker.de)<br />
Gezeigt wird eine große Vielfalt ihrer Werke<br />
Beim Kleinen Tagwerk 63, 28355 Bremen<br />
Oberneuland Sammlung<br />
Geöffnet jeden Sonntag (der nicht Feiertag ist),<br />
11 - 13:00 Uhr<br />
Ortsamt Oberneuland, Mühlenfeldstr. 16, Hintereingang,<br />
Bürgerverein Oberneuland-Rockwinkel, Tel: 255861
12. - 15. Juli <strong>2019</strong><br />
71. Tarmstedter Ausstellung<br />
Am zweiten Juliwochenende öffnet die Tarmstedter Ausstellung als größte Freilandausstellung Norddeutschlands zum<br />
71. Mal ihre Pforten. Mehr als 750 Aussteller präsentieren neben der traditionellen Landwirtschaftsausstellung und den<br />
Tierschauen ein umfassendes Angebot für Haus, Garten, Freizeit und Genuss.<br />
Großes Aussteller-Angebot rund um Haus, Garten und Technik<br />
Die Palette reicht von der Gartendekoration und Pflanzen, vom schönen Strandkorb, dem Pool und der edlen Gartenbank<br />
über das praktische Gewächshaus bis hin zum Wintergarten und weiteren Ideen für die Renovierung und Verschönerung<br />
des Eigenheims und des Gartens.<br />
Hinzu kommen viele Aussteller rund um Haushalt, Küche, Ernährung und Gesundheit. Wer gleich auf der Ausstellung<br />
dem Genuss frönen will, kann bei verschiedensten Anbietern Lebensmittel und Weine testen oder in der Genusshalle<br />
schmackhafte Biersorten vom Fass probieren. Das Angebot in der Genusshalle wird noch größer sein als im vergangenen<br />
Jahr. Unter dem Motto „Genusshalle bio und regional“ sind verschiedenste Bioaussteller aus der Region dabei, die ihre<br />
Produkte ebenfalls zur Verkostung anbieten.<br />
Für die Männer werden neueste Automodelle, noch mehr Camper und Wohnmobile sowie Pkw- und Pferdeanhänger,<br />
Arbeitsmaschinen und Werkzeuge vorgestellt.<br />
Programm für Kids<br />
Zu den Attraktionen für die kleinen Besucher gehören neben den vielen großen und kleinen Traktoren, den Spielzeugständen<br />
und den Karussells, auch das Riesenrad, die große Feuerwehr-Hüpfburg, ein Bungee-Trampolin und das<br />
Heinz-Lauenburger-Theater. Auch die Stunden auf dem Tierschaugelände sind für die Kinder ein echtes Erlebnis,<br />
ebenso wie das Kinderschminken und die Luftballonkünstler.<br />
Beeindruckendes Tierschau-Programm<br />
Ein besonderer Publikumsmagnet sind die hochkarätigen<br />
und außergewöhnlichen Tier-Shows, die an allen vier<br />
Tagen stattfinden und in diesem Jahr mit besonderen<br />
Programmpunkten ihr 40jähriges Jubiläum feiern. Zu<br />
den Höhepunkten zählen in diesem Jahr die Auftritte<br />
der Haflinger-Show, die beeindruckenden Vorführungen<br />
der Schäferei Anne Krüger sowie die Islandpferde-Präsentationen<br />
und erstmals eine große Shire-Horse-Vorführung.<br />
www.tarmstedter-ausstellung.de<br />
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für die Tarmstedter Ausstellung<br />
Einfach eine E-Mail mit Ihrer Postanschrift<br />
und dem Stichwort: „Tarmstedt“ an<br />
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Einsendeschluss: 8.7.<strong>2019</strong><br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
TERMINE<br />
IM JULI/AUGUST<br />
Konzerte in der Pusta-Stube<br />
Oberblockland 5, 28357 Bremen<br />
05.<strong>07</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />
Bongo in the Bubble<br />
Mehrstimmig arrangierte<br />
eigene Kompositionen und<br />
Cover-Songs.<br />
12.<strong>07</strong>.19 - 19.00 Uhr<br />
Mrs. Zambesi<br />
Klassiker des Rock und Pop<br />
(Sting, Beatles, Peter Gabriel<br />
Louis Armstrong, Bill Withers...)<br />
13.<strong>07</strong>.19 - 19.00 Uhr<br />
Fährhaus<br />
Deutschsprachige Popmusik<br />
mit deutlichen Einflüssen aus<br />
Rock, Soul und Jazz<br />
19.<strong>07</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />
Matthias Monka<br />
„Lilli Marlene“<br />
Nostalgische Klassiker<br />
reduziert präsentiert<br />
26.<strong>07</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />
Ann Doka<br />
Deutsche Rock-/Pop-<br />
Singer- und Songwriterin<br />
27.<strong>07</strong>.10 - 19.00 Uhr<br />
Goldilocks<br />
and the Nightingale<br />
Ihre Melodien erinnern an den<br />
Folk der 1970er-Jahre...<br />
28.<strong>07</strong>.19 - 14.00 Uhr<br />
Dax on Drugs<br />
Hannes und Filippo<br />
spielen Americanainspirierte<br />
Songs<br />
Konzerte im August<br />
Fr. 02.<strong>08</strong>. 19.30 Uhr Marno Howald<br />
Sa. 03.<strong>08</strong>. 19.00 Uhr Switch on<br />
Fr. 09.<strong>08</strong>. 19.30 Uhr Lutz Drenckwitz<br />
Sa. 10.<strong>08</strong>. 19.00 Uhr Tammie Norrie<br />
Fr. 16.<strong>08</strong>. 19.30 Uhr Opas Stube<br />
Sa. 17.<strong>08</strong>. 19.00 Uhr Jazzomolo<br />
So. 18.<strong>08</strong>. 14.00 Uhr Cladatje<br />
Fr. 23.<strong>08</strong>. 19.30 Uhr Blauer Montag<br />
Sa. 24.<strong>08</strong>. 19.00 Uhr Rhiannon<br />
Fr. 30.<strong>08</strong>. 19.30 Uhr Acoustic Soul Trio<br />
Sa. 31.<strong>08</strong>. 19.00 Uhr Blue Flames<br />
14.<strong>08</strong>. und 28.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong> - 18:00 Uhr<br />
Wingwave® zum Kennenlernen<br />
Die Wingwave® Methode ist ein Leistungs- und<br />
Emotions-Coaching, welches spürbar und schnell<br />
Stress abbaut sowie Kreativität, Mentalfitness und<br />
Konfliktstabilität steigert.<br />
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Rahmen für Entschleunigung, Inspiration und<br />
Begegnung. Investition je Abend 15,00 Euro<br />
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Foto: Eberhard Matzke<br />
21.<strong>08</strong>. <strong>2019</strong> - 19 Uhr<br />
Open-Air-Konzert Blind Foundation<br />
Garten-Kultur-Musikfestival<br />
Zum dritten Mal werden die teils erblindeten Musiker<br />
aus Frankfurt mit Pop, Rock, Jazz und Soul für ausgelassene<br />
Stimmung sorgen.<br />
Diakonische Behindertenhilfe<br />
Moorhauser Landstraße 3a, 28865 Lilienthal<br />
21.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong> 19:30 Uhr<br />
Der emotionale Rucksack<br />
Das sind die schwierigen, verdrängten Gefühle aus<br />
der Vergangenheit, die jeder mit sich herumschleppt.<br />
Sie belasten im Alltag, in der Beziehung und im Job,<br />
in dem sie zu unangemessenen Reaktionen führen<br />
und so selbst harmlose Situationen eskalieren lassen.<br />
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25.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong> - 11:00 - 14:00 Uhr<br />
Jazz Frühschoppen auf dem Lür-Kropp-Hof<br />
Förderkreis OVERNIGELANT e.V. + Förderverein<br />
Lür-Kropp-Hof, Rockwinkeler Landstraße 5, 28355 Bremen<br />
11.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong> - 11:00 bis 16:00 Uhr<br />
Alles was Sie über Buchsbaum wissen sollten<br />
Im Rahmen der grünen Veranstaltungsreihe<br />
„SonntagsGrün“ im Park der Gärten dreht sich alles<br />
um den immergrünen Alleskönner Buchsbaum. In der<br />
Vergangenheit war er in privaten und öffentlichen Gärten<br />
sowie Parkanlagen ein sehr verbreitetes und beliebtes<br />
Gehölz. Pilzliche Infektionen mit Buchsbaumblattfall<br />
und der Befall mit Raupen des Buchsbaumzünslers<br />
bedrohen ihn mittlerweile vielerorts in seiner<br />
Existenz. An diesem Sonntag erhalten die Besucher<br />
aktuelle Informationen zu den Buchsbaumkrankheiten<br />
und -schädlingen sowie viele nützliche Tipps und Anregungen<br />
was wirklich dagegen hilft.<br />
Zusätzlich portraitieren Experten neu auf den Markt<br />
kommende Pflanzenarten sowie -sorten und erläutern<br />
die umfangreichen Versuche zu Buchsbaumsorten und<br />
Alternativen an der angrenzenden Lehr- und Versuchsanstalt<br />
für Gartenbau.<br />
Park der Gärten, Elmendorfer Straße 40,<br />
26160 Bad Zwischenahn, Tel. 04403/81960<br />
www.park-der-gaerten.de<br />
bis 28. Juli <strong>2019</strong><br />
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Die Cyanotypien von Christine Steyer<br />
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Szene gesetzt<br />
Galerie Altes Rathaus, Bergstraße 1, 27726 Worpswede<br />
Foto: Christine Steyer<br />
144 OBERNEULAND
Oberneuland<br />
MAGAZIN<br />
Impressum<br />
21. Jahrgang<br />
Herausgeber:<br />
Marc Ehlers, Timo Ehlers<br />
Sonntag, dem 18. August <strong>2019</strong><br />
Shakespeare im Park des Gut Hodenberg<br />
Die bremer shakespeare company spielt im Rahmen ihrer diesjährigen Freiluftsaison auf der Bühne im Park<br />
des Gut Hodenberg. In diesem Jahr steht Maria Stuart von Friedrich Schiller auf dem Programm, und wir<br />
freuen uns, Sie zu Picknick und Theater willkommen zu heißen.<br />
Der Park ist ab 14.00 Uhr geöffnet, die Stühle stehen bereit – es gibt Getränke und Kuchen an der kleinen<br />
Bar im Wintergarten. Das Stück beginnt um 17.00 Uhr.<br />
Eintrittskarten: 21 Euro; ab 5 Personen 19 Euro,<br />
bei Montini-Weine, Apfelallee 4; Dampfmühle Behrens, Rockwinkeler Heerstr. 13<br />
oder durch Überweisung auf das Konto der Stiftung: IBAN DE95 2905 0101 0011 7787 84 (Sparkasse Bremen)<br />
Zahlungseingang bitte bis 15.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong>, die Karten liegen dann am Eingang bereit.<br />
Restkarten an der Abendkasse: 25 Euro<br />
Maria Stuart<br />
von Friedrich Schiller<br />
Königin Elisabeth und Maria<br />
Stuart sind von ihrem Selbstverständnis<br />
her beide dazu<br />
prädestiniert, als Königin über<br />
England zu herrschen. Ihr<br />
Konflikt um die Herrschaft ist<br />
gleichzeitig ein Kampf zwischen<br />
katholischen und protestantischen<br />
Kräften, die um die Vorherrschaft<br />
auf der Insel ringen.<br />
Ihre Welt ist gleichzeitig eine Bühne und ein Gefängnis, denn die Blicke der Welt lassen keinen ihrer Schritte<br />
und Handlungen unbeobachtet. In der Welt der beiden Königinnen gibt es kein privates Leben, keine<br />
Trennung zwischen innen und außen. Doch das Beharren auf dem rechtmäßigen Anspruch auf die Rolle der<br />
Königin und der Einsatz von Manipulation und Zwang ist für beide die einzige Chance, gegen Feinde und<br />
falsche Freunde zu bestehen. Der biografische Punkt, an dem sich Maria Stuart und Elisabeth treffen, ist der<br />
Wendepunkt: Das Todesurteil gegen Maria ist geschrieben und Elisabeth zögert, es zu unterschreiben – zu<br />
weitreichend sind die weltpolitischen Folgen! Doch die Zeit spielt gegen sie beide.<br />
Einfahrt zur Veranstaltung: Oberneulander Landstraße 25<br />
www.guthodenberg.de<br />
Verlag und Herstellung:<br />
Pferdesport Verlag Ehlers GmbH<br />
Zeitschrift-Druck-Dienstleistungen<br />
Rockwinkeler Landstr. 20, 28355 Bremen<br />
Tel.: 0421 - 257 55 44, Fax: 0421 - 257 55 43<br />
E-Mail: magazin@oberneuland.info<br />
www.oberneuland.info<br />
Redaktion:<br />
Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />
Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />
Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />
Christina Klinghagen, Claudia Kuzaj, Eberhard Matzke,<br />
Meike Müller, Antje Scheinert, Anna-Lena Trey,<br />
Sabine v.d. Decken, Susanne Wokurka<br />
Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />
Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />
Anzeigen:<br />
Birte Baraczewski, Tel. 0421 - 257 55 44<br />
E-Mail: birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />
Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 22 vom 1.1.<strong>2019</strong> gültig.<br />
Marc Ehlers (Anzeigenleitung)<br />
Creative Design:<br />
Alexandra Ehlers, Nicola Jäger, Gonzo<br />
Erscheinungsweise:<br />
Monatlich, 10 Ausgaben pro Jahr<br />
(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />
Abonnement:<br />
EUR 25,- inkl. MwSt./Versand für 10 Ausgaben<br />
Stefanie Lüssen, Tel. 0421 - 257 55 44<br />
E-Mail: stefanie.luessen@pferdesportverlag.de<br />
Nachdruck oder Kopieren, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />
Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge und Anzeigen müssen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion<br />
entsprechen. Manuskripte unterliegen der redaktionellen Bearbeitung.<br />
Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bremen.<br />
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GENEALOGIE<br />
OBERNEULAND 145
MEINE HEIMAT<br />
OBERNEULAND<br />
Von Winfried Hammelmann,<br />
Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
HAMMEL-<br />
SPRüNGE<br />
Schritt halten beim Grillen<br />
Wer aufgrund der Überschrift glaubt zu<br />
wissen, dass ich jetzt etwas über die neusten<br />
Trends beim Grillen schreibe, der irrt sich<br />
gewaltig. Also nicht falsch verstehen.<br />
Wir mögen Grillen, wir grillen auch fast alles –<br />
bis auf Grillen, Maikäfer, Thunfischdosen und<br />
Haferflocken. Ich möchte Sie nicht auf die<br />
falsche Fährte führen, deshalb fange ich<br />
noch mal von vorne an.<br />
Schritt halten beim Grillen<br />
Ich möchte auf der Höhe der Zeit sein, eben<br />
Schritt halten. Im Schritt bin ich ganz groß.<br />
Tschuldigung, das ist missverständlich. Ich<br />
wollte sagen: Im Schritt halten bin ich ganz<br />
groß. Wenn es einen neuen Schokoriegel<br />
gibt, einen neuen Keks oder eine neue Sorte<br />
Alkopop ohne Alk, dann bin ich sofort dabei.<br />
Das Gleiche gilt für brandneue Hemden<br />
meiner Lieblingsmarke und für Smartphones.<br />
Mist! Wie komme ich denn jetzt von Handys<br />
zu … Ich muss noch einmal neu starten.<br />
Schritt halten beim Grillen<br />
Ich grille, also bin ich. Das – könnte man<br />
denken – ist die Philosophie für Millionen<br />
Deutsche. Meine Frau und ich gehören auch<br />
zur Gattung bruzelhomo sapiens.<br />
Wir grillen gerne, wir laden auch echt gerne<br />
Bekannte zum Grillen ein, wir sind aber<br />
besonders glücklich, wenn die Bekannten<br />
absagen. Das klingt jetzt irgendwie mies.<br />
Ist es ja auch.<br />
Aber dieses Gefühl, im Sommer draußen<br />
frische Lebensmittel auf Metallstangen zu<br />
garen und die damit einhergehenden Gerüche<br />
zu genießen, das kann man am besten in<br />
trauter Zweisamkeit. Ist ja eine ganz einfache<br />
Rechnung: gute Grillgefühle geteilt durch acht<br />
gleich ein Achtel gutes Grillgefühl für jeden<br />
Einzelnen.<br />
Ich merke gerade, dass ich schon wieder vom<br />
Pfad abkomme.<br />
Schritt halten beim Grillen<br />
Jetzt werde ich aber ohne Umschweife,<br />
ohne irgendwelche nebensächliche Nebengedanken<br />
über Nebenmenschen in<br />
Nebensätzen, die ja oft vom Wesentlichen<br />
ablenken und die Leserin und den Leser<br />
unnötig dazu bringen, den Satz, der da so<br />
kompliziert herkommt, dass man ihn noch<br />
einmal von vorne, also in diesem Fall mit<br />
dem Wort „Jetzt“ beginnen muss, beginnen.<br />
Schritt halten beim Grillen<br />
Seit Kurzem habe ich einen Schrittzähler als<br />
App auf meinem Smartphone. Ich guckte<br />
anfangs halbstündlich drauf, um zu sehen,<br />
wie viele Schritte ich gelaufen bin. Dann<br />
blickte ich alle zehn Minuten drauf. Später<br />
alle paar Minuten. Ich kann gar nicht mehr<br />
ohne. Und als wir gestern gegrillt haben,<br />
wäre sie fast wahnsinnig geworden. Sie<br />
haben richtig gelesen: „sie“ (meine Frau),<br />
nicht „ich“ (der Mann meiner Frau). Ja, weil<br />
ich nicht nur nachgucke, sondern zwischendurch<br />
auch laut sage, wie viele Schritte<br />
ich aktuell gelaufen bin: „Sind die Schnitzel<br />
schon mariniert? 537.“ Meine Frau entgegnete:<br />
„Sind gleich fertig.“ „Dann schmeiß<br />
ich den Grill 555 jetzt an.“ „Okay.“<br />
„Wo ist denn die Holz598kohle?“ „Du, die<br />
müsste neben der Kellertreppe stehen oder<br />
im Schuppen.“ „Ah, 617, hab sie.“ „Könntest<br />
Du das Bier aus dem Keller holen?“ „Bin<br />
schon fast unten. 645. Möchtest Du auch<br />
Bier oder 660 oder Weißweinschorle 666!“<br />
„Schorle!“<br />
So ging das immer weiter. Ich weiß, dass<br />
meine Frau genervt ist von den Schrittzahlen.<br />
Aber ich kann da einfach nicht über meinen<br />
Schatten schreiten. Bei meinem Versuch<br />
(unter starkem Alkoholeinfluss) bin ich 2.112<br />
Schritte gelaufen. Und dann musste sich<br />
der Schatten erst einmal ausruhen.<br />
Schlimmer noch als die vielen Zahlen ist für<br />
meine Frau, dass ich meistens mit der aktuellen<br />
Schrittzahl unzufrieden bin. Das heißt:<br />
Nachdem ich eine Wurst vom Grill genommen<br />
und gegessen hatte, sah ich 877.<br />
Dann spazierte ich einmal durch den Garten.<br />
995. Danach legte meine Frau Kartoffeln auf<br />
die Grillfläche. Ich schubste Regina sanft zur<br />
Seite. 999. Sie wunderte sich schon, dass<br />
ich ihr den Job abnehme. Schließlich ist sie<br />
bei uns der Grillmaster. Wir setzten uns und<br />
warteten. 1005. Ich ging zur HiFi-Anlage,<br />
um eine CD anzuschmeißen 1033 und gehe<br />
zurück. 1047.<br />
Am Ende des für meine Frau eher ungemütlichen<br />
Grillabends lese ich auf dem Schrittzähler<br />
5.739. Glücklich und zufrieden falle<br />
ich in mein Bett. Mein vorletzter Gedanke<br />
stand unter dem Einfluss der Sonne und<br />
des Bieres und vermutlich auch irgendwie<br />
der vielen Schritte: Warum gibt es eigentlich<br />
keinen Wurst-, Maiskolben- und Grillkartoffelzähler.<br />
Mein letzter Gedanke war eine<br />
Schrittzählererkenntnis:<br />
Besonders günstig für meine Laufbilanz ist<br />
es, wenn ich den Schrittzähler vergesse.<br />
Dann gehe ich zum Beispiel zum Kaffeeautomaten,<br />
merke kurz bevor ich dort bin, dass<br />
ich mein Smartphone vergessen habe, gehe<br />
wieder zurück, stecke das Gerät in die Hosentasche<br />
und bewege mich erneut Richtung<br />
Kaffeeautomaten. Dadurch laufe ich mehr<br />
Schritte, als ich gelaufen wäre, hätte ich das<br />
Smartphone von vornherein mitgenommen.<br />
Einziger Nachteil: Die Schritte ohne die App<br />
in der Hose werden nicht mitgezählt. Ich<br />
bekomme schon Schweißausbrüche bei der<br />
Vorstellung, dass ich mein Smartphone nicht<br />
dabeihabe, wenn wir nächstes Mal grillen.<br />
Da müssten sie mal was für erfinden.<br />
Und wenn es da eine technische Neuerung<br />
gäbe, dann würde ich wieder etwas zu diesem<br />
Thema schreiben unter der Überschrift:<br />
Schritt halten beim Grillen<br />
Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Freitag, 30.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong> – Redaktionsschluss: 02.<strong>08</strong>.<strong>2019</strong><br />
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