Vorträge Lambertsberg 2007 - Deutscher Sprengverband eV
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Abb. 12: Dokumentation Sprengerschütterungen<br />
2.9 Realisierung des Tunnelbaus<br />
Der Auftrag zum Bau des Tunnel Grouft wurde im Oktober<br />
2004 vom Großherzogtum Luxemburg vergeben, vertreten<br />
durch die Straßenbauverwaltung (Ponts et Chaussees, Division<br />
de la voirie) an die Arbeitsgemeinschaft Tunnel Grouft<br />
(AMGR) bestehend aus den Firmen<br />
Wayss & Freytag Ingenieurbau AG (D)<br />
(techn. Federführung), Max Bögl GmbH<br />
& Co KG (D) (kaufm. Federführung),<br />
Galère S.A. (B), Felix Giorgetti SARL (L)<br />
und Tralux SARL (L).<br />
Der offizielle Baubeginn war am 14. Febr.<br />
2005. Der Bauvertrag sieht eine Gesamtbauzeit<br />
von 54 Monaten vor, die in eine<br />
sechsmonatige Vorbereitungsphase zur<br />
Herstellung der Baustelleneinrichtungsflächen<br />
und des DN1600-Rohrvortriebes,<br />
einer vierzigmonatigen Phase für die Vortriebs-<br />
und Ausbauarbeiten und einer<br />
achtmonatigen Phase zur Herstellung<br />
des Straßenbaus und der elektromechanischen<br />
Ausrüstung aufgeteilt ist. Am<br />
01. Juli 2005 begannen die Vortriebsarbeiten<br />
mit dem Tunnelanstich durch<br />
den luxemburgischen Bautenminister<br />
Herrn Claude Wieseler, welcher am<br />
04.12.2006 im Rahmen der Barbarafeier<br />
den Durchschlag der Zweispurröhre im<br />
Beisein seiner königlichen Hoheit Großherzog<br />
Henri feiern konnte.<br />
3 Kunden Service Center am Tunnel Grouft<br />
3.1 Arbeitsweise des KSC<br />
Im Einführungskapitel (s. Kap. 1.4) wurde bereits der Rahmen<br />
für ein Kunden-Service-Center abgesteckt. Grundsätzlich<br />
lassen sich die Aufgaben eines modernen KSC in zwei<br />
Hauptbereiche unterteilen:<br />
1. Bereitstellung aller zur Darstellung der optimalen Initialkette<br />
(vgl. Abb. 19) erforderlichen Produkte.<br />
2. Sprengtechnischer Service, der je nach Vertragslage von<br />
einer einfachen sprengtechnischen Beratung bis hin zur<br />
vollständigen Sprengdienstleistung reichen kann.<br />
Vor orträg träge e Lambertsber<br />
<strong>Lambertsberg</strong><br />
g <strong>2007</strong><br />
Im Zeitalter moderner, pumpfähiger<br />
Emulsionssprengstoffe können<br />
die Mengen an zu lagernden Explosiv-<br />
und Gefahrstoffen erheblich<br />
reduziert werden.<br />
Führt man sich die Initialkette und<br />
den 3-stufigen Aufbau der Gesamtladesäule<br />
(vgl. Abb. 19) vor<br />
Augen, so wird deutlich, dass die<br />
Mengen an Zündmitteln und Zündverstärkern<br />
- verglichen mit den für die eigentliche Hauptladesäule<br />
erforderlichen Mengen - sehr gering sind.<br />
Die grundlegenden Prozesse eines KSC für eine Tunnelbaustelle<br />
werden in Abbildung 13 schematisch veranschaulicht.<br />
Abb. 13: Fließschema: Arbeitsweise des KSC Grouft<br />
Die beiden wesentlichen Produktströme führen in die KSC-<br />
Halle und das Explosivstofflager.<br />
1. Herzstück des gesamten Kunden Service Center Grouft<br />
ist die eigentliche KSC-Halle (in Abbildung 13 - zeltartige<br />
Leichtbauhalle). In erster Linie erfolgt hier die Bereitstellung<br />
und Fertigung der Vorprodukte zur späteren Herstellung<br />
des pumpfähigen Emulsionssprengstoffes Nobelit<br />
2000. Darüber hinaus werden die Mischladesysteme hier<br />
befüllt, gewartet und repariert. Zu den weiteren Aufgaben<br />
gehören die sprengtechnische Beratung und Dokumentation.<br />
2. Das zweite, wesentliche Element des KSC-Konzeptes ist<br />
das Lager für patronierte Sprengstoffe, Zündverstärker,<br />
Sprengschnüre und die Zündmittel (in Abbildung 13 -<br />
Zündmittellager).<br />
SprengInfo 29(<strong>2007</strong>)1 33