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Impulsmagazin für Erwachsene - Lebensraum: MENSCH

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information & kommunikation<br />

Der Kommunikator - Teil 2:<br />

Ich gebe meinen Senf dazu<br />

DIE KOLUMNE FÜR ALLE, DIE ETWAS ZU SAGEN HABEN<br />

Wir alle kommunizieren.<br />

Immer. Das hat schon Karl<br />

Watzlawick gesagt und damit<br />

die Kommunikationswissenschaft<br />

mitgeprägt. Doch stimmt das<br />

überhaupt? Und wenn wir schon dabei<br />

sind: Was ist Kommunikation eigentlich?<br />

GEHEIMNIS KOMMUNIKATION<br />

Der Begriff Kommunikation stammt<br />

vom lateinischen communicatio ab‚ was<br />

soviel wie Mitteilung bedeutet. Er beschreibt<br />

den Austausch oder die Übertragung<br />

von Informationen, die auf verschiedene<br />

Arten und auf verschiedenen<br />

Wegen stattfinden kann. Bei diesem<br />

Austausch können nicht nur kleinere und<br />

größere Distanzen von einem Individuum<br />

zu einem anderen überwunden werden,<br />

es geht auch immer um ein gegenseitiges<br />

Geben und Nehmen von Erfahrungen,<br />

Wissen, Erkenntnis oder Gefühlen.<br />

Aus wissenschaftlicher Sicht ist das<br />

aber noch lange nicht alles. In dem Buch<br />

Menschliche Kommunikation – Formen,<br />

Störungen, Paradoxien wird die These<br />

aufgestellt, wir seien fast unfähig über<br />

Kommunikation zu kommunizieren.<br />

Watzlawick und viele andere haben es<br />

dennoch nicht unversucht lassen. Zum<br />

Glück.<br />

DER MENSCH, DAS SOZIALE WESEN<br />

Neben der ursprünglichen Bedeutung<br />

wird Kommunikation auch als soziale<br />

Handlung verstanden. Auch technische<br />

Aspekte sind nach und nach in den<br />

Kommunikationsbegriff mit eingeflossen.<br />

Heutzutage kommunizieren nicht mehr<br />

nur Menschen mit Menschen, sondern<br />

mithilfe von Maschinen – mit Menschen<br />

und mit Maschinen. Nichts selten kommunizieren<br />

sogar schon Maschinen mit<br />

Foto: © Sean Johannesen | pixabay.com<br />

Maschinen, die künstliche Intelligenz macht es<br />

möglich. In diesen Fällen werden nicht länger<br />

Lebewesen, sondern stattdessen organisierte<br />

Einheiten oder Systeme als Kommunikatoren –<br />

sowohl Sender als auch Empfänger – angesehen.<br />

Zu diesen „Systemen“ gehören aber auch<br />

die Disziplinen Journalismus, Publizistik oder<br />

Marketing.<br />

FÜR UNS ALLTÄGLICH<br />

Im Alltag verläuft Kommunikation scheinbar<br />

selbstverständlich. Wir hinterfragen die eigene<br />

Art zu kommunizieren nicht. Erst wenn es nicht<br />

so funktioniert, wie wir uns das vorstellen,<br />

wird Kommunikation zum Objekt unserer Aufmerksamkeit.<br />

Die Kommunikationswissenschaft stellt die Frage, unter<br />

welchen Bedingungen Kommunikation abläuft; wie sie<br />

funktioniert oder eben nicht. Wie Watzlawick erkannt hat,<br />

können wir tatsächlich nicht nicht kommunizieren. Wir<br />

geben Signale, egal ob wir sprechen oder gerade nichts<br />

sagen wollen. In der Verhaltenstheorie wird Kommunikation<br />

als Prozess gegenseitigen Aufeinandereinwirkens<br />

angesehen. Sobald wir jemandem Aufmerksamkeit<br />

schenken, wirkt der- oder diejenige auf uns ein.<br />

Selbst Ausnahmefälle wie Komapatienten oder<br />

Autisten geben Signale, wenn auch meist nicht<br />

bewusst.<br />

Mag. Markus Neumeyer<br />

Theater-,Film- und<br />

Medienpädagoge<br />

dipl. Lern/Freizeit &<br />

Vitalcoach<br />

EINFACH GESAGT<br />

Die zwischenmenschliche Kommunikation<br />

ist die Grundlage unserer Gesellschaft. Der<br />

Kitt menschlichen Zusammenlebens. Wir<br />

sprechen, agieren, deuten und geben unseren<br />

Mitmenschen damit Zeichen. Es ist ein gemeinsames<br />

Grundverständnis von Nöten, damit beide<br />

Seiten diese Zeichen auch gleich deuten und adäquat<br />

darauf reagieren können. Geben wir uns einen Ruck und<br />

versuchen wir doch unsere Zeichen genauer zu betrachten. War es missverständlich?<br />

War es doppeldeutig oder für das Gegenüber gar kränkend?<br />

Mit vermehrter Achtsamkeit würden viele Kommunikationsprobleme gar<br />

nicht auftauchen. Das gilt besonders für unsere Wortwahl in der E-Mail-<br />

Kommunikation. Denken Sie darüber nach, bevor sie wieder durchgehend<br />

in Großbuchstaben schreiben oder an jeden Satz drei Rufzeichen anhängen.<br />

Na, stimmt doch!!! Oder???<br />

9 | SEPTEMBER <strong>2020</strong>

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