20 Jahre asbn und Strohballenbau - 20 years of Straw Bale Building
Die komplette 160 Seiten Jubiläums-Edition zum 20-jährigen Bestehen des gemeinnützigen Vereins asbn - austrian strawbale network voll mit Bildern, Details, Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Strohballenbau, Aktionen, Visionen und Projekten. Wer das Magazin als Download oder Printmagazin haben möchte, findet dazu Infos auf Seite 2 / Deutsch/English
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A U S T R I A N S T R A W B A L E N E T W O R K<br />
154<br />
Wer weiß schon – vor allem in diesen Zeiten –, was die<br />
Zukunft bringen wird. Paulo Coelho sagt im Alchemist:<br />
"It's the possibility <strong>of</strong> having a dream come true that<br />
makes life interesting." Die Möglichkeit, dass ein Traum<br />
wahr werden könnte, macht das Leben interessant. Wir<br />
kennen das: da träumt ein Buchautor, Drehbuchschreiber<br />
oder Filmregisseur von einer Zukunft,<br />
visualisiert die Träume <strong>und</strong>, paff, <strong>Jahre</strong> später werden<br />
sie wahr. Warum, waren diese Menschen Visionäre?<br />
Oder konnten sie gar in die Zukunft sehen? Haben sie<br />
sich etwas so sehr gewünscht, dass es in Erfüllung ging?<br />
Jeder Gedanke, den wir in entsprechender Form mitteilen,<br />
ist wie ein Samen, der gesät wird <strong>und</strong> – im besten Fall –<br />
etwas auslöst, bewirkt. Die Gr<strong>und</strong>bedingungen für dieses<br />
virale Geschehen sind natürlich, dass der Gedanke, der<br />
Traum oder die Vision für viele interessant ist. Und, dass er<br />
in entsprechender Form mitgeteilt wird, was heute wohl<br />
gleichzusetzen ist mit sozialen Netzwerken. Damit muss<br />
nicht unbedingt Facebook, Instagram, YouTube <strong>und</strong> Google<br />
gemeint sein, soziale Netzwerke waren einmal – ganz<br />
einfach – Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>innen, Bekannte <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Nur wenige innovative Menschen haben eine Idee aus dem<br />
Nichts, in den meisten Fällen ist es eine Weiterentwicklung<br />
von Vorhandenem (bereits Kommuniziertem) oder eine<br />
Kombination, das Verbinden von <strong>of</strong>t Naheliegendem, das<br />
in seiner Verbindung etwas Größeres ergibt, etwas mit<br />
plötzlicher Durchschlagskraft, etwas – Virales. Dieses Wort<br />
hat in Zeiten von Corona natürlich einen etwas negativen<br />
Beigeschmack, aber de facto sind ein Gedanke, eine Idee,<br />
eine Vision, die exakt zur richtigen Zeit artikuliert, geteilt<br />
<strong>und</strong> „gelikt“ werden, viral.<br />
Sie verhalten sich wie unser Corona-Virus, sie sind ansteckend<br />
<strong>und</strong> in heutigen Zeiten verursachen sie <strong>of</strong>t<br />
exponentielle Kurven. Eine virale Idee steckt eben nicht<br />
nur einen anderen Menschen an sondern mehrere <strong>und</strong><br />
diese mehrere stecken – beim weiter erzählen, teilen oder<br />
"liken" jeweils wieder mehrere andere Menschen damit an.<br />
Und beim Nachdenken darüber wird weiter entwickelt <strong>und</strong><br />
kombiniert, ein ganz natürlicher Prozess. Wir alle kennen<br />
stille Post <strong>und</strong> wissen, dass am Ende <strong>of</strong>t etwas ganz<br />
anderes heraus kommt als das, was wir ursprünglich<br />
gemeint haben. Warum? Weil jeder Mensch beim weiter<br />
geben dem Gedanken seine eigene Welt, seine eigenen<br />
Erlebnisse <strong>und</strong> Erfahrungen hinzufügt <strong>und</strong> dadurch<br />
verändert. Der Wandel hat bereits stattgef<strong>und</strong>en.<br />
YOU MAY SAY, I'M A DREAMER, BUT I'M NOT THE ONLY ONE<br />
IMAGINE<br />
Wer etwas verändern will, sollte also träumen <strong>und</strong> darauf<br />
vertrauen, dass dieser Traum auch wahr werden könnte.<br />
Je spannender eine gedachte Vision ist, desto größer die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass sich bei deren exponentieller<br />
Verbreitung eine neue Vision oder gar eine neue Innovation<br />
ergibt. Das ist wohl ein Gr<strong>und</strong> dafür, warum manche<br />
Erfindungen unabhängig von mehreren Menschen zur<br />
gleichen Zeit entwickelt werden. Beispiele dafür gibt es in<br />
der Geschichte genug.<br />
Wer diese Gr<strong>und</strong>voraussetzungen für Innovation <strong>und</strong><br />
Evolution – also jene Innovationen, die sich im Zeitenlauf<br />
auch bewähren <strong>und</strong> deshalb von der „Natur“ angenommen<br />
werden – kennt, kann zurück zum Anfang <strong>und</strong> den Samen<br />
säen. Im guten Glauben, dass sich der Same dereinst zum<br />
ausgewachsenen Baum entwickelt <strong>und</strong> ein eigenes Habitat<br />
gründet. Eine Basis für das Leben von vielen anderen<br />
Lebewesen, von – bezeichnen wir es hier mal so – Natur.<br />
Die Natur ist nichts Statisches, sie ist einem ständigen<br />
Wandel unterworfen, nicht nur durch Wachstum <strong>und</strong><br />
Sterben, durch <strong>Jahre</strong>szeiten oder Klimawandel, durch<br />
Entropie <strong>und</strong> Evolution sondern auch durch lernen,<br />
hinzufügen <strong>und</strong> kombinieren. Auch die menschliche Natur<br />
ist den gleichen Veränderungen unterworfen. Wir sehen<br />
oder hören, fühlen oder schmecken <strong>und</strong> manchmal sind es<br />
auch einfach unsere Hormone, die zu einer Emotion<br />
führen, etwas, das uns – im wahrsten Sinne des Wortes –<br />
bewegt, aktiv zu werden. Und dabei aus einer Vision etwas<br />
Reales, Handfestes, einen echten Wandel bewirkt.<br />
Die folgenden Ideen, oder nennen wir sie ganz<br />
selbstbewusst Visionen, sind also nicht bloß Weiterentwicklungen<br />
oder Kombinationen aus bereits Erlebtem<br />
sondern können ebenso gut Morgen bereits Realität sein, je<br />
nachdem, welche Überzeugungskraft in ihnen steckt, ob<br />
viele Menschen sie als erstrebenswert erachten <strong>und</strong> weiter<br />
erzählen oder – verwirklichen. Und ganz nebenbei bewirken<br />
sie natürlich auch in der Person, die sie ausspricht,<br />
niederschreibt oder in den eigenen „sozialen Netzwerken“<br />
teilt, auch den Wunsch, diese Vision selbst umzusetzen.<br />
"There is only one thing that makes a dream impossible to<br />
achieve: the fear <strong>of</strong> failure", schreibt Coelho weiter - nur<br />
die Angst zu scheitern macht es unmöglich, einen Traum<br />
zu verwirklichen. Angesichts der Herausforderungen, vor<br />
denen wir nach Corona <strong>und</strong> mitten im Klimawandel stehen,<br />
sollten wir den Mut haben, unsere Träume von einer<br />
besseren Zukunft auch auszusprechen. Vielleicht werden<br />
sie viral <strong>und</strong> dann auch wirklich wahr.