Mitteilungen DMG 03 / 04 2005 - Deutsche Meteorologische ...
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wir<br />
Atmosphäre in Höhen über 50 km wegen der geringen<br />
Dichte nicht mehr im lokalen thermodynamischen<br />
Gleichgewicht befindet.<br />
Nach der Kaffeepause folgte dann zunächst eine<br />
Übersicht über das verfügbare Spektrum der Klimasystemmodelle<br />
durch Prof. Dr. Martin Claußen, bis<br />
September <strong>2005</strong> am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung<br />
und jetzt Nachfolger von Prof. Graßl.<br />
Dabei wurde der weite Bogen von einfachsten Energiebilanzmodellen<br />
über Modelle mittlerer Komplexität<br />
für lange Integrationszeiten bis zu den hochkomplexen<br />
gekoppelten Klimamodellen für die detaillierte<br />
Berechnung von Klimasystemszenarien gespannt. Dr.<br />
Peter Schlüssel berichtete über den Stand und das Potenzial<br />
des neuen Satelliteninstruments IASI (Infrared<br />
Atmospheric Sounding Interferometer), das in nächster<br />
Zeit an Bord des Europäischen Wettersatelliten Metop<br />
mit dem Ziel in eine polare Erdumlaufbahn gebracht<br />
werden soll, Temperatur- und Feuchtigkeitsprofile mit<br />
einer Genauigkeit von einem Grad und einer Auflösung<br />
von einem Kilometer zu messen. Schließlich gab Prof.<br />
Dr. Jürgen Fischer von der Freien Universität Berlin<br />
eine Übersicht über die eindrucksvollen Informationen<br />
aus den Daten des Instruments MERIS (MEdium Resolution<br />
Imaging Spectrometer) auf dem europäischen<br />
Fernerkundungssatelliten Envisat, das von Hartmut<br />
Graßl wesentlich mit angeregt wurde.<br />
Zum Abschluss des Vortragsprogrammes stellte Prof.<br />
Dr. Hans-Jürgen Schellnhuber vom Tyndall Institute in<br />
<strong>Mitteilungen</strong> <strong>03</strong>/ <strong>04</strong> <strong>2005</strong><br />
Norwich die Frage, ob die Rolle der Wissenschaft in<br />
der Politikberatung zum globalen Wandel nützlich,<br />
gefährlich oder einfach irrelevant sei. In einem sehr<br />
aufgeräumten Vortrag beleuchtete er mit eindrucksvollen<br />
Informationen und Bildern die gemeinsame<br />
Zeit mit Hartmut Graßl im WBGU, dem Wissenschaftlichen<br />
Beirat Globale Umwelt der Bundesregierung.<br />
Letztlich überwog doch die Überzeugung,<br />
dass diese Tätigkeit, neben einigen tatsächlich eher<br />
irrelevanten oder womöglich gar für die Sache gefährlichen<br />
Aktivitäten, für die deutsche Klima- und<br />
Umweltpolitik insgesamt sehr nützlich gewesen sein<br />
sollte.<br />
Abschließend bedankte sich Hartmut Graßl bei den<br />
Festrednern, seinen Mitarbeitern und allen Gästen für<br />
die Feier und leitete zum gemütlichen Beisammensein<br />
im Foyer des neuen ZMAW-Gebäudes über. Im<br />
Lauf des Abends nutzen viele Gäste die Gelegenheit<br />
zur Übergabe von Geburtstags- und Abschiedsgeschenken<br />
im Rahmen eines kleinen Unterhaltungsprogramms.<br />
Dr. Stephan Bakan vom Max-Planck-<br />
Institut für Meteorologie in Hamburg verband die<br />
Geschenkübergabe im Namen der Hamburger Mitarbeiter<br />
mit der Hoffnung, dass ihnen Prof. Graßl noch<br />
viele Jahre als wissenschaftlicher Förderer und Gesprächspartner<br />
erhalten bleiben möge und wünschte<br />
ihm weiter die Kraft und Ausdauer um als Berater<br />
und Strukturbildner in der wissenschaftlichen Landschaft<br />
noch lange aktiv zu sein.<br />
Martin Claußen tritt Nachfolge von Hartmut<br />
Graßl am Max-Planck-Institut für Meteorologie an<br />
Pressemitteilung des MPI Martin Claußen zuletzt Geschäftsführender Direktor<br />
am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)<br />
und Professor für Klimaphysik am Institut für Physik<br />
der Universität Potsdam hat zum 1. Oktober <strong>2005</strong> die<br />
Nachfolge von Direktor Prof. Dr. Hartmut Graßl in<br />
der Abteilung „Land im Erdsystem“ angetreten.<br />
Martin Claußen (Jg. 1955) forscht auf den Gebieten<br />
Klimamodellierung, Paläoklima und Meteorologie.<br />
Es ist ihm stets daran gelegen, den interdisziplinären<br />
wissenschaftlichen Fragestellungen im Zusammenhang<br />
mit der Entwicklung des Erdsystems mit breiter<br />
Sichtweise zu begegnen. Seine Forschungsarbeiten<br />
haben immer die integrativen Aspekte in der Erforschung<br />
der globalen Umweltveränderung herausge-<br />
© Norbert P. Noreiks<br />
hoben.