Mitteilungen DMG 03 / 04 2005 - Deutsche Meteorologische ...
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vor der Gründung, feststand. Der Buch-Plan war ursprünglich,<br />
zum 30-jährigen Jubiläum eine „History<br />
of the ECMWF“ herauszubringen. Aber ganz feinsinnig<br />
hatte der erste Direktor des ECMWF, Aksel Wiin-<br />
Nielsen, als er vom sich anbahnenden Werk Wind bekam<br />
(sic!), interveniert und darauf bestanden, dass es<br />
eine Story und keine History werden möge, denn es<br />
ist schlicht zu viel im Gange, als dass bereits die Zeit<br />
für Reflektionen gekommen sei.<br />
Aus seiner Innensicht und gestützt auf zahlreiche<br />
Befragungen breitet der Autor Austin Woods, auf<br />
Bruce Buckley, Edward J. Hopkins, Richard Whitaker:<br />
Wissen neu erleben. WETTER. BLV Buchverlag,<br />
<strong>2005</strong>. 3<strong>04</strong> S., ca 60 Farbabb., Schutzumschlag,<br />
24,90 €. ISSBN: 3-405-16815-5<br />
Marion Schnee<br />
Mit „Wetter“ legt der BLV jetzt auch in deutsch in<br />
der Reihe „Wissen neu erleben“ die populärwissenschaftliche<br />
Einführung in die Welt der Meteorologie<br />
von Bruce Buckley, Edward J. Hopkins und Richard<br />
Whitaker vor, für die Übersetzung aus dem Englischen<br />
stehen die Diplom-Meteorologen Christian<br />
Freuer, Dieter Marzoch und Walter Sönning.<br />
„Wetter“ ist auf den ersten Blick ein sehr schönes<br />
Buch, das zunächst einmal versucht, durch seine Bildgewalt<br />
zu beeindrucken. Die Bilder sind üppig, vielfältig,<br />
fast alle erdenklichen meteorologischen Phänomene<br />
werden illustriert – komplexere Vorgänge in<br />
Schaubildern symbolisiert. Dabei ist auch das Format<br />
für meinen Geschmack sehr ansprechend – mit seinem<br />
gerade noch handlichen ca. 23 cm mal 23 cm<br />
Bastardformat hat es gegenüber den üblichen großfor-<br />
medial<br />
rund 270 Seiten die Vorgeschichte, die Entwicklung, den<br />
momentanen Stand der Dinge und die Zukunftsprojektionen<br />
des ECMWF vor den Lesern aus. Dies geschieht nicht<br />
etwa à la Manière d’une Nabelschau sondern in sprachlich<br />
munterer und gut fasslicher Weise. Englisch sollten<br />
Sie freilich schon verstehen. Zudem informiert das Buch<br />
auf unterhaltsame Weise über so bedeutende Dinge wie<br />
Datenassimilation, Reanalyse, Ensemblevorhersagen oder<br />
Saisonvorhersagen, um nur einige der Themen zu nennen.<br />
Aber es sollte ja nur ein Buchhinweis und keine Besprechung<br />
werden ... neugierig?<br />
matigen Bildbänden auch Bettlektüre- bzw. Nachschlagewerksqualitäten,<br />
ohne dass ganz- oder doppelseitige<br />
Abbildungen dabei an Eindruck verlören.<br />
Das Buch wendet sich vornehmlich an den interessierten<br />
Laien, der gegebenenfalls bereit sein sollte, die<br />
ein oder andere Grundlage aus der Schulphysik noch<br />
einmal nachzulesen/zu recherchieren (z.B. ist die Corioliskraft<br />
sehr abrisshaft erklärt). Auch in manchen Bereichen<br />
der Meteorologie hätte sich der nicht vorgebildete<br />
Leser vielleicht etwas mehr didaktischen Aufwand<br />
gewünscht. Durch den strikt doppelseitigen Aufbau der<br />
einzelnen Kapitel in Unterthemen und die stark visuell<br />
akzentuierte Darbietung der einzelnen Sub-Themen,<br />
hatte ich auf den zweiten Blick mehrfach den Eindruck,<br />
dass Information oftmals auf die Textmenge einer Bildunterschrift<br />
reduziert, bzw. in ein Schaubild transferiert<br />
werden muss, nur um dem Konzept zu gehorchen.<br />
Darüber hinaus sorgt diese Doppelseiten-Struktur<br />
bisweilen dafür, dass die thematische Anbindung nicht<br />
immer optimal gelingt – so wird z.B. unter dem übergeordneten<br />
Thema „Der Wettermotor“ mehrfach der<br />
Luftdruck angesprochen, auf die drei Aspekte „Der<br />
Luftdruck“/„Hochs und Tiefs“/„Frontensysteme“ herunter<br />
gebrochen, ohne schlüssig miteinander zu verknüpfen,<br />
wie der große Energieausgleich zwischen<br />
Tropen und Polregion unser tägliches Wetter ausmacht.<br />
Der Bezug von globalen Verhältnissen auf regionales<br />
bzw. lokales Wetter wird ungenügend hergestellt.<br />
Auch die folgenden fünf Kapitel „Wetter in Aktion“,<br />
„Wetterextreme“, „Wetterbeobachtung“ „Das Globale<br />
Klima“ und „Klimaänderung“ schaffen es nicht, einen<br />
großen Bogen über die Meteorologie zu schlagen, auch<br />
wenn vielfältigste Themen wie ‚Himmels- und Wetterbeobachtung<br />
in der Geschichte’, ‚Meteorologie der<br />
Planeten des Sonnensystems’, ‚Wetterbeobachtung<br />
<strong>Mitteilungen</strong> <strong>03</strong>/<strong>04</strong> <strong>2005</strong><br />
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