Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
EINE NACHT IM AETTENBÜHL
Unsere Schicht beginnt offiziell um 21:10 Uhr.
Meistens sind wir aber schon früher da, um uns
über die Bewohner und spezielle Vorkommnisse
auf den neusten Stand zu bringen. Diese Informationen
entnehmen wir hauptsächlich unserem
«Nachtdienstbuch», worin wir jede Nacht das
Wichtigste notieren und auch aus den elektronischen
Pflegedokumentationen. In der Nacht arbeiten
wir zu zweit und sind für rund 65 Bewohner
zuständig. Es ist jeweils eine Fachperson und eine
Pflegemitarbeiterin anwesend. Die meisten Mitarbeiterinnen
in unserem Team arbeiten die ganze
Nachtschicht von 21:10–07:10 Uhr, wir haben aber
auch die Möglichkeit, eine Nachtschicht auf zwei
Mitarbeiterinnen aufzuteilen. Somit kann es vorkommen,
dass die Bewohner in der zweiten Nachthälfte
eine andere Mitarbeiterin sehen als in der
ersten Nachthälfte.
Unser Haus ist in drei Pflegegruppen aufgeteilt.
Die zwei Nachtdienst-Mitarbeiterinnen teilen sich
die Arbeit in den Pflegegruppen auf. Jede Mitarbeiterin
übernimmt 1 ½ Pflegegruppen. Jede von uns
hat ein Telefon bei sich. Darauf können wir sehen,
wenn ein Bewohner die Alarmuhr betätigt hat oder
auf die Kontaktmatte in seinem Zimmer getreten
ist. Über das Telefon können wir uns auch gegenseitig
erreichen oder extern telefonieren. Nachdem
wir uns aufgeteilt haben, beginnt die Fachperson
mit dem Verteilen der Nachtmedikamente. In dieser
Zeit müssen wir oft noch Bewohner ins Bett
oder auf die Toilette begleiten, bevor wir mit unserer
offiziellen ersten Runde beginnen können. Bei
den meisten Bewohnern führen wir pro Nacht drei
Kontrollrundgänge durch. Es gibt auch Bewohner,
die keine Kontrolle wünschen oder nur 1- bis 2-mal
pro Nacht. Bei diesen Rundgängen schauen wir, ob
alles in Ordnung ist, ob der Bewohner Schmerzen
oder Probleme beim Einschlafen hat, auf die Toilette
begleitet werden möchte oder einfach ein kurzes
Gespräch führen und eine gute Nacht wünschen
möchte. Viele Bewohner schätzen diesen kurzen
Besuch am Abend und sind sehr dankbar.
Um 21:10 Uhr beginnen wir mit dem Rapport. Auf
jeder Abteilung holen wir uns vom Spätdienst die
neusten Informationen zu den Bewohnern, z. B.
ausserordentliche Medikamentengabe, Verhaltensauffälligkeiten
oder Veränderungen des Gesundheitszustandes.
18
30. Ausgabe, November 2020 | AETTENBÜHLER HUUSZYTIG