Griaß di´Allgäu: Träume werden wahr
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Alpzitt Chalets | ALLGÄU TUT GUT<br />
Meist tickt für viele Menschen die Uhr des Lebens<br />
zu schnell. Im Chalet-Dorf in Burgberg scheint<br />
das anders zu sein. Dort entdeckt der Besucher<br />
eine eigene, eine beschauliche Welt, gelegen am<br />
Fuße des Burgberger Hörnles, dessen Gipfelkreuz an diesem Tag<br />
ein Sonnenstrahl aufleuchten lässt. Die Gesetze der Zeit scheinen<br />
hier dem strengen Takt des Alltags zu entfliehen. Neun hölzerne<br />
Hütten, die Chalets, versprühen den Charme des urigen Alplebens<br />
hoch oben in den Bergen. Nicht umsonst tauften ihre Begründer<br />
sie auf den Namen Alpzitt Chalets.<br />
Zitt, also Zeit, so viel steht für die Inhaber Albert und Sonja<br />
Gilb fest, wünsche sich jeder. Bleibt die entscheidende Frage:<br />
Wofür? Die Antwort findet sich meist im Alltag. Arbeit von morgens<br />
bis abends, kochen für die Kinder, Hausarbeit, Arztbesuche,<br />
diverse Fahrten als „Eltern-Taxi“ zum Reiten, Musikunterricht<br />
oder Fußballtraining. Abends fällt man geschafft ins Bett, um<br />
am nächsten Tag wieder wie ein Hamster im Rad zu rotieren.<br />
Ein überfüllter Terminkalender in einem getakteten Leben. Was<br />
fehlt, ist Zeit füreinander, miteinander und für sich selbst.<br />
Die Alpzitt Chalets sollen genau diesen Luxus bieten. Aber<br />
weshalb nicht in einem Hotel? „Im eigenen kleinen Haus kommen<br />
die Leute besser zur Ruhe“, ist die Einschätzung der dreifachen<br />
Mutter Sonja Gilb. Das Chalet diene als Rückzugsort, an<br />
dem man sich heimisch fühle, Zeit zum Sein habe. Gerade die<br />
natürlichen Materialien, wie das rustikale Altholz, erden.<br />
Wir fühlen dem Zauber der Chalets auf den Zahn und schauen<br />
uns ungestört im Urlaubsdorf um – erzählen kann man schließlich<br />
viel. Da ist ein Stauweiher, der Mühlweiher. Ein Schwan hält<br />
auf seinem Wasser ein Schläfchen, den Kopf im Gefieder vergraben<br />
und ohne zu bemerken, dass ein Strudel ihn sanft unablässig<br />
im Kreis dreht. Einst trieb jenes Wasser das Rad einer Mühle an.<br />
Später wurde aus der Mühle eine Sägemühle, die bis heute intakt,<br />
aber außer Betrieb ist und unter Denkmalschutz steht. Ein Stück<br />
Geschichte. Als Sägermeister und Schreinerin träumen Albert<br />
und Sonja Gilb davon, die historische Sägemühle zu erhalten und<br />
eine Schausäge daraus zu machen. Irgendwann.<br />
Es riecht nach Holz<br />
Im Innern des Chalets „Weißtanne“ riecht es intensiv nach Holz.<br />
Kein Wunder, denn die Berghütte scheint aus kaum einem anderen<br />
Material zu bestehen. Eine geschwungene Holztreppe führt<br />
in den ersten Stock, direkt ins offene Elternschlafzimmer mit Zirbenbett.<br />
Aufwachen mit Blick ins Dachgebälk. Wie damals auf<br />
der Alpe.<br />
Auch die steinernen Fliesen in Bad und Toilette fügen sich in<br />
das rustikale Bild vom Leben am Berg ein. Zwar entschieden<br />
sich die Gilbs für die Platten in Natursteinoptik primär aus visuellen<br />
Gründen. Aber der Stein erinnert auch an das Erz, das<br />
einst unweit von Burgberg am Grünten abgebaut wurde. Ein<br />
<strong>Griaß</strong> di’ Allgäu | 63