als PDF herunterladen - PINNWAND - Magazin

tiere
EiN “TiERiSCHES“ WUNDER!
Lucy, die Waschbären-
Ersatzmama
Schäferhündin lucy mit ”ihren” Waschbärenkindern
Charly, Franz und Gustav trinken
genüsslich an den Zitzen von Schäferhündin
Lucy. Die drei Racker sind
aber keine Schäferhundwelpen,
sondern junge Waschbären. Ein ungewohntes
Bild, dass alle Betrachter
sofort in Erstaunen versetzt.
Doch wie kam es dazu, dass eine
Schäferhündin drei kleine Waschbären
adoptiert? Die Mutter der drei
verwaisten Waschbärbabys wurde
vermutlich totgefahren.
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FAMILA
Hamburg
Irgendjemand hat die jungen Bären
dann am Straßenrand entdeckt und
der Familie Häubl von der Tiernothilfe
Schwalmstadt übergeben.
Mit Tieren kennt sich die Familie
bestens aus, aber Waschbärbabys -
das war nun doch etwas völlig
Neues! Wie zieht man drei junge
Waschbären auf? Wer übernimmt
die Rolle der Mutter? Während die
Familie fleißig am recherchieren
war, hat Lucy das Heft kurzerhand
in die Hand genommen. Lucy ist
die Schäferhündin der Familie. Sie
lebt seit Jahren mit verschiedensten
Tieren auf dem Hof der Familie
zusammen, hat aber selber nie
eigene Welpen bekommen.
Dann passierte das tierische
Wunder:
Lucy hat beim Anblick der
Waschbären so starke Muttergefühle
entwickelt, dass ihr
Körper plötzlich Milch produzierte
und sie die Waschbärbabys
säugen konnte! Sie hat die
Mutterrolle auf Anhieb perfekt
übernommen, mehrmals am
Tag wurden die Kleinen gesäugt,
geputzt und nach den
Mahlzeiten abgeleckt was die
Verdauung anregt. Unglaublich
aber wahr: Einige Tiermütter
sind anscheinend in der Lage
artfremde Kinder zu adoptieren.
Zumindest weibliche
Schäferhündinnen.
Nach einigen Wochen fraßen die
kleinen Waschbären Plätzchen,
Cornflakes, Joghurt und Obst in
jeglicher Form. Sie spielten munter
auf dem Reiterhof der Familie Häubl
mit den Schäferhunden, jagten die
Katzen und waren ständig zu irgendwelchen
Streichen aufgelegt.
Ihre natürliche Neugier brachte sie
in ungewöhnliche Situationen.
www.tbkmedia.de / Wolfgang Tscharnke
So kletterten sie immer wieder auf
das Dach der Familie Häubl und
brauchten laufend Hilfe, um wieder
runter zu kommen.
Franziska (10), die Tochter der
Häubl`s ging zusammen mit den
Waschbären im eigenen kleinen
Schwimmbad baden, was den
Bären sichtliches Vergnügen bereitete.
Alles was nicht Niet und Nagelfest
war, musste vor den kleinen
Waschbären in Sicherheit gebracht
werden. Es war eine anstrengende
Zeit - aber auch eine äußerst vergnügliche!
Bei einem Erkundungsausflug ist ein
Waschbär beim Nachbarn über den
Balkon geklettert und hat es sich
dort im Bett bequem gemacht. Die
Überraschung des Nachbarn war
sehr groß, als er den Kleinen als
Bettgenossen vorfand. Nach etwa
drei Monaten wurden die Waschbären
kastriert, bzw. sterilisiert und
kamen schließlich zu Menschen
mit Waschbär-Erfahrung oder in
Tierparks. Denn eines konnte auch
Schäferhündin Lucy nicht bewerkstelligen:
Den kleinen Bären beibringen,
wie man in der freien Natur
überlebt. Im Wald wären die Bären
wahrscheinlich hilflos verhungert. n
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