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Stahlmarkt 12/2020

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Handel & Service<br />

Deutschland<br />

Insgesamt hätten sich Auftragseingang<br />

und Umsatz um 21 beziehungsweise<br />

17 Prozent verringert.<br />

Chemieanlagenbau:<br />

Positive Entwicklung<br />

Die Anlagenbausparte<br />

»Plant Technology« konnte<br />

nach Unternehmensangaben<br />

ihren Umsatz nahezu<br />

auf dem Niveau des Vorjahres<br />

halten. Der Chemieanlagenbau<br />

entwickelte<br />

sich demnach deutlich positiv,<br />

während der Zementanlagenbau<br />

unter Vorjahr abgeschlossen<br />

habe. Die Bereiche Mining<br />

und Service hätten sich stabil entwickelt.<br />

Gegenüber dem durch Großaufträge<br />

im Mining- und Düngemittelgeschäft<br />

geprägten Vorjahr sei der<br />

Auftragseingang insbesondere durch<br />

die zurückhaltende Vergabe von<br />

Großprojekten um 41 Prozent zurückgegangen.<br />

Dennoch habe der<br />

Chemieanlagenbau ein steigendes<br />

Interesse nach Elektrolyseanlagen<br />

und -ausrüstung verzeichnet. Der<br />

Zementanlagenbau habe Aufträge in<br />

den USA sowie einer Anlage zur<br />

CO 2 -armen Zementproduktion in<br />

Kamerun gewonnen.<br />

Der Auftragseingang bei »Marine<br />

Systems« sei im Berichtsjahr auf Vorjahresniveau<br />

geblieben, während der<br />

Umsatz um 3 Prozent leicht zurückgegangen<br />

sei. Negativ habe sich dort ein<br />

temporär verlangsamter Fortschritt<br />

bei Projekten im Unterwasserbereich<br />

ausgewirkt, so thyssenkrupp.<br />

Bilanzstärkung durch<br />

Elevator-Verkauf<br />

»Das als nicht fortgeführte Aktivität<br />

ausgewiesene Aufzuggeschäft verzeichnete<br />

bis zur Entkonsolidierung<br />

zum 31. Juli <strong>2020</strong> einen Auftragseingang<br />

von 6,7 Milliarden Euro, der<br />

damit leicht unter dem vergleichbaren<br />

Vorjahreszeitraum lag«, teilt der<br />

Konzern mit. Während sich das Neuanlagen-<br />

und Servicegeschäft in den<br />

USA positiv entwickelt habe, habe<br />

»Wir befinden uns<br />

mitten im größten Restrukturierungsprozess<br />

und Stellenabbau<br />

in der Geschichte<br />

von thyssenkrupp.«<br />

Oliver Burkhard,<br />

Personalvorstand,<br />

thyssenkrupp AG<br />

»Elevator Technology« in<br />

Asien und Europa aufgrund<br />

der Corona-Pandemie<br />

Rückgänge verzeichnet.<br />

Für das Geschäftsjahr 2019/<strong>2020</strong><br />

weist thyssenkrupp eigenen Informationen<br />

zufolge (inklusive nicht fortgeführter<br />

Aktivitäten) einen Jahresüberschuss<br />

von 9,6 Milliarden Euro auf<br />

(Vorjahr: -260 Millionen Euro). Darin<br />

enthalten sei der erzielte Gewinn aus<br />

dem Verkauf des Aufzuggeschäfts von<br />

rund 15 Milliarden Euro.<br />

Multi Tracks: Kaufangebote<br />

werden geprüft<br />

Bezüglich des Segments »Multi<br />

Tracks« teilt der Industriekonzern mit,<br />

dass er für unterschiedliche Konstellationen<br />

im Anlagenbau und für das<br />

Edelstahlwerk im italienischen Terni<br />

(AST) indikative Angebote beziehungsweise<br />

eine Reihe von Interessensbekundungen<br />

erhalten habe.<br />

Diese würden derzeit<br />

eingehend geprüft. In<br />

den Bereichen Federn<br />

& Stabilisatoren und<br />

System Engineering<br />

»Die Herausforderungen<br />

beim Stahl lassen sich<br />

nicht allein mit Staatshilfen<br />

bewältigen.«<br />

Klaus Keysberg, Finanzvorstand,<br />

thyssenkrupp AG<br />

treibe der Industriekonzern die angestoßenen<br />

Restrukturierungen konsequent<br />

voran. Für Infrastructure werde<br />

derzeit ein Verkaufsprozess vorbereitet.<br />

Bei Grobblech steige die Wahrscheinlichkeit<br />

für die vereinbarte<br />

Schließung, da sich kein Interessent<br />

mehr im Bieterprozess befinde. Im<br />

Bereich Chemical Process Technologies<br />

(CPT) verzeichnet thyssenkrupp<br />

eigenen Angaben zufolge aktuell<br />

eine enorm gestiegene Nachfrage<br />

und zahlreiche Projektankündigungen.<br />

Die Einheit profitiere von der<br />

stark wachsenden Nachfrage nach<br />

Wasserstofftechnologien.<br />

Erwartung: Deutliche Verbesserung<br />

des Bereinigten EBIT<br />

Beim Umsatz für das laufende Geschäftsjahr<br />

<strong>2020</strong>/2021 rechnet der<br />

Vorstand in Abhängigkeit der Erholung<br />

des weltweiten Automobilmarktes<br />

mit einem Wachstum im niedrigen<br />

bis mittleren einstelligen Prozentbereich<br />

(Vorjahr: 28,9 Milliarden Euro).<br />

Vor diesem Hintergrund erwartet<br />

thyssenkrupp für das Bereinigte EBIT<br />

eine signifikante Verbesserung gegenüber<br />

dem Vorjahr auf einen Verlust<br />

im mittleren dreistelligen<br />

Millionen- Euro-Bereich (Vorjahr: pro<br />

forma -1,8 Milliarden Euro). »Bei<br />

deutlichen Fortschritten über alle Geschäfte<br />

wird das Segment Multi<br />

Tracks das Ergebnis mit einem Verlust<br />

im niedrigen bis mittleren<br />

dreistelligen Millionen-Euro-Bereich<br />

und Steel Europe<br />

mit einem negativen Betrag<br />

im niedrigen dreistelligen<br />

Millionen- Euro-Bereich belasten«,<br />

teilt thyssenkrupp mit.<br />

Trotz der »deutlichen operativen<br />

Verbesserungen« sowie<br />

dem Entfall der Wertberichtungen<br />

auf langfristige Vermögenswerte<br />

aus dem Vorjahr erwartet thyssenkrupp<br />

einen Jahresfehlbetrag von<br />

mehr als -1 Milliarde Euro.<br />

thyssenkrupp, phi<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

•<br />

14 <strong>12</strong> | <strong>2020</strong>

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