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Stahlmarkt 12/2020

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Handel & Service<br />

International<br />

Swiss Steel kämpft mit belasteten<br />

Umsatzmengen und Absatz<br />

Einzig in China verzeichnet Schweizer Stahlkonzern positives Wachstum<br />

Emmenbrücke. Für die Swiss Steel Group – ehemals Schmolz + Bickenbach – waren die Finanzzahlen<br />

im dritten Quartal sowohl von der saisonal tieferen Nachfrage in den Sommermonaten als<br />

auch den nach wie vor spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie gezeichnet. Während sich<br />

gegen Ende des dritten Quartals eine Erholung der Nachfrage abzeichnete, blieben Absatzmengen,<br />

Umsatz und bereinigtes EBITDA auf niedrigem Niveau.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Im dritten Quartal <strong>2020</strong> hat die<br />

Schweizer Unternehmensgruppe<br />

mit 332 Kilotonnen um 18 Prozent<br />

weniger Stahl abgesetzt als im Vorjahresquartal<br />

(Q3 2019: 405 Kilotonnen).<br />

Der Rückgang, so Swiss Steel,<br />

zeigt sich über alle Produktkategorien<br />

hinweg, wobei der Rückgang der<br />

Absatzmenge bei Qualitäts- und Edelbaustahl<br />

mit 19,8 Prozent am stärksten<br />

ausgefallen sei. Der Grund dafür<br />

sei die verzögerte Auswirkung der<br />

sich erholenden Nachfrage aus der<br />

Automobilindustrie auf das Absatzvolumen.<br />

Außerdem habe der Nachfragerückgang<br />

im Maschinen- und<br />

Anlagenbau auch im dritten Quartal<br />

<strong>2020</strong> angehalten.<br />

Anhaltend hoher Preisdruck<br />

Auch in den beiden Produktgruppen<br />

RSH-Stahl (rost-, säure-und hitzebeständiger<br />

Stahl) und Werkzeugstahl<br />

hat der Konzern geringere Mengen<br />

verkauft als im gleichen Quartal des<br />

Vorjahres, allerdings mit weniger<br />

starken Rückgängen von 13,9 beziehungsweise<br />

<strong>12</strong>,5 Prozent.<br />

Der durchschnittliche Verkaufspreis<br />

je Tonne Stahl lag im dritten Quartal<br />

<strong>2020</strong> bei 1 534,30 Euro, berichtet Swiss<br />

Steel – und damit um 7,3 Prozent tiefer<br />

als im Vorjahresquartal (Q3 2019:<br />

1 654,60 Euro je Tonne). Dies, obwohl<br />

sich die Preise für Schrott- und Legierungszuschläge<br />

leicht positiv entwickelt<br />

hätten. Der Rückgang sei auf<br />

den anhaltend hohen Preisdruck zurückzuführen,<br />

welcher sich insbesondere<br />

auf die Produktgruppe RSH-Stahl<br />

ausgewirkt habe.<br />

Umsatzeinbruch um knapp ein<br />

Viertel<br />

Die negative Preisentwicklung sowie<br />

die gesunkene Absatzmenge führten<br />

unter dem Strich zu einem Umsatz von<br />

509,4 Millionen Euro, der um knapp<br />

ein Viertel (24 Prozent) geringer sei als<br />

im Vorjahresquartal. Auch hier sei der<br />

Rückgang bei der Produktgruppe<br />

Qualitäts- und Edelbaustahl mit<br />

Die Corona-Pandemie hinterließ deutliche Spuren im Quartalsergebnis der Swiss<br />

Steel Group.<br />

27,5 Prozent am stärksten ausgefallen.<br />

Der Umsatz mit RSH-Stahl sei um<br />

21,3 Prozent, jener mit Werkzeugstahl<br />

um 19,9 Prozent gesunken.<br />

Geografisch betrachtet verzeichnete<br />

Swiss Steel einzig in China ein positives<br />

Wachstum von 10,6 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal. Das habe vor<br />

allem an der Erholung der chinesischen<br />

Automobilindustrie gelegen. In allen<br />

anderen Regionen der Welt musste indes<br />

ein nach eigenen Angaben<br />

»zweistelliger Umsatzrückgang« hingenommen<br />

werden.<br />

Automobil: Erholung erwartet<br />

Das um Einmaleffekte bereinigte<br />

operative Ergebnis (EBITDA) hingegen<br />

fiel mit minus 21,1 Millionen Euro<br />

weniger negativ aus als noch im Vorjahresquartal<br />

(Q3 2019: minus<br />

32,9 Millionen Euro). Die Einmal<br />

effekte beliefen sich auf 7,7 Millionen<br />

Euro und sind Konzernangaben zufolge<br />

auf Beratungsleistungen, Restrukturierungsmaßnahmen<br />

sowie<br />

die Beschaffung von Covid-19-Schutzmaterialien<br />

zurückzuführen.<br />

Der Fokus liege auch für das vierte<br />

Quartal <strong>2020</strong> »weiter auf der Optimierung<br />

der Liquidität sowie der Umsetzung<br />

des Transformationsprogramms«,<br />

heißt es bei Swiss Steel. Für<br />

den Bereich Automobil sei eine weitere<br />

Erholung zu erwarten. Im Maschinen-<br />

und Anlagenbau verzögere sich<br />

die Entwicklung jedoch.<br />

www.swiss-steel.com<br />

•<br />

20 <strong>12</strong> | <strong>2020</strong>

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