17. Februar 2019
- Mauern, Urnen und Münzen sollen sichtbar werden: Stadt Graz will alte Schätze heben - Heimwegtelefon ist Erfolgsstory - Unruhe auf den Grazer Bauernmärkten - Neue Rekorde für die Bibliotheken - Grazer gehen Fahrrad-Diebstähle vor - Parkplatz als „Chamäleon“ - Sportplatz für SMS Bruckner - 9. „Grazer“ Wirtschafts-Stammtisch - Neues Lifestyle-Magazin „der Insider“ präsentiert
- Mauern, Urnen und Münzen sollen sichtbar werden: Stadt Graz will alte Schätze heben
- Heimwegtelefon ist Erfolgsstory
- Unruhe auf den Grazer Bauernmärkten
- Neue Rekorde für die Bibliotheken
- Grazer gehen Fahrrad-Diebstähle vor
- Parkplatz als „Chamäleon“
- Sportplatz für SMS Bruckner
- 9. „Grazer“ Wirtschafts-Stammtisch
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10 graz<br />
www.grazer.at <strong>17.</strong> FEBRUAR <strong>2019</strong><br />
Fahrräder werden in Graz regelmäßig entwendet. Mobility Lab und ÖAMTC<br />
rufen jetzt auf, kreative Sicherungs-Vorschläge einzureichen.<br />
DER GRAZER<br />
Die Grazer gehen gegen<br />
die „Rad-losigkeit“ vor<br />
CLEVER. Ideen, wie man Fahrrad-Diebstähle<br />
verhindert, sind in einem Wettbewerb gefragt.<br />
Von Philipp Braunegger<br />
philipp.braunegger@grazer.at<br />
Raddiebstähle in Graz kommen<br />
alles andere als selten<br />
vor – allein 2017 wurden<br />
2050 Raddiebstähle angezeigt,<br />
mehr als fünf pro Tag! Stets Thema<br />
daher: Wie kann man sein<br />
Rad vor Entwendung schützen?<br />
Hier haken nun das Grazer Mobility<br />
Lab in Kooperation mit<br />
dem ÖAMTC ein: „Wir rufen<br />
die Fahrrad-Diebstahlschutz-<br />
Challenge aus! Dazu rufen wir<br />
kreative, innovativ denkende<br />
Grazer bzw. Steirer auf, wie man<br />
sein Rad am besten schützen<br />
kann, sprich wie man ressourcen-<br />
und kostenschonend bzw.<br />
auch aus sicherheitstechnischer<br />
Sicht aktiv werden kann“, erklärt<br />
Gosia Stawecka vom Stadtlabor<br />
Graz. Gefragt sind Lösungen, die<br />
sowohl beim Abstellen im Keller<br />
als auch im öffentlichen Raum<br />
umsetzbar sind, auch Spezialisierung<br />
auf einen bestimmten<br />
Typ (E-Bike bis Rennrad) von<br />
Fahrrad sind möglich sowie die<br />
Sicherung, die sich besonders<br />
an Pedalen oder Reifen orientiert.<br />
„Wir sind da wirklich für alles<br />
offen. Einreichungen können<br />
auch von Gruppen oder Betrieben<br />
kommen“, so Stawecka.<br />
Und die ersten Ideen wurden<br />
auf ideas.mobility-lab.at bereits<br />
eingereicht! Von einer speziellen<br />
Lackierung, die nicht abkratzbar<br />
ist, oder von aufgelöteten individuellen<br />
Erkennungselementen,<br />
die stets identifizierbar bleiben,<br />
ist hier genauso die Rede wie<br />
von einer steuerbaren Ortungs-<br />
App, die es dem Diebstahlopfer<br />
bzw. der Polizei ermöglicht, das<br />
gestohlene Rad zu finden. Auch<br />
gefragt: die Installierung einer<br />
gewissen Anzahl an „Fahrrad-<br />
Tiefgaragen“ wie jene im niederländischen<br />
Utrecht, die zum<br />
Erfolgsmodell wurden. Oder:<br />
ein Sensor, der am Radschloss<br />
montiert ist und wie eine Sirene<br />
losheult, wenn sich jemand daran<br />
zu schaffen macht.<br />
Als „Zuckerln“ gibt’s unter<br />
anderem Öffi-Jahreskarten der<br />
Holding zu gewinnen. „Bis <strong>17.</strong><br />
März können Ideen eingereicht<br />
werden. Dann wird eine Jury<br />
mit Vertretern der Holding, der<br />
ARGUS-Radlobby und der FH<br />
Joanneum/Design die drei besten<br />
Ideen begutachten. Die Siegeridee<br />
wird dann prototypisch<br />
umgesetzt.“<br />
Einmal verwandeln sich die Stellplätze in Behindertenparkplätze (siehe<br />
Bild links), dann wieder in eine ganz normale Ladezone. BERND CAGRAN (2)<br />
Novität: Ein Parkplatz<br />
als „Chamäleon“<br />
PILOTPROJEKT. Parkplatz für Menschen mit Behinderung<br />
oder Ladezone. Neue Tafel kann beides.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Die immer knapper werdenden<br />
Parkplatzressourcen<br />
in der Stadt zwingen zu<br />
kreativen Lösungen. Derzeit läuft<br />
ein Pilotprojekt mit viel Potenzial,<br />
das durchaus zu einer Fixeinrichtung<br />
werden könnte. Die Rede ist<br />
vom ersten dynamischen Stellplatz,<br />
der in der Grazer Landhausgasse<br />
je nach Bedarf zu einem<br />
Parkplatz für die Autos von Menschen<br />
mit Behinderung oder zur<br />
Ladezone werden kann. Das Referat<br />
Verkehrssteuerung und Straßenbeleuchtung<br />
des städtischen<br />
Straßenamtes hat das Projekt mit<br />
der Firma Siemens vorbereitet.<br />
Zutaten sind eine herkömmliche<br />
Parkzonen-Tafel und ein<br />
digitales Zusatzdisplay, das in<br />
Österreich erstmals zum Einsatz<br />
kommt. Dieses mit Solarzellen betriebene<br />
E-Ink-Display erhält die<br />
angezeigten Daten über ein verschlüsseltes<br />
Funknetzwerk und<br />
zeigt bedarfsorientiert an, ob der<br />
betreffende Stellplatz gerade für<br />
eine Ladetätigkeit oder aber eben<br />
als Behindertenparkplatz zur Verfügung<br />
steht.<br />
Die Belegung dieses Parkplat-<br />
zes und der benachbarten Stellplätze,<br />
von denen zwei als fixe<br />
Behindertenparkplätze und die<br />
restlichen fix als Ladezone gewidmet<br />
sind, wird in der Landhausgasse<br />
durch eine 3D-Kamera beobachtet.<br />
Diese rechnet die freien<br />
Flächen aus und gibt sie als zur<br />
Verfügung stehende oder belegte<br />
Stellplätze an den Verkehrsrechner<br />
weiter.<br />
Hohe Erwartungen<br />
Wichtig für den Datenschutz: Die<br />
Kamera erstellt keine „Bilder im<br />
klassischen Sinn“, sondern erkennt<br />
nur Veränderungen von<br />
Pixeln.<br />
Die Erwartungen von Politik<br />
und Projektverantwortlichen<br />
sind hoch: Für Bürgermeister<br />
Siegfried Nagl ist der dynamische<br />
Stellplatz der nächste<br />
Puzzleteil im Bemühen um eine<br />
lebenswerte Stadt. Verkehrsstadträtin<br />
Elke Kahr unterstreicht die<br />
führende Rolle der Stadt bei der<br />
Erprobung neuer Verkehrstechnologien.<br />
Straßenamts-Referatsleiter<br />
Bernd Cagran-Hohl ist<br />
überzeugt, dass durch die neue<br />
Stellplatz-Technologie der knappe<br />
Straßenraum in Graz effizienter<br />
genutzt werden kann.