11.01.2021 Aufrufe

15. März 2020

- Landeshauptmann und Bürgermeister zum Coronavirus: Keine Panik, wir müssen nur zusammenhalten - Geriatrische Gesundheitszentren: „So wenig Leute am Gelände wie noch nie“ - Gesundheitstelefon 1450: Ressourcen wurden massiv aufgestockt, Geduld braucht‘s dennoch - Um Hochrisikogruppen zu schützen: Neues Projekt „Zusammenhalt Graz“

- Landeshauptmann und Bürgermeister zum Coronavirus: Keine Panik, wir müssen nur zusammenhalten
- Geriatrische Gesundheitszentren: „So wenig Leute am Gelände wie noch nie“
- Gesundheitstelefon 1450: Ressourcen wurden massiv aufgestockt, Geduld braucht‘s dennoch
- Um Hochrisikogruppen zu schützen: Neues Projekt „Zusammenhalt Graz“

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 graz<br />

www.grazer.at <strong>15.</strong> MÄRZ <strong>2020</strong><br />

K O M M E N T A R<br />

von<br />

Vojo<br />

Radkovic<br />

✏ vojo.radkovic@grazer.at<br />

„My Corona“<br />

oder wie Oldies<br />

Virus vertreiben<br />

I<br />

ch weiß nicht, warum,<br />

aber wenn ich das von<br />

mir als „Unwort des<br />

Jahres <strong>2020</strong>“ nominierte Corona<br />

höre, krampft sich in mir alles<br />

zusammen. Was habe ich in all<br />

meinen vielen Jahren schon an<br />

kleinen und großen Krisen<br />

überlebt. Immer war da<br />

irgendwo ein Schutzengel, um zu<br />

helfen. Und jetzt das. Plötzlich<br />

erfasst ein Virus die ganze Welt,<br />

schleichend, nicht sichtbar oder<br />

spürbar. Ein heimtückischer<br />

Feind und er bevorzugt ältere<br />

Menschen, womöglichst mit<br />

Vorerkrankungen, da wütet das<br />

Virus besonders arg. Manche<br />

nennen schon über 60-Jährige<br />

als Hochrisikofall, andere<br />

meinen, 80- bis 90-Jährige sind<br />

Todeskandidaten. Nun, das erste<br />

österreichische Opfer war noch<br />

keine 70. Für mich ist da vieles<br />

verstörend. Plötzlich finde ich<br />

mich selbst in einer Risikogruppe<br />

und muss erkennen, wie fragil<br />

und leicht zerstörbar der Mensch<br />

ist. Ältere Menschen haben<br />

zudem auch meist ein geschädigtes<br />

oder fast nicht mehr aktives<br />

Immunsystem. Hand aufs Herz,<br />

wer von uns ist frei von Vorerkrankungen?<br />

Ich hoffe, es gelingt mit<br />

den getroffenen Maßnahmen,<br />

Zustände wie in Italien zu mildern.<br />

Es gab einen Hit der Band The<br />

Knack: „My Sharona“, ich habe jetzt<br />

ständig diese Melodie und „My<br />

Corona“ im Kopf. Hallo Oldies,<br />

kämpfen wir gegen Corona an,<br />

halten wir uns an die Schutzmaßnahmen<br />

und hoffen wir darauf,<br />

dass zurzeit sehr viele Schutz engerl<br />

unterwegs sind.<br />

Geriatrische Gesundheitszentren:<br />

„So wenig<br />

Leute am<br />

Gelände<br />

wie noch nie“<br />

NICHT BESUCHEN. In den<br />

fünf Grazer Gesundheitszentren<br />

gibt es nahezu<br />

keine Besucher mehr. Das<br />

bewahrt die älteren Menschen<br />

vor dem Coronavirus.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Auch die älteren Menschen<br />

in Graz sind in großer Sorge.<br />

Wenn man manche<br />

Berichte im Fernsehen oder Netz<br />

konsumiert, denkt man als über<br />

70-Jähriger, eine Ansteckung mit<br />

dem Coronavirus wäre das sichere<br />

Todesurteil.<br />

Ist es nicht und soll es auch<br />

nicht sein. Da die ältere Generation<br />

aber, falls Vorerkrankungen<br />

vorliegen, zur Hochrisikogruppe<br />

gehört, wird von vielen Seiten versucht,<br />

die älteren Menschen vor<br />

einer Ansteckung zu schützen.<br />

Gerd Hartinger, Geschäftsführer<br />

der Geriatrischen Gesundheitszentren<br />

(GGZ): „Unsere älteren<br />

Bewohner und Patienten sind<br />

zwar nicht in Panik, aber natürlich<br />

in Sorge. Ältere Menschen haben<br />

meist Vorerkrankungen, vor<br />

allem jene, die in unseren fünf<br />

Standorten schon Pflegefälle sind.<br />

Wir haben daher ein Besuchsverbot<br />

verhängt, ausgenommen<br />

davon sind Hospizfälle. Das soll<br />

verhindern, dass durch die vielen<br />

Kontakte das Virus auch bei<br />

uns Einzug halten kann. Unsere<br />

Mitarbeiter gehen da sehr engagiert<br />

und sorgfältig mit den Leuten<br />

um, die Stimmung ist gefasst,<br />

aber nicht hoffnungslos. Wir sind<br />

gerade dabei, die technischen Voraussetzungen<br />

zu schaffen, dass<br />

unsere Bewohner und Patienten<br />

mit ihren Angehörigen sozusagen<br />

in einer Videokonferenz sich<br />

sehen und miteinander reden<br />

können. Wir haben das Besuchsverbot<br />

schon Ende letzter Woche<br />

verfügt, und wenn ich so aus meinem<br />

Fenster schaue, dann muss<br />

ich sagen, so wenig Menschen auf<br />

unserem Gelände habe ich schon<br />

seit 30 Jahren nicht mehr gesehen.<br />

Wir werden das Besucherverbot<br />

natürlich am Eingang kontrollieren.“<br />

Der Grazer Seniorenbundobmann<br />

und Bundesrat Ernest<br />

Schwindsackl rät, kühlen Kopf zu<br />

In den Gesundheitszentren<br />

der Stadt Graz hat Gerd<br />

Hartinger (kl. Foto) ein<br />

rigoroses Besuchsverbot<br />

verhängt.<br />

FURGLER, KK<br />

bewahren und alle immer wieder<br />

genannten Hygienemaßnahmen<br />

besonders zu befolgen.<br />

Auch Schwindsackl ist dafür,<br />

dass man soziale Kontakte so gut<br />

wie nur möglich meidet. Der Seniorenbund<br />

hat bis auf weiteres alle<br />

Veranstaltungen abgesagt.<br />

Schwindsackl: „Es ist die Aufgabe<br />

der Senioren, als besonders<br />

gefährdete Gruppe mit gutem Beispiel<br />

voranzugehen. In Ausnahmesituationen<br />

wie dieser müssen<br />

wir gemeinsam füreinander Verantwortung<br />

tragen.“<br />

Schwindsackl rät den Senioren,<br />

keine Besucher in Seniorenheimen<br />

oder Krankenhäusern<br />

zu empfangen und auch keine<br />

Besuche dorthin vorzunehmen.<br />

Einkäufe sollte man entweder<br />

durch Nachbarschaftshilfe erledigen<br />

lassen oder Zustellung vor<br />

die Haustüre veranlassen. Und,<br />

das kann man gar nicht gebetsmühlenartig<br />

oft genug vortragen:<br />

Hände waschen, Hände waschen,<br />

Hände waschen. Schwindsackl:<br />

„Ich weiß, dass die Besorgnis bei<br />

älteren Menschen groß ist, vielleicht<br />

lässt sich diese tiefgehende<br />

Krise aber bei Einhalt aller Schutzmaßnahmen<br />

besser überstehen.“<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich<br />

| ASSISTENZ: Jasmin Strobl (664/80 666 6695) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp<br />

Braunegger (0664/80 666 6600), Svjetlana Wisiak, CvD (0664/80 666 6491), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/2540976), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10<br />

DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895), Thomas Maier (0664/80<br />

666 6690), Egbert Triebl (0664/80 66 66 892) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | HERSTELLUNG: Medienfabrik Graz | VERTEILUNG: redmail Logistik und Zustellservice GmbH (05/1795-0) |<br />

AUFLAGE: 45.000 | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!