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Ausgabe 04-2020

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Anwenderberichte<br />

Mitarbeiter über die Schächte ein- und ausfahren konnten.<br />

Daneben waren sie ständig mit einer Seilsicherung verbunden.<br />

In nur 12 Tagen konnte der 125 Meter lange Kanal<br />

mittels der SWP-Wickelrohrverfahrens saniert werden.<br />

„Wir sind stolz, dass wir die herausfordernde Baustelle in so<br />

kurzer Zeit abschließen konnten“, freut sich Stefan Stork.<br />

Unter strengen Auflagen übernahm die Geiger Kanaltechnik die Kanalsanierung im Naturschutzgebiet im kleinen Lautertal.<br />

Kanalsanierung 2Qtw-Sammler im Bereich Lautertal<br />

Ein Projekt mit Anspruch – raffiniert saniert!<br />

Westlich von Ulm liegt das idyllisch gelegene „Kleine Lautertal“<br />

auf der Gemarkung der Stadt Blaustein. Hier findet man<br />

Wälder, Bäche und unter Artenschutz stehende Tiere. Ein Labyrinth<br />

an unbefestigten Wegen und Forststraßen. Auch der<br />

2Qtw-Sammler (ein DN 400 Kanal) verläuft mitten durch dieses<br />

Naturschutzgebiet zwischen Bermaringen und Herrlingen.<br />

Der Kanal in der Wasserschutzzone II, mit einer Länge von fast<br />

vier Kilometer, stellte sich nach einer Inspektion als undicht<br />

heraus. Um die Natur und die Gesundheit der Menschen nicht<br />

zu gefährden, bestand höchster Handlungsbedarf. Bei einer<br />

weiteren Überprüfung der angrenzenden Trinkwasserbrunnen,<br />

wurden bereits schädliche Keime festgestellt.<br />

Das Bauamt Blaustein, vertreten durch die Stadtbaumeisterin<br />

Frau Pianezzola und dem Projektleiter Herr Borcherding, vergab<br />

infolgedessen den Auftrag für das Projekt.<br />

Die Projektplanung wurde an das Ingenieurbüro Wassermüller<br />

Ulm übergeben. Die Spezialisten aus der Abteilung<br />

Kanalsanierung, Herr Brehm und Herr Skatula, mussten bei<br />

der Planung immer die Anforderungen von Umwelt-, Naturund<br />

Arbeitsschutz berücksichtigen und eine besonders umweltschonende<br />

und nachhaltige Sanierungsvariante wählen.<br />

In einer längeren Planungsphase in enger Abstimmung des<br />

Landschaftsarchitekten Anton Ruf vom IB WM Ulm mit dem<br />

Landratsamt Alb-Donau-Kreis mussten alle Ansprüche eingearbeitet,<br />

technische Lösungen gefunden werden und dies alles<br />

für einen Baubereich der als äußerst sensibel eingestuft ist.<br />

Für dieses Projekt waren die Anforderungen hoch gesetzt. Ein<br />

System, dass langlebig, robust, im Wasserschutzgebiet II einsetzbar<br />

ist und möglichst umweltschonend eingebaut werden<br />

kann, den Wasserfluss nicht nachteilig verändert und die Statik<br />

verbessert. Ziel war es, die Altrohre zu renovieren und hierbei<br />

möglichst wirtschaftlich vorzugehen.<br />

Die Lösung war das Close-Fit-Verfahren das sich eng am Altrohr<br />

anlegt. Das werkseitig gefertigte Material (Polyethylen) wird<br />

einbaufertig auf Trommeln zur Baustelle geliefert. Das Material<br />

wird werkseitig rund gefertigt und unmittelbar am Maschinenende<br />

zu einem „U“ eingedrückt. Diese U-Form ist im Umfang<br />

deutlich kleiner als das runde Rohr. Es ist besonders abriebfest<br />

und damit äußerst langlebig. PE Rohre werden auch bei<br />

Trinkwasserleitungen eingesetzt, da sie die besten Eigenschaften<br />

hierfür aufzeigen und grabenlos eingebracht werden können.<br />

Somit muss kein großer Eingriff in die Natur vorgenommen<br />

werden, auf den Einsatz eines Baggers kann verzichtet werden.<br />

Nachdem der Kanal teilweise im Gelände liegt, wurde eine<br />

Baustraße und verschiedene Tiefbauarbeiten ausgeschrieben.<br />

Sämtliche Forstwege, private Wiesen und Felder müssen nach<br />

der Sanierung wieder in den ursprünglichen Zustand hergestellt<br />

werden. Verschiedene Bachläufe führen dazu, dass es<br />

Sanierungsabschnitte gibt, die auf einer Insel liegen. Hier wird<br />

der Zugang über eine Behelfsbrücke geschaffen.<br />

Die Ausschreibung wurde durch einen Teilnehmerwettbewerb<br />

veröffentlicht. Interessierte Firmen konnten sich bewerben,<br />

um nach Wertung durch den Auftraggeber, eine Einladung<br />

zur beschränkten Ausschreibung zu erhalten. Interessierte Firmen,<br />

die sich bewerben möchten, geben Auskunft über Ihre<br />

Leistungsfähigkeit, Referenzen über vergleichbare Projekte,<br />

Zertifizierungen wie Arbeitsschutz, Qualitätssicherung, Schulungen<br />

sowie das Port Folio des Bieters sind hier aussagefähige<br />

Grundlagen, um einen geeigneten Bieterkreis zu finden.<br />

Am 10. März <strong>2020</strong> wurde der Firma Geiger Kanaltechnik<br />

GmbH & Co. KG, Niederlassung Kempten der Auftrag erteilt.<br />

Es handelt sich hierbei um ein spezialisiertes Fachunternehmen,<br />

zugehörig der Geiger Unternehmensgruppe, das sämtliche<br />

Arbeiten mit eigenen Geräten und Mitarbeitern ausführt.<br />

Die Örtlichkeiten wurden nach Auftragserteilung vom Niederlassungsleiter<br />

und Kalkulator Thomas Keller mit dem Projektleiter<br />

Anton Boxler besichtigt. Hierbei wurden sinnvolle und<br />

wirtschaftliche Lösungen eingebracht. Ganz nach dem Geiger<br />

Motto „raffiniert saniert“.<br />

64 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2020</strong>

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