März 2021 - coolibri
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MUSEEN<br />
Kurz vordem zweitenLockdown: Eröffnungder Ausstellung „Faţadă/Fassade“, HMKV im DortmunderU.<br />
Foto: China Hopson<br />
Es geht an die Substanz<br />
Wiehaben dieMuseumsleitenden diese beispiellose Situation deszweiten Lockdowns bisher erfahren undwie planen sie für das<br />
laufendeAusstellungsjahre<strong>2021</strong>? StefanieRoennekehat Anfang Februar mitsechs Direktor*innen ausder Region gesprochen.<br />
DieMuseenbleiben zu –bis eine stabile7-Tage-Inzidenz von35erreicht<br />
ist[Stand: 11.02.]. Undsomit wartenzahlreiche Ausstellungen weiterhin<br />
aufihreBesucher*innen.Einige davonwarenbishernur kurzzeitig für die<br />
Öffentlichkeit unterstrengenAuflagen zugänglich,anderekonnten überhauptnochnicht<br />
besuchtwerden. Es wird bereitsvon den‚verlorenen Ausstellungen‘<br />
gesprochen.<br />
„Uns allen blutet dasHerz“,sagtDr. Inke Arns,Direktorin am Dortmunder<br />
Hartware MedienKunstVerein(HMKV), diedamitauch aufdie intensiven<br />
Vorbereitungen verweist:„In jede Ausstellung fließtvielArbeithinein, aber<br />
speziell beider Ausstellung‚Faţadă/Fassade‘ zurRoma-Baukultur hatein<br />
Team aus derRoma-Community in derDortmunderNordstadt nichtnur<br />
Hausmodelleaufgebaut,sondern auch über Wochen denEingangsbereich<br />
desHMKV komplett neugestaltet“. Sieunterstreicht diesoziale Dimension:„Das<br />
Projektsolltezudem einSprungüberdie Gleise darstellen,weil<br />
doch wenigerLeute in dieNordstadt gehen, wo einHaus in derSchleswigerStraßeimRoma-Baustilumgestaltet<br />
wurde.“<br />
SindamHMKVmit derlaufendenund kommendenAusstellung zumindest<br />
keinelangwierigen undaufwendigen Leihgabenverknüpft, lebenviele<br />
Schauenvon bedeutendenLeihgaben,für diesonst weit gereistwerden<br />
müsste. Kunstpalast-Direktor Felix Krämer fasstdas fürdie Ausstellung<br />
„Caspar DavidFriedrich unddie DüsseldorferRomantiker“,inder Leihgabenunter<br />
anderemaus demMusée du Louvre Paris zu sehensind, wie<br />
folgtzusammen: „Die Caspar-David-Friedrich-Ausstellungist diegrößte<br />
seit Jahren. Normalerweiseist so eine Ausstellungein Publikumsrenner<br />
40<br />
mitvermutlichmehrals 100000 Besucher*innen.Sie hatteeineVorbereitungszeitvon<br />
drei Jahren.Das heißt, dass wir vordreiJahrenangefangen<br />
haben, über Leihgabenzuverhandelnund unsFragengestellthaben zu<br />
Konzeptund welche Werkegezeigtwerdenkönnen.“ Auch PeterGorschlüter,<br />
Direktor am Museum Folkwang,unterstreicht denlangwierigenArbeitsvorgang:„In<br />
diesem komplexen Prozess steckennicht nurLeihgeber<br />
dahinter,sondern auch Kooperationspartner,andereAusstellungsstationenoderWerkzusagen.“<br />
In Essenkonntedie Keith-Haring-Ausstellung<br />
zwar vomFrühjahr in denSpätsommer2020verschobenwerden, dennoch<br />
gabeshierimNovemberkeine Möglichkeiten zurVerlängerung.<br />
„Aufgrund vonzweiLockdowns haben wir in diesem Jahr kaum Flexibilität.Außerdemfeiernwir<br />
im nächstenJahr unser100-jährigesJubiläum,<br />
für daswir groß planen“, sagt PeterGorschlüter.„DieTerminesindlängst<br />
festgelegt.Wir bauendaher alles so auf, wiewir es ursprünglich geplant<br />
haben.“ Das heißt: DieKippenberger-Ausstellung, dieam7.Februar eröffnethätte,steht.<br />
In derLUDWIGGALERIE Oberhausen kann „Art aboutShoes“, aufgrund von<br />
technischenArbeitenimMuseumnur biszum geplantenTermin gezeigt<br />
werden.„DieSituationist also wirklichschrecklich.Wir vermissenunsere<br />
Besucher*innen“, sagt Direktorin Dr.ChristineVogtund hofftauf eine baldige<br />
Öffnung: „Dannhätte dieAusstellungnochetwas Laufzeit.Wir werdenjedochdie<br />
Ausstellung zu OtfriedPreußlerimHerbst2022nochmal<br />
zeigen.Die Ausstellung mussteletztes Jahr nach nursechs Wochen wiederschließen.Hierbesteht<br />
dieMöglichkeit zur Wiederholung, aber dasist<br />
natürlichnicht immermöglich.“
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