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FOOD<br />

Trendgetränk<br />

Filterkaffee<br />

Der gute alte Filterkaffee<br />

erlebt gerade ein<br />

Revival. Warum das so ist,<br />

erklärt Liri Rama<br />

von der Zürcher Rösterei<br />

Black and Blaze.<br />

Text: Christina Hubbeling Fotos: Rommel Felder<br />

«In der Nase grüne Tomaten, rote Beeren und ein betörendes<br />

Aroma nach Marzipan. Auf der Zunge eine<br />

angenehme Süsse und wohldosierte Bitternoten»,<br />

stellt Liri Rama fest, während er die aus dem Filter<br />

emporsteigenden Düfte mit der Hand Richtung Nase<br />

wedelt. Nein, wir befinden uns nicht bei einer Weindegustation,<br />

auch wenn es die Beschreibung des Getränks<br />

vermuten liesse. Liri Rama, Kaffeeröster von<br />

Black and Blaze, ist gerade dabei, im Jelmoli FOOD<br />

MARKET Filterkaffee aufzubrühen. Black and Blaze<br />

ist eine im Jahr 2010 gegründete Rösterei auf der<br />

Forch bei Zürich und bekannt für ihre Blends sowie<br />

sortenreinen Kaffees.<br />

Kaffee enthält über 1000 Geschmacksnoten<br />

Doch was ist am Filterkaffee so speziell, dass er derzeit<br />

einen Boom erlebt? «Filterkaffee ist etwas für<br />

alle Menschen, insbesondere für jene, die sich für<br />

Sensorik interessieren und gern mit Geschmack und<br />

Aromen auseinandersetzen», erklärt Liri Rama. Kaffee<br />

enthält über 1000 Geschmacksnoten, und es werden<br />

ständig neue entdeckt. Das Brühen mit dem Filtersystem<br />

ermöglicht es, dass sich eine grosse<br />

Vielfalt an Aromen freisetzen kann. Die Handhabung<br />

ist unkompliziert und geht schneller, als man denkt.<br />

Nämlich exakt 2 Minuten und 35 Sekunden (das Wasserkochen<br />

nicht einberechnet). Man benötigt lediglich<br />

einen trichterförmigen Filterträger aus beispielsweise<br />

Keramik, einen Papierfilter sowie eine (Glas-)<br />

Kanne. Sämtliches Zubehör findet man in der Kaffeewelt<br />

im Jelmoli FOOD MARKET.<br />

Ein Perfektionist am Werk<br />

Wie viel Kaffeepulver im Verhältnis zum Wasser gebraucht<br />

wird, variiert je nach Kaffeesorte und -röstung.<br />

Die Faustregel lautet: Für 500 ml Wasser benötigt<br />

man 4–5 EL Kaffeepulver, was 18–25 Gramm<br />

entspricht. Wichtig ist, dass das Wasser nach dem<br />

Kochen nicht sofort über den Kaffee gegossen, sondern<br />

1–2 Minuten stehen gelassen wird, um sich einige<br />

Grade abzukühlen. «95 Grad heisses Wasser ist ideal»,<br />

erklärt Liri Rama. «Würde man es siedend heiss über<br />

den Kaffee giessen, würden sich unerwünschte Bitternoten<br />

bilden.» Wichtig ist zudem, dass der Filter vor<br />

dem Einsatz mit Wasser gewaschen wird, aus hygienischen<br />

Gründen und um Geschmacksbeeinträchtigungen<br />

zu vermeiden.<br />

Liri Rama überlässt nichts dem Zufall: Er arbeitet mit<br />

Waage, Litermass und Stoppuhr. Diese kommt dann<br />

zum Einsatz, wenn er in einem ersten Durchgang exakt<br />

150 ml heisses Wasser spiralförmig über das Kaffeepulver<br />

aus den Arabicabohnen-Varietäten Caturra,<br />

Bourbon und Catui giesst. Maximal 40 Sekunden darf<br />

dieser Schritt, das sogenannte Blooming, in Anspruch<br />

nehmen. Dann folgt der Nasentest – der Moment, der<br />

einen an die Weindegustation erinnert. Rama ist zufrieden<br />

mit dem Ergebnis – «wären die grünen Tomaten<br />

nicht herausgestochen, hätte ich etwas falsch gemacht»<br />

– und giesst die übrigen 350 ml heisses Wasser<br />

in den Filter. Langsam tröpfelt das hocharomatische Getränk<br />

in die Glaskanne. Wir trinken den Kaffee pur. Alles<br />

andere wäre schade um seinen komplexen Geschmack.<br />

Schritt für Schritt<br />

zum Filterkaffee<br />

JELMOLI 95

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