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Info-DIREKT Ausgabe 36-37 "Widerstand"

Info-DIREKT-Ausgabe zum Schwerpunkt "Widerstand" mit zahlreichen Hintergrundinfos, Reportagen, Tipps, Interviews und Gastbeiträgen. Mehr dazu auf www.info-direkt.eu/abo

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V-Leute, geschredderte Akten und verstorbene Zeugen:

alles Zufall oder doch „staatlich betreutes Morden“?

Geschichte

NSU-Ungereimtheiten

Bilder Anschalg: Von Beppe Briguglio, Patrizia Pulga, Medardo Pedrini, Marco Vaccari - www.stragi.it (CC BY-SA 3.0)

Bilder: Die Hintergründe vom

Anschlag in Bologna 1980, bei dem

85 Menschen getötet wurden, sind

noch immer nicht restlos geklärt.

Ein Unding der Vergangenheit?

Auch wenn das Treiben um Partisanentruppe

der NATO wohl nie vollständig

offengelegt werden kann:

Dreißig Jahre nach Ende des Kalten

Krieges gibt es keine Hinweise

mehr auf verdeckte NATO-Operationen

In Europa. Allein: Berechtigte

Sorgen um politisch gesteuerte

Stay-behind-Operationen zur Polarisierung

der Gesellschaft bleiben

legitim. So warnte das Bundesamt

für Verfassungsschutz schon im

vergangenen Herbst davor, dass

Corona-Proteste eine gefährliche

Mischung für die Bundesrepublik

darstellten. Und kurz nach

Jahreswechsel identifizierte der

Bundesminister für Inneres, Karl

Nehammer, „Rechtsextremisten“,

„Corona-Leugner“ und „Verschwörungstheoretiker“

als treibende

Kräfte angeblich gewaltbereiter

Proteste. Ein Umstand, welcher

„Handlungssicherheit“ für Polizei

und Sicherheitsbehörden bei Eingriffen

in die Versammlungsfreiheit

aber immerhin friedlicher Proteste

rechtfertigen soll.

Skepsis ist angebracht

Der Verdacht drängt sich auf: „Gladio“

mag nunmehr vorwiegend ein

Fall für Historiker sein. Seine bevorzugten

Handlungsweisen sind es

aber nicht. Es liegt an den Bürgern

selbst Vorsicht und Aufmerksamkeit

walten zu lassen. Denn zum Zwecke

der Staatssicherheit ist es leicht ethische

und legale Grenzen zu überschreiten.

Oder wie Friedrich Nietzsche

einst festhielt: „Staat heißt das

kälteste aller kalten Ungeheuer.“ II

Der sogenannte „Nationalsozialistische

Untergrund“ (NSU), dessen

Mitglieder zwischen 2000 und 2007

neun Migranten und eine Polizistin getötet

haben sollen, ist aus der „rechtsextremen

Szene“ in Thüringen entstanden.

Spannend ist dies, weil die dortige Szene

vom Verfassungsschutz und Militärischem

Abschirmdienst (MAD) unterwandert

war. 40 der 140 Szene-Mitglieder

in Thüringen sollen zwischen 1996 und

2003 V-Leute gewesen sein. Ziel der Behörden

soll es damals gewesen sein die

„rechtsextreme Szene“ in Thüringen zu

strukturieren, zu steuern und beherrschbar

zu machen. Als der NSU aufgedeckt

wurde und alle diesbezüglichen Akten

dem Generalbundesanwalt übergeben

werden hätten sollen, wurden diese in

der Zentrale des Bundesamtes für Verfassungsschutz

(BfV) in Köln vernichtet.

Hinweise ignoriert

Trotz zahlreicher Hinweise auf das NSU-

Trio wurde dieses von den Behörden

nie festgenommen. Im Jahr 1998 oder

1999 soll das Spezialeinsatzkommando

(SEK) bereits zur Verhaftung bereit gewesen

sein. Kurz vor Abfahrt wurde die

Aktion aber wieder abgebrochen.

„Staatlich betreutes Morden“

Beim Strafprozess gegen NSU-Mittäter

von 2013 bis 2018 ging das Gericht

Hinweisen, dass staatliche Stellen die

Taten geschehen ließen, nicht nach.

Forderungen nach weiteren Ermittlungen

in diese Richtung wurde nicht

nachgegangen, obwohl Kritiker in

diesem Zusammenhang sogar von „

staatlich betreutem Morden“ sprachen.

Reihenweises Sterben der Zeugen

Rund um den NSU gibt es zahlreiche

weitere Ungereimtheiten. Aus Platzgründen

können wir jedoch nur auf

zwei hinweisen:

Selbst etablierte Medien wie der WDR

schrieben vom „reihenweisen Sterben

der NSU-Zeugen“, nachdem fünf Personen

auf sehr rätselhafte Weise ums Leben

gekommen waren. Zwei von ihnen

sollen Selbstmord begangen haben

- beide sind unabhängig voneinander

in ihren Autos verbrannt. Ein weiterer

soll plötzlich an einer unentdeckten

Diabeteserkrankung verstorben sein.

Eine 20-Jährige verletzte sich bei einem

Motorradunfall am Knie - im Krankenhaus

soll sie einer Lungenembolie erlegen

sein. Auch ein weiterer Zeuge soll

Selbstmord begangen haben.

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und bequem weiterlesen:

Ähnlich wie beim islamistischen Terroranschlag

2020 im in Wien wurden die

österreichweit

deutschen Behörden auch von Kollegen

Zeitschriftenhandel im Ausland gewarnt. So machte bestellen

der italienische

Geheimdienst „AISI“ im Dezember

einer 2011 das von BfV auf mögliche über Netzwer-

100 Trafiken sofort

oder in

ke militanter Neonazis aufmerksam. Das

kaufen BfV ging diesen Hinweisen nicht nach.

Kein Einzelfall

An dieser Stelle weisen wir auf unseren

Bericht über die Ungereimtheiten rund

um den Terroranschlag am Berliner

Breitscheidplatz im letzten Info-DIREKT

hin. II

Verdeckte Ermittler

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Auch in Österreich werden verdeckte Ermittler eingesetzt.

Im Jahr 2016 hatte das Abwehramt

einen Informanten in eine

patriotische Gruppe in der Steiermark

eingeschleust. Dieser soll die

Mitglieder der Gruppe motiviert haben,

eine Moschee mit Schweineblut

zu verunstalten. Als sich die Patrioten

dazu nicht aufhetzen ließen, verübte

der V-Mann die Tat selbst. Im Jänner

2021 wurden in diesem Zusammenhang

zwei Beamte nicht rechtskräftig

verurteilt.

Auch gegen den Verein gegen Tierfabriken

(VgT) rund um Martin Balluch

wurden V-Leute eingesetzt.

Zuletzt enttarnte sich ein Verdeckter

Ermittler bei einer Demo gegen die

Corona-Maßnahmen der Bundesregierung

selbst, als er sich bei einem

Tumult schnell eine Polizeiweste überstreifte.

Interessant dabei ist, dass er

mitten im Tumult rund um die brutale

Verhaftung eines 82-Jährigen stand. II

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