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blu Mai / Juni 2021

blu ist das queere Lifestyle-Magazin für Berlin

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28 SZENE<br />

ROMAN<br />

ERINNERUNGEN<br />

ANS NACHTLEBEN<br />

FOTO: C. SOLTANI<br />

Kleine Dramen, wenn der Freund<br />

unauffindbar ist, Diskussionen an<br />

der Tür, Drinks, Flirts und ein stampfender<br />

Beat, der all die unterschiedlichen Charaktere<br />

in Schach und meist auf der Tanzfläche<br />

hält ... Die queere Klubkultur war<br />

zugleich Safe Space und Theaterbühne,<br />

Ort des Tanzes und des Arbeitens. Ja, wir<br />

vermissen das Nachtleben, die Klubwelt.<br />

Schön, dass es Bücher wie dieses gibt.<br />

Das über 280 Seiten starke Buch „Fromme<br />

Wölfe“ von Kevin Junk, das unlängst beim<br />

Berliner Querverlag erschienen ist, spielt<br />

genau in diesem Mikrokosmos mit seinen<br />

ganz eigenen Regeln und Themen. Es<br />

nimmt uns mit auf eine turbulente Reise,<br />

deren Teilnehmer – die fünf Protagonisten<br />

– vom Rausch beseelt durch Berlin<br />

streifen.<br />

Dass der Autor Jahrgang 1989 ist, wirkt<br />

sich äußerst positiv auf die Szenerie<br />

des Episodenromans aus. Es geht in<br />

„Fromme Wölfe“ nicht um die elitären<br />

Disco-Klubs der 1970er und 1980er, nein,<br />

man zofft und liebt sich hier in Klubs<br />

und auf Partys, die eine ausgesuchte<br />

technoide queere Subkultur vereinen.<br />

Zum Beispiel Tom aus dem Hipster-Kiez<br />

Neukölln, okay, eigentlich aus der<br />

westdeutschen Provinz, und seinen<br />

Freund. Oder auch Erik, der für einen<br />

Dealer schwärmt und Speed zieht ... *rä<br />

www.frommewoelfe.de<br />

CHILL-OUT<br />

Zum Runterkommen<br />

Vor einigen Wochen erschien mit „Ambient<br />

Nights“ ein ganz wunderbares<br />

Chill-out-Album ohne musikalische<br />

Peinlichkeiten, aber mit viel entspannenden<br />

Kompositionen.<br />

Die elf Musikstücke faszinieren ab der<br />

ersten Minute. Sphärische Klangteppiche<br />

bereiten eine weiche Grundlage für entspannte<br />

Klaviermelodien und Regentropfen,<br />

an William Orbit erinnernde Synthesizer nehmen<br />

mit auf eine Reise in eine friedliche Welt. Unsere<br />

Anspieltipps auf dem Album „Ambient Nights“ von<br />

Thomas Lemmer sind „The Beauty of the Realm“,<br />

„Sapphire Skies“ sowie „There You’ll Be Free“ und<br />

„Close Your Eyes“. „Ich habe viel Zeit in das Sounddesign<br />

gesteckt und auch Umgebungsgeräusche<br />

aus meiner Umgebung mit meinem Feldrekorder<br />

aufgenommen und verarbeitet“, verrät der Künstler<br />

hinter dem Werk über sein Album. „Das Konzept<br />

des Albums ist eine Reise in die Traumwelt. Nimm<br />

dir am besten Zeit für das Album und schließ beim<br />

Hören die Augen. Wer sich darauf einlässt, erlebt<br />

pure Entspannung.“ Stimmige, aufeinander<br />

abgestimmte Kompositionen, die auch tagsüber<br />

und mit offenen Augen ihre absolute Berechtigung<br />

haben. Wer Robert Miles mochte, aber den<br />

Dance-Beat nervig fand, wer Enigma schätzte,<br />

aber das Melodramatische als „too much“ wahrnahm,<br />

der wird mit „Ambient Nights“ glücklich.<br />

Das Album erschien beim Schwarzwälder Label<br />

SINE MUSIC. *rä<br />

www.thomas-lemmer.com

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