blu Mai / Juni 2021
blu ist das queere Lifestyle-Magazin für Berlin
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4 STADT<br />
Community<br />
EIN PRÄCHTIGER HUT<br />
Eigentlich kommt Steffen<br />
Linck ja aus Hamburg, doch<br />
er hat sein Herz nicht nur<br />
an die Musik, sondern auch<br />
an das „dicke B“ verloren<br />
und gehört als Monolink<br />
seit einigen Jahren zur<br />
Avantgardeszene Berlin. Sein<br />
Singer-Songwriter-Elektro-<br />
Pop gewinnt mehr und mehr<br />
Fans, nicht nur durch Social<br />
Media, auch durch seine Auftritte<br />
wie beim US-„Burning<br />
Man Festival“ in Nevada. Im<br />
<strong>Juni</strong> erscheint sein Album<br />
„Under Darkening Skies“,<br />
das verträumten und doch<br />
tanzbaren Elektro bietet, der<br />
all denen gefallen dürfte, die<br />
auch Faithless oder Björk<br />
mögen. Unsere Anspieltipps<br />
sind „Otherside“ und „The<br />
Prey“. *rä<br />
CORONA<br />
Greifbar kommt<br />
nicht wieder<br />
Die Greifbar war eine der wenigen<br />
schwulen Bars, die es im<br />
Prenzlauer Berg noch gab. Ein<br />
Ort des puren Hedonismus.<br />
Cruising unter Männern mit Popcorn,<br />
Darkroom und flimmernden Pornos<br />
auf den Monitoren über und neben der<br />
Bar. Damit wird es wohl auch nach der<br />
Corona-Pandemie nicht weitergehen.<br />
„Nach 2-mal Lockdown mit Berufsverbot für die Gastronomie habe ich mich entschlossen,<br />
die Greifbar nicht mehr zu öffnen und etwas anderes zu machen“, postete der Wirt auf<br />
Social Media. „Ich bedanke mich bei allen Gästen und Freunden für die Unterstützung in den<br />
letzten Jahren, insbesondere aber für die Treue während der Corona-Zeit.“ Es scheint, als<br />
ob die Entscheidung des Betreibers Karsten Brodak endgültig sei. Hier trafen sich schwule<br />
„Normalos“, (Lebens-)Künstler, Studenten und Männer jeden Alters, um zu flirten, auch um<br />
Sex zu haben, manchmal aber nur auf ein Bier. Es war, so die Eigenbeschreibung, „eine traditionelle<br />
Gaybar für schwule Männer und deren Freunde im Bauarbeiter-Stil“. Sicherlich war<br />
die Greifbar nicht unumstritten, immerhin hatten Dragqueens (lange Zeit **) keinen Zutritt,<br />
sie war aber ein Stück schwuler Emanzipation vom heterosexuellen <strong>Mai</strong>nstream, gelebte<br />
Sichtbarkeit. Der Prenzlauer Berg verliert durch den Wegfall eine womöglich etwas aus der<br />
Zeit gefallene, aber durchaus wichtige Lokalität. Noch unbestätigte Gerüchte besagen, dass<br />
nach der Schließung und „nach Corona“ hier wohl eine Shisha-Bar eröffnen soll. *rä<br />
** Nach unseren Informationen wurde diese Türpolitik aber schon vor ca. zehn Jahren geändert und auch Trans* und<br />
Dragqueens waren willkommen.<br />
FOTO: WWW.LACOCOTTE.DE FOTO: CK<br />
BARBIE DEINHOFF’S<br />
Unseren Informationen nach<br />
soll die queere alternative<br />
Bar Barbie Deinhoff’s gleich<br />
zweimal überfallen worden<br />
sein. Wie uns von einem<br />
Barkeeper erzählt wurde,<br />
hätten es die Einbrecher wohl<br />
nur auf den Lagerbestand der<br />
Traditionsadresse abgesehen<br />
haben. Diesen haben sie<br />
wohl versucht, sofort zu<br />
Geld zu machen, allerdings<br />
ohne Erfolg. Trotzdem: Der<br />
Sachschaden ist da. Wie es<br />
mit dem „Barbie Deinhoff‘s“<br />
in der Schlesischen Straße<br />
in Kreuzberg weitergeht, sei<br />
gerade nicht einzuschätzen.<br />
Wahrscheinlich gar nicht. *rä<br />
SOLIDARITÄT<br />
La Cocotte braucht dich<br />
Auch die Restaurants sind von den Folgen<br />
der notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung<br />
der Corona-Pandemie betroffen.<br />
Das Team vom La Cocotte, jenem queeren<br />
Promi-Treff, bietet daher nun Essen zum<br />
Mitnehmen an.<br />
„Unsere Antwort auf Glühwein ist Champagner“,<br />
so das Team auf Social Media. Und<br />
auch sonst bekommt man nur das Beste.<br />
Und vor allem: In wenigen Minuten kann<br />
man alles hier Gekaufte wieder aufwärmen<br />
und in Ruhe in den sicheren „eigenen“ vier<br />
Wänden verspeisen. Montag bis Samstag<br />
zwischen 17:30 Uhr und 20:30 Uhr kann<br />
man vor Ort Essen kaufen, zwischen 9<br />
und 22 Uhr kann man sein Essen zuvor bei<br />
Philippe telefonisch planen: 0179 3267463.<br />
„Beim Kauf der neuen COCOTTES MINUTE<br />
geht es nicht nur darum, sich selbst zu verwöhnen,<br />
sondern auch darum, eine Berliner<br />
Institution in großen Schwierigkeiten zu<br />
unterstützen.“ Gut zu wissen: Partyveranstalterin<br />
Chantal speiste hier regelmäßig,<br />
Sängerin Oshri legte hier schon live los. Und<br />
Divatlantique auch. *rä<br />
La Cocotte, Vorbergstr. 10, www.lacocotte.de