Rittner Boetl 257 Februar 2021
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Vereinsleben
Februar 2021 - Heft 257 -´s Rittner Bötl
„Ab Pfingsten ist es hoffentlich überstanden“
Interview mit dem Touristiker und Hotelier Wolfgang Holzner
BÖTL: Herr Wolfgang Holzner, was sagen
Sie als Präsident des Tourismusvereins
Ritten zu den Nächtigungen 2020?
Entsprachen sie den gedämpften Erwartungen
aufgrund der Pandemie?
HOLZNER: Wir hatten insgesamt einen
Rückgang von rund 40 Prozent, was auch
in etwa dem Rückgang auf Landesebene
entspricht – alles in allem sehr ernüchternd.
Wir hoffen nun auf Ausgleichszahlungen
aufgrund der entgangenen Ortstaxe,
denn wir müssen ohnehin den Gürtel
viel enger schnallen und geplante Projekte
und Veranstaltungen zeitlich auf nach der
Pandemie verschieben. Die Mitarbeiter
befinden sich in Lohnausgleich und arbeiten
nach Bedarf im Homeoffice – die
Büros halten wir für unsere Mitglieder mit
Mindestbesetzung offen.
BÖTL: Der Ritten bietet ja einiges an
verschiedensten Veranstaltungen, die
sowohl für die Rittner, Südtiroler und
Gäste interessant sind. Was haben Sie
als Tourismusverein geplant, was konnte
in der Saison 2020 verwirklicht werden
und was kann vermutlich heuer stattfinden?
HOLZNER: Im Februar vergangenen Jahres
konnten wir noch die Pondhockey-Europameisterschaft
am Eisring ausrichten,
14 Tage später war der erste Lockdown da
und unsere Welt war eine andere.
In der Folge konnte einiges nicht organisiert
und durchgeführt werden wie beispielsweise
der „Summerfeierum“, die gastronomischen
Nachtfahrten, der Rittner
Volksmarsch in Zusammenarbeit mit dem
Sportverein Ritten oder das Rittner Christbahnl.
Durchgeführt haben wir hingegen, da auch
mit Covid-Regeln machbar, ein Konzert
des Südtirol Jazz Festivals, das Freilicht-Kino
mit Aperitif in der Ritten Arena sowie
im Herbst eine Aufführung von Transart.
Durchführbar waren auch alle geführten
Wanderungen und das Kinderprogramm
im Freien. Eine gelungene Aktion waren
die „Freud-Wanderungen“ mit unserem
Experten Dr. Francesco Marchioro.
In diesem Jahr mussten wir bereits die
Pondhockey-Europameisterschaft absagen.
Kurzfristig organisiert wird die Eisstock-Europameisterschaft
im Weitschießen,
die ein Organisationskomitee rund
um Walter Prast organisiert. Diese Veranstaltung
findet am 19. und 20. Februar
im Freien statt und kann mit Sicherheitsabstand
abgehalten werden. Ich persönlich
gehe ansonsten davon aus, dass ziemlich
alle Veranstaltungen mit zu großem Publikumsandrang
bis auf Weiteres wegfallen
werden bzw. nicht durchführbar sind. Es
wird vom Veranstaltungsangebot her wohl
ein ähnliches Jahr werden wie das vergangene.
BÖTL: Konnten Sie denn bei den geplanten
Projekten weiterarbeiten und um welche
handelt es sich?
HOLZNER: Ja, die eigentlich gute Nachricht
ist, dass wir die Zeit nutzen, an Projekten
weiterzuarbeiten, beispielsweise am
Wein-Wanderweg von Signat nach Bozen
(siehe eigenen Artikel auf Seite 00). Weiters
arbeiten wir an einer 1 zu 1 dreidimensionalen
Replika der Rittner Zahnradbahn,
die entlang der Trasse verortet werden soll,
in Zusammenarbeit mit Arch. Angelika
Mair. Zudem soll der Sommerfrischweg
von Maria Himmelfahrt aufgewertet werden.
In Ausarbeitung ist auch die museale
Aufbereitung der Beziehung des Jahrhundert-Architekten
Mies van der Rohe zum
Ritten und seinen Förderern Alois und Josef
Riehl (den Erbauern der Rittner Bahn);
das Ergebnis soll im alten Bahngebäude
von Oberbozen ausgestellt werden. Die
Sanierung der Fennpromenade ist auf der
Agenda, einige Projekte am Rittner Horn
in Zusammenarbeit mit der Rittner Horn
Bergbahnen AG und viele weitere Ideen.
Allerdings sind all diese Projekte natürlich
nur durchführbar, wenn wir wieder einen
laufenden Tourismus haben.
BÖTL: Wie verlief die Wintersaison bisher
am Ritten?
HOLZNER: Nachdem die Reisebeschränkungen
sehr restriktiv waren und sind
und nunmehr die Beherbergung schließen
muss, hat es für wenige Sinn gemacht zu
öffnen – allein im Dezember war die Auslastung
lediglich bei 3.000 Übernachtungen
– der Ritten war also über den gesamten
Monat nur einen Tag ausgelastet. Wie
der Rest des Winters verlaufen wird kann
man sich denken.
BÖTL: Genauso wie uns die Corona-Zeit
im Frühling mit schönem Wetter verwöhnt
hat, hat sich auch der Winter von
Wolfgang Holzner, Präsident des Tourismusvereins
seiner schönsten Seite gezeigt. Finden Sie
das fast eine „Ironie des Wettergottes“
oder war und ist das auch in Zeiten mit
den ganzen Einschränkungen wichtig?
HOLZNER: Aus privater Sicht war und
ist das natürlich sehr schön. Man kann
viel Zeit mit seinen Lieben und das auch
noch in der Natur verbringen. Die wenigen
Gastbetriebe, die in diesen Zeiten des
Lockdowns offen gehalten haben, konnten
sich wenigstens auf das gute Wetter verlassen
und hatten zumindest an den Wochenenden
gut zu tun.
BÖTL: Finden Sie, dass die Schneeräumung
und Instandhaltung auf den Wanderwegen
auch in diesem Winter gut
funktioniert hat? Haben Sie auch positive
Rückmeldungen erhalten?
HOLZNER: Ich kann sagen, dass die
Schneeräumung und Weginstandhaltung
in jedem Winter gut funktioniert hat, jedoch
hatten wir in diesem Sonderjahr
wieder viele Schneedruckschäden und
außerordentlich viel Schneefall. Deshalb
muss ich betonen, dass die Leistung in diesem
Winter besonders hervorzuheben ist:
Unsere Wanderwege sind von unschätzbarem
Wert und die gute Instandhaltung und
Schneeräumung verdanken wir außer unseren
Außendienstmitarbeitern auch den
Mitarbeitern der Gemeinde, der Forststation
und dem Alpenverein.
Es sind sehr viele Leute, auch aus den
Nachbargemeinden, auf unseren Wanderwegen
unterwegs und wir bekamen auch
im Tourismusbüro viele positive Rückmeldungen.
BÖTL: Die Wintersaison ist ja bereits, wie
www.boetl.net