Rittner Boetl 257 Februar 2021
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In ehrendem Gedenken
Februar 2021 - Heft 257 -´s Rittner Bötl
Ein ehrendes Gedenken
an Alois Vigl, Organist in Wangen
Wangen – 30. Dezember 2020.
Plötzlich und unerwartet verstarb
Alois Vigl, Organist in Wangen.
Zwei Wochen vorher hatte er
noch die Orgel zur Sonntagsmesse
in seinem Heimatort gespielt.
Eine große Trauergemeinde aus nah und
fern, die Musikkapelle Wangen und Abordnungen
aus allen Rittner Musikkapellen
gaben ihm am 5. Jänner in Wangen
das letzte Geleit. Pfarrer Pater Olaf
Wurm OT würdigte die großen Verdienste
des Verstorbenen. „Sein liebster
Ort in dieser Kirche war der Platz an der
Orgel. Über 60 Jahre ist er hier Organist
gewesen. Viele Jahrzehnte hat er unseren
Kirchenchor musikalisch geführt und
war als Musikant und Kapellmeister in
der Musikkapelle tätig. Der Grund seines
Dienstes war die Freude an der Liturgie
seit Kindheit an. Dass er diesen
Dienst so glaubwürdig in unserer Pfarrgemeinde
versah, dafür dankt ihm die
Pfarrgemeinde von St. Petrus von Herzen
und sagt Vergelt’s Gott“, hob Pfarrer
Olaf in seiner Predigt hervor. „Für Luis,
der sich mit seinem ganzen Leben für einen
Platz Gottes in dieser Welt einsetzte,
wünschen und erbitten wir, dass Weihnachten
für ihn Ostern geworden ist und
dass er nun teilhaben darf am Gesang
der Engel im Himmel“, schloss Pfarrer
Pater Olaf.
Eine Gesangsgruppe des Kirchenchores
gestaltete das Requiem musikalisch. David
Winkler, der Obmann der Musikkapelle
Wangen, würdigte die großen Verdienste
von Alois Vigl am offenen Grabe.
„56 Jahre warst du Mitglied in unserer
Kapelle und 18 Jahre davon als Kapellmeister
tätig. Unseren schönsten Trauermarsch,
den du uns spendiert hast,
können wir heute leider nicht spielen,
aber wir sind sicher, dass du von oben
zuhören wirst, wenn wir ihn das nächste
Mal wieder spielen dürfen“.
Auch Raimund Rungger, der Obmann
des Kirchenchores, würdigte den unermüdlichen
Einsatz des langjährigen
Chorleiters und Organisten und dankte
ihm für alles, was er für den Kirchenchor
getan hat. Dann spielte eine Bläsergruppe
das Lied vom guten Kameraden
und Reinhard Burger senkte zum letzten
Gruß die Fahne auf den Sarg des Ehrenmitgliedes.
Alois Vigl wurde am 5. Dezember 1933
auf dem Murhof in Wangen geboren.
Der aufgeweckte Bub wuchs in einer musikalischen
Familie auf und interessierte
sich bereits als Kind sehr für die Musik.
Schon früh erlernte er das Geigenspiel
bei Franz Gruber, Sager in Wangen, und
bereits mit 13 Jahren spielte er das erste
Mal im Orchester des Kirchenchores
mit. 1949 begann er bei Lehrer Arnold
Heidegger seine Orgelausbildung. Dazu
musste er für die Orgelstunde einmal
pro Woche zu Fuß von Wangen nach
Bozen und wieder zurück. Bald schon
begleitete er ein bis zwei Mal wöchentlich
die sogenannten Jahrämter an der
Orgel. Nebenher fand er auch noch Zeit,
in Bozen das Zitherspiel zu erlernen.
1951 studierte Alois Vigl für ein Jahr
Kirchenmusik am Konservatorium in
Bozen bei Professor Rudolf Oberpertinger.
1953 übernahm er als 19-jähriger
Chorleiter den Kirchenchor Wangen
und war gleichzeitig selbst als Organist
tätig. Seine hohe Musikalität und sein
feines Gehör haben den Kirchenchor
Wangen auf ein beachtliches Niveau gebracht.
Nebenbei bildete er viele junge
Alois Vigl in der schönen Rittner Tracht
Sänger und Sängerinnen aus und weckte
in ihnen die Freude zur Kirchenmusik.
Auch seinen fünf Kindern konnte er
die Liebe zur Musik weitergeben und
so sangen alle im Kirchenchor mit. Sein
Sohn Bernhard war zudem Organist und
Kapellmeister der Musikkapelle Wangen
und ist heute Komponist und Profes-
Bei der Pfarrwallfahrt nach Maria Trens am 17. April 2005 entstand diese Aufnahme: der Kirchenchor Wangen
mit Chorleiter Alois Vigl (vorne, ganz rechts).
www.boetl.net