DER BIEBRICHER, Nr. 354, Mai 2021

Ortsbeirat konstituiert sich – Horst Klee zum Ortsvorsteher
und Helmut Fritz zu seinem Stellvertreter gewählt
Wie bereits vorab zwischen
der CDU und der SPD vereinbart
(siehe Editorial im BIEB-
RICHER 353), wählte der nach
der Kommunalwahl erstmals
zusammengekommene Biebricher
Ortsbeirat in seiner konstituierenden
Sitzung am 20.
April Horst Klee (CDU) zum
neuen Ortsvorsteher. Elf der
17 Mitglieder stimmten für
Klee, fünf Mitglieder stimmten
gegen ihn, eine Stimme war
ungültig. Der Ortsbeirat hielt
damit an der seit Jahrzehnten
in Biebrich praktizierten Tradition
fest, dass die Partei, die die
Wahl im Stadtteil gewonnen
hat, den Ortsvorsteher stellt. Zu
Klees Stellvertreter wurde – wie
ebenfalls vorab zwischen der
CDU- und SPD-Fraktion vereinbart
– Helmut Fritz (SPD) mit elf
Ja- und sechs Nein-Stimmen gewählt.
Die Grünen hätten gerne
einen zweiten Stellvertreter
beziehungsweise eine zweite
Stellvertreterin im Gremium installiert.
Heike Denne (Grüne)
kritisierte zwar den Umstand,
dass ihre Fraktion sich mit dieser
Meinung in Vorabgesprächen
nicht durchsetzen konnte,
die Grünen stellten allerdings
keinen diesbezüglichen Antrag
und nominierten auch keinen
eigenen Kandidaten für den
Stellvertreter-Posten. Der Biebricher
Ortsbeirat setzt sich nun
wie folgt zusammen: CDU (5
Sitze), SPD (4), Grüne (4), FDP
(3), Linke (1).
Biebrichs langjähriger Ortsvorsteher
Kuno Hahn (SPD), der
aus gesundheitlichen Gründen
nicht mehr kandidiert hatte,
ließ es sich nicht nehmen, die
konstituierende Sitzung zu eröffnen
und sich gleichzeitig
aus dem Gremium zu verabschieden.
Kurioserweise hatte
Hahn vor 24 Jahren das Zepter
von Klee übernommen – jetzt
reichte er es wieder an Klee
weiter. Unterbrochen von einer
Legislaturperiode von 2006 bis
2011, in der Wolfgang Gores
(CDU) Ortsvorsteher war, führte
Hahn das größte Wiesbadener
Stadtteil-Gremium insgesamt
19 Jahre.
Horst Klee skizzierte nach seiner
Wahl einige Schwerpunktthemen,
mit denen sich der
Ortsbeirat demnächst sicherlich
näher befassen wird. Er nannte
den bevorstehenden Bau
des neuen Stadtteilzentrums
mit Bürgersaal auf dem Gelände
der früheren Freiherr-vom-
Stein-Schule sowie die geplante
Machbarkeitsstudie für eine
Sanierung der traditionsreichen
Biebrich neugewählter Ortsvorsteher Horst Klee (links), zusammen
mit seinem Vorgänger Kuno Hahn (Mitte) und dem neugewählten
stellvertretenden Ortsvorsteher Helmut Fritz.
Turnhalle des Turnvereins Biebrich,
den Sportpark Rheinhöhe
am 2. Ring sowie die Entwicklung
des Gräselberger Neubaugebiets
„Auf den Eichen“.
„Außerdem müssen die innerörtlichen
Verkehrsverhältnisse
nach dem Nein zur CityBahn in
den Fokus genommen werden
und der Zebrastreifen in der
Tannhäuser Straße endlich realisiert
werden“, so Klee. Auch
FRANK HENNIG
das „unsägliche Thema Zollspeicher“
müsse dringend im
Hinblick auf die Gestaltung des
Biebricher Rheinufers in den Fokus
genommen werden. Nach
Klees Ansicht könne zudem der
Uferbereich zwischen Wagner-
Villa und Bootshäusern eine
Neugestaltung vertragen: „Hier
sollte man sich ein Beispiel an
der Ufergestaltung in Eltville
nehmen.“
Als Vertreter des Ortsbeirats im
Vorstand des Nachbarschaftshauses
Wiesbaden wählte das
Gremium Angela Weck (SPD). In
den Beirat des Partnerschaftsvereins
Wiesbaden-Biebrich –
Glarus wurden Sandra Temmen
(SPD) und Theo Reinerth (FDP)
entsandt.
Insbesondere vor dem Hintergrund,
dass jetzt acht der 17
Beiratsvertreterinnen und -vertreter
erstmals im Stadtteilgremium
dabei sind, hatte Klee
noch einen Wunsch an die Mitglieder
des Ortsbeirats. Er würde
sich freuen, wenn es selbst
nach strittigen Diskussionen im
Gremium wieder üblich werden
würde, sich jeweils nach Sitzungsende
(nach der Pandemie)
wieder zu einem Glas Bier oder
Wein zusammensetzen, um sich
näher kennenzulernen. In solch
einer Runde soll Kuno Hahn
dann auch noch einmal „richtig“
verabschiedet werden.
(fhg)
8 DER BIEBRICHER / MAI 2021