2021/06 - wohin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Früher verhasst<br />
und heute geliebt?<br />
Welches Essen in der Kindheit und auch heute niemals<br />
oder gerade doch auf den Tisch kommt. Wir haben unter<br />
den Ulmern mal nachgefragt:<br />
Monika aus Ulm:<br />
„Spinat, diese grüne Matschepampe mochte<br />
ich als Kind nicht. Überhaupt konnte<br />
ich mich nur für wenige Nahrungsmittel<br />
begeistern. Mit Zucker haben mich meine<br />
Eltern überlistet, den haben sie mir auf<br />
den Spinat gestreut und dann hab ich’s<br />
gegessen – heute unvorstellbar, weil er mir<br />
jetzt einfach so schmeckt. Ketchup war früher<br />
auch so ein Zaubermittel. Wo der drauf war, das hat mir<br />
geschmeckt.“<br />
Gabriele aus Ulm:<br />
„In meiner Generation bin ich, glaube ich,<br />
keine Ausnahme, wenn ich sage, dass ich<br />
in Kindheit und Jugend alles gegessen<br />
habe. Ich bin in der Nachkriegszeit groß<br />
geworden, in der Ulmer Heimstraße. Dort<br />
hatte jede Wohnung ein kleines Gärtchen<br />
hinter dem Haus und da wurde Gemüse<br />
angebaut. Kohlrabi, Karotten … ich hab alles<br />
Gemüse am liebsten roh gegessen. Sogar Zitronenhälften<br />
habe ich ausgelöffelt, wenn sie zuckerbestreut waren.“<br />
Ursula aus Ulm:<br />
„Was ich noch nie gemocht habe und auch<br />
heute noch nicht esse, ist Spinat. Meinem<br />
Vater habe ich als kleines Kind mal den<br />
besten Anzug damit bespuckt, weil ich<br />
das Gemüse nicht runterbekommen habe.<br />
Ich unternehme immer mal wieder Anläufe<br />
und probiere ihn in gefrorener und frischer<br />
Form, aber Spinat will mir nicht schmecken,<br />
ebenso wie fetter Speck.“<br />
Umfrage und Fotos: Heike Viefhaus