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Secrets of Success 2021

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Seit 20 Jahren treiben Jörg Ludwig und sein IServ-Team

die Digitalisierung an deutschen Schulen voran.

ich alleine für das Programmieren verantwortlich,

nebenbei aber auch für Vertrieb,

Marketing, Support und Schulungen. Jetzt

geht es um Organisation, Personal und

Strategie.

Meine tägliche Arbeit hat sich

langsam vom eigenen Handeln

hin zum Management verschoben.

Vermissen Sie es, selbst Hand anzulegen?

Tatsächlich schon. Das Schöne am Programmieren

ist, dass ich am Ende des

Tages ein Ergebnis sehe. Jetzt schicke ich

zehn E-Mails raus und bekomme vielleicht

zwei Wochen später eine Rückmeldung.

Ich führe unheimlich viele Gespräche, bei

denen man nie genau weiß, was sich daraus

entwickelt. Ich stelle mich dieser Herausforderung

auch gern, aber am Ende des

Tages mit einem konkreten Ergebnis nach

Hause zu gehen, fehlt mir schon. Aber: Ich

sortiere in der Firma gerne das Leergut ein.

Da kann ich in Ruhe mal zehn Minuten Flaschen

sortieren und sehe hinterher ein Ergebnis.

Das ist immer ganz nett.

Was macht in Ihren Augen ein gelungenes

Management aus – wie leiten Sie Ihr Team?

Ich versuche, die Mitarbeiter für meine Ziele

zu gewinnen und lasse sie selbst die richtigen

Lösungen finden. Ich gebe lediglich

meine Vision vor, bei

der Umsetzung lasse

ich den Programmierern

freie Hand.

Man kann nicht alles

selbst machen. Muss

man auch gar nicht.

Andere Leute

können andere

Dinge auch wesentlich

besser

als ich.

Ich versuche, meinen

Mitarbeitern viel

Wertschätzung zu

zeigen und Verantwortung zu übermitteln.

Man muss den Leuten dann aber auch zugestehen,

dass mal Sachen schiefgehen. Ich

habe den Vorteil, dass mein Team superengagiert

ist und sich sehr viel Mühe gibt.

Da klappen Sachen dann eben auch.

Das klingt, als wäre IServ ein ziemlich eingeschworener

Haufen, oder?

Ja. Wir frühstücken jeden Morgen zusammen

und treffen uns auch außerhalb der

Arbeitszeiten zu Spieleabenden. Ich würde

mal ganz platt sagen:

Ich stelle die Leute in der Regel

nach Sympathie ein, weniger

nach fachlicher Qualifikation.

Natürlich muss am Ende beides zusammenspielen,

aber ein klarer Lebenslauf ist

für mich nicht entscheidend. Ich will Leute,

die für das Thema brennen und Bock darauf

haben. Ob sie im Studium die besten Noten

hatten, spielt für mich keine Rolle.

Wie haben Sie den großen Durchbruch

von IServ seit den coronabedingten Schulschließungen

erlebt?

Corona hat uns, so wie alle anderen auch,

komplett überrannt, uns gleichzeitig aber

zu dem Durchbruch verholfen, auf den wir

zwanzig Jahre lang hingearbeitet hatten.

Als die Schulschließungen verkündet wurden,

haben wir uns dazu entschieden, unsere

Dienstleistung bis zu den Sommerferien

kostenlos für alle Schulen anzubieten. Wir

kennen ja das Problem in den Schulen: Die

bürokratischen Strukturen sind langsam.

Bis Mittel bewilligt sind, dauert es Monate.

Deswegen haben wir das auf unsere Rechnung

gemacht, damit die Schulen sofort

starten können. Das wurde unglaublich gut

angenommen und wir haben täglich zig

E-Mails von begeisterten Kunden bekommen.

Die Sommerferien sind mittlerweile lange

vorbei. Wie viele Schulen nutzen IServ

seitdem?

Ja, das Ganze ist Ende September ausgelaufen.

Bis dahin mussten die Schulen entscheiden,

ob sie IServ weiter nutzen wollen.

Wir müssen ja unsere Kosten decken.

Es haben jetzt schon zwei Drittel von den

1.700 Schulen, die wir seit Corona dazubekommen

haben, einen Vertrag unterschrieben.

Und mit dem letzten Drittel sind wir

in Gesprächen. Statt vorher 2.500 Schulen

setzen jetzt über 4.000 Schulen auf IServ.

Wie kompensieren Sie dieses immense

Wachstum und was sind Ihre Pläne für die

Zukunft?

Der Schub, den die Digitalisierung erfahren

hat, wird bleiben. Da bin ich überzeugt.

Das Thema war lange überfällig und jetzt

hat auch der Letzte

gemerkt, dass man

daran nicht vorbeikommt.

Wir haben in

den letzten Monaten

schon knapp dreißig

neue Leute eingestellt,

um das aktuell

anstehende Wachstum

gut zu bewältigen

und dabei die

hohe Zufriedenheit

der Mitarbeiter und

Kunden zu erhalten.

JoR

Fotos: © Alexandra Siering

Langjährige Freunde und Geschäftspartner:

2009 stieg Benjamin Heindl (re.) bei IServ ein.

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