SECRETS OF SUCCESS FILM & FERNSEHEN„KEINE RÜCKSCHLÄGE, SONDERNINTERESSANTEERFAHRUNGEN“Er zählt seit vielen Jahren zu den beliebtesten Schauspielern in Deutschlands: Hans Sigl.Dass sich darin die deutschen und die Fans aus seinem österreichischen Heimatland einigsind, lässt sich an zahlreichen Preisen ablesen.HANS SIGL– SCHAUSPIELER –© fotowunderSchauspieler Hans Sigl – viele kennen ihn als den „Bergdoktor“.46
SECRETS OF SUCCESS FILM & FERNSEHENBereits dreimal wurde der spätestensseit seiner Verkörperung desMartin Gruber in „Der Bergdoktor“bekannte 51-Jährige mit dem österreichischenFernseh- und Filmpreis „Romy“ alsbeliebtester männlicher Seriendarstellerausgezeichnet. In Deutschland bekam er2015 und 2017 den Publikums- und Medienpreis„Goldene Henne“ verliehen.Diese Auszeichnungen zählen für HansSigl „neben vielen wundervollen Theaterpremierenund Filmen“ zu den Highlightsseiner Karriere. „Ich freue michüber jeden der Publikumspreise“, sagtSigl. Noch etwas darüber stehe aber dieFreude über die „Goldene Kamera“ 2019,„weil wir sie für das gesamte Team gewonnenhaben“. Serien wie „Der Bergdoktor“,in deren Remake Sigl seit 2008 die Hauptrolledes Martin Gruber spielt, seien ein Paradebeispielfür die hervorragende Arbeitaller Beteiligten. Der gebürtige Steirer bezeichnetsich selbst als Teamplayer.„Loyalität ist eine wundervolleSache, die ich für unverzichtbarhalte,und Durchhaltevermögen ist auch nichtgerade hinderlich. Und trotz aller Anspannung,die mein Beruf bietet, sind Humorund Leidenschaft, Empathie und Geradlinigkeitsehr wichtig“, meint Sigl.Sein eigenes Erfolgsgeheimnis sei letztendlichkeines:„Harte Arbeit und dabei sichselbst treu bleiben.“Gleichzeitig müsse man darauf vertrauen,dass sich Wünsche auch erfüllen. HansSigl nennt den „Bergdoc“ seine wichtigsteRolle, „denn er begleitet mich am längstenund die Zeit mit ihm war am prägend sten“.Doch seine lange Bildschirmkarriere begannbereits 1994 mit dem österreichischenSpielfilm „Ich gelobe“. Es folgtenverschiedenste Serien und Filmrollen.Einem noch größeren Publikum wurde erdurch die in der ORF-ZDF-Coproduktion„SOKO Kitzbühel“ bekannt. Dort verkörperteer zwischen 2001 und 2006 den MajorAndreas Blitz.werden, dann Polizist und am Ende Lehrer.Dazwischen aber Anwalt und dannTherapeut. Ich habe auch einige SemesterAnglistik und Psychologie studiert, bevorich ans Theater gekommen bin“, erinnertsich Sigl. Die Schauspielerei war tatsächlichLiebe auf den ersten Blick. Als er daserste Mal auf der Probebühne hinter denKulissen des Theaters stand, spürte er dieMagie der „Bretter, die die Welt bedeuten“.„Da wusste ich, ich bin angekommen“,lächelt Sigl glücklich. Nach bestandenerAusbildung im Tiroler Landestheater Innsbrucksei es deshalb auch sein sehnlichsterWunsch gewesen, von diesem Beruf lebenzu können.Trotz allem ging es auch für Sigl nichtimmer nur bergauf. „Klar waren mancheTheaterabende nicht die prickelndsten undmanch ein Film nicht der geglückteste, aberich habe das nie als Rückschlag definiert“,verrät der in Bayern lebende Schauspieler.Dies seien vielmehr „interessante Erfahrungen“gewesen, die er machen durfte.Aufgrund dieser Herangehensweisegibt es für Sigl auch keineProbleme, sondern „Situationen“im Leben, mit denen manumgehen müsse.Eine dieser besonderen Situationen warfür Sigl seine Berufswahl. „Die Entscheidung,das Studium abzubrechen und ansTheater zu gehen, war für mich völligesNeuland. Ich kannte niemanden, der dasvorher gemacht hatte und insofern war daskeine Schwierigkeit, sondern die ultimativeHerausforderung.“ Rückblickend würde erseinem jüngeren Ich deswegen heute raten:„Denk immer daran, woher du kommstund sei mutig in Deinen Visionen. Und liesHamlet – da steht alles drin!“Aber nicht nur, das Schicksal in die eigeneHand zu nehmen, sei entscheidend für denErfolg. „Mein erstes Solokabarett habe ichin Innsbruck gespielt. Da habe ich einenwunderbaren Mann, den Regisseur, Autorund Schauspieler Silvester Berger kennengelernt,der mich jahrzehntelang alsFreund und Berater begleitet hat.“ Von denpositiven Erfahrungen mit seinem Mentorinspiriert, gibt Sigl mittlerweile selbstWorkshops. Zeit wird in einem so ausgefülltenLeben jedoch manchmal zu einemLuxusgut: „Wenn man sie derart verbringenkann, dass man wirklich das tun kann, wasman möchte und was unter Umständen totalverzichtbar ist – wie zum Beispiel Golfspielen–, dann ist das Luxus.“ Zu dieserUnabhängigkeit gehöre auch ein entspannterTheaterbesuch – und damit schließtsich für Hans Sigl der Kreis. RT© fotowunderDabei sah es lange nicht nach einer Schauspielkarriereaus. „Da ich auf dem Landaufgewachsen bin, wollte ich erst BauerDer gebürtige Österreicher lebt mit seiner Frau am Ammersee.47