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Secrets of Success 2021

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SECRETS OF SUCCESS UNTERNEHMERIN

„ICH WERDE GERNE MAL MIT

MEINER SEKRETARIN

VERWECHSELT“

Ihr Vorbild ist ihr Vater, der aus Syrien nach Deutschland kam und sich trotz unbekannter

Sprache durchgekämpfte – und erfolgreicher Arzt wurde. Vielleicht hat Jumana Al-Sibai ihren

Ehrgeiz von ihm. Seit 2013 klettert sie bei der Robert Bosch GmbH die Karriereleiter hinauf.

Heute ist sie „Executive Vice President“ im Geschäftsbereich „Chassis Systems Control“.

© Robert Bosch

© BDI

Gab es Rückschläge auf Ihrem

Karrie reweg?

Es lief immer recht gradlinig für

mich. Was es gab, waren Situationen, die

mich zum Nachdenken gebracht haben.

Als ich die Stelle als Vertriebsleiterin übernahm,

haben mich einige Kollegen und

Kolleginnen gefragt, ob ich mir das wirklich

zutraue – anstatt mir zu gratulieren. Auch

nach der Geburt meiner Kinder bekam ich

seltsame Sprüche zu hören wie „Eine Mutter

gehört doch zu ihren Kindern“. Inzwischen

habe ich mir ein dickeres Fell zugelegt!

Was treibt Sie an?

Die größte Energie ziehe ich aus meinem

herausragenden Team, meinem Spaß an der

Arbeit und dem Gefühl, etwas verändern zu

können. Viel gibt mir auch die Tatsache,

dass meine Familie stolz auf mich ist –

allen voran meine Kinder!

Was raten Sie jungen Frauen, die in Ihre

Fußstapfen treten möchten?

Ich coache eine Reihe von Frauen, ihnen

gebe ich drei Dinge mit.

Erstens: Mach Deinen Job so gut

wie möglich – so, dass Du selbst

mit Deiner Leistung zufrieden

bist.

Zweitens: Denk nicht zu viel

über die nächsten Schritte nach,

sondern konzentriere Dich auf

Punkt eins.

Drittens: Sei Du selbst, verstell

Dich nicht, bleib authentisch –

denn nur so wirst Du ernst genommen.

Versuch vor allem

nicht, ein besserer Mann zu sein.

Erleben Sie je Diskriminierung?

Ich werde gerne mal mit meiner Sekretärin

verwechselt. Einmal wollte mich auch

jemand bei einem Kundenbesuch losschicken,

um den Beamer zu reparieren. Bewusste

Diskriminierung habe ich aber noch

nicht erlebt.

Jumana Al-Sibai legte seit 2003 eine

steile Karriere bei der Robert Bosch

GmbH hin – heute ist sie Executive

Vice President.

Hat sich in Sachen Gleichberechtigung

seit dem Beginn Ihrer Karriere etwas verändert?

Das würde ich gerne noch entschiedener

mit „ja“ beantworten. Immerhin ist es inzwischen

normal, dass auch Vorstände

Kinder haben und pünktlich gehen müssen,

wenn es ein Schulfest gibt! Aber die

Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für

engagierte Männer wie Frauen eine Herausforderung.

Für mich braucht es klare

Regeln, um die Sphären zu trennen. Dazu

gehört, dass ich zu einer festen Zeit nach

Hause komme, dass Dienstreisen ein gewisses

Maß nicht überschreiten und es klar

definierte Gründe gibt, warum ich während

der Familienzeit den Laptop aufmache. So

gelingt es mir, Balance zu halten. JR

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