RETAIL 2021-Q2
RETAIL MAGAZIN | HANDELSVERBAND
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AKTUELL<br />
GEMEINSAMER SCHULTERSCHLUSS FÜR<br />
EINEN STARKEN WIRTSCHAFTSSTANDORT<br />
Digitalisierung, Ökologisierung und Regionalität – auf diese drei Kernthemen<br />
konzentrieren sich die Bestrebungen der österreichischen Bundesregierung,<br />
um die heimische Wirtschaft bis 2040 in die globale Führungsriege<br />
aufsteigen zu lassen. Der Handelsverband unterstützt das Vorhaben.<br />
Text / Gerald Kühberger<br />
Foto / Picturedesk<br />
Die von der Bundesregierung vorgestellte<br />
Standortstrategie 2040 hat zum<br />
Ziel, Österreich in den kommenden zwei<br />
Jahrzehnten zu einem der global führenden<br />
Wirtschaftsstandorte zu machen.<br />
Damit das gelingt, braucht es einen<br />
bundesweiten, branchenübergreifenden<br />
Schulterschluss. Das Selbstlob muss<br />
dem kritischen Blick auf verkrustete,<br />
überholte Strukturen weichen und in<br />
entschlossenes Handeln münden, um<br />
den Bürokratiedschungel zu lichten und<br />
den Faktor Arbeit zu entlasten.<br />
Mit den sieben Fokusthemen Technologieführerschaft,<br />
Digitalisierung, Ausbau<br />
digitaler Geschäftsmodelle & Services,<br />
Energie- & Mobilitätswende, Green<br />
Tech & Green Materials, Life Science &<br />
Biotech sowie Lebensqualität, Kreativität<br />
& Kunst plant die Regierung, Österreich<br />
bis 2040 in die globale Poleposition zu<br />
bringen. Der heimische Handel steht mit<br />
den politischen Entscheidungsträgern in<br />
laufendem Austausch, welche Maßnahmen<br />
zu setzen sind. Hierfür hat der Handelsverband<br />
der Regierungsspitze bereits<br />
die Ergebnisse einer groß angelegten<br />
Händlerbefragung übermittelt.<br />
Die HV-Empfehlungen umfassen sowohl<br />
kurzfristig umsetzbare Maßnahmen<br />
(„quick wins“) wie die Abschaffung<br />
der Mietvertragsgebühr, einen<br />
Beteiligungsfreibetrag für Investoren,<br />
eine Neuauflage der Corona-Prämie<br />
(„Comeback-Prämie“) oder die Umsetzung<br />
der nächsten Stufen der paktierten<br />
Steuerreform, um den Kaufkraft-Turbo<br />
zu zünden. Darüber hinaus sind auch<br />
langfristige Herausforderungen („grand<br />
challenges“) auf der Wunschliste der österreichischen<br />
Händler, etwa eine signifikante<br />
Senkung der Lohnnebenkosten,<br />
um wettbewerbsfähiger zu werden, bes-<br />
Masterplan. Ergebnisse aus einer Händlerbefragung sollen dazu beitragen,<br />
Österreich zu einem innovativen Wirtschaftsstandort zu machen.<br />
sere Kinderbetreuungsmöglichkeiten,<br />
um Schlüsselarbeitskräfte freizuspielen,<br />
die Senkung der Körperschaftsteuer<br />
und die Schaffung von Steuergerechtigkeit<br />
gegenüber internationalen Konzernen<br />
ohne Wertschöpfung in Österreich.<br />
Viele Forderungen, beispielsweise die<br />
Ausbildung zum E-Commerce-Fachwirt,<br />
sind auch im AID-Modell – dem Corona-<br />
Master plan des Handelsverbands – enthalten.<br />
(Mehr dazu auf www.handelsverband.at/AID.)<br />
„Wir wollen einen innovativen<br />
Handels standort, der digitale Geschäftsmodelle<br />
mit qualifizierten Arbeitskräften<br />
verbindet, um gemeinsam<br />
die Chancen der drei Megatrends Digitali<br />
sierung, Ökologisierung und Regionalität<br />
zu heben. Dafür müssen wir<br />
künstliche und menschliche Intelligenz<br />
effektiv und ressourcenschonend nutzen<br />
können“, ist Handelsverband-Geschäftsführer<br />
Rainer Will überzeugt.<br />
Die Händler bekennen sich überdies<br />
zu den nachhaltigen Entwicklungszielen<br />
(SDGs) der Vereinten Nationen,<br />
denn Handel bildet nicht nur die Basis<br />
der Zwischenmenschlichkeit, sondern<br />
ist auch essenziell, um jedes einzelne<br />
Nachhaltigkeitsziel zu erreichen. Internationale<br />
Wettbewerbsfairness und das<br />
konsequente Durchforsten lähmender<br />
nationaler Hindernisse müssen ebenso<br />
im Fokus stehen. Nur so weichen folgenlose<br />
Sonntagsreden substanziellen Brücken<br />
in die Zukunft. Am besten durch<br />
eine Standortstrategie 2040 mit gesetzlich<br />
verankerter Wirkung.<br />
/ <strong>Q2</strong>/<strong>2021</strong><br />
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