Prima Magazin - Ausgabe Juli / August 2021
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Fotos © zVg<br />
Die Big Band Hartberg mit ihrem Leiter Fritz Borecky (kl. Foto) ist heuer am<br />
25. <strong>August</strong> am Hartberger Hauptplatz zu hören<br />
Swing aus Hartberg<br />
2019 feierte die Big Band Hartberg ihr zehnjähriges Jubiläum. Doch ein<br />
Jahr später wurde es – pandemiebedingt – still. Jetzt ist man zurück<br />
und die Musiker freuen sich wieder auf das leichte Lebensgefühl des<br />
Swings im Stil von Glenn Miller oder Aretha Franklin, wobei Zeitgenössisches<br />
von Michael Bublé auch nicht fehlen darf. Olga Seus<br />
Eigentlich ist die Geschichte<br />
der Big Band Hartberg weitaus<br />
älter als zwölf Jahre. „Bereits als<br />
ich gerade mal 18 war, haben<br />
junge Musiker gemeinsam als<br />
Big Band musiziert. Und das ist<br />
jetzt 40 Jahre her“, sinniert Fritz<br />
Borecky, Gründer der heutigen<br />
Big Band. Doch der Reihe<br />
nach.<br />
Nach den Anfängen mit Musikern<br />
auch aus dem Militärmusikbereich,<br />
die zum Teil<br />
ebenfalls heute noch mitspielen,<br />
gab es in den 90er-Jahren unter<br />
Reinhard Summerer von der<br />
Kunstuni Graz einen weiteren<br />
Anlauf, Jazz-Musik in großer<br />
Besetzung in Hartberg zu etablieren.<br />
Doch auch dies verlief<br />
sich wieder, bis 2009 Fritz Borecky,<br />
damals noch Stadtkapellmeister,<br />
die heutige Big Band<br />
gründete. Angetrieben wurde<br />
er von der eigenen Begeisterung,<br />
aber auch pädagogische<br />
Gründe waren mit im Spiel. Als<br />
Musikpädagoge (er unterrichtet<br />
an der Hartberger Musikschule<br />
hauptsächlich Saxophon, aber<br />
auch Klarinette und Gitarre)<br />
wollte er besonders den jüngeren<br />
Musikerinnen und Musikern<br />
die Swing- und Jazzmusik<br />
näherbringen. „Klar spielen<br />
wir als Stadtkapelle nicht nur<br />
Marschmusik, sondern auch<br />
mal das eine oder andere<br />
Swingstück, aber eine eigene<br />
Big Band, die nur solche Stücke<br />
spielt, ist etwas anderes“, sagt er<br />
und allein bei der Unterhaltung<br />
fängt automatisch das Knie zu<br />
wippen an und geistig hört man<br />
den mitreißenden Sound von<br />
13 Bläsern. Das ist übrigens<br />
die klassische Besetzung – fünf<br />
Saxophone, vier Trompeten und<br />
vier Posaunen – dazu kommt<br />
die Rhythmusgruppe mit Bass-,<br />
und E-Gitarre, Schlagzeug und<br />
E-Piano. Dazu zwei Gesangssolisten.<br />
Nicht zu vergessen<br />
die hinreißenden Soli, die im<br />
Gegensatz zu anderen Musik-<br />
arten improvisiert sind. Damit<br />
das Improvisieren mit so vielen<br />
Musikern überhaupt klappt,<br />
gibt es in den Stücken fest<br />
eingeplante Improvisations-<br />
Stellen. Wer und wann spielt,<br />
wird vom Kapellmeister mittels<br />
Handzeichen zugewiesen, der<br />
sich dabei mit seinem Saxophon<br />
durchaus gerne selbst einbringt.<br />
Natürlich gibt es – genau wie<br />
in der klassischen Musik – auch<br />
im Jazz verschiedene Strömungen,<br />
schwerere und leichtere<br />
Stücke. „Wir bevorzugen immer<br />
solche, die die Leute gern hören<br />
und bei denen sie mitswingen<br />
können“, so Borecky. Dieses Gefühl<br />
von Swing spürt man auch<br />
bei den Musikern, die schon<br />
darauf brennen, wieder auftreten<br />
zu dürfen – heuer übrigens<br />
nur bei der Session Night im<br />
Rahmen der ClariArte am 25.<br />
<strong>August</strong> am Hartberger Hauptplatz.<br />
„Doch wenn uns jemand<br />
engagieren mag, wir spielen<br />
immer gerne.“