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Sektionsheft DAV Dortmund 2021 (Jubiläumsausgabe)

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Reisereportage

Skitour auf den Damavand (5.671 m)

im Iran

Wir, Bernd Rescheleit und Michael Meyer (DAV Sektion Dortmund) und Michael Scharpf (DAV

SSV1864 Ulm) und Rainer Bayreuther (DAV Sektion Ludwigsburg) flogen am 19.04.2018 von Frankfurt

nach Teheran im Iran. Wir wollten die Herausforderung für große Höhen – größer als wir sie in

unseren Alpen vorfinden – annehmen.

Aktivitäten & Gruppen

Am Flughafen wurden wir abends abgeholt und am nächsten

Morgen ging es zunächst zum Sightseeing in die 8,7 Millionen

Einwohner zählende Hauptstadt des Landes.

Wir besuchten u.a. das Museum im ehemaligen Schahpalast, ein

aus mehreren Gebäuden bestehendes Ensemble auf einem riesigen,

ummauerten, parkähnlichen Grundstück.

Abends wurden wir ca. 60 km nordwärts in die kleine Bergstadt

Polour Village (2.400 m) gefahren, das zwischen dem nördlich

liegendem Damavand und der südlich liegenden Doberer Ridge

Bergkette liegt in der wir uns in den folgenden vier Tagen durch

erste Touren akklimatisierten. Dazu fuhren wir mit einem Jeep zu

den Ausgangspunkten zwischen dem Damavand nördlich und der

Dobererbergkette südlich.

Unsere erste Skitour mit einem 1.600 hm langen Anstieg zum

Changizchal Summit (4.097 m) verdeutlichte uns, welche Anstrengungen

diese Woche auf uns zukommen sollten.

Bei unseren Abfahrten vom 3900er Butterfly Peak und den zwei

4000er Gipfeln haben wir den prächtigen Vulkan mit seiner majestätischen

Schneehaube bewundern können.

An einem Regentag schwankten unsere Gefühle zwischen erfrischender

Wellness und verlorener Akklimatisierung hin und her.

Für unsere kurzzeitige Unterbringung für das eigentliche Ziel fuhren

wir über nicht asphaltierte Wege zur Mosque, einer kleinen

Ebene mit einer Moschee und nur 2 Häusern. Von hier gingen wir

zunächst zu Fuß, die Ski wurden mit dem Esel getragen, bis zur

Schneegrenze. Auf Ski ging es zur aus massiven Steinen gebauten

Bargha Sevom Hütte, auch Camp 3 genannt, auf

4.250 m, eine mit 1 Grad Celsius recht kalten Beherbergung, in der

wir glücklicherweise nur eine Nacht verbrachten.

Der kommende Tag war als besonders schön vorhergesagt, deshalb

haben wir auf eine weitere Akklimatisierung verzichtet.

Ganz in der Frühe bei Dunkelheit stiegen wir einige hundert

Höhenmeter im Schein der Stirnlampe bergan unter einem so

prächtigen Sternenhimmel, wie ich ihn noch nie habe bewundern

können.

Die kälteste Zone im Aufstieg lag zwischen 4.800 m und 5.300

m, darüber wurde es wieder wärmer. Die dünner werdende Luft

machte es für uns immer schwieriger, Höhe zu gewinnen. Ein kurzes

Verschnaufen verschaffte die technische Pause für den Wechsel

von Ski zu Steigeisen. So konnten bei abgewehtem Schnee

und hervorstehenden Steinen die letzten 100 hm bewältigt werden.

Den höchsten Punkt, den Kraterrand, erkämpften wir mit letzter

Kraft, quälend kamen dazu die übelriechenden Schwefelverbindungen

aus der Vulkanöffnung.

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